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Veröffentlicht am 03.11.2017

Bittersüß und Klos-im-Hals-traurige Geschichte

All die verdammt perfekten Tage
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Klappentext
„Ein Mädchen lernt zu leben - von einem Jungen, der sterben will

Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich ...

Klappentext
„Ein Mädchen lernt zu leben - von einem Jungen, der sterben will

Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…“

Gestaltung
Das Motiv des Covers gefällt mir ausgesprochen gut! Das Mädchen, das in einem Kreis (dem Mond?) sitzt und der Junge, der mit Hilfe einer Leiter zu ihr hinaufklettert, spiegeln die Geschichte gut wieder, da die Protagonistin Hilfe durch ihren männlichen Counterpart bekommt. Das Cover strahlt durch die sanften Blautöne eine gewisse Ruhe aus, die sich sofort auf mich übertragen hat. Ansonsten ist das Cover sehr schlicht gehalten und überzeugt vor allem durch das insgesamt stimmige Konzept.

Meine Meinung
Was habe ich mich gefreut, als ich entdeckt habe, dass „All the bright places“, wie „All die verdammt perfekten Tage“ im Original heißt, endlich ins Deutsche übersetzt wurde! Schon lange hatte ich dieses Buch ins Auge gefasst, weil der Klappentext einfach so überragend gut klang und bestimmte Erwartungen in mir geweckt hat. Natürlich konnte ich dann nicht lange an mir halten, als ich dieses Buch dann endlich in meiner Muttersprache lesen konnte.

Ich hatte keine bestimmte Erwartung an den Inhalt dieses Buches, da ich mich gerne von der Geschichte überraschen und mitreißen lassen wollte. Ich habe mir nur die kleine Hoffnung auf wunderschöne Zitate oder Lebensweisheiten erlaubt und bin nach dem Lesen nun natürlich umso erfreuter, dass ich diesbezüglich ein paar wunderschöne Szenen erlebt habe. In diesem Zusammenhang gab es wirklich so manche Stelle im Buch, die mir eine Gänsehaut über die Arme gejagt hat. Aber auch schaurig-traurige Zitate, die mich bis in die Tiefen meiner Seele erschüttert haben, sind mir begegnet. In diesem Punkt hat „All die verdammt perfekten Tage“ wirklich das wahrgemacht, was ich mir immer von guten Contemporary Geschichten erhoffe: dass ich in meinen Grundfesten erschüttert, emotional mitgerissen und … werde.

Manchmal musste ich wirklich schlucken, um den Klos, der sich in meinem Hals gebildet hat, loszuwerden und verzweifelt blinzeln, um die Tränenspuren aus meinen Augen zu entfernen, damit ich weiter lesen kann. Dass es traurig werden würde, war mir von Anfang an klar. Aber oh man, so traurig hätte ich es dann doch nicht erwartet!

Protagonistin Violet ist eigentlich das typische beliebte Mädchen, doch nach dem Tod ihrer Schwester verändert sie sich sehr und treibt sich mit Selbstmordgedanken um. Ich persönlich konnte diese krasse Veränderung nicht direkt nachvollziehen, da Violet meiner Meinung nach vieles im Leben hat, was man sich nur wünschen kann. Eine liebevolle Familie, Freunde und vieles mehr. Natürlich ist der Verlust eines geliebten Menschen ein hartes Schicksal, vor allem wenn man sich schuldig und verantwortlich für dessen Tod fühlt. Doch ich konnte nicht ganz nachvollziehen, warum Voilet sich so fühlt und so drastische Schritte geht. Andererseits kann ich mich jedoch in sie hineinversetzen und es ansatzweise verstehen, aber ihre Selbstmordgedanken erschienen mir dann einfach doch sehr heftig.

Finch hingegen war ganz anders als Violet. Er war ein wenig abgedreht und vermutlich auch gerade deswegen so sympathisch. Er beschäftigt sich mit dem Thema Selbstmord, was für mich erstmal ein wenig…ja sonderlich war, denn Finch sucht nach Selbstmordmethoden und probiert diese auch aus. Dass gerade er es ist, der Voilet neuen Lebensmut gibt, war wirklich sehr besonders und berührend.
Beide Figuren haben mir aber in ihrer Gesamtheit gut gefallen, da sie sich gut ergänzt haben und sehr vielschichtig waren. Sie passten perfekt zu der traurigen Geschichte!

