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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2024

Toller Jugendroman, auch für Erwachsene

The Fort
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In "The Fort" begleiten wir die fünf Jungen Evan, Ricky, Mitchell, CJ und Jason dabei wie sie nach einem Hurricane den nun freigelegten Bunker zu ihrem neuen Treffpunkt bestimmen und diesen um jeden Preis ...

In "The Fort" begleiten wir die fünf Jungen Evan, Ricky, Mitchell, CJ und Jason dabei wie sie nach einem Hurricane den nun freigelegten Bunker zu ihrem neuen Treffpunkt bestimmen und diesen um jeden Preis geheim halten möchten. Es ist ihr neuer Rückzugsort an dem sie sich näher kennen lernen und dem Alltag entfliehen können.
Auch wenn ich mit meinen 30 Jahren nicht unbedingt zur Zielgruppe gehöre, habe ich es unglaublich genossen in diesen Jugendroman einzutauchen. Der Schreibstil von Gordon Korman ist einfach gehalten, die Seiten fliegen dahin und so habe ich das Buch tatsächlich an einem Tag durchgelesen. Das Besondere und zu Beginn etwas verwirrende ist, dass wir in alle fünf Sichtweisen eintauchen und aus der Ich-Perspektive der Jungen lesen. So lernt man auch, was sie für Probleme neben der Schule haben. Einer der Jungen leidet unter Zwangsstörungen, einer hat geschiedene Eltern und wird zwischen ihnen hin und her geschoben, einer hat suchtkranke Eltern, einer ist zwar intelligent dafür aber auch sehr einsam und einer leidet unter Gewalt Zuhause. Es sind Probleme, die heutzutage leider zur Realität gehören.
Der Roman ist sehr einfühlsam geschrieben, man kommt nicht umhin mitzuführen und Verständnis dafür aufzubringen, wie wichtig ihnen dieser neue Rückzugsort ist.
Der Roman kommt ganz ohne Action geladene Szenen aus und dennoch löste er viele Emotionen in mir aus. Es war zwar nicht immer einfach und doch hat es mir eine Freude bereitet die Jungen auf ihrem Weg zu begleiten.

Ein wundervoll geschriebener Roman, der für jedes Alter bestimmt ist und schöne Lesestunden bietet.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Beeindruckender Thriller

Fünf Winter
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Unser Protoganist Joe McGrady ist in 1941 ein Detective auf Hawaii und hat es in seinem ersten großen Fall mit der Aufklärung eines ziemlich brutalen Dippelmordes zu tun. Die Ermittlungen begrenzen sich ...

Unser Protoganist Joe McGrady ist in 1941 ein Detective auf Hawaii und hat es in seinem ersten großen Fall mit der Aufklärung eines ziemlich brutalen Dippelmordes zu tun. Die Ermittlungen begrenzen sich dabei jedoch nicht nur Hawaii und eine rasche Aufklärung ist nicht in Sicht.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt, der Autor weiß wie man einen Krimi/Thriller mit einer Liebesgeschichte sowie historischen Elementen verbindet und einem die grausame Seite des Krieges zeigt. Er erzählt sehr bildhaft und eindrunglich und zeigt gut auf, dass es dabei keine Gewinner oder Verlierer geben kann. Muss sagen, dass manche Szenen für manche vielleicht auch etwas zu brutal sein könnten, weil man nun mal mit den Kriegsgeschehenissen konfrontiert wird und sowas ist nie leicht.

Es kamen Wendungen auf, die ich nicht erwartet hatte und die mich tatsächlich mal überrascht haben. Auch wenn sie manchmal sehr glücklich für den Protagonisten waren. Das ist aber kein wirklicher Kritikpunkt meinerseits.

Joe McGrady ist noch ziemlich unerfahren und teilweise arbeitet er auch gegen den Willen seiner Vorgesetzten an dem Fall. Für ihn gerät alles in den Hintergrund und er nimmt sich viel Zeit alles ganz genau zu betrachten und überdenken. Da ist die Einbindung der Liebesgeschichte umso schöner, man gönnt es ihm einfach.

