Cover-Bild Sieh mich an
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 01.08.2017
  • ISBN: 9783492058551
Mareike Krügel

Sieh mich an

Roman
Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind. Das denkt Katharina, seit sie vor Kurzem das Etwas in ihrer Brust entdeckt hat. Niemand weiß davon, und das ist auch gut so. Denn an diesem Wochenende soll ein letztes Mal alles wie immer sein. Und so entrollt sich das Chaos eines ganz normalen Freitags vor ihr. Während sie aber einen abgetrennten Daumen versorgt, ihren brennenden Trockner löscht und sich auf den emotional nicht unbedenklichen Besuch eines Studienfreundes vorbereitet, beginnt ihr Vorsatz zu bröckeln, und sie stellt sich große Fragen: Ist alles so geworden, wie sie wollte? Ihre Musik, ihre Kinder, die Ehe mit dem in letzter Zeit viel zu abwesenden Costas? Als der Tag fast zu Ende ist, beschließt sie, endlich ihr Geheimnis mit jemandem zu teilen, den sie liebt. – Die Heldin in Mareike Krügels rasantem, klugem Roman gehört ganz sicher zu den einnehmendsten Frauengestalten in der deutschen Gegenwartsliteratur.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2017

Konnte mich leider nicht überzeugen

0

Katharina ist mit Costas verheiratet, mit dem sie aber aus beruflichen Gründen nur eine Wochenendbeziehung führt. Mit ihm hat sie zwei Kinder, Helena und Alexander. An einem Freitag entdeckt Katharina ...

Katharina ist mit Costas verheiratet, mit dem sie aber aus beruflichen Gründen nur eine Wochenendbeziehung führt. Mit ihm hat sie zwei Kinder, Helena und Alexander. An einem Freitag entdeckt Katharina beim Duschen einen Knoten in ihrer Brust. Doch sie will erst noch ein normales Wochenende erleben, bevor sie zum Arzt gehen und mit ihrer Familie reden will. Doch dieses Wochenende wird alles andere als normal, denn es passieren einige unvorhergesehene Dinge...Die ersten 40 Seiten des Romans haben mir ganz gut gefallen, doch dann hat sich die ganze Geschichte total zäh dahingezogen, ohne mich richtig überzeugen zu können. Die Charaktere konnten mich kein bisschen für sich einnehmen. Die ganze Geschichte plätscherte ohne jede Gefühlsregung einfach nur vor sich hin und konnte mich leider nicht mitreißen.

Veröffentlicht am 06.09.2017

Das Besondere hat gefehlt

1

Mareike Krügels Roman „Sieh mich an“ nimmt den Leser mit, den vielleicht nicht ganz alltäglichen Alltag von Ich-Erzählerin Katharina (verheiratet, zumindest an den meisten Wochenenden und zwei Kinder, ...

Mareike Krügels Roman „Sieh mich an“ nimmt den Leser mit, den vielleicht nicht ganz alltäglichen Alltag von Ich-Erzählerin Katharina (verheiratet, zumindest an den meisten Wochenenden und zwei Kinder, eines davon etwas schwierig – um es vorsichtig auszudrücken) für einen Tag zu begleiten.

Es hat mir schon zu Beginn gefallen, dass man ohne langes Vorgeplänkel sofort in die Handlung geworfen wird und gut sehen kann, mit welchen Problemen Katharina jeden Tag zu kämpfen hat. Nicht ganz unschuldig ist hier ihre Tochter Helena, genannt Helli, die im Verlauf des Tages nicht das letzte Mal für Chaos gesorgt haben wird. Ich muss zugeben, dass ich Helli als sehr anstrengend empfunden habe. Sicherlich war das von der Autorin durchaus so gewollt, aber stellenweise hat mir hier das Lesen kaum noch Spaß gemacht und ich empfand das Buch in manchen Momenten doch als gute Werbung gegen das Kinderkriegen – auch wenn das vielleicht eine eher unpopuläre Meinung sein mag.

