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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2017

Im Reich der sprechenden Tiere

Dem Fuchs auf den Fersen
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Ein Sister Jane Krimi, der einen Mord in der Halloween-Nacht zum Inhalt hat. Irgendwie ist die Krimihandlung in diesem Buch zweitrangig, an erster Stelle steht die Fuchsjagd und der Erhalt eines Mädcheninternats ...

Ein Sister Jane Krimi, der einen Mord in der Halloween-Nacht zum Inhalt hat. Irgendwie ist die Krimihandlung in diesem Buch zweitrangig, an erster Stelle steht die Fuchsjagd und der Erhalt eines Mädcheninternats für reiche oder begabte Töchter.


Das Buch beginnt mit 10 Seiten, die allein benötigt werden, um sämtliche handelnden Tiere und Personen aufzuzählen und vorzustellen.
Diese vielen Namen von Menschen, Füchsen, Jagdhunden, Katzen, Pferden und dann auch noch von Eulen haben mich echt konfus gemacht und fast abgeschreckt, dieses Buch zu lesen. Doch ich habe mich durchgequält, weil ich die Gespräche der Hunde und Tiere untereinander schön fand und deren Gespür für Gerüche und Gefahren interessant.
Es gibt etliche sehr ausführliche Beschreibungen, die die Fuchsjagd erklären, aber Nichtjäger eher langweilen. Daher sollte man schon eine Begeisterung für Reitsport oder die Jagd teilen. Im Anhang findet sich ein Glossar der wichtigsten Jagdbegriffe.

Alles in allem ein Buch der unterhaltsamen Art, da auch die Tiere sprechen können. Aber vom Inhalt her kein tiefschürfender Krimi!

Veröffentlicht am 03.11.2017

Das war nix

Vollidiot
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Ein Buch, das mich weder von der Geschichte des Haupttrottels Simon noch vom Schreibstil mitgenommen hat.
Die einzige Person, die mich interessiert hat, war die gute Seele des Romans Lala, die kroatische ...

Ein Buch, das mich weder von der Geschichte des Haupttrottels Simon noch vom Schreibstil mitgenommen hat.
Die einzige Person, die mich interessiert hat, war die gute Seele des Romans Lala, die kroatische Putzfrau!
Ansonsten ein Auf und Ab von Frauenbekanntschaften und Sehnsüchten aus dem Leben des Simon P.

Durchaus ein Buch für den Strand, am besten am Ballermann!

Veröffentlicht am 03.11.2019

Unterhaltend, aber sehr unrealistische Geschichte, die pädagogisch ziemlich fragwürdig ist.

Liliane Susewind – Ein Seehund taucht ab
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"Liliane Susewind - Ein Seehund taucht ab" ist der dreizehnte Band der Serie von Tanya Stewner, der bei Fischer KJB erscheint.


In den langersehnten Ferien geht es für Lilli und ihren besten Freund ...

"Liliane Susewind - Ein Seehund taucht ab" ist der dreizehnte Band der Serie von Tanya Stewner, der bei Fischer KJB erscheint.


In den langersehnten Ferien geht es für Lilli und ihren besten Freund Jesahja an die Nordsee. Lilli kann mit Tieren sprechen und deshalb wird auch dieser Urlaub sehr abenteuerlich. An der Küste wurde eine Schutzzone für Seehunde eingerichtet und die Kinder erkennen, dass die Fischer die Seehunde dort vertreiben wollen. Als plötzlich ein Seehundbaby verschwunden ist, machen sich die Kinder auf die Suche. Und die tierischen Helfer sind natürlich auch sofort mit dabei.


Diese Ferien-Geschichte dreht sich um Freundschaft, Mut und Zusammenhalt, aber auch um die Akzeptanz vom Anderssein. Gleichzeitig wird eine Handlung beschrieben, die den Umweltschutz und das Verständnis für die Tiere an der Nordsee in den Vordergrund stellt. Dank Lilli und ihrer Gabe mit den Tieren sprechen zu können, erfährt man, was die Tiere umtreibt und man wird Zeuge, wie sich ein Austerfischer in Lilli verliebt. Das klingt natürlich drollig und sorgt auch für viel Spaß. Die aristokratisch denkende Katze Frau von Schmidt hat eine sehr gestelzte Sprache und ist für Erwachsene recht interessant, Kinder kommen damit vielleicht nicht so gut klar.

