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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2017

Philip Pullman ist zurück und überzeugt auf ganzer Linie

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Malcolm lebt ein eher beschauliches Leben am Flussufer, er hilft häufig seinen Eltern im Gasthaus aus oder besucht die Nonnen auf der anderen Seite des Flusses. Sein ganzer Stolz aber ist sein Kanu "La ...

Malcolm lebt ein eher beschauliches Leben am Flussufer, er hilft häufig seinen Eltern im Gasthaus aus oder besucht die Nonnen auf der anderen Seite des Flusses. Sein ganzer Stolz aber ist sein Kanu "La Belle Sauvage" mit dem er im Laufe des Buches das ein oder andere Abenteuer erleben wird. Malcolms beschauliches Leben wird je unterbrochen als die Nonnen einen kleines Baby namens Lyra aufnehmen.




Meine Meinung:


Nach dem ich ein wenig gebraucht habe um mich in der neuen doch eigentlich so vertrauten Welt wieder zurecht zu finden, glitt ich förmlich durch das Buch.
Philip Pullman Schreibstil ist einfach der Wahnsinn, er führt alle Charaktere so gekonnt ein, dass man als Leser gleich ein Bild von ihnen vor Augen hat. Des weiteren ist sein Schreibstil so flüssig, angenehm und leicht lesbar, das einem das Lesen überhaupt keine Mühe bereitet. Gerade beim Protagonisten Malcolm hat er volle Arbeit geleistet, so eine sympathische, neugierige und herzensgute Person. Auch die Nebenfiguren sind sehr charaktervoll und verkommen nicht zu seichtem Beiwerk. Vielen von ihnen sind sehr interessant und haben ihre ganz eigenen Macken.
Die Kapitel erzählen nicht nur Malcolm, sondern auch andere alt bekannte Figuren tauchen wieder auf und es macht Spaß mehr über ihre Vorgeschichte zu erfahren.
In jedem Kapitel passiert etwas neues und ich hatte nie das Gefühl etwas wurde einfach nur aus Platzgründen geschrieben. Jedes Detail kann irgendwie wichtig werden in diesem Buch. Es bleibt wirklich spannend bis zum Schluss.


Fazit:


Die Welt von Philip Pullman ist viel fantastischer als unsere eigene und es hat mir eine Menge Spaß gemacht wieder in sie hin einzutauchen. Für Leser von "Der Goldene Kompass" ein absolutes Muss. Und dies ist definitiv nicht nur ein Buch für Kinder! Klare Empfehlung für alle Altersklassen.

Veröffentlicht am 30.10.2017

Berührte Mich. Sehr.

Berühre mich. Nicht.
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Tausend Kilometer von zu Hause will Sage noch einmal von vorne anfangen. Tausend Kilometer hofft sie sind weit genug weg von ihrer Vergangenheit. In der Uni trifft sie schnell nette Leute, die mit ihr ...

Tausend Kilometer von zu Hause will Sage noch einmal von vorne anfangen. Tausend Kilometer hofft sie sind weit genug weg von ihrer Vergangenheit. In der Uni trifft sie schnell nette Leute, die mit ihr Freundschaft schließen. Dort trifft sie auch auf Luca, den sexy Bibliothekar, und auch wenn jede Berührung für sie eine potenzielle Gefahr darstellt, fällt es Sage immer und immer schwerer ihn auf Distanz zu halten.

Meine Meinung:

