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Veröffentlicht am 15.05.2024

Atemberaubende Fakten, Bilder und Zusatzmaterialien über die Macht der Vulkane!

Verborgene Welt der Vulkane
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Die informative Buchreihe "Verborgene Welt" des Sophie Verlages hat einiges zu bieten. Nicht nur mythologische Themen wie Fabelwesen oder Zauberei werden unter die Lupe genommen, auch zu wissenschaftlichen ...

Die informative Buchreihe "Verborgene Welt" des Sophie Verlages hat einiges zu bieten. Nicht nur mythologische Themen wie Fabelwesen oder Zauberei werden unter die Lupe genommen, auch zu wissenschaftlichen Bereichen wie Mineralien, Mikrokosmos oder Megafauna gibt es passende Bände in dieser Reihe. "Verborgene Welt der Vulkane" ist eines dieser Bücher, welches ich mir ein wenig näher angeschaut habe. Die Reihe richtet sich an Kinder ab 6 Jahren und bringt mit einer erzählenden Geschichte dem Leser einige Fakten nahe, sodass man hinterher definitiv mühelos einiges gelernt hat.

Die Autorin und der Illustrator:

Karolin Küntzel ist Autorin zahlreicher Bücher für Kinder. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement. Sie leitete Schreibwerkstätten und unterrichtete an Grundschulen. Seit 2008 schreibt die Autorin Sachbücher für Kinder und Erwachsene und hat bereits mehr als 60 Bücher veröffentlicht.

Fabio Porfidia ist als Illustrator tätig. Er zeichnet für Bücher und Spiele und lebt in Italien.

Inhalt:

„Der Vulkanologe Janos Broder reist durch die Welt, um die wichtigsten Vulkane zu erforschen. Wenn er zu Hause ist, löchern seine drei Kinder ihn mit Fragen. Dann erzählt er von den Vulkanen, die er gesehen hat und von Ausbrüchen, die er oder Bewohner des Gebietes erlebt haben. Er liest aus Zeitzeugenberichten, baut Vulkanmodelle und nimmt in seinen Erzählungen die Kinder mit auf eine Reise zu den beeindruckenden Vulkanen der Welt. Das letzte, interaktive Kapitel zeigt unseren Leser*innen, dass Menschen gelernt haben, die Energie der Vulkane positiv zu nutzen: Geothermische Anlagen stehen nicht nur in Ländern mit Vulkanismus wie Island oder Italien, sondern auch in Deutschland.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Kindersachbuch:

Das Cover dieses Buch ist beeindruckend. Unter dem Titel, der in verschiedenen Schrifttypen auf der oberen Hälfte der Fläche prangt und dessen Hauptthema (in diesem Fall „Vulkane“) hervorgehoben ist, können wir in den Krater eines Vulkans sehen. Brodelnde Lava, Gestein und viel Rauch sind zu sehen. Der Vulkan ist aktiv und spuckt glühende Lavabomben. Wie auch bei den anderen Bänden der Reihe wird das dargestellte Bild mit einem Rahmen versehen und somit ist der Wiedererkennungswert der Buchreihe absolut gegeben.

Das großformatige Buch macht es möglich, viele Details zum Thema durch großflächige Zeichnungen in Szene zu setzen und damit dem Leser zugänglich zu machen. So gibt es einige Darstellungen wie zum Beispiel der Querschnitt unserer Erde oder eines Vulkans, die aufschlussreich sind und dem Verständnis dienen. Der Leser begleitet die Familie Broders. Der Vater ist Vulkanologen und hat so einiges über die Feuer speienden Berge zu berichten.
Auf der Webseite des Verlages könnt ihr einen Blick ins Buch werfen.

