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Veröffentlicht am 30.10.2017

Eine kulinarische Reise durch Italien

Der Duft von Pinienkernen
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Greta und Katrin sind die allerbesten Freundinnen. Sie wohnen nicht nur zusammen, sondern sie betreiben auch gemeinsam eine florierende Nudelbar in München. Eines Tages gibt es in der Nudelbar einen ganz ...

Greta und Katrin sind die allerbesten Freundinnen. Sie wohnen nicht nur zusammen, sondern sie betreiben auch gemeinsam eine florierende Nudelbar in München. Eines Tages gibt es in der Nudelbar einen ganz besonderen Gast: ein Herr bestellt sich alle möglichen Gerichte, ohne sie aufzuessen. Greta und Katrin vermuten einen Mitarbeiter des Gesundheitsamtes. Aber dann steckt der Gast Greta eine Visitenkarte zu und outet sich als Verleger, der gern mit ihr zusammen ein Kochbuch herausbringen will. Greta ist völlig überrumpelt, verspricht dem Herrn allerdings, über dessen Angebot nachzudenken.
Kurz darauf kommt es zum Bruch zwischen Greta und Katrin, nachdem sich Stefan, Katrins Freund, an Greta rangemacht und einen schwachen Moment bei ihr ausgenutzt hat, denn Greta hat heimlich schon länger eine Schwäche für den Freund ihrer Freundin. Greta kann mit dem schlechten Gewissen nicht leben und will Katrin reinen Wein einschenken. Dies hat ihr allerdings Stefan schon abgenommen, was Greta vor Katrin in einem noch schlechteren Licht erscheinen lässt. Katrin zieht daraufhin aus der Wohnung aus und will die Nudelbar schließen und somit alle Verbindungen zu Greta abbrechen. Greta steht vor dem Scherbenhaufen ihrer Existenz: Job weg, die Wohnung in München kann sie nicht allein finanzieren und ihre beste Freundin hat sie auch verloren.
Greta bleibt nichts anderes übrig, als auf das Angebot mit dem Kochbuch zurückzukommen und sucht den Verleger, Herrn Frischmann, auf. Dort lernt Sie Christoph Schilling, den Fotografen für ihr Kochbuch, kennen. Nachdem Herr Frischmann Greta dargelegt hat, dass er sich unter dem Kochbuch eine buchstäbliche, kulinarische Reise durch Italien vorstellt, geht es auch bald schon für Greta auf nach Italien.
Auf dieser kulinarischen Reise durch Italien lernt Greta viele interessante und liebenswürdige Menschen kennen, die ihr nicht nur tolle neue Rezeptideen, Schauplätze und Küchen für ihre Kochfotos zur Verfügung stellen, sondern ihr auch helfen, den Weg zu sich selbst zu finden. Immer wieder stößt der vielbeschäftigte Christoph Schilling zu ihr, um neue Fotos und neue Rezepte und Produkte zu fotografieren. Der zuerst sehr in sich gekehrte, maulfaule und durch und durch professionelle Christoph, macht es Greta am Anfang nicht leicht mit ihm zusammen zu arbeiten. Aber langsam lernen sich die Beiden näher kennen und nähern sich nicht nur beruflich an.
Für mich als großen Italien-Fan war dies genau das richtige Buch. Zum einen waren da die vielen, bildhaften Beschreibungen der Schauplätze, wo man sich beim Lesen selbst an diesem Ort zu befinden schien. Dazu kam der Hunger und Appetit auf Bruscetta, Pasta, frisch gegrillten Thunfisch mit Rosmarienkartoffeln, und so weiter…denn die Gerichte die Greta zubereitete waren ebenfalls appetitanregend beschrieben. Aber am meisten berührt hat mich die Liebesgeschichte zwischen Greta und Christoph. Bis zur letzten Seite hat es hier mit dem Happy End gedauert und bis dahin durfte der Leser viele unfassbar romantische und zärtliche Annäherungen der Beiden mitverfolgen und lauerte die ganze Zeit auf den ersten Kuss…!
Ich spreche an dieser Stelle eine absolute Leseempfehlung für diesen Roman aus. Auch wenn ich leider einen Punkt abziehen muss, da es leider ein paar Kapitel gedauert hat, bis mich das Buch wirklich gepackt hatte. Aber das weiterlesen hat sich definitiv gelohnt, denn nach dem ersten Viertel des Buches hatte es mich bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Gefangen zwischen zwei Gesellschaftsschichten

Die zwei Leben der Florence Grace
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Nachdem Florrie Buckleys Mutter bei ihrer Geburt gestorben ist, wächst Florrie bei ihrem Vater und ihrer Großmutter in einem armen und arbeitsreichen Dorf in Cornwall auf. Doch dann sterben ihr Vater und ...

