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Veröffentlicht am 03.05.2024

Fantasy mit einem Hauch Magie und einer kleinen Liebesgeschichte, verpackt in historische Begebenheiten mit lebensnahen Protagonisten.

Der Vertraute
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Endlich wieder ein Buch von Leigh Bardugo. Mit "Der Vertraute" hat eine meiner absoluten Lieblingsschriftstellerinnen ein Buch geschrieben, welches der historischen Fantasy zugeordnet ist und in Madrid ...

Endlich wieder ein Buch von Leigh Bardugo. Mit "Der Vertraute" hat eine meiner absoluten Lieblingsschriftstellerinnen ein Buch geschrieben, welches der historischen Fantasy zugeordnet ist und in Madrid im 16. Jahrhundert spielt.
Das Buch steht für sich und ist von ihren vorherigen Werken unabhänig zu lesen. Für mich sehr erfrischend, weil es schön ist zwischendurch eine abgeschlossene Geschichte lesen zu können und nicht ungeduldig auf den nächsten Teil warten zu müssen.

Gemeinsam mit Luzia Cotado, einem Küchenmädchen, welches in einem verarmtem Haushalt arbeitet, erkunden wir die Zeit in der die spanische Inquisition gefürchtet wird und jüdische Bürger vor der Wahl stehen zum Christentum zu konvertieren, oder um sich zu schützen, ihre Heimat verlassen müssen.
Luzia ist die Nachfahrin einer konvertierten Familie, die ihre Religion nur noch im geheimen ausüben kann.
Zusätzlich kennt sie besondere Milagritos, die es ihr erlauben mit außergewöhnlichen gesungenen Worten kleine Wunder zu wirken.
Sie muss ihre Vorfahrem jüdischer Abstammung, sowie ihre Magie, verheimlichen um nicht von der spanischen Inquisition verurteilt zu werden.
Der Leser spürt dabei jede einzelne Strapaze und die Ängste, die sie ertragen muss.

Als ihre Herrin von ihren kleinen Wundern erfährt und sie dadurch auch in die Aufmerksamkeit wichtiger Persönlichkeiten und sogar des Königs gerät, muss sie alles daransetzen ihre kleinen Wunder als von Gott stammend auszugeben um nicht verteufelt zu werden.
Luzias Sponsor, der sich mit ihr ins rechte Licht des Königs setzen möchte, stellt ihr seinen Diener und Vertrauten Guillen Santángel zur Seite, der ihr helfen soll einen Wettbewerb zu gewinnen, der es ihr ermöglicht in der Gunst des Königs zu steigen.
Dabei entwickelt sich zwischen dem mysteriösen Santángel und Luzia ein besondere Verbindung.

Durch die bildlichen und genauen Beschreibungen hatte ich das Gefühl zusammen mit der Hauptprotagonistin alles zu erleben.
Das spanische Flaire, der Geruch von Orangen und Oliven, sowie die staubigen Straßen von Madrid haben in mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Alle Charaktere sind wundervoll lebensecht umschrieben. Besonders die weiblichen Hauptfiguren wirken stark und autark und treiben mit mutigen Entscheidungen die Geschichte vorran.

Fantasy mit einem Hauch Magie und einer kleinen Liebesgeschichte, verpackt in historische Begebenheiten mit lebensnahen Protagonisten.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Unglaublich wortgewaltig, poetisch, lyrisch und philosophisch

Lichte Tage
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Unglaublich wortgewaltig, poetisch, lyrisch und philosophisch.

Es brachte mich zum Nachdenken, ließ mich aber auch in bedrückter Stimmung zurück.
So wortgewaltig und bildhaft lebt das Buch von jeder einzelnen ...

Unglaublich wortgewaltig, poetisch, lyrisch und philosophisch.

Es brachte mich zum Nachdenken, ließ mich aber auch in bedrückter Stimmung zurück.
So wortgewaltig und bildhaft lebt das Buch von jeder einzelnen Seite, jedem einzelnem Wort und jeder einzelnen Beschreibung.

Das Buch heißt im Original "Tinman". Da sich dies schlecht ins deutsche übersetzen ließ finde ich diesen Titel, zusammen mit der Wahl des Covers, auch sehr passend und genau richtig auf die Stimmung des Buches abgestimmt. Die Zweideutigkeit des Wortspiels, sowie das Gemälde, welches im Buch so viel Bedeutung findet, macht mir das Besondere dieses Buches sehr bewusst.
Für mich ein absolutes Herzensbuch, das mir einige schöne Stunden beschert hat.

Fazit:
Ein Buch, welches man gelesen haben muss und lange in einem nachklingt.
Zu gut, um es nicht mehrmals zu lesen. Und zu gut, um nicht davon zu schreiben.
Eines der besten Bücher, die ich seit längerem gelesen habe.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Interessante Protagonisten, die nicht in Kategorien von Gut, oder Böse einzuteilen sind

Never a Hero
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Die Dynastie der Zeitreisenden geht mit diesem fulminanten zweiten Teil "Never a hero" weiter.

Joan, unsere Hauptprotagonistin ist erneut auf der Flucht nachdem sich für sie ihre ganze Welt verändert ...

Die Dynastie der Zeitreisenden geht mit diesem fulminanten zweiten Teil "Never a hero" weiter.

Joan, unsere Hauptprotagonistin ist erneut auf der Flucht nachdem sich für sie ihre ganze Welt verändert hat. Ihre Erinnerungen passen nicht zur neuen Wirklichkeit und sie versucht sich in ihr zurechtzufinden.
Dieses Mal dreht sich viel der Geschichte um Nick, der jetzt auf ihrer Seite steht und als scheinbar unbeteiligter in die Welt hineingezogen wird. Hingegen ist Aaron, der in der anderen Zeitlinie so einen großes Einfluss auf Joan hatte, auf einmal ihr Gegenspieler.