Seine Entwicklung über die Jahre hinweg in Japan während des Krieges ist besonders gelungen.

Eine unglaublich gelungene Geschichte mit viel Tiefe die in mich absolut gefesselt hat. Eine absolute Empfehlung an alle die Krimis und historische Romane lieben!

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Veröffentlicht am 21.10.2017

Schöner Auftakt einer neuen Reihe

Pasta Mista 1: Fünf Zutaten für die Liebe
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Liv ist 15, kocht sehr gerne und lebt mit ihrer Mutter in München. Alles ist bestens bis der Freund ihrer Mutter vor der Tür steht von dem sie nichts gewusst hat. Und als wäre das nicht genug hat er auch ...

Liv ist 15, kocht sehr gerne und lebt mit ihrer Mutter in München. Alles ist bestens bis der Freund ihrer Mutter vor der Tür steht von dem sie nichts gewusst hat. Und als wäre das nicht genug hat er auch noch seine Zwillinge dabei, Sonia und Angelo, der zum anhimmeln ist.

Das Buch hat mich wirklich des Öfteren zum Lächeln gebracht, es besitzt einfach alles was man von einem Jugendbuch kennt, sei es nun Romanze, Humor oder eine Brise Drama. Der Schreibstil ist locker leicht und die Seiten fliegen nur so dahin, weil man sehen will wie Liv mit der Situation klar kommt, was zwischen ihr und Angelo geschieht. Es ist zuckersüß die beiden zu verfolgen, da fühlt man sich gleich selber in das Alter zurückversetzt.
All die Charaktere sind äußerst liebenswert und sympathisch. Sie wirken überaus authentisch.
Das schöne am ganzen ist, dass auch Roberto, der neue Freund von Livs Mutter, sich sehr viel Mühe mit Liv gibt. Da spielt es ihm doch in die Hände, dass beide es lieben zu kochen. Man spürt, dass beide Erwachsene wollen, dass sich die Kinder zugehörig fühlen.

Es hat wirklich Spaß gemacht und ich freue mich schon auf den zweiten Band.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Verspricht wundervolle Lesestunden

Cyberworld 1.0: Mind Ripper
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Der 16jährige Zack sowie die gleichaltrigen Zwillinge Jemma und Jamie lieben es durch die CyberWorld zu surfen, es ist eine wundervolle Möglichkeit der realen Welt zu entfliehen und in der virtuellen Abenteuer ...

Der 16jährige Zack sowie die gleichaltrigen Zwillinge Jemma und Jamie lieben es durch die CyberWorld zu surfen, es ist eine wundervolle Möglichkeit der realen Welt zu entfliehen und in der virtuellen Abenteuer aller Art bestreiten, gerade die Fantasy Spiele haben es ihnen angetan. Vor allem Jamie, der an seine Krücken und den Rollstuhl angewiesen ist, genießt es sich dort wieder ganz normal fühlen zu dürfen.
Als aber beim Spielen innerhalb kurzer Abstände drei Jungs ins Koma fallen wird deutlich, dass von der C-World doch eine gewisse Gefahr ausgeht.


