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Veröffentlicht am 29.10.2017

Unglaublich tolles Buch!

Der Gefangene des Himmels
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Inhalt
An einem kalten Dezemberabend des Jahres 1957 betritt ein mysteriöser Fremder die Buchhandlung Sempere & Söhne und ersteht das wertvollste Buch des Ladens, um es Fermín Romero de Torres, eine Freund ...

Inhalt
An einem kalten Dezemberabend des Jahres 1957 betritt ein mysteriöser Fremder die Buchhandlung Sempere & Söhne und ersteht das wertvollste Buch des Ladens, um es Fermín Romero de Torres, eine Freund des Inhabers, mit einer geheimnisvollen Widmung versehen zu schenken. Fermín wird, verstört von dem Auftauchen der ihm wohl bekannten Gestalt, in die Zeit des spanischen Bürgerkrieges 20 Jahre zuvor zurückversetzt und die Vergangenheit scheint ihn einzuholen und droht sein Leben zu verändern...

Der Titel
Der Gefangene des Himmels ist David Martín, ein Autor, der immer mehr seinen Geist und sich selbst verliert, dachte ich, als ich das Buch das erste Mal in der Hand gehalten habe. Daraus habe ich dann natürlich auch gefolgert, dass das Buch um ihn geht.
Wenn man jedoch den Inhalt kennt und weiß, wen Fermín in seiner Vergangenheit kennengelernt hat, versteht man den Titel nach und nach. Da aber Fermín trotz allem nicht die im Titel genannte Person ist, frage ich mich, ob es nicht auch eine bessere Wahl des Titels gegeben hätte.

Das Cover
Das Cover erinnert mich natürlich direkt wieder an die anderen Bände der Reihe, die relativ ähnlich gestaltet sind.
Hier kann man jedoch keine einzelne Person erkennen, es handelt sich vielmehr um eine Menschenmenge und eine einzelne Person, eine Frau, im Vordergrund. Wer diese Frau ist, bin ich mir nicht so sicher, aber ich glaube auch nicht, dass es eine bestimmte Person sein soll.
Das Cover harmoniert mit dem Roman an sich, da es zeitlich gut passt und der Zusammenhang zur Reihe stimmt, wie bereits gesagt.

Die Protagonisten
Da ist natürlich erstmal Fermín, um den es in diese Buch geht. Obwohl er etwas seltsam ist und kaum jemand etwas über seine Vergangenheit weiß, verbindet ihn doch eine enge Freundschaft zu Daniel Sempere und dessen Familie. Im Laufe des Buches erfährt man jedoch nach und nach ein bisschen über Fermíns Leben und ich habe sehr mit ihm gefühlt. Er und Daniel stehen sich sehr nahe, und da das Buch teilweise aus der Ich-Form aus Daniels Sicht geschrieben ist, fühlt man sich den Charakteren sehr nahe. Allgemein sind sie sehr beschrieben und man kann sich in den Einzelnen – wenn man ihn denn sympathisch findet – gut hineinversetzen.

Die Story
Die Geschichte beginnt mit einer Begegnung Daniel Semperes in der Buchhandlung seines Vaters mit einem eigenartigen Kauz, der für Daniels Freund und Kollegen Fermín ein Buch ersteht und eine eigenartige Widmung hineinschreibt. In einem Gespräch erzählt Fermín Daniel, wer dieser Mann ist, und man erfährt so einiges aus seinem Leben.
Ich war wirklich sehr begeistert, dass man so viel über Fermín erfährt. Ich habe ihn schon beim Lesen von Das Labyrinth der Lichter ins Herz geschlossen und habe mich so gefreut, ihn nun besser kennenlernen zu können.
Teilweise war es zwar etwas langatmig, aber das lag wohl daran, dass ich manche Personen einfach lieber begleitet habe als die anderen, denke ich und so keine Lust hatte, die ein oder andere Szene zu lesen.

