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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein neues Zeitreiseabenteuer mit Chevie Savano

WARP (Band 2) - Der Klunkerfischer
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Gebundene Ausgabe: 392 Seiten
Verlag: Loewe (9. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3785579480
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: W.A.R.P The Hangmen’s Revolution
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 392 Seiten
Verlag: Loewe (9. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3785579480
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: W.A.R.P The Hangmen’s Revolution
Preis: 16,95€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein neues Zeitreiseabenteuer mit Chevie Savano

Inhalt:

Chevron Savano ist Kadettin einer Militärakademie, die Colonel Box untersteht, der sich als Gott feiern lässt. Alles könnte so einfach sein, wenn da nicht diese aufrührerische Stimme in ihrem Kopf wäre, die gegen den Colonel intrigiert. Kein Wunder fällt Chevie ihren Vorgesetzten auf und soll eliminiert werden, zusammen mit Professor Smart. Glücklicherweise kann dieser in letzter Sekunde eine Zeitkapsel aktivieren, sodass Chevie zusammen mit zwei Thundercats, Mitgliedern der Eliteeinheit des Boxitenmilitärs, im Jahr 1899 landet, wo sie bald auch wieder auf Riley trifft …


Meine Meinung:
Klasse fand ich, dass Eoin Colfer gleich zu Anfang die Hintergründe dieser Zeitreisegeschichte noch einmal darstellt, ohne auf die Ereignisse im ersten Band genauer einzugehen. Das ist auch nicht notwendig, denn abgesehen davon, dass nur durch die damaligen Ereignisse das jetzige Szenario zustandekommen konnte, ist „Der Klunkerfischer“ fast eine eigenständige Geschichte, allerdings mit denselben Personen. Wer kann, sollte natürlich trotzdem möglichst die Reihenfolge beim Lesen einhalten.

Chevie findet sich also als Kadettin in einem alternativen Zeitstrahl wieder. Das fand ich anfangs etwas verwirrend, doch beim Weiterlesen wurde es immer klarer. Colonel Box hat die Herrschaft über die ganze Welt übernommen (außer Frankreich) und unterdrückt das Volk nach Strich und Faden. Sobald Chevie wieder in der Vergangenheit ist, setzt sie sich zum Ziel, Box’ „Auftauchtag“ und somit seine Machtübernahme zu verhindern. Riley ist dabei natürlich an ihrer Seite und zusammen sind die beiden mehr oder weniger unschlagbar. Auch wenn es manchmal eher nach weniger aussieht.?

Riley ist inzwischen erwachsener geworden, er ist nicht mehr der kleine Junge aus dem 1. Band. Als Zauberer hat er allerlei hilfreiche Tricks auf Lager, und seine Loyalität und Freundschaft Chevie gegenüber ist sowieso riesengroß. So können die beiden mit allerlei Gefahren und Widrigkeiten fertigwerden. Erwähnen sollte ich vielleicht, dass viel gestorben wird in diesem Band (in der Regel gewalttätig und unfreiwillig), und auch der Ekelfaktor ist recht hoch (ich sag nur Kanalisation).

Zwar gibt es einige Längen, hier hätte man Beschreibungen oder Kämpfe gerne etwas abkürzen können. Doch Colfer versteht es, durch seinen very britischen Humor und eine Menge Sarkasmus zu überzeugen. Man muss einfach immer wieder schmunzeln. Natürlich fiebert man auch mit den sympathischen Protagonisten mit, spannende Szenen gibt es zur Genüge.

Eine meiner Lieblingsfiguren in diesem Band war der König der Rammböcke, Otto Malarkey, der ja auch schon aus dem 1. Band bekannt ist. Hier hat er nun eine tragende Rolle. Er wurde vielschichtig ausgebaut, was ihm wirklich guttut. Ein Charakter, der für so manche Überraschung gut ist.

Am Ende greift Colfer zu einem geschickten Schachzug, indem er einen Ausblick auf den nächsten Band gibt. Denn jetzt möchte ich natürlich gerne sofort erfahren, ob Chevie und Riley es schaffen, ihr Vorhaben erfolgreich abzuschließen.

Fazit:
Durch einige Längen und zum Teil auch verwirrende Handlung konnte mich das Buch nicht ganz so begeistern wie der Vorgänger, ist aber auf jeden Fall lesenswert und führt die Reihe gut weiter.

Die Reihe:
1. WARP – Der Quantenzauberer
2. WARP – Der Klunkerfischer
3. WARP – Die Katzenhexe

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zufriedenstellender Abschlussband, dem aber im Vergleich zum Vorgänger ein bisschen Pepp fehlt

Obsidian 5: Opposition. Schattenblitz
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Format: E-Book
Dateigröße: 2513 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Carlsen (29. April 2016)
Sprache: Deutsch
Preis: 13,99€
auch als gebundene Ausgabe und als Hörbuch-Download erhältlich

ACHTUNG: ...