Nadine Erdmann hat mit diesem Reihenauftakt einen regelrechten Pageturner erschaffen, eine spannende und mitreißende Geschichte zwischen der Wirklichkeit und der virtuellen Welt.
Dadurch dass das Buch im Jahr 2038 spielt hat sich nicht nur die Spielwelt weiterentwickelt, selbst für den Alltag gibt es technische Hilfsmittel. Und dennoch ähnelt das Leben in naher Zukunft doch sehr unserem jetzigen.
Es macht Spaß der Erzählweise der Autorin zu folgen, sie schafft es einen in den Bann zu ziehen und alles absolut authentisch und realistisch wirken zu lassen. Gerade die Abschnitte in denen unsere drei Protagonisten ein Spiel spielen wecken in einem die Lust mitzumachen, nur einmal mit ihnen das Schwert zu schwingen um Bösewichte zu bekämpfen oder Quests zu erfüllen. Die Atmosphäre, die bei diesen Settings entsteht lässt einen geradezu schaudern, man bekommt jedes Mal das Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren könnte, es wirkt einfach so real. Der Übergang von Realität zu der C-World ist absolut gelungen und gut umgesetzt und ich muss sagen, dass mir beide Welten und die ganze Umsetzung gefallen.
Es ist schön Jemma, Jamie und Zack in den Games zu begleiten aber auch zu erleben wie sie sich im realen Leben durchschlagen und mit Problemen umgehen. Die Freundschaft zwischen ihnen ist stark und gerade das macht dieses Buch zu etwas Besonderen. Es baut darauf auf und man spürt die enge Verbindung zwischen diesen drei Teenagern, die schon ewig besteht. Nichts bringt sie so leicht auseinander, sie geben sich Halt und kennen sich nur allzu gut. So können Jemma und Zack ziemlich gut mit den Stimmungsschwankungen von Jamie umgehen, der oft über seine Situation frustriert ist. Nach einem schlimmen Ereignis hat er nämlich Probleme schmerzfrei über den Tag zu kommen und gerade Jemma und Zack, sein Freund, der ihn so liebt wie er ist, sind ihm eine große Unterstützung.
Ich mag alle drei Protagonisten, sie sind verschieden und haben so ihre Macken aber gerade dadurch wirken sie absolut authentisch. Für ihr Alter wirken sie teilweise erwachsen, es ist interessant ihre Diskussionen zu verfolgen. Ich konnte ihre Beweggründe stets verstehen auch wenn ich selber manchmal etwas anders entschieden hätte. Auch die anderen Charaktere konnten mich in jeder Hinsicht überzeugen.
Was den Fall angeht will ich eigentlich nicht zu viel verraten, man sollte lieber selber erleben in welche Richtung es sich entwickelt und sich überraschen lassen.


Ein Jugendbuch, das nicht davor scheut wichtige Themen anzusprechen, voller Überraschungen, Gefühle und nicht erwarteter Wendungen ist, nie langweilig wird und durch glaubwürdige Charaktere überzeugen kann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Dieses Buch wird für einige unterhaltsame Stunden sorgen.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Die Geschichte eines Serienmörders

Still Chronik eines Mörders
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"Aus liebenden Herzen wurden betrogene eines Tages, verletzte und wurden sie es nicht, kam irgendwann das Sterben der einen und ließ die anderen als Fragende, Verlorene, zurück. Verloren, weil in Karls ...

"Aus liebenden Herzen wurden betrogene eines Tages, verletzte und wurden sie es nicht, kam irgendwann das Sterben der einen und ließ die anderen als Fragende, Verlorene, zurück. Verloren, weil in Karls Augen eines nicht begriffen werden wollte: Der Tod war alles, nur keine Beraubung."

Die Handlung:
Karl Heidemann wird mit einem übersensiblen Gehör geboren, sodass ihm die normalsten alltägliche Geräusche Schmerzen bereiten. Als sein Vater durch Zufall entdeckt, dass er erst in der Stille aufhört zu schreien und zu weinen, bekommt Karl ein eigenes kleines Reich im Keller, in dem er mehrere Jahre freiwillig ohne Bezug zu anderen Menschen aufwächst.
Nach einem Ereignis durch das Karl den Tod als etwas Friedvolles und Erlösendes wahrnimmt ist er so fasziniert, dass es ihn nicht mehr loslässt.
Als Jugendlicher lässt er eine nicht enden wollende Spur von Leichen zurück und ist auf der Flucht bei der ihm so manches widerfährt. Selbst er selber gerät in Lebensgefahr.