Insgesamt hatte ich durch den Erzählstil aber einen sehr guten Einblick in beide Figuren, sodass ich mich sowohl mit Violet als auch mit Finch sehr verbunden gefühlt habe. Dies wurde vor allem dadurch, dass abwechselnd aus ihren beiden Perspektiven erzählt wurde, bewirkt, da es so immer wieder Innensichten in die Denkweise von beiden Charakteren gab.

Fazit
Wer schaurig-traurig-schöne Geschichten mag, der wird „All die verdammt perfekten Tage“ lieben. Ich war sehr berührt von dieser besonderen Geschichte, den facettenreichen Figuren und den tollen Zitaten, die ich immer wieder zwischen den Zeilen entdecken konnte. Manchmal musste ich wirklich hart schlucken, um den Klos in meinem Hals nicht Überhand nehmen zu lassen, weil die Geschichte so bittersüß war.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 03.11.2017

Etwas kurz mit abgehakten Sätzen, aber dennoch schön

All die schönen Dinge
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Klappentext
„Tammie hat eine Vorliebe für Pistazieneis. Und für Sprüche. Genauer gesagt: für Sprüche, die auf Grabsteinen stehen. Ein etwas ungewöhnliches Hobby für eine 16-Jährige. Weniger ungewöhnlich ...

Klappentext
„Tammie hat eine Vorliebe für Pistazieneis. Und für Sprüche. Genauer gesagt: für Sprüche, die auf Grabsteinen stehen. Ein etwas ungewöhnliches Hobby für eine 16-Jährige. Weniger ungewöhnlich wird es, wenn man weiß, dass Tammie ein Aneurysma im Kopf hat. Es hat sich dort inmitten ihrer Synapsen bequem gemacht und kann jeden Moment explodieren. Oder eben nicht. Das ist die entscheidende Frage und um die kreist ziemlich viel in Tammies Leben. Erst als Tammie eines Tages auf dem Friedhof einen Jungen kennenlernt, der an Grabsteinen rüttelt, ändert sich von Grund auf alles für sie. "All die schönen Dinge" von Ruth Olshan ist die ideale Lektüre für alle, die John Green & Co lieben“

Gestaltung
Das Cover finde ich cool gestaltet. Die einzelnen Quadrate, die kleine Notizen darstellen sollen und auf denen der Titel steht, gefallen mir richtig gut. Toll finde ich vor allem, dass die Tesastreifen, mit denen die Zettel „befestigt“ sind, auf dem Cover zu fühlen sind. Sie sind rauer als der Rest des Hochglanz Covers. Den Hintergrund finde ich auch schön, da mich der Verlauf des Blautons sehr an den Himmel erinnert. Aufgrund des hellen Blaus wirkt dieser dabei sehr positiv und optimistisch.
Das Cover ist insgesamt sehr süß!

Meine Meinung
Der Klappentext von „All die schönen Dinge“ hat mich sehr an „All die verdammt perfekten Tage“ von Jennifer Niven erinnert und da ich dieses Buch mochte und solche Geschichten generell gerne lese, war ich gespannt was Ruth Olshans Roman für mich bereit halten würde. Protagonistin Tammie hat ein Aneurysma im Kopf, eine tickende Zeitbombe, die ihr Leben in jeder Sekunde beenden könnte. Um niemanden nach ihrem Tod zur Last zu fallen, versucht sie, so wenig Dinge wie möglich von ihr zurückzulassen. Sie besucht Friedhöfe und inspiziert die Grabsteine, denn Tammie beschäftigt sich sehr intensiv mit der Thematik des Verschwindens und Bleibens.