Mein Fazit
Auch mit diesem Buch ist Carlos Ruiz Zafón ein kleines Meisterwerk gelungen.
Wenn ich dieses Werk jedoch mit dem 4. Band vergleiche, hätte ich mir das ein oder andere Detail doch etwas mehr ausgearbeitet gewünscht. Ich war ja schon erstaunt, als ich festgestellt habe, dass Der Gefangene des Himmels nur 400 Seiten hat (Das Labyrinth der Lichter hat fast 1000) und ich dachte mir schon, dass es sowohl nicht so viel Inhalt als auch den gleichen Detailreichtum gibt.
Allgemein gesagt hat mir das Buch wieder unglaublich gut gefallen. Ich bin schon jetzt traurig wenn ich daran denke, dass mir nur noch zwei Bücher bleiben, bis ich die Reihe um das Labyrinth der Bücher beendet habe.
Ein eindeutiger Vorteil ist natürlich, dass man die Bücher nicht in einer bestimmten Reihenfolge lesen bzw. die anderen Bücher der Reihe kennen muss, sodass ein Quereinstieg immer möglich ist.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Mein bisheriges Buchhighlight 2017

Das Labyrinth der Lichter
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Der Titel
Das Labyrinth der Lichter ist ein sehr geheimnisvoller Titel, so ist auch das Buch geheimnisvoll. Man ist wie in einem Labyrinth gefangen, ständig gibt es eine neue Spur, man verirrt sich hoffnungslos. ...

Der Titel
Das Labyrinth der Lichter ist ein sehr geheimnisvoller Titel, so ist auch das Buch geheimnisvoll. Man ist wie in einem Labyrinth gefangen, ständig gibt es eine neue Spur, man verirrt sich hoffnungslos. Der Autor nimmt den Leser jedoch an die Hand und führt in (als Licht, könnte man sagen) durch das Wirrwarr.

Das Cover
Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es ist schon klar erkennbar: Bücher spielen eine besondere Rolle für die Protagonisten. Der Junge vor dem Buchladen steht nicht für eine bestimmte Person, sondern symbolisiert die Generation der Semperes (spielen im Verlauf des Buches eine wichtige Rolle) und kann gleichzeitig Symbol für den Leser und der Laden für die ganze Handlung/das Buch sein: Der neugierige Leser versucht das Geheimnis des Buches zu ergründen und trifft dabei auf immer neue Handlungszweige (der Junge trifft auf neue Bücher).

Die Protagonisten
Protagonisten gibt es wirklich so einige, deshalb werde ich hier nur einige für mich wichtige Details herauspicken.
Eine der Hauptfiguren ist die 29-jährige Waise Alicia Gris, die als eine Art Detektiv für Leandro arbeitet. Durch eine alte Kriegsverletzung ist sie stark eingeschränkt und hat oft unter Schmerzen zu leiden. Ihren Kollegen Vargas schätzt sie trotz anfänglicher Schwierigkeiten sehr. Beide Figuren mag ich sehr gerne, Alicia ist zwar bisweilen etwas kratzbürstig, aber ich denke das tut sie nur, um sich zu schützen. Vargas ist sehr bemüht, Alicia zu helfen und kümmert sich liebevoll um sie, wenn sie einmal mehr einen Anfall hat. Er ist diese Art von Polizist, dem man einfach zuhören möchte. :)
Ein weiterer wichtiger Charakter ist Mauricio Valls. Um nicht zu viel von der Handlung zu verraten, kann ich nur eins sagen: Ich habe meine Meinung im Laufe des Buches mehrmals revidiert. Er ist zu Beginn ein eher undurchsichtiger Mensch, den man erst später kennenlernt.
Die Familie Sempere besteht aus Vater, Sohn und Frau, Enkel und den Familienfreund Fermín und dessen Frau. Fermíns Verbindung zu Alicia besteht darin, dass er ihr im Krieg das Leben rettet, die zur Familie Sempere müsst ihr wohl selbst rausfinden. ;) Ich mag die ganze Buchladenfamilie sehr gerne und sie sind, auch wenn jeder Fehler hat, sehr herzlich und immer füreinander da.
Es gibt natürlich noch viele, viele andere Personen, die im Labyrinth der Lichter eine große Rolle spielen, aber ich bin der Meinung, ich würde euch zu viel verraten, wenn ich mich hier nicht unterbreche.

