Keine heitere Familiengeschichte
Alle müssen mitDie Geschwister Inge,Klaus und Uwe haben ihren Vater verloren.Bei der Testamentseröffnung wird ihnen mitgeteilt, dass sie nur erben werden, wenn sie zusammen eine Reise machen.Und zwar nach Polen um die ...
Die Geschwister Inge,Klaus und Uwe haben ihren Vater verloren.Bei der Testamentseröffnung wird ihnen mitgeteilt, dass sie nur erben werden, wenn sie zusammen eine Reise machen.Und zwar nach Polen um die Asche des Vaters zu verstreuen.Doch die Geschwister haben seit Jahren keinen Kontakt mehr zueinander, mit dem Vater waren sie verfeindet....werden sie sich zusammen raufen um erben zu können?
Dieses Buch ist alles andere als eine heitere Familiengeschichte.Hier geht es um Beziehungen untereinander,Kindheitstrauma und Familienbande. Die Geschwister hatten nach dem frühen Tod keine einfache Kindheit,der Vater total überfordert mit der Trauer um seine geliebte Frau und den drei Kindern. Und das rächt sich halt auch in der Vater-Kindbeziehung. Für mich war es sehr schwer objektiv zu bleiben, nicht zu verurteilen. Die Rückblenden in die Vergangenheit des Vaters hat mir dies erleichtert.
Der Schreibstil ist einfach, flüssig zu lesen und teilweise etwas trocken gehalten. Immer wieder habe ich Szenen gelesen, in denen ich schmunzeln konnte.Die haben in dem sonst sehr belastenden ,ernsten Thema richtig gut getan. Hin und wieder plätschert die Handlung etwas, doch dann kommen wieder toll ausgearbeitete Szenen.
Die Figuren sind zwar etwas klischeehaft gezeichnet,wie Inge ,die notorisch frustrierte ältere Frau, die noch nach 40 Jahren ihre Brüder voll im Griff hat.Ihr habe ich die Rolle genau so abgenommen wie Uwe, dem homosexuellen und von Medikamenten vollgepumpten Mann oder Klaus, der wegen seiner Alkoholsucht von Frau und Kindern verlassen wurde.