Tammies Gedanken und Gefühle fand ich ziemlich gut dargestellt, da sie für mich gut widerspiegelten, was die Protagonistin in ihrer Situation fühlt. Ich empfand sie als sehr realistisch und konnte gut mit Tammie mitfühlen. Dass sie in all ihrer Beschäftigung mit dem Leben gänzlich vergisst selber zu leben und ihr Leben auch zu genießen ist mir schon früh aufgefallen. Tammie selbst bemerkt dies jedoch erst durch Fynn (und seinen coolen Hund Okay). Somit geht es in „All die schönen Dinge“ nicht einfach darum, wie man mit einer schwierigen Krankheit zurechtkommt. Nein. Vielmehr geht es darum, das Leben nicht zu vergessen und nicht zu sehr in seinen Gedanken sowie seiner eigenen Welt zu versinken.

Diese lebensbejahende, positive und optimistische Einstellung hat mir sehr gut gefallen und mir vor Augen geführt, dass wir Menschen oftmals sehr mit uns beschäftigt sind und unser Leben zu wenig genießen. Tammies Geschichte berührt und all die Themen, die im Roman behandelt werden, sind sehr tiefgründig und tiefsinnig. Ich mag es gerne, wenn mich Bücher zum Nachdenken anregen.

Ein paar Probleme hatte ich mit dem Schreibstil, denn an diesen musste ich mich erst gewöhnen. Ich empfand manche Sätze als sehr kurz und andere waren wiederum ziemlich durch verschiedene Einschübe verschachtelt. Generell empfand ich die Sätze teilweise aber als recht abgehakt, sodass ich mich schwer tat, in einen Lesefluss zu gelangen. Da dieser Roman nicht besonders lang ist, kommt dieser Kritikpunkt für mich natürlich mehr zum Tragen.

An der Geschichte am besten gefallen hat mir Fynn mit seinem Hund Okay. Fynn trifft Tammie auf dem Friedhof und verliebt sich in sie. Für mich war er herzensgut, liebenswürdig und einfach nur toll. Ich hätte auch gerne einen Fynn! Er ist es auch, der Optimismus in der Geschichte versprüht und es schafft, Tammies Einstellung zum Leben zu ändern. Cool und ziemlich außergewöhnlich fand ich auch, dass sein Hund Okay heißt.

Fazit
In „All die schönen Dinge“ befasst sich Autorin Ruth Olshan mit sehr ernsten Themen, die aber durchaus lebensbejahend und positiv behandelt werden. Wer tiefgründige Geschichten mag, dem wird dieser Roman gefallen. Auch die Gefühle werden angesprochen und ebenso wird man auch zum Nachdenken angeregt. Leider empfand ich den Schreibstil als etwas abgehakt und hatte Probleme, in einen richtigen Lesefluss zu finden.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 03.11.2017

Sehr atmosphärisch und voller Amore: Italien-Feeling für zu Hause!

1000 Brücken und ein Kuss
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Klappentext
„Emily kann ihr Auslandssemester in Venedig kaum noch erwarten und ihre Reise scheint auch perfekt zu beginnen. Die Sonne strahlt, in der Luft liegt Liebe und auf einer der schönsten Brücken ...

Klappentext
„Emily kann ihr Auslandssemester in Venedig kaum noch erwarten und ihre Reise scheint auch perfekt zu beginnen. Die Sonne strahlt, in der Luft liegt Liebe und auf einer der schönsten Brücken Venedigs küsst sie ein wildfremder, aber verboten gut aussehender Italiener. Doch bei dem Fremden handelt es sich um den Sohn von Giuseppe Dandolo. Luca ist reich, berühmt und vor allem – verlobt. Emily hasst Klischees und dass sie wegen eines harmlosen Flirts selbst zu einem wird. Wütend und verwirrt zieht sie sich von Luca zurück, in dem Glauben ihn nie mehr wiederzusehen. Aber das Schicksal hat ganz andere Pläne für die beiden…“

Gestaltung
Ich mag an dem Cover besonders die Farbgestaltung, da die warmen Farbtöne ein sommerliches Feeling hervorrufen und zudem den Eindruck erwecken, als wäre das Covermotiv in ein warmes Licht gehüllt, welches von der rechten Seite des Bildes zu kommen scheint. Auch dass der Ort der Geschichte (Venedig) durch die Gondel auf dem Bild aufgegriffen wird, finde ich gut. Allerdings sieht die Oberweite des Mädchens, das auf die Gondel zuzugehen scheint, meiner Meinung nach etwas zu groß aus für ihren zierlichen Körper. Die roten Farbtupfer, die durch ihren Rock und den Titel in das Cover eingestreut werden, mag ich dafür aber sehr, da sie dem Cover das gewisse Etwas verleihen.