Die Story
1959. Mauricio Valls, ein Beamter der Regierung, verschwindet spurlos. Alicia und der Polizist Vargas werden beauftragt, nach dem Verschollenen zu suchen.
Ok, hier endet meine kleine Inhaltszusammenfassung. Mehr möchte ich nicht sagen, denn ich könnte sonst nicht aufhören… ;)
Zu Beginn des Buches schleppt sich alles ein bisschen. Man erfährt sehr viel, was einem eher unwichtig erscheint. Durch ständige Handlungsunterbrechungen lernt man neue Leute kennen. Mir ging es leider so, dass ich mir die vielen Namen nicht merken konnte und deshalb zunächst nicht in die Handlung reinkam. Die Zeitsprünge sind sehr verwirrend und ich hatte oft das Gefühl, ein wichtiges Detail überlesen zu haben.
Nach und nach kommt man jedoch in die Geschichte rein. Ich wollte das Buch irgendwann gar nicht mehr weglegen, so gefesselt hat es mich. Auch habe ich die Handlung immer besser verstanden und es hat richtig Spaß gemacht, ins Barcelona des 20. Jahrhunderts einzutauchen.

Mein Fazit
Ich als Schnellleser musste das Tempo ein bisschen zurücknehmen, ansonsten hätte ich wohl das ein oder andere Detail überlesen. Deshalb habe ich auch eine relativ lange Zeit gebraucht, um das Buch zu lesen, auch da ich immer wieder kleine Pausen eingelegt habe, um das Gelesene zu verarbeiten.
Was mich vor allem fasziniert und beeindruckt hat, war der Erzählstil Zafóns. Vieles wirkt wie ein Gedicht, so poetisch und leicht, als wäre es durch Zufall entstanden. Und die Art, mit der Zafón seine Charaktere behandelt, ist wundervoll. Durch ständige Perspektivenwechsel lernt man alle nach und nach besser kennen und ist ihnen nahe, man kann sich mit ihnen identifizieren. Und gleichzeitig fühlt man sich ihnen irgendwie überlegen, denn man weiß noch so viel mehr als sie.
Ich habe bisher noch kein Buch von Carlos Zafón gelesen, freue mich deshalb jetzt umso mehr, dass ich diesen Schatz habe und kann ihn jedem, der gerne und viel liest, nur ans Herz legen! Eine kleine Warnung: Das Buch hat über 900 Seiten. ;)

Veröffentlicht am 29.10.2017

Nichts für schwache Nerven

Post Mortem - Tränen aus Blut
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Der Titel
Tränen aus Blut, damit kann man ja im ersten Moment nicht so viel anfangen, würde ich sagen. Vermuten kann man, dass es mit Mord zu tun hat, oder zumindest mit irgendwelchen Toten. Bezogen auf ...

Der Titel
Tränen aus Blut, damit kann man ja im ersten Moment nicht so viel anfangen, würde ich sagen. Vermuten kann man, dass es mit Mord zu tun hat, oder zumindest mit irgendwelchen Toten. Bezogen auf die Handlung finde ich den Titel auf jeden Fall sehr passend.

Das Cover
So viel kann man dazu nicht sagen, finde ich, denn eigentlich wird der Titel abgebildet.
Zum einen sind Blutspuren abgebildet. Viel interessanter finde ich jedoch die Tropfen bzw. Tränen. Diese sind nämlich nicht nur aufgedruckt, man kann sie auch fühlen (3D also). Finde ich sehr cool! Allerdings hat mich das auch ein bisschen beim Lesen gestört, als ich das Buch in der Hand hielt.

Die Protagonisten
Hauptpersonen gibt es ja wirklich zur Genüge. Deshalb will ich mich auf die beiden wichtigsten konzentrieren, sonst werden wir hier nie fertig… ;)
Avram ist, obwohl er ein Auftragskiller ist, ein sehr lieber Mensch (finde ich), der sich sehr um seine Familie sorgt und seinen Bruder liebt. Er macht sich sofort auf den Weg in seine Heimat, als sein Bruder ihn um Hilfe bittet und tut alles daran, ihm zu helfen. Auch die Polizei kann ihn nicht davon abhalten, weiter nach Spuren zu suchen und seinen eigenen Ermittlungen nachzugehen. Am Schluss trägt insbesondere er dazu bei, dass alles zu einem guten hust Ende kommt.
Emilia Ness würde eigentlich am liebsten Zeit mit ihrer Tochter verbringen, wird allerdings sehr von ihrer Arbeit in Anspruch genommen und kann sich so leider nicht ihre eigenen Wünsche erfüllen. Ihrer Arbeit geht sie allerdings sehr gewissenhaft nach und so schnell gibt sie nicht auf. Emilia wird zudem sehr schnell misstrauisch und ist deshalb auch eine vorsichtige Person, die sich jedoch oft auch zu eher Unüberlegtem hinreißen lässt. Ihrer Fähigkeit, die Dinge zu durchschauen, ist es neben Avram zu verdanken, dass Unschuldige gerettet und Schuldige gestoppt werden können.