Format: E-Book
Dateigröße: 2513 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Carlsen (29. April 2016)
Sprache: Deutsch
Preis: 13,99€
auch als gebundene Ausgabe und als Hörbuch-Download erhältlich

ACHTUNG: Dies ist der 5. Band der Lux-Reihe. Meine Rezension kann daher SPOILER zu den ersten vier Bänden enthalten.

Zufriedenstellender Abschlussband, dem aber im Vergleich zum Vorgänger ein bisschen Pepp fehlt

Inhalt:

Nach der Invasion der Lux haben sich die Black-Geschwister diesen wie ferngesteuert angeschlossen. Katy sehnt sich nach Daemon und sucht seine Nähe, als sie ihn zufällig trifft. Sie kann einfach nicht glauben, dass seine Gefühle für sie erloschen sind.

Gleichzeitig versinkt die Welt in einem Chaos – die Lux sind auf dem besten Weg, die Herrschaft über die Erde zu übernehmen, und unsere Helden müssen sich ganz schnell etwas einfallen lassen …

Meine Meinung:
Meinem Empfinden nach hat sich die Lux-Reihe bisher von Band zu Band zu Band gesteigert. Von „Opal“ und „Origin“ war ich restlos begeistert. Die Autorin überraschte mich immer wieder mit fantastischen Ideen und neuen Fakten. Leider konnte Jennifer L. Armentrout dieses Niveau nicht halten. In diesem 5. und letzten Band der Reihe gibt es wenig Neues. Armentrout arbeitet eher mit bereits bekannten Figuren und Fakten, führt damit die ganze Geschichte aber zu einem zufriedenstellenden und runden Ende.

Dabei erzeugt sie durchaus viel Spannung durch Ungewissheiten, Zweifel und brutale Kämpfe. Wie immer habe ich mit den Protagonisten mitgelitten und mitgefiebert. Der lebendige Schreibstil lässt einen nur so durch die Seiten fliegen.

Von den Protagonisten hat mir Katy am besten gefallen. Sie hat sich seit dem 1. Band einfach ganz toll entwickelt und legt nun eine enorme Stärke – sowohl körperlich als auch seelisch – an den Tag. Daemon dagegen war zeitweise ein wenig nervig, da er immer wieder nur an das Eine denkt, also ob man nichts anderes zu tun hätte, wenn die Welt gerade untergeht. Das war mir etwas zu aufgesetzt, genauso wie die häufige Wiederholung der Tatsache, dass Katy Daemon liebt und Daemon Katy. Das habe ich nämlich mittlerweile schon kapiert. ? Auch das ständige Erröten von Katy, zuweilen sogar am ganzen Körper, war mir definitiv zu viel.

Die Figur des Archer hat mir auch gut gefallen. Mit seiner Origin-Fähigkeit, Gedanken lesen zu können, sorgt er immer wieder für witzige Situationen, wenn er Dinge ausplaudert, die die betreffende Person lieber für sich behalten würde.

Insgesamt hat mich auch dieser Band weitgehend überzeugt. Vor allem bin ich sehr zufrieden damit, dass die Geschichte schlüssig zu einem Ende kommt und alle wichtigen Fragen geklärt werden. Ein wenig traurig bin ich aber schon, dass diese unterhaltsame Reihe nun zu Ende ist. So lege ich dieses Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus der Hand.

Die Lux-Reihe:
1. Obsidian. Schattendunkel
2. Onyx. Schattenschimmer
3. Opal. Schattenglanz
4. Origin. Schattenfunke
5. Opposition. Schattenblitz
Vorgeschichte: Shadows (nicht auf Deutsch)

★★★★☆

Wer nun von den Lux immer noch nicht genug hat, darf sich auf „Oblivion. Lichtflüstern“ freuen, das am 22. Dezember 2016 erscheinen soll und „Obsidian“ aus Daemons Sicht erzählt.

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Carlsen Verlag, der mir über NetGalley ein E-Book zur Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein etwas anderer Thriller von Carter

Die stille Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 6)
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Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (11. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548287126
Originaltitel: An Evil Mind

Ein etwas anderer Thriller von Carter

Inhalt:
Nach dem letzten ...

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (11. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548287126
Originaltitel: An Evil Mind

Ein etwas anderer Thriller von Carter

Inhalt:

Nach dem letzten Fall wurde Robert Hunter und Carlos Garcia von der Mordkommission des Los Angeles Police Department nahegelegt, erst mal zwei Wochen Urlaub zu machen. Hunter trifft gerade die letzten Vorbereitungen, als er zum FBI beordert wird. Durch Zufall war ein Mann festgenommen worden, der mit niemandem sprechen will, außer mit Robert Hunter. Der Gefangene entpuppt sich als Hunters Studienfreund Lucien Folter, und natürlich verwirft Hunter seine Urlaubspläne, um ihm zu helfen.