Zunächst lernen wir einiges zum Aufbau der Erde, denn dieser ist wichtig, um die Funktionsweise von Vulkanen zu verstehen. Dann werden einige Vulkane in Europa und weltweit vorgestellt, sowie über die verheerenden Ausbrüche und Erdbeben erzählt. Was Vulkanologen so tun, welche darunter besondere Berühmtheit erlangten und wozu man Vulkane überhaupt erforscht, folgt auf dem Fuße. Außerdem wird beispielsweise darauf eingegangen, wieso einige Dörfer und Städte trotz der Gefahren direkt am Fuße eines Vulkans errichtet wurden. Denn Vulkane sind nicht nur gefährlich, sie bieten auch einen fruchtbaren Boden, heiße Quellen und dienen der Energiegewinnung. Und dann geht der Blick sogar noch hinauf ins Weltall, denn nicht nur auf der Erde existieren diese heißen Krater voller Lava.

Immer wieder finden sich außerdem QR Codes im Buch, über welche man kleine Videos (beispielsweise aus dem Yellowstone Nationalpark, von einem Vulkanausbruch, die brodelnde Lava in einem Krater, spuckende Geysire, und die Funktionsweise von Geothermie) sehen kann. Im Anhang kann der Leser durch ein Quiz sein Wissen testen und erhält wertvolle Tipps, wie man Energieheld:in werden kann. Außerdem kann man mit einer bebilderten Anleitung eine eigene kleine Vulkanlandschaft basteln und mithilfe eines chemischen Experimentes einen Vulkan zum Ausbruch bringen.

Fazit:

"Verborgene Welt der Vulkane" bietet einen tollen Zusammenschluss von erzählender Geschichte, aussagekräftigen und beeindruckenden Illustrationen sowie interessanten Sachinfos zu Vulkanen. Auf vielfältige Weise kann man hier sein Wissen ganz einfach erweitern. Weitere Themenbücher der Reihe werden sicherlich noch den Weg zu uns finden.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Eine kleine Geschichte über den Mut und wie er sich anfühlen kann

Mutig
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Das Buch "Mutig" von Britta Teckentrup ist eine inspirierende Geschichte über das Gefühl der Angst und zugleich von unbändiger Stärke und Mut. Zu den Hauptfiguren zählt ein junges Mädchen, das in seiner ...

Das Buch "Mutig" von Britta Teckentrup ist eine inspirierende Geschichte über das Gefühl der Angst und zugleich von unbändiger Stärke und Mut. Zu den Hauptfiguren zählt ein junges Mädchen, das in seiner Angst gefangen ist und diesem Gefühl nicht entfliehen kann. Es illustriert eindrucksvoll, wie Angst manchmal lähmend sein kann, aber auch, wie befreiend es ist, mutig zu sein, sich seinen Ängsten zu stellen und diese zu überwinden.

Zitat: „Hab doch keine Angst!“ ruft es hinter mir sanft. „Bleib bitte stehn und gib mir die Hand!“ (Britta Teckentrup: Mutig)

Die Autorin und Illustratorin:

Britta Teckentrup stammt aus Hamburg und absolvierte ihr Kunst- und Illustrationsstudium am Central Saint Martins College of Art and Design sowie am Royal College of Art in London. Sie ist sowohl Autorin als auch Illustratorin und hat eine Vielzahl von erzählerischen und sachlichen Bilderbüchern geschaffen, die zahlreiche Auszeichnungen erhalten haben. Heute lebt sie mit ihrem schottischen Ehemann und ihrem Sohn Vincent in Berlin, während ihre Werke in viele Sprachen übersetzt werden.

Inhalt:

„In diesem ausdrucksstarken Bilderbuch geht Britta Teckentrup der Frage nach, was es bedeutet, mutig zu sein. Sie zeigt, wie lähmend sich Angst anfühlen kann und wie gut es tut, sich mit ihr auseinanderzusetzen und sie damit zu überwinden.“ (Klappentext)

Gedanken zum Bilderbuch:

Das Cover ist hauptsächlich in Gelb- und Brauntönen gehalten – hier sinnbildlich für Licht und Schatten. Wir begegnen einem Bären – groß und mächtig und einem kleinen Mädchen – jung und zart. Während sie sich beäugen, streckt das Mädchen behutsam dem Bär seine Hand entgegen. Es wirkt, als ob sich beide vorsichtig aneinander herantasten. Das Bild spielt auch eine wichtige Rolle in dem Buch, denn es stellt eine entscheidende Wendung in der emotionalen Welt des kleinen Mädchens dar.