Meine Meinung
Was mich an diesem Buch besonders angesprochen hat war, neben den schönen Farben des Covers, der Handlungsort Venedig. Beim ersten Lesen des Klappentextes war ich zunächst etwas skeptisch, ob die Geschichte etwas Neues darstellen würde und ob sie nicht wirklich zu klischeehaft enden könnte, aber meine Neugierde hat schlussendlich gesiegt. Zum Glück! Denn mit „1000 Brücken und ein Kuss“ hat Lana Rotaru ein schönes Sommermärchen geschrieben, das Liebe, Sonne und Wärme in die aktuell sehr verregneten Juli-Tage bringt!

Besonders romantisch und gefühlvoll schildert die Autorin die Liebesgeschichte zwischen der Protagonistin Emily, die nach Venedig gereist ist, um die Welt zu sehen, und dem Italiener Luca, der sie durch die Stadt führt. Nach einem atemberaubenden Kuss ist es schnell um Emily geschehen und sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Doch man sieht sich immer zweimal im Leben, so auch Emily und Luca, den ein Geheimnis umgibt, das das ein oder andere Problem mit sich bringt…

Für mich waren Emily und Luca sehr sympathische Figuren, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Dies lag nicht zuletzt daran, dass die Geschichte aus den Perspektiven beider Figuren erzählt wird und wir Leser so beide Gefühlswelten erleben können. Vor allem bei den Kapiteln, die aus Emilys Sicht geschrieben waren, habe ich eine besondere Nähe zu ihr gespürt. Vor allem ihre Beschreibungen von Venedig haben mir gefallen, da sie die Sommerwärme in mein Zimmer übertragen und in mir die Sehnsucht, die Stadt der Gondeln besuchen zu wollen, geweckt haben. Auch Luca war mir sympathisch, wobei er ein ziemlicher Charmeur war und mit seinen grünen Augen eher der typische „Idealmann“: nett, gutaussehend, witzig. Abgesehen von seinem Geheimnis hatte er eigentlich keine wirklichen Ecken oder Kanten.

Für mich ging jedoch die Liebesbeziehung zwischen diesen beiden Figuren etwas zu schnell. Ich kann zwar nachvollziehen, dass es Liebe auf den ersten Blick (oder eher Kuss) war, aber die Entwicklung, die dann folgte, war für meinen Geschmack dann doch zu rasant und schnell. Aber vielleicht muss das so bei Sommerflirts sein…? Etwas weniger Tempo in der Annäherung der beiden Charaktere hätte aber vielleicht auch nicht geschadet…

Nichtsdestotrotz konnte mich besonders die Handlung überzeugen, da sie nicht nur sehr romantisch und emotional war, sondern gerade das Ende sehr packend war. Zwar hat sich in mir hinsichtlich des Abschlusses der Geschichte schon zuvor die ein oder andere Vermutung geregt, aber dennoch hatte ich tief in mir stets den Wunsch, dass ich falsch liege und die Geschichte anders ausgehen würde. Trotz so manch einer Ahnung hat mich das Ende dennoch mitgerissen und überzeugt, da es durchaus realistisch war und zur Geschichte passte.

Fazit
Mich konnte vor allem die wundervolle Atmosphäre Venedigs begeistern, aber auch die Handlung von „1000 Brücken und ein Kuss“ war sehr unterhaltsam und spannungsgeladen. Jeder Fan von romantischen Liebesgeschichten sollte unbedingt ein Auge auf dieses Buch werfen und sich mit Emily auf eine Reise in die Welt der Gefühle und Romantik begeben. Auch wenn mir persönlich die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Italiener Luca etwas zu schnell ging, so waren die Figuren dennoch sehr sympathisch und die Geschichte sehr emotional.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 03.11.2017

Eine Geschichte vom Abschiednehmen - intensiv, melancholisch und sehr atmosphärisch!