Grundsätzlich vermochte das Buch dennoch gut zu unterhalten. Dies lag in erster Linie am Schreibstil, der sich durchweg sehr gut lesen ließ und trotz teilweise inhaltlich spannungsarmer Passagen doch immer wieder zum Weiterlesen animierte. Die Autorin schaffte hier eine schöne Balance, so dass das Buch sich nie dem eher Easy-to-read-Stil beispielsweise eines Chick-Lit-Romans annäherte, aber andererseits auch nicht überzogen und schwurbelig wirkte.

Ein wenig Bedenken hatte ich beim Lesen des Klappentexts, dass der Roman angesichts der angekündigten Ereignisse des abgetrennten Daumens oder des brennenden Trockners ins Alberne abdriften konnte, aber glücklicherweise war dem nicht so. Andererseits muss ich hier auch gleichzeitig sagen, dass trotz dieser nicht alltäglichen Kuriositäten keine große Spannung entstand. Irgendwie hatte ich durchweg das Gefühl, dass trotz aller unterschwellig angedeuteten Ernsthaftigkeit die Handlung durch den Tag plätscherte. Der Roman zog in seiner Gesamtheit ein wenig zu belanglos an mir vorbei, daran konnte auch die ernsthafte und unterschwellig stets präsente Thematik des Es-muss-sich-was-Veränderns nicht viel ändern.

Letztendlich schwankte ich gegen Ende zwischen einer Bewertung von drei oder vier Sternen, da das Buch ja trotz der Kritikpunkte durchaus gut unterhalten konnte… aber leider, leider folgte das Finale in einer Szene, die für meinen Geschmack einfach nicht hätte sein müssen. Nicht, weil ich spießig bin, sondern weil genau hier das befürchtete Übertriebene in geballt auf den Leser einstürzte und ich gar nicht so viel mit dem Kopf schütteln konnte, wie ich wollte. Schade, denn so bleibt doch letztendlich ein etwas fader Nachgeschmack, da zumindest für mich die Szene zu stark im Gedächtnis bleibt. Deshalb gebe ich „Sieh mich an“ gute drei Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Anders als erwartet

0

Katharina hat Etwas in ihrer Brust entdeckt. Aber das hat sie für sich behalten. Sie möchte nun ein Wochenende erleben, welches verläuft wie immer. Danach will sie sich dem Etwas stellen. So können wir ...

Katharina hat Etwas in ihrer Brust entdeckt. Aber das hat sie für sich behalten. Sie möchte nun ein Wochenende erleben, welches verläuft wie immer. Danach will sie sich dem Etwas stellen. So können wir einen ganz „normalen“ Freitag mit ihr erleben.

Es geht drunter und drüber an diesem Freitag. Sie ist sowieso permanent mit Familie und Beruf überlastet. Tochter Helli braucht ständig Aufmerksamkeit, der Sohn ist dabei, sein eigenes Leben zu gestalten. Mit ihrem Ehemann führt sie eine schwierige Wochenend-Beziehung und er kann an diesem Wochenende auch nicht nach Hause kommen. Dann hat sich noch ein früherer Freund angesagt.

Ich muss sagen, dass ich etwas total Anderes erwartet habe. Da ist eine Frau, die den Verdacht hat, dass da ein Krebs in ihr wächst. Aber statt zu klären, ob es wirklich so ist oder mit jemandem darüber zu reden, macht sie Business as usual. Wie das aussieht, verrät der Klappentext. Ein wenig kann ich Katharina verstehen, wenn sie sich einem solchen Thema noch nicht stellen will und daher versucht auszuweichen. Aber aufgrund der familiären Disposition wäre eine engmaschige Kontrolle sowieso angesagt gewesen und auch wenn man Angst hat, bringt es doch nichts, die Augen vor den Tatsachen zu verschließen.