Die Illustrationen des Buches sind sehr ausdrucksstark und werden durch die Poesie des Textes nochmals hervorgehoben. Anfangs wird bei den Illustrationen viel mit dunklen Farbtönen gearbeitet. Sie erscheinen verworren und düster. Wobei es auf der einen oder anderen Seite immer ein kleines Licht (in Form einer Sonne) gibt, welches dem Leser einen Hoffnungsschimmer schenkt. Später werden die Seiten zunehmend heller und freundlicher, bis sie ganz zum Schluss erstrahlen und man die Leichtigkeit des jungen Mädchens förmlich fühlen kann. Die kunstvollen Bilder der Autorin fangen anschaulich die überwältigende Macht der Angst aber auch die Kraft des Mutes auf nachdrückliche Weise ein.

Zitat: „Mut wächst unterwegs. Steig auf, es ist noch weit. Einen Schritt nach dem andern, gehen wir zu zweit.“ (Britta Teckentrup: Mutig)

In diesem eindrucksvollen Bilderbuch von Britta Teckentrup wird die Bedeutung von Mut erforscht, während ein Mädchen alleine durch einen dunklen Wald umherirrt und sich vor einem Bären fürchtet. Anfangs erscheint der Bär bedrohlich und fremd, und die Angst des Mädchens ist spürbar. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sich eine unerwartete Verbindung zwischen den beiden und der Bär wird nicht nur zu ihrem Begleiter, sondern auch zu ihrem Freund. Egal wohin das Mädchen auch geht, der Bär folgt ihr und holt sie früher oder später ein, wie sehr sie auch probiert diesem Gefühl zu entkommen. Von dem Bären einfühlsam ermutigt, nimmt sie all ihre Kraft zusammen und geht schließlich auf die Angst zu und so findet die Geschichte einen wunderbaren Ausgang.

Fazit:

Die Botschaft von Mut und Freundschaft mit der Furcht, die in diesem Buch vermittelt wird, ist zeitlos und inspirierend. Dieses Buch ist ideal für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter, um sie bildhaft und mit einfühlsamen Worten an das Thema heranzuführen. Kinder werden ermuntert, sich mit ihrer Angst auseinanderzusetzen und neue Herausforderungen mit Mut und Zuversicht anzugehen.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Ein fantasievoller Umgang mit Angst!

Was ist, wenn mich ein Wal verschluckt?
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Susanna Isern und Rocio Bonilla haben bereits einige Male bewiesen, welch wertvolle Bilderbücher sie zusammen erschaffen können. "Das große starke Buch" zeigt Kindern ihre Stärken, während "Das hier ist ...

Susanna Isern und Rocio Bonilla haben bereits einige Male bewiesen, welch wertvolle Bilderbücher sie zusammen erschaffen können. "Das große starke Buch" zeigt Kindern ihre Stärken, während "Das hier ist doch kein Dschungel" versucht im Kinderzimmer für Ordnung zu sorgen und in "Das große Buch der allergrößten Schätze" lernen wir einige Kinder und ihre ganz individuellen Schätze kennen. Im zuletzt erschienenen Buch der beiden "Was ist, wenn mich ein Wal verschluckt?" nähern sie sich dem Thema der Angst an und nehmen uns Leser dabei auf eine fantasievolle Reise mit, die jedem die Angst vor schlimmen Dingen nehmen wird.

Zitat: „Weißt du Mama, es ist wohl besser, sich nicht so viele Gedanken über alles Schlimme zu machen. Lieber erleben, was es zu erleben gibt. Oder?“ (Susanna Isern & Rocio Bonilla: Was ist, wenn mich ein Wal verschluckt?)

Die Autorin und die Illustratorin:

Susanna Isern arbeitet als Schriftstellerin und Psychologin. Außerdem ist sie Dozentin für Lernpsychologie. Seit 2011 veröffentlichte sie über 30 Kinderbücher, welche in mehr als 16 Sprachen übersetzt wurden. Sie erhielt mehrfach die Silbermedaille des Moonbeam Children’s Book Award in den USA.