Sieben Nächte in Tokio
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Klappentext
„Dies ist die Geschichte von Sophia und Jamie und der einen Woche, in der die Zeit stehen zu bleiben schien...
Eine Woche noch bleibt Sophia in Tokio, der Stadt, in der sie seit vier Jahren ...

Klappentext
„Dies ist die Geschichte von Sophia und Jamie und der einen Woche, in der die Zeit stehen zu bleiben schien...
Eine Woche noch bleibt Sophia in Tokio, der Stadt, in der sie seit vier Jahren lebte. Dann muss sie zurück in die USA ziehen und all das aufgeben, was ihr wichtig ist: das pulsierende Tokio mit seiner Mischung aus Fremdheit und Vertrautheit, vor allem aber ihre besten Freunde Mika und David. Da kommt Jamie Foster-Collins nach längerer Abwesenheit zurück in die Stadt: Jamie, Sophias heimliche erste Liebe, der ihr damals das Herz gebrochen hat. Auf nichts hat Sophia weniger Lust als darauf, sich den Abschied von Tokio durch Jamies Rückkehr zusätzlich verkomplizieren zu lassen. Doch genau das geschieht: Jamie ist wieder da, und natürlich wirbelt er Sophias ohnehin schon strapaziertes Gefühlsleben noch zusätzlich durcheinander.“

Gestaltung
Ich finde, dass die Gestaltung hervorragend zur Geschichte passt. Der Hintergrund mit den im Dunkeln leuchtenden Hochhäusern mit ihren bunten Lichtern in Lila- und Türkistönen gefällt mir richtig gut. Auch dass er verwischt ist und so das mit weiß gezeichnete Mädchen klar im Vordergrund steht finde ich gut. Vor allem gefällt mir, dass das Mädchen aussieht wie eine Mangazeichnung, denn das passt hervorragend zum japanischen Setting! Schön finde ich auch, dass der Titel aussieht als würde er selber wie eine Leuchtreklame leuchten. Alles in allem: Ein cooles Cover, das mir gut gefällt!

Meine Meinung
Da mich das Land Japan schon seit meiner Teenagerzeit sehr reizt, war dieses Buch für mich natürlich ein Muss. Auch mag ich Mangas und Animes, sodass mir das Cover natürlich sofort ins Auge gestochen ist. Die Geschichte von „Sieben Nächte in Tokio“ ist schnell erzählt: Protagonistin Sophia lebt in Tokio. Allerdings nicht mehr lange, denn ihr Umzug zurück in die USA steht kurz bevor. Genau zu der für sie eh schon hektischen, stressigen Umzugszeit kommt ihr Schwarm Jamie zurück in Japans Hauptstadt. Ihre wieder aufkeimenden Gefühle für ihn erschweren ihr den ohnehin schon traurigen Abschied nur noch mehr.

Was ich an diesem Buch wirklich bewundert habe, war wie die Autorin Cecilia Vinesse das pulsierende Tokio eingefangen hat. Die Stadt ist so lebendig, bunt und verrückt! Und genau diesen Eindruck hat die Autorin mir beim Lesen vermittelt. Ihr Schreibstil hat mir super gut gefallen, weil sie das Leben in der Stadt ganz nebenbei in die Geschichte einfließen lässt. Durch Sophias Ich-Perspektive erhielt ich als Leser natürlich auch einen guten Einblick in die Figur. Ich fühlte mich, als würde ich neben Sophia durch Tokio streifen und die Stadt erkunden. Selbst wenn man noch nie in der Stadt war, so vermittelt „Sieben Nächte in Tokio“ doch ein eindringliches Bild von der Lebendigkeit der Großstadt.

