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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2018

Skurrile Ich-AG mit rabenschwarzem Humor

Die Königin von Lankwitz
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Kurz zum Inhalt:
Bea und Irene, Mitte 50 und erst vor Kurzem aus dem Knast entlassen, überlegen nun, wie sie sich ihren Unterhalt finanzieren sollen. Wieder Unterwäsche beim KaDeWe verkaufen geht für Irene ...

Kurz zum Inhalt:
Bea und Irene, Mitte 50 und erst vor Kurzem aus dem Knast entlassen, überlegen nun, wie sie sich ihren Unterhalt finanzieren sollen. Wieder Unterwäsche beim KaDeWe verkaufen geht für Irene leider nicht. Und "Beine breit machen", wie Bea vorschlägt, kommt für Irene ebenfalls nicht in Frage.
Als Irene dann Bea's Ex-Chef, wegen dem sie unschuldig im Gefängnis gelandet ist, umfährt (so wie sie es schon seinerzeit mit ihrem Mann gemacht hat), kommen beide zu einem Plan: sie gründen eine Ich-AG mit der Ausrichtung auf Rache, um Frauen von ihrem Elend zu befreien: Bea akquiriert die Kundinnen, und Irene führt aus. Frei nach dem Motto: "Wir fahren den Quell eures Elends über'n Haufen."
Doch dann taucht eine andere Rache-Agenur "Revanche de la Femme" auf...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist einfach, teilweise witzig und das Buch lässt sich schnell lesen.
Leider konnte die Geschichte nicht ganz halten, was die Leseprobe versprochen hat. Mir war die Sprache oft zu derb.
Ebenfalls befremdlich war für mich die ausführliche Beschreibung von Thomas und seinem "K-Orakel".
Auch wurde nie erwähnt, aus welchem Grund genau Irene ihren Mann damals niedergefahren hat.
Die Auflösung gegen Ende um die andere Racheagentur und deren Auftraggeberin Aylin fand ich zu übertrieben.
Das Cover ist für mich leider auch kein Hingucker, obwohl es thematisch doch passt.

Eine Weisheit hat sich jedoch in mein Gedächtnis gebrannt:
"Der Tag beginnt und endet mit der Wäsche. Sie streichelt dein Intimstes und schwupps auch deine Seele. Aber wenn's scheuert, ist der Tag gelaufen."


Fazit:
Zwar kurzweilige und teilweise humorvolle Unterhaltung, jedoch unrealistisch und mit derber Sprache.
Von mir leider nur 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.10.2017

Nach einem tollen Start leider stark nachgelassen...

Du bist mein Feuer
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Kurz zum Inhalt:
Caleb lernt Veronica in einem Club kennen, und nachdem er sie vor einem Angreifer beschützt hat, nimmt er sie mit nach Hause und lässt sie bei sich wohnen, da sie zur Zeit keine Wohnung ...

Kurz zum Inhalt:
Caleb lernt Veronica in einem Club kennen, und nachdem er sie vor einem Angreifer beschützt hat, nimmt er sie mit nach Hause und lässt sie bei sich wohnen, da sie zur Zeit keine Wohnung hat.
Da sie in dem Club ein rotes Kleid anhatte, sagt er von nun an nur mehr Red zu ihr.
Doch Veronica hat schlechte Erfahrungen gemacht und lässt niemanden an sich ran. Caleb aber weiß genau: dieses Mädchen muss er haben. Wird er sie erobern?

Meine Meinung:
Anfangs war ich total begeistert, weil der junge Caleb so süß tolpatschig in seinen Annäherungsversuchen gegenüber Veronica war, obwohl er eigentlich ein Macho und Womanizer ist. Man hat richtig das Prickeln zwischen den beiden gespürt.
Auch kamen mit Beatrice, einer Jugendfreundin von Caleb, die in ihn verliebt ist, und Justin, einem armen Schlucker aus Caleb's Freundeskreis, zwei intrigante Persönlichkeiten dazu, die die ganze Geschichte gut gewürzt haben.
Doch leider hat sich die Story nach dem ersten Drittel extrem zu ziehen begonnen, es passierte kaum etwas, ein ewiges ich-will-dich-nein-doch-nicht; als Caleb und Veronica endlich zusammen waren, war elend langes Gesülze... Und da Veronica noch Jungfrau war, gabs den ersten (Blümchen-)Sex auch erst auf Seite 432... Den Heiratsantrag gab's übrigens schon vorher...
Obwohl mit den bösen Spielchen von Beatrice noch richtig Pfeffer reinkam, es war sogar aufregender als erwartet, konnte dies die Geschichte für meinen Geschmack nicht mehr retten.
Wenn das ganze aufs Wesentliche beschränkt gewesen wäre, und dementsprechend eingekürzt, hätte es was Tolles werden können...