Rocio Bonilla (geboren 1970) ist Illustratorin und Autorin vieler Kinderbücher. Sie studierte Kunst an der Universität Barcelona und arbeitete vor ihrer schriftstellerischen Laufbahn als Malerin, Fotografin und Pädagogin sowie in der Werbebranche. 2010 erschien ihr erstes Kinderbuch, angeregt durch ihre eigene Tochter.

Inhalt:

„Der kleine Noah ist ein vergnügtes und glückliches Kind. Seine blühende Fantasie spielt ihm allerdings so manches Mal einen Streich: Dann bedrücken ihn Fragen über Fragen und vor lauter Sorgen stellt Noah sich vor, dass ganz schlimme Dinge passieren werden. So auch am Tag des Schulausflugs:
Was ist, wenn er auf dem Ausflug verloren geht?
Was ist, wenn er dabei ins Wasser fällt?
Oder was ist, wenn er dann von einem Wal verschluckt wird?
Zum Glück hat seine Mutter eine Idee, wie er seine Ängste überwinden kann.
Und was ist, wenn das Beste noch bevorsteht?“
(Klappentext)

Gedanken zum Bilderbuch:

Das Cover strahlt Freude und Sicherheit aus. Der Hauptprotagonist Noah wird von dem Blas eines Wals in die Lüfte katapultiert und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Der Schwung lässt seine Brille noch etwas höher fliegen und auch ein Schuh wird vom Fuß geschleudert. Der Wal schielt gutmütig nach oben und beobachtet, was da über ihm geschieht. Der Himmel ist hier nicht blau sondern in einem Terrakotta Farbton koloriert und lässt einen an einem Sonnenauf- oder Sonnenuntergang denken.

Im Innern geht es fröhlich und bunt weiter. Rocio Bonillas Zeichenstil hat einen hohen Wiedererkennungswert und sie schafft es, die Worte der Autorin mit detailreichen und liebevollen Bildern zu erfüllen, sodass man eintaucht in die Fantasie Noahs aber vor allem in die der Mutter. Denn diese entführt ihren Sohn auf eine wundersame und abenteuerliche Reise, denn auf jede Frage von Noah hat sie eine fantasievolle Antwort parat. Denn das, was zunächst wie eine Gefahr erscheint, ist der Beginn eines neuen Wagnisses. Manchmal entpuppt sich das Unerwartete als ein großes Abenteuer, welches einem zum nächsten führt und eine Reihe voller fantastischer Erfahrungen mit sich bringt.

Susanne Isern hat sich einige Fragen überlegt, die Noah in den Kopf kommen könnten. Er hat an diesem Tag einen Schulausflug in den Wald und macht sich Sorgen, was ihm dabei alles zustoßen könnte. Doch seine Mutter wandelt jedes Unglück in ein wundersames Erlebnis und so freut sich Noah am Ende auf den Auslug und hat nur noch Angst davor, der Bus könnte eine Panne haben und der Ausflug somit ausfallen.

Fazit:

"Was ist, wenn mich ein Wal verschluckt?" ist ein Bilderbuch, dessen fantasievolle Ideen und witzige Zeichnungen mich absolut überrascht haben. Ich finde es unheimlich gut, dass hier das Thema der Angst einmal ganz anders aufbereitet wird. Es wird nicht einfach gesagt, dass die Dinge, vor denen sich Noah fürchtet gar nicht eintreten können. Vielmehr wandelt die Mutter all jene Unglücke in etwas Positives um, was sich lohnt, erlebt zu werden. Ein absolut positiver Umgang mit Ängsten und mit der tollen Botschaft, „lieber erleben, was es zu erleben gibt“, als verängstigt zu Hause zu bleiben.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Angst schützt uns vor Gefahren!

Kleiner Angsthase Aurelia. Fürchte dich nicht!
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Die kleine Aurelia kennen wir bereits aus den drei bisher erschienen Bilderbüchern: "Kleiner Dreckspatz Aurelia", "Kleine Nachteule Aurelia" und "Kleines Klammeräffchen Aurelia". Nun ist ein neuer Titel ...

