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Veröffentlicht am 20.06.2021

Geist und Materie

Im Lichte der Quanten
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Dieses Buch wird sicher polarisieren. Das Ideengut basiert auf "Es werde Licht. Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik"´, des gleichen Autorenteams, das ich leider nicht gelesen habe.

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Dieses Buch wird sicher polarisieren. Das Ideengut basiert auf "Es werde Licht. Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik"´, des gleichen Autorenteams, das ich leider nicht gelesen habe.

In diesem Buch nun verbinden sich Essays von Fachleuten der Psychologie, Psychatrie, Pädagogik, Umweltwissenschaft, Physik und Biologie mit dem hehren Anspruch, Geist und Materie zusammenzubringen.

Was die Welt im Innersten zusammenhält, fragte sich schon Goethes Faust. Ob die auf der Interpretation der Quantenphysik beruhenden Antworten, die hier geliefert wird, zutreffen, kann nur jeder Leser selbst für sich entscheiden, denn wir bewegen uns in den Texten über die Empirik des heute schon Nachweisbaren hinaus.
Und so wird, so fürchte ich, dem strikt wissenschaftlich Orientierten das Buch zu esoterisch angehaucht sein, aber denjenigen, die glauben, dass es "mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt", dagegen zu nüchtern.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Etwas zerfasert

Der Knochengarten
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Der Thriller wird wohl in erster Linie für Fans von Carol Jordan und Tony Hill interessant sein. Schwierig ist nur, dass Carol ja bei der Polizei gekündigt hat und Tony eine Haftstrafe verbüßt. ...

Der Thriller wird wohl in erster Linie für Fans von Carol Jordan und Tony Hill interessant sein. Schwierig ist nur, dass Carol ja bei der Polizei gekündigt hat und Tony eine Haftstrafe verbüßt. So ist es an Carols Team, im aktuellen Mordfall zu ermitteln. Auf einem ehemaligen Klostergelände und Kinderheim werden viele Mädchenskelette gefunden. Und in einem Hochbeet nebenan die Überreste einiger junger Männer. Stehen die Verbrechen in einem Zusammenhang?
Die Lösung wird ziemlich bald mitgeliefert, so dass die Leser nur noch dabei zusehen, wie auch die Polizei das Rätsel löst. Während Tony verzweifelt Sinn und Beschäftigung im Gefängnis sucht und dabei in Gefahr gerät, wird Carol vom Projekt In Dubio angeheuert, das sich zum Ziel gesetzt hat, unschuldig Inhaftierte zu rehabilitieren. Birgt etwa auch ihr Fall eine Verbindung zu den Skelettfunden?
Zu viele gewollte Verknüpfungen, Tony und Carol eigentlich abwesend, ein Tony, der nach einem kurzen Bericht den Fall mal eben im Vorbeigehen aufgrund eines einzigen Hinweises löst: An das Niveau der frühen Fälle kann das Buch meiner Meinung nach leider nicht ganz anknüpfen. Wäre ich kein Fan des Ermittlerduos, hätte es vielleicht nur für drei Sterne gereicht. Aber gerade deswegen fand ich die Konstruktion des Thriller, der wenig Fahrt aufnimmt, auch schwierig.

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Kraftvolle Mandalas

Kreise der Kraft. 40 Inspirationen zur inneren Harmonie
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Mandalas sprechen mich auf einer tiefen Ebene immer wieder an. Daher fand ich auch diese 40 schön gestalteten Karten sehr interessant. Sie laden dazu ein, den Fluss der eigenen Energien und der uns umgebenden ...

Mandalas sprechen mich auf einer tiefen Ebene immer wieder an. Daher fand ich auch diese 40 schön gestalteten Karten sehr interessant. Sie laden dazu ein, den Fluss der eigenen Energien und der uns umgebenden Rhythmen der Natur als Kreis des Lebens zu begreifen. So wie auf Frühling und Sommer Herbst und Winter folgen, schließt sich an eine problematische, entbehrungsreiche Zeit oft wieder eine Zeit der Fülle und Erneuerung an. Die Karte sind als Impulse gedacht, sich mit diesem Lebensfluss zu beschäftigen und mit ihm zu strömen, anstatt sich in fruchtlosem Widerstand zu verzetteln. Das begleitende Booklet beschränkt sich auf das Wesentliche: Die Erläuterung der Karten und das Vorstellen von Legetechniken. Aber auch das Ziehen einzelner Karten kann schon verblüffende Impulse auslösen. Mein erster Versuch, als ich in einer belastenden Zeit ausgerechnet die Karte „Ich zähle die Sterne“ erhielt, hat mich in seiner Treffsicherheit zum Beispiel ausgesprochen beeindruckt. Sie erinnert daran, auch angesichts von Widrigkeiten den Blick für die wenigen Highlights nicht zu verlieren.