Fazit:
Wer auf Liebes-Süßholzraspeln unter Twens steht, aufgepeppt mit intriganten Spielchen böser Personen, der ist hier richtig. Für mich war's leider zu viel des Ganzen, daher nur 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Die Geschichte hätte viel mehr Potential gehabt...

All for You – Sehnsucht
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Kurz zum Inhalt:
Cameron und Maya sind ein Paar. Doch als Cameron nach einem Kriegseinsatz um Mayas Hand anhält, sagt sie nein, und Cameron beendet tief getroffen die Beziehung.
Als sie sich 5 Jahre später ...

Kurz zum Inhalt:
Cameron und Maya sind ein Paar. Doch als Cameron nach einem Kriegseinsatz um Mayas Hand anhält, sagt sie nein, und Cameron beendet tief getroffen die Beziehung.
Als sie sich 5 Jahre später in New York zufällig wieder treffen, flammen die alte Liebe und Leidenschaft wieder auf. Doch kann es für ihre Liebe eine zweite Chance geben, wenn ihre gemeinsame Vergangenheit so voller Schmerz ist?

Meine Meinung:
Dies ist mein erstes Buch der Autorin, und das Cover hat mich gleich angesprochen. Das verschnörkelte dunkle Hintergrundmuster mit den goldenen Buchstaben passt perfekt zum Genre. Und da man über die Hard-Reihe so viel Positives hört, war ich sehr gespannt auf das Buch, wurde davon aber leider etwas enttäuscht.

Es ist flüssig und gut zu lesen; es wird abwechselnd in Ich-Form aus der Sicht von Maya und Cameron erzählt, was mir besonders gut gefällt, da somit die Gefühle und intimen Gedanken der jeweiligen Person noch näher gebracht werden. Die Charaktere interagieren gut miteinander, es wird auch Spannung aufgebaut, indem andere Personen intrigieren. Auch die Liebesszenen sind sinnlich beschrieben.

Doch insgesamt war der Mittelteil zu zäh und langatmig, ein ewiges Hin- und Her, vor allem was Maya betrifft. Mit ihrem Charakter konnte ich mich nicht so ganz anfreunden. Und als man dann Mayas Grund für das Ablehnen des Heiratsantrags erfahren hat, dachte ich nur: echt jetzt?! DAS war der Grund? Für mich zu banal, um deshalb eine Beziehung und die große Liebe aufs Spiel zu setzen. Und als erwachsene Personen kann man doch miteinander reden, dann kommt es erst gar nicht zum Eklat und dem Beziehungs-Aus.
Der Schlussteil hat mir noch am besten gefallen, hier war es sehr gefühlvoll und es gab natürlich ein Happy-End. Leider ging hier die Entwicklung und Wandlung von Maya ZU schnell voran, was etwas unglaubwürdig war...

Fazit:
Alles in allem hat mir "All for you - Sehnsucht", welches der erste Teil einer Reihe ist, einige nette Lesestunden beschert, aber es war mir insgesamt zu langatmig, zu wenig tief, ich konnte mich mit der Protagonistin einfach nicht verbunden fühlen und konnte auch ihre Handlungen in keinster Weise nachvollziehen. Und ich habe in dem Genre schon besseres gelesen.
Allerdings hat mir dieses Buch die bisher schönste Liebeserklärung geschenkt: "Du bist alles für mich. Das Gute, das Schlechte, und jeder Moment dazwischen."

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erotik
  • Charaktere
  • Geschichte
  • Originalität
Veröffentlicht am 27.08.2017

eine nette Lektüre, aber nicht das beste Buch von Susan Mallery

Wer früher küsst, ist länger verliebt
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Maya und Del kommen nach 10 Jahren wieder nach Fool's Gold zurück, um gemeinsam einen Werbefilm für den Ort zu drehen. Die beiden waren damals ein Paar, und Maya diese Beziehung jedoch plötzlich beendet. ...

Maya und Del kommen nach 10 Jahren wieder nach Fool's Gold zurück, um gemeinsam einen Werbefilm für den Ort zu drehen. Die beiden waren damals ein Paar, und Maya diese Beziehung jedoch plötzlich beendet. Werde sie wieder zueinander finden?

Es ist schön, wieder nach Fool's Gold zurückzukehren. Ich mag diese Stadt wirklich sehr. Der Schreibstil ist wie immer locker leicht und flüssig zu lesen. Man trifft viele Bekannte aus anderen Büchern der Fool's Gold Reihe wieder, aber es behindert das Leseverständnis überhaupt nicht, sollte man noch kein Buch der Reihe gelesen haben, da alle handelnden Personen ausreichend erklärt sind.