Nachdem Florrie Buckleys Mutter bei ihrer Geburt gestorben ist, wächst Florrie bei ihrem Vater und ihrer Großmutter in einem armen und arbeitsreichen Dorf in Cornwall auf. Doch dann sterben ihr Vater und einige Jahre später auch noch ihre Großmutter. Doch diese offenbart kurz vor ihrem Tod ihrer Enkeltochter noch ein großes, lang gehütetes Geheimnis. Florrie ist in Wirklichkeit gar nicht das Kind einer armen Familie. Ihre Mutter war die verstoßene Tochter einer der reichsten und einflussreichsten Familien Londons. Nach dem Tod der Großmutter erhebt diese Familie dann auch sofort Anspruch auf Florrie und diese kehrt wiederwillig und traurig Cornwall den Rücken, um ab sofort unter dem Dach der Familie Grace in London zu leben. Dies ist der Beginn eines neuen Lebens, denn ab sofort ist sie nicht mehr Florrie Buckley, sondern Florence Grace und muss sich auch als Solche benehmen. Dafür haben ihre Tante Dinah und ihre zwei Cousinen Annie und Judith Sorge zu tragen. Doch das Zusammenleben im Hause Grace gestaltet sich schwieriger als gedacht. Florrie wird von ihrer Tante und ihren Cousinen mit Missachtung und Verachtung behandelt. Nur ihre beiden Cousins Sanderson und Turlington können ein enges Verhältnis zu Florrie aufbauen und sind ihr in den schweren Zeiten eine große Stütze. Zu Turlington entwickelt Florrie dann sogar ein ganz besonderes, allerdings verbotenes Verhältnis. Florrie Buckley wird mit den Jahren immer mehr zu Florence Grace, aber ganz kann sie ihre eigentliche Herkunft nie abschütteln und hinterfragt den Weg, den sie eingeschlagen hat und einschlagen soll immer wieder. Denn sie ist in einer Gesellschaft gefangen, die von Schein, wahren der Etikette und Täuschungen geprägt ist.
Ich habe dieses Buch innerhalb weniger Tage verschlungen. Die Geschichte der jungen, selbstbewussten und starken Florence Buckley die ihren eigenen Weg, gefangen zwischen zwei Gesellschaftsschichten, finden muss, hat mich sehr berührt. Die Protagonistin wurde von der Autorin so liebevoll und sympatisch dargestellt, dass man als Leser mit ihr mit fieberte und mit litt.
Ich fand die handelnden Personen größtenteils sehr gut ausgearbeitet, allerdings hatte ich meine Probleme mit Turlington und Hawker. Die Beweggründe für deren Handeln waren mir sehr oft einfach nicht schlüssig und greifbar, teilweise sogar völlig unverständlich. Das ist auch der Grund, wo ich leider einen kleinen Punkt abziehen muss. Sehr schade, denn eigentlich fand ich das Buch wirklich klasse.
Nichtsdestotrotz hat mich dieses Buch und auch die Autorin absolut überzeugt und ich werde mir das Vorgängerbuch "Die Reise der Amy Snow" definitiv noch zulegen.

Veröffentlicht am 06.02.2017

Grausam und ergreifend zugleich

Glücksmädchen
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Ellen Tamm ist eine junge, hübsche Frau und arbeitet als Kriminalreporterin bei einem großen Fernsehsender in Stockholm. Ellen blickt auf eine traurige Kindheit zurück, denn der zeitige Tod ihrer Zwillingsschwester ...