Die kleine Aurelia kennen wir bereits aus den drei bisher erschienen Bilderbüchern: "Kleiner Dreckspatz Aurelia", "Kleine Nachteule Aurelia" und "Kleines Klammeräffchen Aurelia". Nun ist ein neuer Titel in dieser Reihe erschienen. In "Kleiner Angsthase Aurelia – Fürchte dich nicht!" hat sich die Autorin wieder allerhand Beispiele aus dem Tierreich einfallen lassen und nimmt sich so kinderleicht der Thematik der Angst an. Wie die verschiedenen Tiere bei Angst reagieren, dass erfahren wir in diesem von Katrin Inzinger illustrierten Bilderbuch.

Die Autorin und die Illustratorin:

Dorothea Flechsig (geboren 1968 in Oberfranken) machte eine Ausbildung zur Drehbuchautorin und arbeitete lange Zeit als Journalistin. Sie schreibt bereits seit Jahren Geschichten für Kinder und ist Autorin verschiedener Buchreihen wie Petronella Glückschuh, Sandor, Pünktchen und Aurelia, welche sie in ihrem eigenen Verlag, dem Glückschuh Verlag, erfolgreich veröffentlicht. Außerdem arbeitet sie für Blue Ocean Entertainment und den Egmont Ehapa Verlag.

Katrin Inzinger ist Illustratorin, Character-Designerin, Trickfilmzeichnerin und Storyboarderin aus Berlin. Sie schuf die zahlreichen farbigen Bilder um Petronella und ihre Abendteuer.
Die Zeichnerin der Originalfiguren um die kleine Aurelia ist Suse Bauer.

Inhalt:

„Aurelia hilft ihrem Vater beim Kochen. Sie soll aus dem Keller Kartoffeln holen. Aber im Keller ist es dunkel und Aurelia fürchtet sich.
»Ich trau mich nicht!«, ruft sie. »Dort ist es gespenstisch!«
»In Ordnung!«, antwortet ihr Vater. »Manchmal ist es gut, ein kleiner Angsthase zu sein, um sich vor Gefahren zu schützen!«
»Was macht denn ein kleiner Angsthase, wenn er sich fürchtet?«, fragt Aurelia.
»Was macht eine Maus, ein Igel oder eine Katze bei Gefahr?« Aurelia probiert alles aus.“
(Produktbeschreibung)

Gedanken zum Bilderbuch:

Das Cover mit den leuchtenden Farben lässt eine tolle und vor allem positive Atmosphäre entstehen, was mir besonders gut gefällt, da Angst ja sonst immer eher düster und negativ dargestellt wird. Die Autorin geht an das Thema auf ganz ungewöhnliche Art und Weise heran. So sieht man dann auch im Innern viele helle und freundliche Illustrationen und selbst der Blick in den dunklen Keller wird mit Licht erfüllt.

Mit kurzen, einprägsamen Sätzen erzählt Dorothea Flechsig aus dem Leben der kleinen Aurelia, die mit ihrem Vater gerade beim Kochen ist und von ihm gebeten wird, eine Zutat aus dem Keller zu holen. Doch Aurelia traut sich nicht in den Keller hinunter, weil er ihr unheimlich ist. Der Vater geht damit ganz verständnisvoll um, nimmt Aurelias Angst ernst und zeigt ihr gleichzeitig mit seiner unaufgeregten Art, dass es vollkommen in Ordnung ist ein kleiner Angsthase zu sein. Denn das Gefühl der Angst ist ein ganz wichtiges, schützt es uns doch vor etwaigen Gefahren.

Und weil Aurelia ein neugieriges Kind voller Tatendrang ist, möchte sie natürlich auch wissen, wie sich andere Tiere und nicht nur der Hase genau verhalten, wenn sie Angst haben. Um für sich selbst eine Möglichkeit der Angstbewältigung zu finden, probiert sie gleich mal aus, wie sich Hase, Maus, Stachelschwein, Katze, Stinktier und Elefant verhalten. Am Ende erwartet dann sogar den Vater eine kleine schreckhafte Überraschung im Keller.