Katharinas Gedanken drehen sich im Kreis, während sie sich durch den Tag kämpft. Sie hängt Erinnerungen nach, macht Pläne und wir lernen ihre Gedanken gut kennen. Ich habe mich gefragt, warum sie keinen einzigen Gedanken hatte, der sich mit einem gutartigen Etwas beschäftigt hat. Aber wenigstens denkt sie darüber nach, ob sie ihr Leben so führen wollte, wie sie es nun führt.

Katharina ist eine sympathische Frau, die überall da ist, wo Not am Mann ist und die sich selbst ein wenig darüber vergessen hat. Aber dann stellt sie fest, dass sie nun Unterstützung braucht. Aber wie endet es? Das bleibt offen.

Mich hat das Buch nicht so recht überzeugt, was aber wohl auch daran gelegen hat, dass meine Erwartungen andere waren. Ich wurde nicht wirklich warm mit Katharina und ihre Handlungsweise war mir unverständlich. Ich bleibe etwas zwiespältig zurück.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Gute Geschichte , deren Potential allerdings nicht genutzt wurde

0

Nachdem ich bereits viele positive Bewertungen zu "Sieh mich an" gelesen habe, war ich direkt neugierig und wollte dem Buch unbedingt eine Chance haben. Hier habe ich mir eine interessante, spannende und ...

Nachdem ich bereits viele positive Bewertungen zu "Sieh mich an" gelesen habe, war ich direkt neugierig und wollte dem Buch unbedingt eine Chance haben. Hier habe ich mir eine interessante, spannende und emotionale Geschichte erhofft und diese auch zum Teil bekommen - auch wenn ich zugeben muss, dass mich die Geschichte nicht gänzlich überzeugen konnte.

Dies fängt bereits leider mit dem Schreibstil an. An sich mag ich es, wenn Autoren einen mit ihrer Schreibe herausfordern, allerdings gab es für mich einfach viel zu viele verschachtelte Sätze, die dafür gesorgt haben, dass die Geschichte oftmals relativ holprig zu lesen war und ich das Buch gleich mehrfach zur Seite gelegt habe. Zwar muss ich sagen, dass ich sämtliche Themen, wie u.a. Brustkrebs oder auch ADHS sehr interessant fand, allerdings hat mich die Umsetzung nicht immer überzeugen können, da ich der Meinung bin, dass das vorhandene Potential für solch ein Buch nicht genutzt wurde.

Auch mit der Protagonistin Katharina hatte ich ein paar kleinere Probleme. Ich konnte mich zwar in ihre Lage hineinversetzen und viele ihrer Gedanken waren auch durchaus authentisch, allerdings war sie mir nie so sympathisch, wie ich es zuvor erhofft habe, sodass ich nicht in dem Umfang mit mir mitleiden und mitfiebern konnte, wie ich es mir gewünscht habe.

Dennoch ist die Geschichte alles andere als schlecht und spricht viele wichtige Themen an, die besonders Frauen in Katharinas Alter ansprechen dürfte. Themen wie Kinderwünsche, Brustkrebs, ADHS und die Frage, ob das Leben tatsächlich so verlaufen ist, wie man es sich immer gewünscht hat, stehen hier im Vordergrund und sind auch gut umgesetzt, nur manchmal hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Tiefe erhofft.

Das Cover ist für mich jetzt nicht der allergrößte Hingucker, allerdings muss man schon sagen, dass es immerhin auffällt und somit seinen Zweck erfüllt. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen, sodass ich schon sehr neugierig auf die Geschichte war.

Kurz gesagt: Obwohl "Sieh mich an" an sich eine interessante und vielseitige Geschichte ist, hatte ich dennoch ein paar kleinere Probleme mit dem Buch, da ich leider weder mit den Figuren, noch mit dem Schreibstil wirklich warm geworden bin. Dennoch ist es ein nachdenklich stimmendes Buch, das besonders Frauen ab 30 absprechen dürfte.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Das ganz normale Familienchaos trifft auf ein „Etwas“, das das Leben der Protagonistin zerwirft.

