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Veröffentlicht am 04.05.2024

Der Beginn eines fulminanten Siegeszuges

Café Alba
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Titel und Cover lassen schon ein wenig auf den Inhalt schließen, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich dem Start einer heute weltbekannten Kreation beiwohnen darf. Es ist zwar nicht genau die Geschichte, ...

Titel und Cover lassen schon ein wenig auf den Inhalt schließen, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich dem Start einer heute weltbekannten Kreation beiwohnen darf. Es ist zwar nicht genau die Geschichte, aber stark daran angelehnt.

Alles beginnt 1946 als die 16-jährige Francesca den elterlichen Weinbauernhof im Piemont verlassen muss, um in Alba bei der Familie Milani als Hausmädchen zu arbeiten. Die Familie betreibt dort das berühmte Café Alba. Aufgrund eines Schicksalsschlags wird Francescas Hilfe bald nicht nur im Haushalt, sondern auch in der Backstube benötigt.

Ich will hier nicht zu viel verraten, aber Francescas Fleiß und Ideenreichtum spielt eine große Rolle. Sie entwickelt sich zu einer sehr starken Persönlichkeit, die niemals aufgibt. Ihr Leben besteht neben viel Arbeit aus Höhen und Tiefen.

Emilia Lombardi hat ihre Charaktere sehr gut und realistisch gezeichnet. Es hat nicht lange gedauert und ich fühlte mich wie ein Familienmitglied der Milanis. Ich habe mit ihnen die ganze Bandbreite der Gefühle miterlebt: Glück, Trauer, Entsetzen, Freude, Zorn, Ohnmacht und besonders Liebe.

Eine tolle Erzählweise, die die Seiten bei mir nur so dahinfliegen ließ. Aufgrund der bildhaften Beschreibungen entstand vor meinem inneren Auge die traumhafte Landschaft des Piemonts und der Stadt Alba, ich sah den Wochenmarkt mit all seinem frischen Obst und Gemüse. Man merkt beim Lesen welch intensive Recherche die Autorin betrieben hat.

Ein bewegender Roman, bei dem ich ständig Hunger auf die süßen Köstlichkeiten hatte. Allein vom Lesen habe ich bestimmt schon zugenommen. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil von Francescas Geschichte.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Neubeginn mit Hindernissen

Dich schaff ich auch noch
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Für Tilda bricht eine Welt zusammen als sie ihren Mann in flagranti ertappt. Sie verliert nicht nur ihren Ehemann, sondern gleichzeitig auch Wohnung und Job. Die Arbeitssuche gestaltet sich nicht so einfach, ...

Für Tilda bricht eine Welt zusammen als sie ihren Mann in flagranti ertappt. Sie verliert nicht nur ihren Ehemann, sondern gleichzeitig auch Wohnung und Job. Die Arbeitssuche gestaltet sich nicht so einfach, daher greift sie bei einem etwas ungewöhnlichen Angebot zu, nicht ahnend wie sehr das ihr Leben verändern wird.

Ich liebe die Romane von Angelika Schwarzhuber. Ihre Themen sind genauso aus dem Leben gegriffen wie ihre Protagonisten. Auch bei diesem Roman könnte es sich um eine wahre Geschichte handeln. Tilda war mir von Beginn an sehr sympathisch, auch wenn ich sie für etwas blauäugig in Bezug auf ihren Gatten gehalten habe. Super gefällt mir ihre Entwicklung im weiteren Verlauf. Sie lernt, sich zu behaupten und gewinnt an Selbstbewusstsein. Betty mochte ich trotz ihres anfänglichen Verhaltens ebenfalls. Auch sie zieht einen Gewinn aus der Begegnung mit Tilda.

Mir gefällt der lockere Schreibstil der Autorin sehr. Sie verpackt relevante Themen mit einem Augenzwinkern in ihre Geschichten. Der Spannungsbogen wird zwar nicht konstant hoch gehalten, aber auch wenn er abflacht, wird es nie langweilig.

Wie auch bei vorherigen Romanen von Angelika Schwarzhuber fühlte ich mich bestens unterhalten.

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Kinderkrimi mit wichtigen Botschaften

Die 5 Doppelpunkte / Die 5 Doppelpunkte und der Wanderzirkus
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Ich kannte den ersten Band noch nicht und fand es daher super, dass die 5 Doppelpunkte zu Beginn kurz vorgestellt werden. Da sind die Zwillinge Lena und Luke, die nach der Trennung ihrer Eltern nun mit ...