Da schon das erste Buch aus einem für mich neuen und interessanten Worldbuilding bestand war ich sehr gespannt wie sich die Fortsetzung entwickelt. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Interessante Protagonisten, die nicht in Kategorien von Gut, oder Böse einzuteilen sind, vielschichtige Beziehungen, sowie unerwartete Wendungen machen das Buch zu einem angenehmen Leseerlebnis.

Der Schreibstil ist leicht, bildhaft und flüssig und macht es dem Leser einfach in die Geschichte einzutauchen.

Besonders das Konzept mit den verschiedenen Zeitlinen ist sehr interessant und gelungen erzählt.
Welche Handlungen, oder auch Entscheidungen beeinflussen die Zukunft, oder wirken sich auch auf die Entscheidungen von anderen Personen aus? Dies ist eine Frage, welche sich nicht leicht beantworten lässt, aber den Leser zum Grübeln einlädt.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Der Plot ist tiefgründig, bewegend und so viel mehr als man erwartet.

Die verlorene Zukunft von Pepperharrow
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Mit die "Verlorene Zukunft von Pepperharrow" ist nun der zweite Teil der Dilogie um den Uhrenmacher Keita Mori, Thaniel und das Mädchen Six erschienen.

Die Geschichte spielt um das Jahr 1880 und verlagert ...

Mit die "Verlorene Zukunft von Pepperharrow" ist nun der zweite Teil der Dilogie um den Uhrenmacher Keita Mori, Thaniel und das Mädchen Six erschienen.

Die Geschichte spielt um das Jahr 1880 und verlagert sich von Amerika nach Japan.
Der Plot ist tiefgründig, bewegend und so viel mehr als man erwartet.

Das Worldbuilding ist komplex um die wahre Geschichte dieser Zeit herumgewoben mit Fantasy- und Steampunkelementen.
Spannend und sehr interessant sind dabei die japanischen Bezüge zur Geschichte und Politik.
Das Buch nimmt sich die Zeit Spannung aufzubauen und einzelne Elemente zu einem Ganzen zusammenzufügen.
Mir hat es sehr gefallen, dass man durch Mori, wie auch schon im ersten Teil, einzelne Hinweise auf den Ausgang der Geschichte erhält und dadurch immer weitere Überlegungen anstellt.

Die Geschichte ist gut recherchiert, geht in die Tiefe und lässt den Leser ganz nah am Geschehen teilhaben.
Die Hauptprotagonisten sind sympathisch, tiefgründig, menschlich und interessant.

Elektrische Experimente, Samurais, Geister, Uhrwerke, Teezeremonien und Krieg in einem sich schnell wandelnden Tokio machen das Buch zu etwas ganz besonderen.

Es hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen und mir auch danach noch einige ruhige und gedankenvolle Stunden beschert.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Ein gutes Buch!

Der Paria
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Anthony Ryans neues Buch "Der Paria" ist im letzten Monat erschienen.
Wie bei seinen anderen Büchern ist auch dieses ein schöner und dicker Schmöker und ließ mich in eine neue und historische Welt eintauchen.
Ich ...

Anthony Ryans neues Buch "Der Paria" ist im letzten Monat erschienen.
Wie bei seinen anderen Büchern ist auch dieses ein schöner und dicker Schmöker und ließ mich in eine neue und historische Welt eintauchen.
Ich durfte mir mit dem Buch einige gemütliche Stunden machen und muss jetzt leider etwas auf den nächsten Teil warten.

Da ich auch schon andere Bücher des Autors gelesen habe, habe ich mich sehr auf dieses gefreut.
Anthony Ryan hat einfach eine Begabung jedem einzelnem Protagonisten Leben einzuhauchen und ihn dadurch vor meinem inneren Auge lebendig zu machen.
Alwyn, der Hauptprotagonist, ist ein Charakter, den man mit der Zeit zu schätzen weiß. Er lernt aus seinen Fehlern, entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter und enfaltet seine Begabungen.

Die Umgebung wird sehr genau und ausführlich beschrieben. Jeder Schauplatz, sei es der Wald, oder Städte, werden vor dem geistigen Auge real und lebendig. Ich als Leser sitze fast selbst neben Alwyn und begleite ihn auf seinem Abenteuer.

Das Buch ist in der Form eines auktorialen Ich-Erzählers geschrieben.
Dies ist eine Erzählform in der der Erzähler allwissend ist und einzelne Geschehnisse vorwegnimmt, oder dem Leser Andeutungen zu späteren Ereignissen gibt.
Alwyn spricht den Leser dabei zwischendurch direkt an.
Häufig ist dies besonders durch Sätze wie: "Liebe Leserinnen und Leser" oder "Im weiteren Verlauf der Geschichte werdet ihr verstehen" besonders deutlich.
Am Anfang der Geschichte war dies für mich etwas störend und hat mich zeitweise aus dem Lesefluss gerissen. Im weiteren Verlauf hat sich für mich aber der Sinn dahinter erschlossen. Bezogen auf den Hauptprotagonisten macht das ganze nämlich einfach Sinn und ich habe mich daran gewöhnt und konnte den etwas anderen Schreibstil sehr schätzen.

Fazit: Ich kann es jedem in die Hand geben der historische Welten, Kämpfe und einen besonderen Schreibstil mag.

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