Für wirkliches Wissen über Tiere ist Jesahja zuständig, er weiß viel und wenn nicht, macht er sich schnell schlau. Durch ihn erfährt man, wie sich Robbenmütter verhalten, wenn ihre Jungen von Menschen angefasst wurden, sie lehnen sie generell ab. Das wird im Buch einfach durch Lillis Fürsprache geändert. Das ist leider der falsche Ansatz in einem Kinderbuch. Und das macht mich fast schon wütend. Dieses Buch erfordert sehr viel Erklärungsbedarf durch die Eltern, sonst erweckt es den falschen Eindruck. Auch eine Bootspartie in einem lecken Kanu wird fast lebensgefährlich, es gibt tierische Retter was zwar märchenhaft schön klingt, aber doch wenig mit der Realität zu tun hat.



Während mir die Idee der Tiersprachen sprechenden Lilli sehr gefallen hat und Kinder sich in diese Rolle gern hineinträumen werden, konnten mich einige Dinge nicht überzeugen. Es ist eine positive Seite, Tiere schützen zu wollen, die Existenzsorgen der Fischer werden zwar auch erklärt, aber als sehr negativ abgetan. So können Kinder nicht lernen, das viele Probleme auch von verschiedenen Seiten betrachtet werden müssen. Begeistern konnte mich zwar die resolute Oma, aber welche alte Dame wirft denn mit toten Fischen nach Menschen? Eine Ulknummer, ganz klar, aber damit leider auch nicht ernst zu nehmen, auch nicht für Kinder. Mit Orlando tritt ein transsexueller Mensch aufs Parkett, er möchte viel lieber eine Frau sein und kleidet sich auch so. Dieses Anderssein soll hier für Akzeptanz sorgen, dabei haben Kinder damit meistens gar keine Probleme. Die drohende Scheidung von Jesahjas Eltern belastet ihn sehr, hier wird das Thema nur kurz aufgegriffen und nachdem Lilli ihn tröstet, dass sie Freunde für immer sein werden, ist die Sorge vom Tisch. Ich habe das schlichte Gefühl, dass hier eine Handlung zusammenkonstruiert wird, die möglichst viele Themen abdecken soll. Das merkt man leider, der Erzählfluss ist irgendwie nicht ganz stimmig und ich hätte mir hier weniger Probleme gewünscht, auf die dann aber auch differenzierter und vor allem realistischer eingegangen werden kann.


Von der Sprache her ist das Buch recht einfach zu verstehen und es ist durch die Eigenarten der Tiere sehr unterhaltsam und lustig. Die schönen Illustrationen sind traumhaft schön und werten das Buch auf. Trotzdem konnte mich dieses Lilli-Abenteuer leider nicht überzeugen und ich empfehle Eltern unbedingt, dieses Buch mit den Kindern gleichzeitig zu besprechen. Leider finde ich dieses Buch sehr überzogen, unrealistisch und für Kinder denkbar ungeeignet.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Zeitsprünge, brutale Gewalt und ein schwer zu lesender Schreibstil machen diesen Krimi problematisch.

Die Stunde des Wolfs
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ch mag skandinavische Krimis und habe ich mich auf eine spannende nordische Lektüre gefreut. Allerdings hat mich dieses Buch nicht richtig packen können und der Protagonist ist auch kein Ermittler, für ...

ch mag skandinavische Krimis und habe ich mich auf eine spannende nordische Lektüre gefreut. Allerdings hat mich dieses Buch nicht richtig packen können und der Protagonist ist auch kein Ermittler, für den ich brenne.

Der Prolog ist richtig fesselnd, sehr grausam und man wird neugierig auf die weitere Handlung. Doch dann erschweren ständige Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit den Lesefluss und das Verständnis wird außerdem durch viele finnische Namen gestört, die man nicht immer richtig einordnen kann. Ein Personenregister hätte sich hier sehr angeboten.

Auch wenn ich mit einiger Spannung gelesen habe, so sind doch einige Szenen sehr brutal und wenn Neugeborene wie Müll entsorgt werden, kann ich vor Entsetzen kaum weiter lesen. Ich habe mich dazu regelrecht gezwungen, auch der Schreibstil liest sich nicht immer flüssig. Die Faszination für den Ermittler, die mich sonst bei Krimis immer so begeistert, war hier leider auch nicht gegeben. Lauri hat zwar eine entsetzliche Kindheit und leidet immer noch daran, aber er selbst hat auch Schuld auf sich geladen. Seine Tochter Aava lernt ihn erst im Laufe der Handlung kennen, er hielt sich aus ihrer Erziehung über 19 Jahre raus. So etwas macht einen Protagonisten nicht gerade sympathisch. Letztendlich hat er aber einen guten Job gemacht, auch wenn ich ihn als Journalist nicht unbedingt in der Rolle des Ermittlers sehe. Seine schlimmen Erlebnisse in der Kindheit und die schwierige Ehe mit Paula geben der Figur Ecken und Kanten. Er ist ein starker Charakter, der sich nach außen hart und unnachgiebig zeigt, aber im Innern eine verletzliche Seele besitzt. Trotzdem konnte ich mit der Figur nicht warm werden.