Die Story
Als ich einmal angefangen hatte, konnte ich fast nicht mehr aufhören mit Lesen. So spannend… Zwischendurch hatte ich zwar mal eine kleine Leseflaute, aber die hat sich schnell wieder gelegt. Ich war die ganze Zeit über wahnsinnig gefesselt und ich glaube, so verschlungen habe ich ein Buch schon länger nicht mehr. Hätte ich zwischendurch keine Pause gemacht, hätte ich es wahrscheinlich innerhalb von einem, höchstens zwei Tagen fertig gehabt.
Allerdings finde ich, man kann nicht viel über den Inhalt erzählen, ohne zu spoilern. Nur so viel: Es ist sehr blutig. Und sehr verstörend. Und traurig…
Das Ende: Oh mein Gott! Ich dachte erst, ok, damit kann man leben, aber dann kam einfach noch so ein Knaller! Das Ende hat’s für mich echt nochmal rausgerissen und ich glaube, es war mein emotionaler Höhepunkt… Ich war dann aber auch extrem mit den Nerven fertig.

Mein Fazit
Für dieses Buch braucht man definitiv starke Nerven und jemandem, der sich erst langsam an Thriller herantastet, würde ich wohl eher abraten, denn es ist schon irgendwie erschreckend, was da so abgeht… Mir hat es aber echt gut gefallen und ich freue mich sehr darauf, den zweiten Band zu lesen.
Nur sollte man, finde ich, nicht nur Bücher dieser Art lesen. Es nimmt einen schon sehr mit und ich denke, wenn man zu viel von der Sorte liest, ist man irgendwann so abgebrüht, dass einen gar nichts mehr erschreckt, auch nicht in der Realität. Und das sollte bei solchen Themen meiner Meinung nach einfach nicht passieren. Ich denke, wer Tränen aus Blut gelesen hat, kann meine Sorge nachvollziehen.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Ich will eine Fortsetzung!

New York zu verschenken
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„Wir leben in der Illusion, unsterblich zu sein, und deswegen vergeuden wir wertvolle Zeit, indem wir Dinge tun, die wir eigentlich nicht tun wollen.“
(S.76)
Der Inhalt
Anton hat ein Problem: Für seine ...

„Wir leben in der Illusion, unsterblich zu sein, und deswegen vergeuden wir wertvolle Zeit, indem wir Dinge tun, die wir eigentlich nicht tun wollen.“
(S.76)
Der Inhalt
Anton hat ein Problem: Für seine Freundin und sich hat er einen zehntägigen Trip nach New York gebucht. Nur blöd, dass sie mit ihm Schluss gemacht hat und nun seine Ex ist. Auf Instagram sucht Anton nach einer neuen Reisebegleitung, die nur eine Sache tun muss: Olivia Lindmann heißen. Und, Überraschung, es meldet sich eine passende Kandidatin. Doch die ist so ganz anders, als Anton vorher angenommen hatte…

Der Titel
Den Titel finde ich wirklich toll! Anton „verschenkt“ New York zwar nicht direkt, aber indirekt kann man das schon so ausdrücken: Er verschenkt die Erfahrungen, die New York bringen werden und erfüllt außerdem den Traum von Olivia, einmal nach New York zu fliegen.

Das Cover
Am Cover gefällt mir besonders gut, dass es nicht ein großes, gesamtes Bild ist, sondern aus vielen kleinen Details zusammengesetzt ist. Über viele der Dinge sprechen Olivia und Anton auch, z.B. Burger, Donuts, die Freiheitsstatue usw., und ich finde es toll, dass so ein Bezug zum Buch hergestellt ist. Es ist ein Cover, das in jedem Fall auffällt!

