bezaubernd, berührend, besonders
Für immer unter einem HimmelZu Anfang hatte ich kleinere Probleme mit dem Buch. Da mir die beginnende Beziehung der beiden Hauptfiguren etwas zu schnell ging. Vom ersten Treffen zur Verliebtheit, das konnte ich zu Beginn nicht ganz ...
Zu Anfang hatte ich kleinere Probleme mit dem Buch. Da mir die beginnende Beziehung der beiden Hauptfiguren etwas zu schnell ging. Vom ersten Treffen zur Verliebtheit, das konnte ich zu Beginn nicht ganz fühlen, da fehlte mir etwas zuvor. Dann allerdings lernte ich die Charaktere näher kennen und sah deren Verbundenheit. Sah und spürte deren Anziehung und Vertrautheit.
Wir bekommen ihre Geschichte aus zwei wechselnden Perspektiven. Der von Anna und Weston. Zwei völlig unterschiedlichen Charakteren, welche bis dato nur die Liebe zur Musik verbindet. Für ein Duett innerhalb ihrer Marching Band verbringen sie Zeit miteinander und lernen sich besser kennen. Gerade Weston, welcher bis dato eher Außenseiter war, gefiel mir gut. Außenseiter, weil die Gesellschaft ihn dazu machte. Nicht weil er etwas falsch gemacht hat, oder etwas Verbotenes. Ausgeschlossen und schlecht gemacht, einfach weil er nicht in das Allgemeinbild passte. Schulkameraden und auch die Erwachsenen meiden ihn, weil Gurke. Es gibt keinen Grund dafür. Und sie haben keine Vorstellung, was diese Ablehnung mit einem jungen Menschen anstellt. Welche Unsicherheiten sie auslösen, wie grausam dies ist. Die Autorin versteh sich darauf uns mit wenigen Sätzen aufzuzeigen, das Worte sehr wohl mehr verletzten können. Anna, ein wahrer Sonnenschein, lässt sich von dem Gerede nicht täuschen und blickt hinter die abweisende Maske. Sie plädiert für das gute, das positive. Und muss viele Widerstände deswegen bekämpfen. Mit ihren Freunden, Eltern, Lehrern, eigentlich gegen alle. Und sie muss lernen ein Duett allein zu spielen. Aber wie soll das gehen? Wie kann man gegen die Leere anspielen? Die immer wieder vorkommenden Vergleiche zum Kauaʻi ʻŌʻō, einen als ausgestorbenen geltenden Vogel aus Hawaii, haben mich immer wieder schlucken lassen. Und das Ende des Buches war für mich perfekt. Sehr herzzerbrechend, aber perfekt.