"Und während die Zeit verlässlich tat, was sie einzig und allein auch konnte, nämlich vergehen, wuchs Karl in seinem Gehege heran wie ein Bewohner des städtischen Zoos, gefüttert, beobachtet, abgegrenzt. Mit nur einem Unterschied: Er war frei."

Meine Meinung:
Solch ein Meisterwerk schon zu Beginn des Jahres lesen zu können ist Balsam.
Es ist ein unglaublich gut, fast schon poetisch geschriebenes Buch in dem viele Stilmittel vorkommen, die Atmosphäre vom Anfang bis zum Ende stimmt und der zum nachdenken und diskutieren einlädt. Hier ist kein Wort zu viel oder zu wenig, die ausdrucksvolle Sprache und das Leben von Karl fesseln ans Buch und lassen einen nicht mehr los. Und auch wenn eine gewisse Distanz im Erzählstil besteht, ist es schwer vom Buch nicht eingenommen zu werden.
Auch wenn Karl sich zu einem Serienmörder entwickelt, wurde er mir nie unsympathisch. Durch ihn bekommt man eine ganz andere Sicht auf die Welt, den Tod und die Gemeinschaft. Man kann ihn und seine Handlungen verstehen, seine Gefühle und Gedanken nachempfinden.
Karl ist unglaublich klug und hat sich als Kind schon vieles selber beigebracht und doch hat er nie etwas so Normales gemacht wie mit anderen Kindern zu spielen oder ist ins Kindergarten oder die Schule gegangen. In seinem schützenden Kellerzimmer war er vor allem sicher und hat so leider viel Lebenswichtiges nicht gelernt. Sein einziger Freund ist gleichzeitig sein Nachbar und Lehrer. Es fällt Karl schwer Gefühle nachzuvollziehen, er versteht auch die Menschen nicht, so wie diese auch ihn nicht verstehen können. Und auch wenn vor allem seine Mutter immer um etwas Zuneigung von ihm gekämpft hat, so hat er ihr verweigert diese verweigert und ließ die Umarmungen eher mit Widerwillen über sich ergehen. Es fällt ihm nicht leicht Nähe zuzulassen, erst mit einer ganz besonderen Person ändert sich das alles und er kann ab dann endlich die ganzen Gefühle nachempfinden.
Mit der Zeit lernt Karl mit seinem scharfen Gehör umzugehen und diesen sogar für seine Zwecke zu benutzen um sich beispielsweise auf seiner Flucht einen Vorteil zu verschaffen oder Gespräche über mehrere Meter entfernt abzuhören.
Und auch wenn man schon von der ersten Seite an weiß wie die Geschichte endet, ist der Weg den man mit Karl beschreitet faszinierend und führt über Jahre hinweg. Es ist unglaublich wie vieles in diesem Roman angesprochen wird und wie viel Wahrheit in den Worten tatsächlich steckt.
Mit Karl Heidemann bekommen wir keinesfalls einen typischen Serienmörder, von ihm kann man vieles lernen und dadurch auch das eigene Leben mit anderen Augen betrachten. Aber natürlich sind seine Taten furchtbar und zum Teil auch unentschuldbar, das kann man nicht bestreiten.
Doch ist nicht nur er in dieser Geschichte ein gut ausgearbeiteter Protagonist, auch die Nebencharaktere glänzen jeder auf eine andere Weise. Hier stimmt einfach das Gesamtpaket, das Cover mit eingeschlossen. Und weshalb das „t“ im Titel einem Kreuz gleicht wird man auch im Buch erfahren.

Fazit:
Mein erstes Highlight in diesem Jahr, das ich absolut weiterempfehlen kann. Dieses Buch bietet so viel mehr als es verspricht. Eine vom Anfang bis zum Ende hin faszinierende und spannende Geschichte die einen in ihren Bann zieht unterlegt mit wundervollen Zitaten.