Die Protagonisten
Anton ist eigentlich immer gut drauf: Er hat Eltern, die sich bereits sein ganzes Leben liebevoll um ihn gekümmert haben, keine Geldsorgen und auch die Mädels stehen bei ihm Schlange. Kein Wunder also, dass er unheimlich oberflächlich ist und andere Menschen hauptsächlich nach ihrem Aussehen beurteilt. Und auch dass seine Ex-Freundin Olivia mit ihm Schluss macht trifft Anton nicht besonders, denn er hat schon einen neuen Plan. Liv kommt ihm da gerade recht, denn obwohl sie ihn mit ihrem „Wir sehen uns erst im Flugzeug“-Gerede schier wahnsinnig macht, ist sie ihm doch äußerst sympathisch. Liv ist im Gegensatz zu Anton in sehr einfachen Verhältnissen aufgewachsen und kümmert sich oft liebevoll um ihre jüngere Schwester, was auch Anton anerkennend bemerkt. Liv und Anton sind eigentlich das komplette Gegenteil voneinander, aber sie lassen sich gemeinsam auf das Abenteuer New York ein und obwohl Anton eigentlich eine „Ja“ und „Amen“ sagende Olivia Lindmann lieber gewesen wäre, hat er mit Liv doch seinen Spaß.

Die Story
Zuerst einmal ist die Art des Romans etwas Besonderes, das ganze Buch besteht nämlich nur aus Chats. Man erfährt also von den beiden Charakteren nur das, was sie dem jeweils anderen preisgeben oder das, was man zwischen den Zeilen liest. Ich finde, das ist eine wirkliche spannende Art und mir hat es gut gefallen. Ich denke, das hat mich auch immer dazu getrieben, möglichst schnell weiterzulesen, denn wenn eine Person mal längere Zeit nicht zurückschrieb, weiß der Leser ja auch erst dann den Grund, wenn die abwesende Figur wieder zurückkehrt.
Am Ende habe ich mir gedacht: What?! Was passiert denn bitte jetzt… Es war total überraschend, ich hätte diese Wendung niemals erwartet! Durch das Ende und auch die Chatpausen von Anton bzw. Liv wurde unheimlich gut Spannung aufgebaut und es wurde wirklich nie langweilig!

Mein Fazit
Obwohl das Buch nicht so viel Handlung hat, denn meist dreht es sich um New York bzw. man lernt die Charaktere kennen, hat es mir wirklich sehr gut gefallen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und würde am liebsten jetzt noch weiterlesen. Für mich schreit das förmlich nach einer Fortsetzung!

Veröffentlicht am 29.10.2017

Absolute Leseempfehlung von mir!

All die verdammt perfekten Tage
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„Vielleicht hat auch der unbedeutendste Ort eine Bedeutung. Zumindest eine Bedeutung für uns. […]Tun wir`s einfach. Tun wir etwas Bedeutsames. Kommen wir runter von diesem Turm.“
(S.50f.)
Der Inhalt
Das ...

„Vielleicht hat auch der unbedeutendste Ort eine Bedeutung. Zumindest eine Bedeutung für uns. […]Tun wir`s einfach. Tun wir etwas Bedeutsames. Kommen wir runter von diesem Turm.“
(S.50f.)
Der Inhalt
Das erste Mal kreuzen sich die Wege von Finch und Violet, als sie nebeneinander auf dem Glockenturm ihrer Schule hinter dem Absperrgitter stehen. Fortan verbringen die beiden Jugendlichen immer mehr Zeit miteinander und genießen die gemeinsamen Augenblicke miteinander. Finch kann bei Violet ganz er selbst sein, Violet fasst durch Finch wieder neuen Lebensmut. Doch während Violet mehr und mehr aus sich herauskommt, verliert sich Finch immer öfter in seiner eigenen, dunklen Gedankenwelt. Ob er es mit Violets Hilfe schafft, dem Loch, das ihn zu verschlingen droht, zu entkommen?

Der Titel
Finch wünscht sich, einmal einen perfekten Tag zu erleben. Irgendwann stellt er fest, dass alle Tage mit Violet perfekte Tage sind. Der Titel fasst so ganz wunderbar die Beziehung der beiden zusammen und spiegelt auch ihren Willen zum Überleben wieder. Am Anfang fragten sich beide noch, wann denn ein guter Tag zum Sterben wäre, nun genießen sie jeden Tag. Der Titel gefällt mir sehr gut!