Erst einmal zu diesem bezaubernden Cover, in meinen Augen ein wirklicher Eyecatcher. Die symmetrischen Linien und die rosa Blumen, obwohl so verschieden harmonieren sehr gut miteinander.
Das Buch war für mich seit längerer Zeit nun wieder ein New Adult Roman, denn ich in einem Zug gelesen habe. Ich tue mich nämlich sonst immer ein bisschen schwer mit tragischen, aber seichten Liebesgeschichten (so meine Vorurteile gegenüber New Adult). Nun kann ich glücklicherweise verkünden, dass alle meine Ängste umsonst waren. Dieses Buch war weder seicht noch eine schnulzige Liebesgeschichte. Es war ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen hat und mir den Glauben an Liebesromane zurück gab. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, es bestand wirklich Suchtgefahr.
Die Charaktere waren unglaublich toll geschrieben, sie alle hatten eine Tiefe, selbst die Nebenfiguren, die mir das Gefühl vermittelt haben, die Autorin kenne die Lebensgeschichte von jedem einzelnen. Gerade Sage mit ihrer besonderen Situation hat sie so einfühlsam beschrieben, dass man sie einfach lieb haben musste. Man hat als Leser finde ich einen richtigen Beschützerinstinkt für sie entwickelt und wollte allen schaden, die ihr versucht haben zu schaden.
Auch Lucas Charakter war zum Glück sehr tiefsinnig und nicht alleine auf sein Bad Boy- Image festgenagelt. Er hatte deutliche Schwächen, aber auch so gute Qualitäten, dass man Sage ihm gönnte. Und das soll etwas heißen schließlich ist ja eigentlich niemand gut genug für "meine" Sage.
Die Geschichte ist wunderschön geschrieben und leicht zu lesen und hatte auch keine ich nenne sie mal "Durchhänger". Ich hatte nie das Gefühl, die ein oder andere Situation wurde nur geschrieben um das Buch zu füllen. Irgendwie war alles wichtig für das Buch! Für den Schreibstil kriegt Laura Kneidl eine Eins mit Sternchen, hierbei ist auch anzumerken, dass dies auch ihr erster New Adult Roman ist, sie hat sich also in ganz neue Gewässer getraut.
Ich glaube manche Bücher berühren einen und begleiten einen dann für eine ganze Weile. Man denkt über sie und ihre Charaktere nach egal wo man gerade ist. So ein Buch könnte Berühre Mich. Nicht. werden, es hat mich auch jetzt noch nicht losgelassen.
Die einzige kleine Gemeinheit, die sich die Autorin hat einfallen lassen ist ein ganz fieser Cliffhanger am Ende des Buches. Doch ihr sei verziehen, schließlich kommt Teil 2 "schon" nächsten Jahr im Januar.

Fazit:

Eine wirklich unglaublich berührende Liebesgeschichte mit Tiefe, die seine Leser sehr prägen wird. Auch für Leser geeignet, die sonst nicht so auf Liebesromane stehen. Trost für alle Verzweifelten, die denn ersten Band ausgelesen haben, bietet dann auch der 26. Januar, da kommt dann der zweite Band raus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Dramaturgie
  • Figuren
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 19.10.2017

Drei Autorinnen- Drei Liebesgeschichten- Drei Mal New York- In Drei unterschiedlichen Epochen

Das saphirblaue Zimmer
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Olivia ist Dienstmädchen, Lucy Sekretärin und Kate ist Ärztin, sie alle leben in unterschiedlichen Zeiten, doch sie alle verbindet ein wichtiges Band. Das Schicksal.
Ein Zimmer das in allen Zeiten eine ...

Olivia ist Dienstmädchen, Lucy Sekretärin und Kate ist Ärztin, sie alle leben in unterschiedlichen Zeiten, doch sie alle verbindet ein wichtiges Band. Das Schicksal.
Ein Zimmer das in allen Zeiten eine wichtige Rolle spielt und drei Frauen, die alle auf ihre Weise nach Glück und der großen Liebe suchen.