Meine Meinung:
Dieser Roman basiert laut Aussagen des Autors auf Tatsachen und echten Personen. Allerdings bemerkt man davon nicht unbedingt etwas. Der Verbrecher ist genauso verkorkst wie die Verbrecher, die Carter sich sonst ausdenkt.

In einem unterscheidet sich dieser Thriller hier aber von seinen Vorgängern, und damit bin ich gar nicht zufrieden. Der Täter, natürlich ein bestialischer Serienkiller, wird sehr früh gefasst. Dann geht es hauptsächlich darum, herauszufinden, wie viele Opfer es gibt und was genau mit ihnen geschehen ist. Logischerweise ist das weit weniger spannend als ein Wettlauf mit der Zeit, wenn es darum geht, zukünftige Opfer zu retten.

Lucien Folters Intelligenz steht der von Hunter nicht nach. So verlaufen die verbalen Duelle zwischen den beiden auf eine interessanten psychischen Ebene. Der Einblick in die Seele des Bösen ist durchaus fesselnd, aber mir fehlte hier doch etwas Spannung. Die kam erst nach ca. zwei Dritteln des Buches auf – reichlich spät, dafür aber geballt.

Chris Carter versteht es, durch unerwartete Wendungen zu überraschen und den Leser mit geschickt platzierten Cliffhangern bei der Stange zu halten. Gut gefallen hat mir auch, dass man etwas mehr über Hunters Vergangenheit erfährt. Bisher hielt er sich in dieser Hinsicht ja sehr bedeckt.

Hunters Partner beim LAPD ist dieses Mal nicht mit von der Partie, was ich etwas schade fand, aber er hat mit diesem Fall des FBIs einfach nichts zu tun und hätte nicht in die Handlung reingepasst.

Der Fall ist abgeschlossen. Somit kann dieser Band unabhängig von den anderen gelesen werden. Es sind keine Vorkenntnisse nötig, und es wird auch nichts Wesentliches aus den früheren Fällen verraten.

Fazit:
Insgesamt konnte mich Carter mit dem für einen Thriller untypischen Handlungsaufbau nicht begeistern. Mir fehlte über weite Strecken einfach die Spannung. Daher nur knappe 4 Sterne.

Die Reihe:
1. Der Kruzifix-Killer
2. Der Vollstrecker
3. Der Knochenbrecher
4. Totenkünstler
5. Der Totschläger
6. Die stille Bestie
7. I am Death. Der Totmacher

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein ganz persönlicher Fall für Ann-Kathrin Klaasen

Ostfriesenfeuer
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Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (21. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596520664
Preis: 9,99€

Ein ganz persönlicher Fall für Ann-Kathrin Klaasen

Inhalt:
Im Osterfeuer ...

Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (21. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596520664
Preis: 9,99€

Ein ganz persönlicher Fall für Ann-Kathrin Klaasen

Inhalt:

Im Osterfeuer wird eine Leiche gefunden. Ann-Kathrin Klaasen und Frank Weller, die auf dem Weg in die Flitterwochen sind, müssen diese erst einmal verschieben. Dann gibt es auch schon eine weitere Leiche, und bald ist Ann-Kathrin Klaasen ganz persönlich in den Fall verstrickt.

Meine Meinung:
„Ostfriesenfeuer“ ist ein spannender Kriminalroman, allein schon durch den Plot, der uns einen Serientäter bietet. Da geht es ja immer darum, dass die Polizei dem Täter endlich auf die Spur kommen muss, um weitere Opfer zu retten bzw. weitere Morde zu verhindern, ein Wettlauf mit der Zeit. Dabei schien mir Ann-Kathrin Klaasen anfangs nicht ganz so eigensinnig wie sonst, aber später dreht sie dann wieder voll auf und wütet wie eine Dampfwalze durch Ostfriesland. Im echten Leben könnte sich wohl kein Polizist ein solches Verhalten erlauben.

Noch viel schlimmer finde ich aber Rupert. Er ist in meinen Augen bei der Kriminalpolizei absolut untragbar und nervt mich mit seinem minderbemittelten Gelaber und seinem frauenverachtenden Verhalten einfach nur. Witzig kann ich diesen Typ nicht finden. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob diese Ostfriesenkrimis ernst gemeint sind oder satirisch. Die Polizei steht über weite Strecken ziemlich dumm da. Die Ermittler verhalten sich absolut unprofessionell. Ich hoffe wirklich, dass es in der Realität anders ist.