Ellen Tamm ist eine junge, hübsche Frau und arbeitet als Kriminalreporterin bei einem großen Fernsehsender in Stockholm. Ellen blickt auf eine traurige Kindheit zurück, denn der zeitige Tod ihrer Zwillingsschwester lässt sie einfach nicht los, zumal sie sich die Schuld daran gibt.
Sie scheint geradezu besessen zu sein vom Tod und ihr ganzes Leben scheint sich nur darum zu drehen. Und wie der Zufall es will, verschwindet eines Tages die 8-jährige Lycke spurlos. Unverzüglich beginnt Ellen mit der Recherche und auch der Suche nach dem kleinen Mädchen. Dies tut sie aber nicht nur beruflich, sondern auch privat, denn sie steigert sich emotional regelrecht hinein. Durch diesen Fall rückt auch Ellens Vergangenheit wieder in den Fokus, einerseits erinnert sie das Schicksal der kleinen Lycke sehr an sie und ihre tödlich verunglückte Zwillingsschwester Elsa und andererseits scheint Jemand hinter Ellens gut gehütetes Geheimnis gekommen zu sein und sie damit zu erpressen. Aber Ellen lässt sich nicht einschüchtern und sucht fieberhaft weiter nach dem Mädchen…
Dieses Buch hat mich enorm getroffen, denn ich bin selber Mutter einer kleinen Tochter und das Schicksal von Lycke ging mir sehr nahe.
Leider gab es in dem Buch wenige Charaktere, die mir sympathisch waren, aber dies war auch bei diesen Charakteren nicht angedacht von Frau Bley. Sie schilderte glaubwürdig die Kaltherzigkeit, den Egoismus und Missgunst/Eifersucht. Es war traurig zu lesen, wohin einen Menschen diese Eigenschaften führen können und dass ein kleines, unschuldiges Kind dann dafür büßen muss.

Lange war unklar, was mit Lycke geschehen war. Jeder aus Lyckes Umfeld wirkte verdächtig, jeder hätte für ihr Verschwinden verantwortlich sein können…bis kurz vor Ende des Buches blieb diese Frage offen…und dann, war es für mich eine große Überraschung und ehrlich gesagt auch eine kleine Enttäuschung. Denn ich hatte mich im Laufe des Buches auf eine Person eingeschossen, die ich ganz besonders verachtete und hätte diese gern hinter Schloss und Riegel gesehen. Tja, so kann man sich irren und von der Autorin an der Nase herumgeführt werden. Aber dies trug wirklich enorm zur Spannung in diesem Buch bei.
Ein wirklich gelungener Psychothriller von Mikaela Bley und ich werde sicher meine Augen nach weiteren Büchern von ihr offen halten.
Ich gebe diesem Buch 4 von 5 Punkten und spreche für Psychothrillerfans eine ganz klare Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 12.12.2016

Ein sehr spannendes Buch mit einem etwas enttäuschenden Ende

Stiefkind
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Nur 8 Wochen nachdem die Fotografin Rachel den gutaussehenden, charmanten und alleinerziehenden Witwer David Kerthen kennen gelernt hat, heiratet sie ihn und zieht zu ihm auf sein einsames Anwesen in Cornwall. ...