Darüber hinaus mochte ich die Art zu Erzählen von Cecilia Vinesse einfach sehr. Die Autorin hat die Sätze so klar formuliert und sie mit nicht zu vielen, aber auch nicht zu wenig Details versehen. Auf mich wirkten die Worte und Beschreibungen so, als kämen sie wirklich von einer Jugendlichen, die in ihrem Leben oft umgezogen ist und nun wieder einen Abschied, den vermutlich schwersten ihres Lebens, vor sich hat. Gut fand ich auch, dass die Kapitel wie ein Countdown gestaltet waren. So wurde nach einer Art kleinem Prolog, der Sophias Situation und Leben beschrieben hat, bei jedem Kapitelanfang der Tag genannt sowie die Stunden über die Minuten bis hin zu den Sekunden aufgelistet. Das hat beim Lesen das Gefühl von Sophia, dass alles auf den finalen Abschied hinauslaufen wird, sehr intensiv veranschaulicht.

Die Handlung erstreckt sich somit auf sieben Tage bzw. Nächte. Dabei fand ich es erstaunlich, wie die Autorin es schafft, so viele Geschehnisse in so einer kurzen Zeitspanne zu erzählen. Ein Umzug ist immer ereignisreich, aber Sophias Leben wird wirklich nahezu auf den Kopf gestellt. So wurde die Geschichte für mich auch keineswegs langweilig, weil stets etwas geschieht. Eventuelle Bedenken, dass es nur um die Gefühle des Mädchens für Jamie gehen könnte sind vollkommen unbegründet, denn in diesem Buch passiert so viel mehr. Es geht um tiefergreifende Dinge, wie das Abschiednehmen oder das Neuanfangen, und vor allem emotionale Momente machen das Lesen zu einem spannenden Abenteuer.

Die Figuren waren für mich auch durchaus sympathisch und realistisch. Mir haben Jamie und Sophia definitiv am besten gefallen. Jamie war sehr liebenswürdig und Sophia hat mich einfach mit ihren Gefühlen komplett mitgerissen. Ich muss aber auch sagen, dass ich manche Handlungen oder Entscheidungen der Figuren nicht ganz nachvollziehen konnte. Es gab Situationen, in denen ich mich an der Stelle der Charaktere ganz anders verhalten bzw. entschieden hätte und mich gefragt habe, wieso die Figuren nicht anders gehandelt haben.

Fazit
Für mich erschien es beim Lesen nahezu so, als wäre „Sieben Nächte in Tokio“ lebendig, da ich vor allem durch die Atmosphäre und Beschreibungen des Buches oftmals den Eindruck hatte mitten in der bunten Hauptstadt Japans zu stehen. Aber auch die Gefühlslage der Protagonistin wird in diesem Buch sehr authentisch und emotional geschildert, sodass Cecilia Vinesses Buch nicht nur für Japan- bzw. Tokio-Fans, sondern auch für Fans von berührenden Geschichten geeignet ist. Das Thema des Abschiednehmens und des In-die-Zukunft-Schauens wird sehr schön aufgegriffen. Die Geschichte ist melancholisch und intensiv, wodurch ich emotional oftmals einfach nur mitgerissen wurde. Mein einziger, kleiner Kritikpunkt ist, dass die Figuren für mich manchmal nicht ganz nachvollziehbar gehandelt haben.
4 von 5 Sternen!

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Einzelband

Veröffentlicht am 03.11.2017

Zwar keine neue Idee, aber voller Spannung und Nervenkitzel

Phönix
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Klappentext
„Die 15-jährige Callista und ihr 16-jähriger Freund, der Jäger Lukan, leben in einem kleinen Dorf, deren Bewohner ein einfaches, bäuerliches Leben führen. Tagsüber scheint alles friedlich, ...

Klappentext
„Die 15-jährige Callista und ihr 16-jähriger Freund, der Jäger Lukan, leben in einem kleinen Dorf, deren Bewohner ein einfaches, bäuerliches Leben führen. Tagsüber scheint alles friedlich, doch mit Anbruch einer jeden Nacht beginnt der Schrecken: Geheimnisvolle Wesen, die noch niemand je zu Gesicht bekommen hat, gehen im Dunkel des Waldes auf die Jagd nach Menschen. Als Callistas kleiner Bruder verschwindet und sie und Lukan sich aufmachen, ihn zu suchen, offenbart sich ihnen die erschütternde Wahrheit. Denn die Welt, die sie zu kennen glaubten, existiert nicht. Und ihre Feinde sind ebenso unberechenbar wie mächtig ...“