Das Cover
Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Auf blauem Hintergrund ist ein weißer Kreis abgebildet, außerdem sind die Umrisse eines Mädchens und der eines Jungens zu sehen. Man könnte es folgendermaßen interpretieren: Sowohl Finch als auch Violet stecken in einer Krise, dargestellt durch den blauen Hintergrund. Ihre Art aus der Sache heil wieder rauszukommen ist ganz unterschiedlich und hat zwar nicht das gleiche, aber dennoch ein recht ähnliches Ergebnis. Was ich an diesem Cover besonders mag, ist, dass man sich selbst ausmalen kann, wie Finch und Violet aussehen. Auch die Schlichtheit finde ich toll und sehr passend.

Die Protagonisten
Finch wird von den Jugendlichen in seiner Schule als Freak bezeichnet und das nur deshalb, weil er sich einmal einem Freund anvertraute und ihm erzählte, dass er über Selbstmord nachdenke. Aber eigentlich ist er ein sehr lieber Junge, dem seine Freunde blind vertrauen können. Da er nicht so recht weiß, wer er eigentlich ist, probiert Finch immer wieder etwas Neues aus: Der Finch der Achtzigerjahre ist Vegetarier und kommt gut mit seinen Lehrern zurecht, fühlt sich aber unwohl im Umgang mit Mädchen. Der knallharte Finch dagegen wird von den Mädchen geliebt, trägt eine Lederjacke und hat kein Blatt vor dem Mund. In Violets Gegenwart kann Finch jedoch einfach Theodore Finch sein und muss sich hinter keiner Maske verstecken, denn auch Violet hat ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Nach dem tragischen Tod ihrer Schwester Eleanor bei einem Unfall, den sie selbst überlebte, plagt Violet sich mit Schuldgefühlen. Sie hat keine Freude mehr am Leben, zählt die Tage bis zu ihrem Schulabschluss und versteckt sich hinter der Brille von Eleanor. Ihre größte Leidenschaft, das Schreiben, hat sie aufgegeben und nur der Gedanke an ihre liebevollen Eltern und Finch halten sie noch davon ab, vom Turm zu springen. In Finchs Nähe fühlt Violet sich von Mal zu Mal wohler und auch die gemeinsamen Ausflüge verhelfen ihr zu einer inneren Ruhe, die sie seit dem Unfall nicht mehr verspürte
Finch nennt Violet ultraviolettes Licht, was ich einerseits etwas komisch, andererseits aber total schön finde. Sie ist für ihn wie ein Licht in der Dunkelheit, das ihm den Weg weist und ihn davon abhält, in die Tiefe zu stürzen.

Die Story
Im Buch geht es hauptsächlich um ernste Themen wie Selbstmord und Selbstmordgedanken, Mobbing, das Leben nach dem Tod eines geliebten Menschen und der Umgang mit Depressionen. Verpackt ist das Ganze in eine wunderschöne Liebesgeschichte, die sowohl Finch als auch Violet, die beide eine schwere Zeit hinter sich haben, neuen Mut und Lebenswillen gibt.
Die Ausflüge, die Violet und Finch aufgrund ihres Projekts in Amerikanische Landeskunde machen müssen, waren meine Lieblingsszenen. Die beiden blühten dabei förmlich auf, nie waren sie zueinander so offen wie in diesen gemeinsamen Stunden. Dadurch konnte auch ich als Leser beide viel besser kennenlernen – ihre Vorlieben, ihre Ängste, ihre Sehnsüchte und Wünsche.
Dass die Kapitel immer abwechselnd aus Finchs und aus Violets Sicht geschrieben wurden, fand ich toll. So hatte man in das Seelenleben beider Protagonisten einen sehr guten Einblick und konnte beide viel besser verstehen und ihr Verhalten nachvollziehen. Außerdem gab es Dinge, die sie sich gegenseitig nicht erzählt haben und die man auf diese Weise erfuhr.
Den Schreibstil von Jennifer Niven mag ich sehr, sie konnte mich bereits mit ihrem Roman Stell dir vor, dass ich dich liebe begeistern und ich war auch dieses Mal wieder voll dabei und stets von Handlung und Stil gefesselt.

Mein Fazit
Ich hatte es nicht erwartet, aber der Roman ist sehr berührend und begeistert vor allem durch den Wechsel vom Ernsthaften ins Lustige, Unterhaltsame. Ich war wirklich von der ersten Seite an gepackt und konnte das Buch irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen. Durch die schönen Beschreibungen der Landschaft und auch der Gefühle hat man sich den Charakteren sehr nah gefühlt und war stets an ihrer Seite.
Eine absolute Leseempfehlung, ich würde das Buch immer wieder lesen!