Nur 8 Wochen nachdem die Fotografin Rachel den gutaussehenden, charmanten und alleinerziehenden Witwer David Kerthen kennen gelernt hat, heiratet sie ihn und zieht zu ihm auf sein einsames Anwesen in Cornwall. Da David die Woche über in London als Anwalt tätig ist, sehen sich Rachel und ihr Mann nur am Wochenende. In der Zwischenzeit kümmert sich Rachel um Davids Sohn Jamie, den sie vom ersten Moment an total in ihr Herz geschlossen hatte. Aber Jamie leidet noch sehr unter dem Tod seiner Mutter und scheint dadurch auch traumatisiert zu sein. Dies ist auch kein Wunder, denn seine Mutter Nina kam durch einen tragischen Unfall ums Leben und wie sich mit der Zeit herausstellt, musste Jamie den Unfall und Tod seiner Mutter mit ansehen.Von Zeit zu Zeit mach Jamie immer wieder seltsame Bemerkungen und es scheint als könne er sogarin die Zukunft sehen. Rachel ist deswegen äußerst besorgt. Und als wäre das noch nicht beängstigend genug, sagt Jamie eines Tages auch noch Rachels Tod voraus. Demnach soll Rachel an Weihnachten sterben.
Während die Weihnachtsfeiertage immer näher rücken, verbeißt sich Rachel immer mehr in die Recherche nach den Umständen vom Tod von Jamies Mutter Nina. Durch diese Recherchen rückt aber auch ihre eigene Vergangenheit, die sie immer hat verdrängen wollen, wieder in den Vordergrund und die ganze Handlung verschwimmt ineinander...
Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und konnte es zum Ende nicht mehr aus der Hand legen. Die Handlung legt ein enormes Tempo vor und wird von Seite zu Seite immer spannender und verwirrender. Der Leser fragt sich immer mehr: wer ist hier eigentlich verwirrt? Wer ist gefährlich? Lebt Jamies Mutter am Ende doch noch? Wer bildet sich hier was ein? Was ist wahr? Was ist Einbildung?
Obwohl ich dieses Buch als wirklich spannend und sehr gut zu lesen empfunden habe, muss ich leider 1 Punkt in der Gesamtbewertung abziehen, denn nachdem das Buch im rasenden Tempo immer spannender wurde und man die Spannung am Ende fast gar nicht mehr ertrug, war dann das Ende und somit die Auflösung aller Rätsel wirklich enttäuschend langweilig. Der Leser rechnete jetzt mit wer-weiß-was für einem Ende und musste sich dann mit einer doch recht banalen Erklärung zufrieden geben. Und gerade nach diesem Ende erscheinen beim Nachsinnen über das Buch und die Handlung etliche Dinge doch recht unrealistisch und auch konstruiert. Dennoch ein wirklich spannend und flüssig zu lesendes Buch, welches ich gern an Psychothriller-Liebhaber weiterempfehle.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Niedlicher Reisebericht

Neuschweinstein - Mit zwölf Chinesen durch Europa
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Ja, wer kennt sie nicht? Die chinesischen Reisegruppen, die Europa in 10 Tagen bereisen. Kurzer Busstopp vorm Brandenburger Tor: Chinesen raus, Fotos machen, Chinesen wieder rein, weiter nach Paris! Überall ...

Ja, wer kennt sie nicht? Die chinesischen Reisegruppen, die Europa in 10 Tagen bereisen. Kurzer Busstopp vorm Brandenburger Tor: Chinesen raus, Fotos machen, Chinesen wieder rein, weiter nach Paris! Überall bewaffnet mit Fotoapparat und neuerdings mit Selfiestick. Das ist das Klischee und diesem will Christoph Rehage auf den Grund gehen. Auf der Suche nach einer Idee für ein neues Buch beschließt er, gemeinsam mit einer chinesischen Reisegruppe Europa zu bereisen. Dabei will er mehr über ihre Kultur, ihr Leben und ihre Eindrücke von Europa erfahren.
Die Reise führt sie von Bejing zuerst nach München und von dort nach Florenz, Venedig, Rom, Pisa, Paris und Frankfurt/Main. Zuerst werden die Chinesen mit dem Europäer nicht warm und Christoph Rehage kann die Chinesen zuerst nur aus der Ferne beobachten und einschätzen. Aber mit der Zeit kommen sich alle näher und werden zu einer eingeschworenen Gruppe. Christoph macht sich irgendwann unentbehrlich für die Gruppe, mit Hintergrundinformationen oder auch mit tollen Beschaffungsmöglichkeiten für Souveniers für die Lieben daheim. Nach Ende der Reise bereist Christoph Rehage China um alle Mitglieder seiner Reisegruppe zu Besuchen und sie nochmal in ihrem persönlichen Umfeld kennen zu lernen.
Dieses Buch ist ein Roadtrip durch Europa mit vielen Momenten zum Schmunzeln und auch der ein oder Anderen Stelle, wo ich herzlich lachen musste. Ergänzt wird dieses Buch und diese Geschichte durch einige witzige Fotos auf den Innenseiten des Einbandes. Und es wurden natürlich einige Klischees behandelt...sowohl über die Chienesen, aber auch über die Europäer.
Leider muss ich zwei kleine Kritikpunkte erwähnen. Ich hatte wirklich erwartet, dass das Buch witziger geschrieben ist, leider war es eher eine Reisedokumentation mit einigen amüsanten Stellen. Außerdem fand ich den zweiten Teil des Buches, wo Christoph Rehage seine Reisekumpanen in China besucht dann leider etwas langatmig. Da ich das Buch aber ansonsten wirklich unterhaltsam fand, ziehe ich nur ein Pünktchen ab.