Meine Meinung:

Alleine das Cover schon regt den Leser zum Träumen an, es passt perfekt zum Titel und Inhalt des Buches. Das Blau strahlt gerade zu und man ist versucht das Buch sofort aufzuklappen und in die Geschichte einzutauchen.
Zunächst fällt der leichte Schreibstil auf, der einen ohne Probleme in die Zeit der 1890 Jahre versetzt. Man wird gleich zu anfangs von den Figuren eingenommen und fühlt sich ihnen gleich auf eine magische Weise verbunden. Der Perspektivwechsel zwischen den drei Protagonistinnen ist sehr gut gelungen und man verliert nie den Überblick wo man sich gerade befindet.
Obwohl das Buch von drei Autorinnen geschrieben wurde ist es so harmonisch und auf einander abgestimmt, dass man denkt es stammt alles von einer Person. Es wird eine wunderbare Sprache zur Beschreibung verwendet, sodass man schon fast ein ganz klares Bild vor Augen hat, von den Figuren und Schauplätzen.
Die Figuren an sich, obwohl sie alle miteinander verbunden sind, habe alle ihre eigene gute ausgearbeitet Persönlichkeit. Sie alle haben Schwächen und Stärken, die sie nur noch liebenswerter machen. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet und man kann sie sich gut als echte Personen vorstellen. Besonders bemerkenswert fand ich, dass die Autorinnen bei den Charakteren und ihren Entwicklungen auf den zeitlichen Kontext geachtet haben. Die Figuren verhalten sich zum großen Teil ihrer Zeit und damaligen Situation angemessen, d.h. sie träumen zwar von mehr, bleiben aber dennoch in ihrer Realität.
Das Setting in New York war wirklich gut gewählt, es war eine interessante Bühne, auch um den Verlauf der Zeit festzuhalten. Wie viel hat sich doch in circa 60 Jahren getan!
Das Buch hatte seine dramatischen Höhepunkte und bewusst gewählten Tiefpunkte, mir wurde beim Lesen nie langweilig. Viele Sachen waren überraschend und man konnte als Leserin nicht von Anfang an wissen wie es endet, was ja leider häufig bei Liebesromanen vorkommt. Ich glaube gerade, deshalb habe ich dieses Buch so gewählt, eben weil es kein 08/15 Liebesroman war. Es war einfach so viel mehr, es ging zwar auch um Liebe, aber auch um Familie, Sicherheit und was man bereit ist für all dies zu opfern.

Mein Fazit:

Ein wirklich rundum gelungener Roman mit historischem Hintergrund und dem ein oder anderen Familiengeheimnis. Überraschend bis zum Schluss und einfach zauberhaft geschrieben! Für jeden der mehr von Liebesgeschichten erwartet, dies ist wirklich eine besondere Geschichte.

Veröffentlicht am 29.09.2017

Eine fantastische neue Welt!

Die Königin der Schatten
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Kelsea ist die neue Königin von Tearling, doch der Weg zur Krone ist äußerst gefährlich und kann für sie sogar tödlich enden.
19 Jahre lang lebte sie versteckt mit ihren Zieheltern im Wald, doch nun muss ...

Kelsea ist die neue Königin von Tearling, doch der Weg zur Krone ist äußerst gefährlich und kann für sie sogar tödlich enden.
19 Jahre lang lebte sie versteckt mit ihren Zieheltern im Wald, doch nun muss sie sich ihrem Erbe stellen und die Rolle antreten auf die sie all die Jahre vorbereitet wurde. Nicht nicht nur der Zukunft muss sie sich stellen, sondern auch der Vergangenheit!

Meine Meinung:

Das Cover ist wirklich sehr schön und passt gut zum Genre und der Geschichte. Das Gold wirkt sehr warm und einladend.
Mir ist leider nicht klar warum den englischen Titel nicht eins zu eins übersetzt hat ("The Queen of Tearling"), der hätte finde ich besser gepasst.
Erika Johansen erzählt die Geschichte sehr schön und flüssig, nie kommt Langeweile auf und man denkt, dass war jetzt aber unnötig. Sie erschafft eine gigantische neue Welt, mit vielen neuen Regeln und Menschen, in die man sich gut herein versetzen kann. Der Verlauf der Handlung ist gut durchdacht und man kommt nie ins straucheln.
Auch das die Geschichte immer mal wieder aus anderen Perspektiven erzählt wird, macht sie noch spannender und interessanter. Der Fokus liegt trotzdem ganz klar auf Kelsea, doch es ist sehr angenehm alles mal aus einer anderen Perspektive zu hören.
Apropos Kelsea, was für eine Protagonistin!!! Sie hat viele Stärken, aber auch allerwelts Schwächen, wie zum Beispiel ihr Gewicht. Sie ist nicht eine von diesen wundschönen Heldinnen, sondern sie hat richtige Ecken und Kanten. Sie muss auf ihr Anrecht auf die Krone richtig kämpfen, nichts wird ihr einfach so geschenkt. Die Leute prüfen sie immer und immer wieder. Sie muss sich würdig erweisen.
Es war total spannend Kelseas Entwicklung zu folgen und ihre Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Mutter zu beobachten.
Auch die anderen Nebenfiguren sind gut durchdacht und sind eher grau als schwarz oder weiß. Sie alle haben ihre kleinen Hintergrundgeschichten.
Etwas was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die Rückblicke und Erklärungen zur Entstehung von Tearling. Sie helfen sich besser in der Geschichte wieder zu finden.