0

„Sieh mich an“ von Mareike Krügel ist ein seltsames Buch. Es geht um den Krebs, den Protagonistin Katharina hat oder auch nicht, es geht um Familie, Nachbarschaft, Freundschaft und Wertvorstellungen. Zu ...

„Sieh mich an“ von Mareike Krügel ist ein seltsames Buch. Es geht um den Krebs, den Protagonistin Katharina hat oder auch nicht, es geht um Familie, Nachbarschaft, Freundschaft und Wertvorstellungen. Zu Beginn des Buches tauchen wir ein in den Alltag von Katharina, die neben ihren zwei Kindern, die eigentlich drei hätten sein sollen, nebenher noch versucht, ihr Leben, ihren Job und ihre Ehe zu handeln – bis sie eines Tages in der Dusche ein Etwas in ihrer Brust ertastet. Montag wird sie zum Arzt gehen, es werden Chemotherapien und Bestrahlungen folgen, sie wird nicht mehr lange zu leben haben – so zumindest ihre Theorie, denn Mutter und Großmutter sind schließlich auch an Krebs gestorben. Dasselbe Los hat sie wohl nun auch gezogen. Und so ist ihrem Gedankengang zufolge Montag, der Tag der Diagnose, auch der Tag ihres Todesurteils. Deshalb möchte sie sich dieses letzte Wochenende komplett von dem Gedanken distanzieren und es mit Ehemann Costas und ihren Kindern genießen. Dumm nur, dass Costas das erste Mal auch übers Wochenende in Berlin bei seinem Job bleiben muss, ihr Sohn mit seiner neuen Freundin die Biege macht und ihre Tochter zusätzlich ihrer ersten Periode auch noch diverse andere Unglücke erlebt. An diesem Wochenende geht so einiges schief, und als alles nicht mehr schlechter laufen kann, entschließt sich Katharina, etwas zu unternehmen, sich der Krankheit, die in ihr steckt, zu stellen.

Ich werde nach und nach weniger werden, mich immer weiter von der Person entfernen, die ich jetzt bin. Und irgendwann werden auch die anderen einsehen und begreifen, was mir jetzt schon klar ist, weil es verborgen in meinem Inneren längst begonnen hat: dass es ans Sterben geht.

So weit, so gut! „Sieh mich an“ ist in erster Linie kein „Krebsbuch“, wie ich zuerst angenommen hatte, sondern eine Familiengeschichte voller Chaos und Nostalgie. Durch die Augen der Protagonistin wird man Zeuge eines wahrlich verrückten Wochenendes, und ein abgetrennter und verloren gegangener Daumen ist dabei nicht einmal das Schlimmste, was passiert. Da hilft kein Listenschreiben der Welt (Katharina liebt es, Listen von allem Möglichen zu schreiben), um das Chaos im Kopf zu bändigen. Sie entdeckt, dass ihre elfjährige Tochter ganz ohne ihr Zutun langsam erwachsen wird und dass ihr viele Jahre nicht mehr gesehener Studienfreund schon immer auf sie stand. Doch inmitten von all diesem Chaos sucht sie die Nähe zu ihrem Mann, der seit einem Jahr in Berlin arbeitet und nur noch am Wochenende zuhause ist. In vielen Rückblenden erfährt der Leser, wie Katharina zu dem Menschen geworden ist, der sie nun ist, und erhält Einblicke in ihr Leben, das nicht immer rosig war: ob nun der Neid zu ihrer Schwester der Mittelpunkt ihres Seins war oder aber die Liebe zu Costas, dem Mann, der sie und die Kinder nun wegen einer Betriebsfeier am Wochenende sitzen lässt. Und ganz nebenbei wächst in ihr die Angst vor dem Etwas, vor dem Geschwür, der ihr das Leben zu rauben scheint.

Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com