Da haben mir die Beschreibungen von Ostfriesland und der Menschen dort doch gleich viel besser gefallen. Klaus-Peter Wolf versteht es wirklich, dem Leser diese Region nahezubringen. Fast sieht man die kleinen Städte, das Meer und die Inseln vor sich und kann vergessen, dass man auf dem heimischen Sofa sitzt.

Das Buch lässt sich locker und leicht lesen, die häufigen Perspektivwechsel bringen Abwechslung mit sich. Zuweilen enden die Abschnitte mit einem kleinen Cliffhanger, bevor es mit einer anderen Perspektive weitergeht. Das sorgt dann natürlich auch für zusätzliche Spannung.

Die Handlung ist schlüssig und gewährt einen tiefen Einblick in die kranke Seele des Täters.

Die Reihe:
1. Ostfriesenkiller
2. Ostfriesenblut
3. Ostfriesengrab
4. Ostfriesensünde
5. Ostfriesenfalle
6. Ostfriesenangst
7. Ostfriesenmoor
8. Ostfriesenfeuer
9. Ostfriesenwut

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schweigen ist nicht immer Gold

Die Geheimnisse der Welt
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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag; Auflage: 1 (22. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3832197797
Originaltitel: Closed Doors
Preis: 18,99 €

Schweigen ist nicht immer Gold

Inhalt:
Der ...

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag; Auflage: 1 (22. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3832197797
Originaltitel: Closed Doors
Preis: 18,99 €

Schweigen ist nicht immer Gold

Inhalt:
Der elfjährige Michael lebt mit seinen Eltern und seiner Granny auf einer schottischen Insel vor Glasgow. In der Siedlung kennt jeder jeden, und Tratsch und Pubbesuche sind oft die liebsten Beschäftigungen der zum Großteil arbeitslosen Menschen zu Beginn der 1980er Jahre. Als Michaels Mutter Rosemary das Opfer eines Verbrechens wird, deckt die Familie den Mantel des Schweigens darüber. Michael macht es schwer zu schaffen, dass er zum einen nicht genau weiß, was passiert ist, und dass er zum anderen nicht darüber reden darf.


Meine Meinung:
Lisa O’Donnell katapultiert uns um mehr als drei Jahrzehnte zurück. Es gelingt ihr gut, das Leben einer Arbeiterfamilie in der Ära Thatcher darzustellen. Es unterscheidet sich doch in einigem von der heutigen Zeit und vor allem von der heutigen Zeit in Deutschland. Diesen Blick über den Tellerrand habe ich ziemlich genossen.

Erzählt wird die Geschichte von dem elfjährigen Michael, einem ganz normalen Kind, das seinen Platz im Leben noch finden muss und die Geborgenheit der Familie nicht missen möchte. Sein Leben besteht aus Schule mit allem Drum und Dran, seinen Freunden, mit denen er Fußball spielt oder auch mal heimlich „Nacki-Hefte“ anschaut, den Mädchen, die er mal hübsch, dann wieder doof findet, und natürlich seiner Familie, die er über alles liebt. Umso mehr leidet er darunter, dass es seiner Mutter plötzlich so schlecht geht und sie sich auch nicht mehr so auf ihn einlassen kann, wie er das gewohnt ist. Alleingelassen lauscht er hinter der Tür und reimt sich aus den aufgeschnappten Brocken mit Hilfe eines Lexikons zusammen, was seiner Mutter zugestoßen ist. Und er versteht nicht, warum es ein Geheimnis bleiben soll.

Die kindlich-naive Sprache des Jungen fand ich recht ermüdend – ich konnte mich bis zum Schluss nicht ganz damit anfreunden. Es wird aber dadurch gut seine bruchstückhafte Sicht auf die Welt, wie er sie sich zusammenreimt, dargestellt. Vieles muss und kann man auch zwischen den Zeilen lesen. Wir begleiten die Familie über einige Monate – eine Zeitspanne, in der der kleine Michael einen großen Schritt Richtung Erwachsenwerden macht.

Subtil und doch eindringlich beschreibt die Autorin, welche Auswirkungen das Verbrechen an Michaels Mutter auf die ganze Familie hat, die zwiespältigen Gefühle der Beteiligten, die Auswirkungen des Schweigens, die Lawine, die dadurch ins Rollen kommt und nicht aufzuhalten zu sein scheint. Man kann sich in alle Protagonisten gut hineinversetzen und ihre Handlungen nachvollziehen, wenn man sie auch nicht immer gutheißen kann.

Mir persönlich war das Ende dann zu überspitzt und kitschig. Der Vollständigkeit halber möchte ich aber erwähnen, dass meine Mitleserinnen in der Leserunde es gut fanden, so wie es ist.

Ganz konnte mich Lisa O’Connor leider nicht für ihren neuen Roman einnehmen. Ich gebe 3,5 Sterne, aufgerundet 4.

★★★★☆