Fazit:
Für alle Fans von großer Fantasy ist dieses Buch ein Muss. Es ist spannend, unterhaltsam und widmet sich aber auch wichtigen Fragen! Zum Beispiel was macht eine gute Königin aus.
Schon sehr gespannt auf Teil 2.

Veröffentlicht am 23.09.2017

Aufregend, erschreckend, dramatisch

54 Minuten
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In 54 Minuten kann viel passieren, ein Mensch kann geboren werden, Menschen können heiraten, Menschen können sich scheiden lassen. All dies kann in 54 Minuten passieren. In 54 Minuten kann aber auch ein ...

In 54 Minuten kann viel passieren, ein Mensch kann geboren werden, Menschen können heiraten, Menschen können sich scheiden lassen. All dies kann in 54 Minuten passieren. In 54 Minuten kann aber auch ein Mensch sterben, sich jemand in die Aula seiner Schule einsperren und das Leben vieler Menschen zerstören. Familien werden „einfach mal so“ in unter einer Stunde zerstört.

Marieke Nijkamp beschreibt genau diese 54 Minuten in denen der Amoklauf stattfindet. Sie erzählt nicht von den Stunden, Tagen, Wochen danach und auch nicht von denen davor. Sie beschreibt das Geschehen aus der Perspektive von vier Personen aus dieser Schule, von ihren Gefühlen und Ängsten während des Geschehens. Die vier Personen findet man schnell heraus, sind alle miteinander verbunden. Und auch mit dem Täter hatte jede einzelne Figur ihre Erfahrungen gemacht. Die Charaktere sind Figuren mit sehr eigenen Charakteren und sehr gut ausgedachten Geschichten. Man fühlt sich ihnen schon nach kurzer Zeit sehr verbunden. Die Protagonisten entwickeln sich im Laufe dieser kurzen Zeitspanne sehr, und auch die ein oder andere Nebenfigur schließt man schnell ins Herz.Der Schreibstil ist sehr gut lesbar und auch an den Perspektivenwechsel gewöhnt man sich schnell. Die Autorin, schreibt so unfassbar fesselnd, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte und kann. Man muss wissen wie es weitergeht und wer vielleicht stirbt.Das Buch ist erschreckend realistisch und man kann die Handlungen der einzelnen Figuren sehr gut nachvollziehen. Die Absichten des Täters bleiben einem zum Teil verborgen, da nichts aus seiner Perspektive geschrieben wurde. Dies hat mich persönlich aber wenig gestört, da man sich einiges denken konnte und so der Fokus allein auf den Opfern lag. Trotz der fehlenden Täterperspektive verkam die Figur nicht zum herzlosen Monster, man erfuhr als Leser immer noch genug. Man könnte sich fragen, wer wirklich Schuld an dem ganzen hatte? Die Familie? Die Mitschüler? Usw.. Das Buch bleibt spannend bis zum Schluss. Ein paar Fragen bleiben offen, aber ich glaube dies ist von der Autorin beabsichtigt, um die Situationsspannung zu erhalten. 5 verdiente Sterne.