Die Handlung verläuft über die Schiene eines brutalen Verhalten wie es Wölfe in der Natur ausüben. Dieses Verhalten wird von dem Täter imitiert, bzw. nachgelebt. Auch das war mir zuviel und es erscheint mir in gewisser Weise unglaubhaft.

Ansonsten konnte mich die Schilderungen von Wolfsverhalten durchaus packen. Sie in Verbindung mit einem menschlichen Täter zu bringen, ist aber nicht mein Fall.

Ein Kriminalroman, mit dem ich meine Probleme hatte und der meine Erwartungen nicht erfüllen konnte.

Veröffentlicht am 17.08.2018

Sehr enttäuschende Umsetzung dieses Themas

Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte
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Ruth leidet unter der Trennung von ihrem Verlobten, sie kommt der Bitte ihrer Mutter nach und zieht für ein Jahr in ihr Elternhaus zurück, um ihren dementen Vater Howard zu betreuen. Auch wenn es eine ...

Ruth leidet unter der Trennung von ihrem Verlobten, sie kommt der Bitte ihrer Mutter nach und zieht für ein Jahr in ihr Elternhaus zurück, um ihren dementen Vater Howard zu betreuen. Auch wenn es eine schwierige Zeit ist, so gelingt ihr doch mit ihrer Anteilnahme, in dieser Zeit eine besondere Beziehung zu ihrem Vater aufzubauen. Sie schafft es sogar, dem Leben ihres Vaters noch einmal einen Sinn zu geben, indem sie sein geliebtes Seminar zur amerikanischen Geschichte heimlich weiterhin stattfinden lässt.



Bei diesem Buch darf man sich nicht von dem fröhlich bunten Cover blenden lassen, es befasst sich mit einem ernsten Thema. Ruths Vater ist ein berühmter Geschichtsprofessor, der nach und nach sein Gedächtnis verliert. Man vermutet ei ihm eine Alzheimer Erkrankung.


Die Geschichte ist wie ein Tagebuch geschrieben und zeigt in vereinzelten Abschnitten Eintragungen aus einem Heftchen, das Ruths Vater in ihrer Kindheit über Erlebnisse mit Ruth geschrieben hat. Ruth beginnt ihr letztes gemeinsames Jahr ebenfalls mit einem Heft über ihren Vater. Darin kommen nicht nur traurige und erschütternde Dinge zur Sprache, sondern auch komische Erlebnisse, die die Beziehung der Beiden in diesem Jahr auch positiv beeinflusst hat. Denn ihr Verhältnis wird durch die Krankheit und die persönliche Nähe enger als je zuvor.



Für mich war dieses Buch eine Enttäuschung, sprachlich zwar in Ordnung, aber von den Inhalten her gab es zuviele Handlungsrisse, manche Gedanken wurden angesprochen, aber nicht ausgeführt oder zuende gedacht. Hier werden viele Inhalte nur aufgereiht, aber nicht miteinander verbunden. Das bleibt dem Leser selbst überlassen. In der Regel ist das eine gute Idee, doch hier erfüllt das nicht den Sinn der Geschichte.

Es wird kaum Verständnis für Demente geweckt, weil man nun in Auszügen über die Krankheit erfährt. Einige Episoden sind durch Situationskomik durchaus positiv zu lesen, es gibt aber einige Ungereimtheiten, die man aus dem Kontext nicht erkennen kann.



Hier werden zwar Erlebnisse und Vorgänge aufgezeigt, die durch die Krankheit des Vaters bedingt sind, man kann aber weder Gefühlsregungen bei den Familienmitgliedern erleben, noch einen verbalen Austausch über diese Krankheit. Das Verhältnis der Familienmitglieder untereinander ist ebenfalls unklar und lediglich grob umrissen.


Es wird deutlich, wie die Mutter aus ihrem Haushalt sämtliche Lebensmittel entfernt, denen man ein Auslösen der Krankheit zuschreibt. Das Fortschreiten der Krankheit macht sich durch die immer kürzer werdenden Einträge bemerkbar.

Überhaupt nicht gefallen haben mir Ruths Stimmungen und persönliche Beziehungen. Sämtliche erwähnten Freundschaften nehmen einen großen Teil der Handlung ein, kaum eine Figur wird mir deutlich und bewusst, es sind alles austauschbare Figuren. Auch wurde mir das Verhältnis zwischen Ruth und ihrer Mutter nicht klar, sie blieben distanziert und ohne engen Austausch.


Diese Kritikpunkte haben mich von diesem Roman auf voller Länge enttäuscht. Als reine Unterhaltung ist dieses Thema nicht geeignet, leider nur 2 Sterne für dieses Buch!