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Veröffentlicht am 14.01.2018

Spiel um dein Leben

Das Spielhaus
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Die drei aufeinander aufbauenden Novellen leben von einer äußerst originellen Grundidee: Das Spielhaus ist nicht ganz von dieser Welt, denn in seinen höheren Etagen spielt man um Lebensjahre, Erinnerungen, ...

Die drei aufeinander aufbauenden Novellen leben von einer äußerst originellen Grundidee: Das Spielhaus ist nicht ganz von dieser Welt, denn in seinen höheren Etagen spielt man um Lebensjahre, Erinnerungen, seinen Namen oder die Fähigkeit zu bestimmten Sinneswahrnehmungen., aber auch um das Schicksal ganzer Nationen.

Die drei Haupt-Protagonisten Silver, Thene und Remy sind geschickte Spieler und damit äußerst langlebig. So wird es ermöglicht, dass die Novellen in unterschiedlichen Zeitepochen spielen. Der Sprachstil wird der Zeit jeweils angepasst, was wirklich gut gelungen ist. So spielt die erste Novelle im Venedig des 18. Jahrhundert. Der Stil wirkt kunstvoll, ja fast manieriert und wird während der folgenden Novellen immer moderner.

Die erste Novelle hat mir aufgrund des Handlungsortes, dem geheimnisvollen Venedig, am meisten zugesagt. Dennoch offenbarte sich bereits hier ein Manko der Erzählungen: Thene bleibt den Lesern aufgrund ihrer Rücksichtslosigkeit, Gefühlskälte und Undurchschaubarkeit zu jeder Zeit fern. Dies verstärkte sich für mich im Laufe des Buches hinsichtlich Remy und Silver sogar noch. In dem Spiel, auf das sich Silver in der dritten Novelle einlässt, sterben Menschen weltweit wie die Fliegen, angeblich im Dienst einer guten Sache. Remys Schicksal in der zweiten Novelle blieb mir vollkommen gleichgültig.

Daher entstand bei mir leider ein ambivalenter Eindruck, zumal die Kapitel oft so kurz waren, dass es meinen Lesefluss störte.

Mein persönliches Fazit: geniale Grundidee, wunderschönes Cover, Figurenzeichnung leider zu schwach.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Kummer des Meeres

Die Tage des Wals
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"Ich kannte nur den Kummer des Meeres, keine Liebe. Nur die Notwendigkeit zu retten, Boote, die in einem Sturm ausliefen, Frauen, die sich im Leuchtturm zusammendrängten."

In ihrem Debütroman beleuchtet ...

"Ich kannte nur den Kummer des Meeres, keine Liebe. Nur die Notwendigkeit zu retten, Boote, die in einem Sturm ausliefen, Frauen, die sich im Leuchtturm zusammendrängten."

In ihrem Debütroman beleuchtet Elisabeth O'Connor das äußerst karge Leben auf einer walisischen Insel in den Dreißiger Jahren des früheren Jahrhunderts. Die 18jährige Manod lebt dort mit Vater und jüngerer Schwester, als zwei Ereignisse die Ödnis unterbrechen: das Stranden eines sterbenden Wals und die Ankunft zweier englischer Wissenschaftler, Joan und Edward, die die Tradition der Inselbewohner aufzeichnen wollen. Als sie Manod als Assistentin einstellen, scheint sich für Manod unerwartet eine ganz andere Welt zu eröffnen...

Die Autorin wirft kurze Schlaglichter auf Manods Geschichte. Manche Kapitel bestehen nur aus einem einzigen Absatz. Gelegentlich werden die Aufzeichnungen der Forschenden eingestreut. Für mich hat diese Kürze keinen Lesefluss aufkommen lassen, der aber einen Roman ausmachen sollte. O'Conner hat bisher Kurzgeschichten und Gedichte verfasst. Manchmal erschien es mir, als hätte sie einen fließenden Übergang zwischen allen diesen Textformen schaffen wollen, was zweifellos viele Kritiker begeistern wird. Für mich ging das leider zu Lasten von Manods durchaus faszinierender Story. Allzuviel bleibt im Vagen und der Fantasie der Lesenden überlassen. Vor allem über die Konstellation zwischen Manod und den Wissenschaftlern hätte ich gern viel mehr erfahren. Ich habe den Roman an einem halben Nachmittag gelesen und musste die Insel kaum angekommen schon wieder verlassen. So habe ich zwar interessante Einblicke in den dortigen Alltag in äußerst passendem Stil erhalten, blieb aber auch etwas ratlos zurück.

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