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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2018

Gute Idee, schwache Umsetzung

Mord nach Strich und Faden
2

Zusammenfassung
Eine Bekannte bittet Kate Shackelton, dem mysteriösen Verschwinden ihres Vaters auf den Grund zu gehen. Die Ermittlungen für sie nach Bridgestead, einem Dörfchen in dem der seit 6 Jahren ...

Zusammenfassung
Eine Bekannte bittet Kate Shackelton, dem mysteriösen Verschwinden ihres Vaters auf den Grund zu gehen. Die Ermittlungen für sie nach Bridgestead, einem Dörfchen in dem der seit 6 Jahren Vermisste, eine Weberei leitete. Doch von den verschwiegenen Dorfbewohnern etwas zu erfahren ist alles andere als einfach. Was verbergen sie vor Kate und was ist damals mit Mr. Braithwaite passiert?

Meinung
Das Buch startet vielversprechend und die Geschichte ist originell. Kate Shackelton übernimmt einen wirklich kniffligen Fall, von dem es seit 6 Jahren nichts Neues gab. Nebenbei erfährt man einiges über das Leben in den 1920er Jahren und auch über das Arbeiten in einer Weberei, was das Buch sehr authentisch macht.
Die Idee des Krimis finde ich deshalb insgesamt sehr gut, aber bei der Umsetzung gab es doch einige Probleme, wodurch sehr viel Potential verschenkt wurde.
Zum einen hat das Buch nicht viel Spannung zu bieten. Das ist aber noch einer der kleineren Kritikpunkte. Es gibt im Mittelteil einen kleinen Höhepunkt und dann wird es am Ende noch mal spannend, ansonsten plätschern Kates Ermittlungen eher so vor sich hin. Außerdem passieren zwischenzeitlich einige Logikfehler bzw. werden auch Kleinigkeiten bis zum Schluss nicht aufgeklärt oder sind eher fragwürdig.
Auch der Schreibstil ist zwischenzeitlich etwas verwirrend. Ein großes Problem ist, dass die vielen Nebencharaktere mal mit ihrem Vornamen und mal mit ihrem Nachnamen angesprochen werden, was einen beim Lesen ziemlich durcheinanderbringt. Außerdem gibt es einige Rückblenden zu der Zeit, als Mr. Braithwaite verschwand, die manchmal etwas zusammenhanglos erscheinen.
Das Hauptproblem sind allerdings die Charaktere an sich. Es gibt einfach viel zu viele davon und einige spielen überhaupt keine Rolle für die Geschichte. Es ist schwer mit der Vielzahl an Charakteren zurecht zu kommen und darunter leidet auch die Authentizität der einzelnen Figuren. Die Charaktere wirken leblos und konstruiert. Manchmal kann man ihr Handeln überhaupt nicht nachvollziehen und es fällt schwer sich als Leser in die Personen hineinzuversetzen.
Dieses Problem besteht auch bei Kate Shackelton, die als sympathische und moderne Frau auftritt. Man bekommt im Verlauf der Geschichte nur wenige Einblick in ihre Gedanken und Gefühlswelt. Außerdem leistet sie während der Ermittlungen nur wenig echte Ermittlungsarbeit. Vielmehr unterhält sie sich schlichtweg mit fast jeder Person im Dorf und hofft, dass ihr irgendjemand etwas Neues erzählt und sich der Fall dann mehr oder weniger von selbst auflöst.
Noch viel schlimmer hat es aber Mr. Sykes getroffen. Einen ehemaligen Polizisten, der Kate bei ihren Ermittlungsarbeiten helfen soll. Er wird zunächst sehr vielversprechend vorgestellt, bekommt aber einfach keine größere Rolle in dem Krimi, obwohl auch er zur Lösung des Falls beiträgt.

Fazit
Insgesamt bin ich eher enttäuscht von dem Krimi. Die Idee hinter dem Buch finde ich wirklich gut, aber die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen. Es gibt zu viele, schlecht konstruierte Charaktere, die Handlung ist oft nicht nachvollziehbar und Kate ermittelt viel zu wenig selbst.

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  • Figuren
  • Geschichte
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 30.10.2017

Magische Worte

Bird and Sword
1

Zusammenfassung
Die 5-jährige Lark hat eine Gabe. Sie kann Dinge mit ihren Worten verzaubern. Auch ihre Mutter ist eine Magische. Doch die Magischen werden gejagt und hingerichtet, deshalb verstecken sie ...

Zusammenfassung
Die 5-jährige Lark hat eine Gabe. Sie kann Dinge mit ihren Worten verzaubern. Auch ihre Mutter ist eine Magische. Doch die Magischen werden gejagt und hingerichtet, deshalb verstecken sie sich. Als herauskommt, das Larks Mutter eine Gabe besitzt, richtet der König sie auf der Stelle hin. Mit ihren letzten Worten lässt sie ihre Tochter zu ihrem eigenen Schutz verstummen, bindet ihr Leben an das ihres Vaters und verflucht den König und seinen Sohn.
Kann Lark nun nie wieder sprechen? Nie wieder zaubern? Und welche Rolle spielt der schöne Prinz?

Meinung
Bird and Sword entführt den Leser in eine von Angst geplagte Welt. Angst vor dem eigenen König, Angst vor den Volgar (Vogelmenschen), Angst vor den Magischen und auch Angst vor sich selbst.

Das Buch startet vielversprechend. Die Magie der Worte ist anfangs originell und interessant. Später entwickelt sich die Idee dann aber fast zu einem simplen Zaubern, was etwas Schade ist.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Autorin schafft es, dass man sich das Geschehen bildlich vorstellen kann.
Lark als Protagonisten ist herzensgut und sehr liebevoll. Sie schafft es mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren, auch wenn sie nicht sprechen kann. Manchmal schwächelt sie allerdings, da sie nur selten Stärke zeigt und sich ansonsten vieles von anderen vorschreiben lässt. Außerdem sind ihre Entscheidungen nicht immer wirklich nachvollziehbar, da man als Leser, was Larks Gefühle angeht doch etwas außen vor bleibt.
Dann ist da noch Tiras, der ehemalige Prinz und mittlerweile König von Jeru. Er ist es gewohnt sich zu nehmen was er möchte, aber das Reich steht für ihn an erster Stelle und auch wenn Lark zunächst nicht sehr gut auf ihn zusprechen ist, ist er ein besserer Mensch als man anfangs denkt.
Die Handlung schreitet schnell voran und man kann sich leicht in die Geschichte einfinden. Es gibt so viele Geheimnisse und Intrigen aufzudecken. Von Kapitel zu Kapitel nimmt die Handlung immer mehr an Fahrt auf und man glaubt gar nicht was auf knapp 400 Seiten alles passieren kann.
Dadurch ist das Buch zwar durchaus spannend, doch das geht an einigen Stellen auf Kosten der Logik. Es fehlen doch einige Erklärungen, damit man das Geschehen besser verstehen kann und an der ein oder anderen Stelle hätte ich mir ein paar mehr Hintergrundinformationen gewünscht.

Fazit
Hinter „Bird and Sword“ versteckt sich eine wirklich gute Idee, doch die Umsetzung überzeugt mich leider nicht. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch wirklich nicht geschadet, denn an vielen Stellen geht es einfach zu schnell und vieles ist nicht nachvollziehbar oder wird dem Leser gar nicht erklärt.

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