Ich kannte den ersten Band noch nicht und fand es daher super, dass die 5 Doppelpunkte zu Beginn kurz vorgestellt werden. Da sind die Zwillinge Lena und Luke, die nach der Trennung ihrer Eltern nun mit ihren zwei Papas zusammenleben. Ferrari konnte von Geburt an ihre Beine nicht bewegen und sitzt deshalb im Rollstuhl. Dann haben wir noch Abdo, der aus dem Sudan stammt und wenn er aufgeregt ist gerne schwäbelt. Komplettiert wird die Gruppe von Slash, die auf die Frage ob sie ein Junge oder ein Mädchen sei mit „Ja, genau“ antwortet.
Die Geschichte entwickelt sich zu Beginn langsam, wird dann aber richtig spannend. Mit einem aus dem Zirkus verschwundenen Pony haben die Doppelpunkte ihren zweiten Fall. Nachdem sie diesen natürlich mit Bravour gelöst haben, ergibt sich noch eine zweite sehr verzwickte Aufgabe für die Kinder. Mit Einfallsreichtum, Teamgeist und Durchhaltevermögen kann aber auch diese bewältigt werden.
In der Geschichte ist so viel enthalten, was ich als wichtig erachte. Besonders hat mir die Zusammensetzung der Gruppe mit einem Mädchen im Rollstuhl und einem Flüchtlingskind aus dem Sudan gefallen. Der Umgang untereinander und durch andere ist so normal wie es eigentlich standardmäßig sein sollte. Auch die unterschiedlichen Familienkonstellationen kommen zur Sprache. Weitere wichtige Themen, die Maria Braig in ihrem Buch hat einfließen lassen sind: Mut, Tierschutz und natürlich Freundschaft.
Das Buch bietet so viele Denkanstöße und Themen, die man mit Kindern ansprechen und näher erläutern kann und deswegen gibt es von mir keine 5 Doppelpunkte, sondern 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Amüsantes Buch über das Anderssein

Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?
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Ottilie freut sich über die neuen Nachbarn, die im wahrsten Sinne des Wortes bei Nacht und Nebel schräg gegenüber einziehen. Allerdings sind alle Mitglieder ziemlich seltsam, angefangen beim Opa, über ...

Ottilie freut sich über die neuen Nachbarn, die im wahrsten Sinne des Wortes bei Nacht und Nebel schräg gegenüber einziehen. Allerdings sind alle Mitglieder ziemlich seltsam, angefangen beim Opa, über die Eltern und die drei Kinder bis hin zum Hund. Das betrifft nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihr Verhalten und ganz besonders ihre Essgewohnheiten.

Diese Andersartigkeit mach Ottilie zuerst Angst, aber nach und nach merkt sie, dass diese Familie zwar anders, aber keinesfalls furchteinflößend ist. Andersartigkeit kann sogar bereichernd sein.

Sabine Bohlmann hat sich sehr besondere Protagonisten für diese Geschichte ausgewählt. Eine Ahnung davon vermittelt schon das Cover, welches einen Teil der Familie abbildet. Auf den Einband-Innenseiten sind Porträts von allen Protagonisten zu finden. Hierfür und für die vielen schwarz-weiß Illustrationen im Inneren ist David Steudtner verantwortlich.

Ein unterhaltsames und witziges Buch über Andersartigkeit, Freundschaft und Zusammenhalt

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Wunderschön gestaltetes Kinderbuch

Petronella Apfelmus - Oh weh, oh Schreck, der Strumpf ist weg!
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„Oh weh, oh Schreck, der Strumpf ist weg!“ ist das erste Bilderbuch mit der kleinen Apfelhexe Petronella. Sie begibt sich hier auf die Jagd nach dem Zauberstrumpf ihrer Oma, der nach dem Waschen von der ...

„Oh weh, oh Schreck, der Strumpf ist weg!“ ist das erste Bilderbuch mit der kleinen Apfelhexe Petronella. Sie begibt sich hier auf die Jagd nach dem Zauberstrumpf ihrer Oma, der nach dem Waschen von der Leine verschwunden ist.

Auf der Suche nach dem Strumpf begegnen wir den seltsamsten Figuren. Kenner der Petronella-Bücher treffen alte Bekannte wie z. B. die Apfelmännchen oder bekannte Orte wie Wimmerding. Aber es ist wie verhext, Petronella kommt immer etwas zu spät.

Der Text in jeweils zweizeiligen Reimen ist in die ganzseitigen Illustrationen von SaBine Büchner eingefügt. Die durchweg farbigen Zeichnungen sind wunderschön und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet, so dass es auch beim zweiten oder dritten Durchgang noch immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Text und Zeichnungen sind super aufeinander abgestimmt. Etwas Besonderes ist die aufklappbare Seite, wodurch Petronella erst der Lösung auf die Spur kommt.

Der Spannungsbogen ist für die Kleinsten genau richtig. Damit es nicht zu aufregend wird, sorgen manche Reime in Verbindung mit den Illustrationen auch für Gelächter, wie dieser z. B.:

Auf einmal ertönt ein scheußlicher Knall.
Zwölf winzige Ritter spiel’n Volleyball

Ein wunderschön gestaltetes großformatiges Bilderbuch, bei dem auch mir das Vorlesen großen Spaß gemacht hat. Von mir gibt es fünf glänzende Sterne.

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