Gestaltung
Das Cover finde ich richtig gelungen, da die Grüntöne gut zu dem Wald passen aus dem heraus der Betrachter die Stadtruinen sowie das Mädchen auf dem Stein anschaut. Der Baumstamm mit den (Farn)Blättern sieht dabei sehr real aus mit all seinen Schattierungen. Auch die dunkleren Farben finde ich sehr passend und vor diesen kommt der goldgelbe Titel auch super zur Geltung. Insgesamt passt das Cover auch toll zum Inhalt des Buches, da es diesen wiederspiegelt.

Meine Meinung
„Phönix“ ist mein erstes Buch vom sehr bekannten Fantasyautor Michael Peinkofer und ich habe mich sehr gefreut, endlich einmal etwas von ihm zu lesen, da er auf einer Lesung, die ich besucht hatte, sehr sympathisch wirkte. Der Schreibstil des Autors hat mich direkt von der ersten Seite an überzeugt, denn Herr Peinkofer schreibt locker leicht und nicht zu detailliert, da er ganz ohne lange, allzu verschachtelte Sätze auskommt. Nichtdestotrotz konnte ich mir die Handlungsorte super vorstellen und auch die Atmosphäre empfand ich als sehr greif- und spürbar.

Die Geschichte wird von einem personalen Erzähler in der dritten Person Singular erzählt, sodass ich hier Einblicke in die Erlebnisse von Callista und Lukan erhielt. So lernte ich beide Figuren gut kennen und konnte die Handlung aus ihren Perspektiven mitverfolgen. Ich fand sowohl Callista als auch Lukan sehr sympathisch, da die beiden gute Freunde sind und sie mir wie ganz normale Jugendliche vorkamen (wobei sie nicht mit heutigen Jugendlichen vergleichbar sind, denn Lukan ist z.B. ein Jäger). Callista ist sehr charakterstark und Lukan mochte ich aufgrund seiner Freundlichkeit auf anhieb richtig gerne. So hat das Buch zwei super Hauptfiguren, die sich sofort in mein Herz geschlichen haben.

Die Handlung hat mich einerseits gut unterhalten, da ihr Verlauf spannend ist und auch an Tempo zunimmt. Es gibt interessante Entdeckungen, Enthüllungen und Erkenntnisse, die dafür sorgen, dass dem Leser nicht langweilig wird. Gleichzeitig empfand ich manches auch als vorhersehbar, da für mich die Idee hinter dem Buch nicht komplett neu war. „Phönix“ ist eine Mischung aus Fantasy und Dystopie, da es sich hier um eine Welt handelt, die nach der Unseren aus vielen Kriegen entstanden ist und mit den Folgen zu kämpfen hat. Gut fand ich allerdings, dass es hierbei gefährliche Wesen gibt, die ich mir so im Traum nicht hätte vorstellen können.

Trotz dieser nicht ganz neuen Idee kann das Buch gut unterhalten und für schöne Lesestunden sorgen, da die Handlung klasse aufgebaut ist und „Phönix“ einfach dafür sorgt, dass man alles um sich herum vergisst und völlig in die Welt von Lukan und Callista eintaucht. Michael Peinkofer hat eine tolle Atmosphäre geschaffen, die mich für sich eingenommen hat. Gerade am Ende konnte mich „Phönix“ dann nochmal so richtig mitreißen und begeistern.

Fazit
Mit „Phönix“ hat Autor Michael Peinkofer ein Buch geschaffen, das zwar mit keiner allzu neuen Idee aufwartet, das aber dennoch überzeugen kann. So steigert sich die Spannung in der Handlung mit jeder Seite, die man weiter liest, wodurch ich die Welt um mich herum vergessen konnte. Auf diese Weise macht es großen Spaß, das Buch zu lesen und in die phantastisch-dystopische Welt abzutauchen. Die Hauptfiguren mochte ich dabei auch richtig gerne, da ich sie sehr sympathisch fand.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband (?)