Was ich nicht so gut finde ist, dass die Familie Mitchell so viele Geheimnisse voreinander hat. Auch dass Mutter Elaine Brustkrebs hat und niemandem aus ihrer Familie etwas davon erzählt, finde ich nicht gut.

Leider war die Geschichte zwischendurch etwas langatmig, weil sehr oft aus der Sicht von Maya oder Del durchgekaut wird, was damals passiert ist, und welche Gefühle sie genau für den jeweils anderen hegen... Und es kamen einige Szenen vor, die für den Handlungsstrang nicht ausschlaggebend sind.

Sehr positiv überrascht hat mich, dass es die Möglichkeit gibt, für eine Tierschutzorganisation zu spenden und so dann sein Haustier in einem Buch verewigt zu sehen - auf diese Weise kam der süße Beagle Sophie in dieses Buch. Susan Mallery hat die Hündin sehr genau studiert und ihr Verhalten in die Geschichte einfließen lassen.

Fazit: Ein nettes Buch für Zwischendurch, v.a. wenn man Fool's Gold noch nicht kennt.
Leider musste ich mich zwischenzeitlich zum Weiterlesen animieren, da es stellenweise etwas langatmig war und nichts Aufregendes passierte. Ich bin bessere Geschichten von Susan Mallery und v.a. von Fool's Gold gewöhnt, und kann daher nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 08.05.2024

melancholischer Coming-of-Age-Roman

Krummes Holz
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Der 19jährige Jirka (eigentlich Georg Schilling, wie sein Vater) kommt nach 5 Jahren Abwesenheit wieder auf den heruntergewirtschafteten Hof seiner Kindheit im Krummen Holz zurück, nachdem er mehrere Hilferufe ...

Der 19jährige Jirka (eigentlich Georg Schilling, wie sein Vater) kommt nach 5 Jahren Abwesenheit wieder auf den heruntergewirtschafteten Hof seiner Kindheit im Krummen Holz zurück, nachdem er mehrere Hilferufe seiner Schwester Malene ignoriert hat. Denn der Vater war nie gut zu den Kindern, zu ihr jetzt schon gar nicht, denn er ist der Meinung, dass sie nicht fähig ist, den Hof zu bewirtschaften, und ihn eher verkaufen will. Dann noch die griesgrämige Großmutter Agnes. Nur Leander, der nach dem Tod seines Vaters, des ehemaligen Verwalters, auf dem Hof geblieben ist, ist Malene eine Stütze.

Der Schreibstil ist in kurzen Sätzen verfasst, manchmal abgehakt. Das soll wohl den Charakter von Jirka rüberbringen, der seine Geschichte in ich-Form erzählt.
Die Infos darüber, wann die Geschichte spielt und wie alt die Protagonisten sind, muss man sich während des Lesens hart erarbeiten.
Die schwüle Hitze des Sommers und die Schwermut der Bewohner kommt sehr gut rüber. Jirka ist eine unerwünschter Gast, seit der die Bitten um Hilfe ignoriert hat, seine Schwester schweigt ihn feindselig an. Agnes ist mittlerweile dement, und Georg ist gar nicht da. Nur Leander spricht mit ihm.
Es ist eine Geschichte über eine schwere arte Kindheit, über Familie, über das Erwachsenwerden, über die erste Liebe, die in den damaligen Zeiten noch nicht tolerant ist und über eine raue, aber schöne Natur, die den Bewohnern viel harte Arbeit abverlangt.

Ich bin nicht ganz zufrieden, es gibt keinen "Anfang" und kein "Ende", es ist nur ein kurzer Abschnitt aus dem Leben von Jirka, als er auf den Hof zurückkehrt, mit Rückblicken in die Vergangenheit und Kindheit, woraus sich sein Verhalten und sein Charakter erschließt, ebenso der seiner Schwester. Allerdings gab es von sooo vielen Dingen immer nur kurze Anspielungen, vieles wurde nicht offensichtlich gesagt, oder erst viel später, und das ist der Grundtenor des ganzen Buches. Passend zu den Charakteren der Familie Schilling; alle sind verschlossen und nicht einmal die Geschwister reden miteinander.

Leander konnte ich überhaupt nicht richtig greifen, er blieb für mich immer eher grau und ich konnte daher nicht nachvollziehen, was Jirka an ihm gefunden hat.
Die Enthüllungen am Schluss waren für mich schon das ganze Buch über offensichtlich; und es gibt keinen für mich richtigen und befriedigenden Abschluss. Es hängt offen in der Luft sozusagen.
Ich hätte gern noch gewusst, wie es mit den Dreien weitergeht; vor allem auch mit den Geschehnissen vom Schluss. Sowas kann im echten Leben nicht ohne Auswirkungen bleiben.


Fazit:
Ein schwermütiger Coming-of-Age-Roman über's Erwachsenwerden und die ersten Liebesgefühle.

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