Fazit:

"Kleiner Angsthase Aurelia – Fürchte dich nicht!" nimmt sich dem Thema Angst auf ungewöhnliche und sehr einfühlsame Weise an. Hier geht es nicht darum, Angst klein zu reden oder den Mut in den Vordergrund zu stellen. Vielmehr legt die Autorin den Fokus darauf, dass Angst ein wichtiges und sinnvolles Gefühl ist, dass seine Berechtigung hat und das jeder immer wieder mal fühlt. Wie und ob man diese Angst überwindet ist dabei fast schon Nebensache.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Ein Roman, der zu Herzen geht!

The way I used to be
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Edens Geschichte, die Amber Smith in "The way I used to be" beschreibt, ist keine leichte. Die Hauptprotagonistin wird im Alter von 14 Jahren vom besten Freund ihres Bruders und gleichzeitig dem langjährigen ...

Edens Geschichte, die Amber Smith in "The way I used to be" beschreibt, ist keine leichte. Die Hauptprotagonistin wird im Alter von 14 Jahren vom besten Freund ihres Bruders und gleichzeitig dem langjährigen Freund aus Kindertagen vergewaltigt. Sie schafft es nicht, irgendjemanden davon zu erzählen und während sie versucht, mit der Sache klar zu kommen, geschehen ihr unfassbar schwere Dinge, die ihr Leben immer mehr und mehr aus den Fugen geraten lässt. Besonders betroffen hat mich die Tatsache, dass Eden nicht mit ihren Eltern – insbesondere ihrer Mutter – über ihre traumatische Erfahrung sprechen konnte und sie ganz alleine damit klarkommen muss. Viel zu lange ist Eden auf sich alleine gestellt und es berührte mich sehr, das Mädchen auf ihrem Weg zur Gerechtigkeit zu begleiten, die auch am Ende dieses Buches noch nicht erreicht sein wird aber im zweiten Teil der Reihe sicherlich einen Abschluss finden wird.

Zitat: "Mein Körper ist eine Folterkammer. Ein verdammter Tatort. Fürchterliches ist hier passiert, deshalb sollte man nicht darüber sprechen, nichts darüber sagen, zumindest nicht laut. Ich will das nicht hören. Kann das nicht hören." (Amber Smith: The Way I used to be, Seite 119)

Die Autorin und die Übersetzerin:

Amber Smith liebt es, Geschichten zu erzählen. Die Autorin wuchs in Buffalo, New York auf und lebt heute mit ihrer Frau und ihren Tieren in Charlotte, North Carolina. Sie machte an der Kunstschule ihren BFA in Malerei und erwarb danach ihren Master in Kunstgeschichte. Sie schreibt, liest und ist außerdem künstlerisch tätig. Darüber hinaus ist sie freiberuflich als redaktionelle Beraterin tätig.

Ulrike Brauns stammt aus der Nähe von Köln. Sie studierte in Bonn, Stockholm und Melbourne. 2004 machte sie sich selbstständig und arbeitet seither als Übersetzerin und Untertitlerin. Sie lebt inzwischen in Berlin.

Inhalt:

„Alles, was Eden will, ist die Uhr zurückdrehen. Um diesen Tag noch mal zu leben. Sie würde alles anders machen. Nicht über seine Witze lachen und ignorieren, wie er sie an diesem Abend ansah. Und sie würde definitiv ihre Schlafzimmertür abschließen.
Aber Eden kann die Zeit nicht zurückdrehen. Also begräbt sie die Wahrheit, zusammen mit dem Mädchen, das sie mal war. Sie tut so, als bräuchte sie keine Freunde, keine Liebe, keine Gerechtigkeit. Als ihre Welt aus den Fugen gerät, wird klar: Die einzige Person, die Eden retten kann … ist Eden.“
(Produktbeschreibung)

Gedanken zum Buch:

Das Cover dieses Romans machte mich bei einem Besuch in der Buchhandlung neugierig. Die beiden Löwenzahnblumen, die umeinander geschlungen sind und gleichzeitig auseinander zu fallen scheinen, da ihre Blätter in alle Winde zerstoben werden, stehen in einem starken Kontrast zueinander. Das alles vor einem hellblauen Himmel. Hier prallen Harmonie und Chaos aufeinander. Und auch der Titel erregte mein Interesse, der sich in großen, weißen, leicht transparenten Lettern über die gesamte Seite erstreckt. Die Erstauflage besitzt außerdem einen wunderschönen Farbschnitt, der die Blumen auf dem Titel wieder aufgreift und außerdem den Namen der Hauptprotagonistin beinhaltet. „Eden“ kann man hier sogar auch als „Ende“ lesen, was im Deutschen sicherlich ein Zufall ist, dabei aber so gut zur Geschichte passt.


Nach einem extrem emotionalen und herzzerreißenden Einstieg ist man zunächst einmal etwas geschafft. Der Autorin gelingt es aber, einen Bogen zu Edens Alltag zu spannen, der es dem Leser ermöglicht, mit dem schweren Thema einer Vergewaltigung zurecht zu kommen. So manches Mal springen die Ereignisse ein wenig unkontrolliert, so dass man als Leser nicht genau weiß wo man sich chronologisch betrachtet in der Geschichte befindet. Manche Dinge, die zwischendurch wohl passiert sind, bleiben unerwähnt oder nur am Rande erzählt (wie zum Beispiel Edens Wandel im Sommer nach ihrem traumatischen Erlebnis).

Zitat: "Als wollte die ganze Welt dafür sorgen, dass ich nie vergesse, nicht mal für eine Sekunde, dass jeder Junge egal wo, selbst mein Bruder, mich jederzeit überwältigen könnte." (Amber Smith: The Way I used to be, Seite 184)

Auch sprachlich ergaben sich hin und wieder kleine Stolpersteine, wie beispielsweise ein falsch verwendetes oder fehlendes Personalpronomen. Ich empfinde das immer etwas schade, zumal sich Fehler in Büchern in den letzten Jahren zu häufen scheinen. Hier mein dringender Appell an die Verlage: gebt Geld für Korrektorat und Lektorat aus, es tut den Geschichten gut!
In diesem Buch rissen mich die Fehler aber zum Glück nicht zu sehr aus der Geschichte raus, wie es sonst bei anderen Titel öfters mal der Fall gewesen ist.

Zitat: "Ich kann mich überhaupt nicht mehr erinnern, wo die Lügen aufhören und ich anfange." (Amber Smith: The Way I used to be, Seite 292)

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass sich nicht alles nur um Edens und Joshs Beziehung dreht, sondern eher um Edens Gefühle und innere Konflikte und wie ihr Alltag sowie die sie umgebenen Menschen sie immer weiter in die Knie zwingen. Wir haben hier also nicht mit einer Liebesgeschichte im Zentrum des Geschehens zu tun, sondern mit Edens Geschichte, ihren tragischen Erfahrungen und ihrem Weg aus dieser Situation heraus. Hierbei wird dann auch nicht Josh zu ihrem Retter, im Gegenteil, die beiden verlieren sich sogar zwischendurch aus den Augen. Nein, fest steht, dass allein Eden sich retten kann, Stärke finden und Mut aufbringen muss, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Fazit:

"The Way I used to be" ist ein äußerst dramatischer Roman, mit einer sehr schweren Thematik, nämlich der der Vergewaltigung. Trotz dieser Schwere, gelingt es der Autorin, eine Geschichte zu schreiben, die man als Leser gut verdauen kann. Besonders am Anfang und am Ende der Geschichte sind bei mir einige Tränen geflossen. Dazwischen war es traurig und bestürzend, mitzuerleben, wie ein junges Mädchen aus ihrem unschuldigen Leben gerissen wird und sich selbst verliert, bevor sie überhaupt die Chance hatte, herauszufinden wer sie ist. Der zweite Teil "The Way I am now" steht bereits in meinem Regal und wird sehr bald gelesen.

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