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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2017

spannend

Das Programm
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Dem Autoren Volker Gerling ist ein wahrliches Meisterwerk im Bereich des Psychothrillers gelungen. Und es sollte auch erwähnt werden, dass der Bastei Verlag dieses Skript nicht haben wollte.
Wir lernen ...

Dem Autoren Volker Gerling ist ein wahrliches Meisterwerk im Bereich des Psychothrillers gelungen. Und es sollte auch erwähnt werden, dass der Bastei Verlag dieses Skript nicht haben wollte.
Wir lernen Nicolas Eichborn, einen ehemaligen Zielfahnder kennen, der nach einem Unfall nun als Ausbilder fungieren soll. Dabei soll er von der verdeckt agierenden Psychologin Helen Wagner unter die Lupe genommen werden. Die Zeit als Ausbilder findet ein schnelles Ende, nachdem in München, Köln, Hamburg und Berlin Frauenleichen entdeckt werden. Nicolas Eichborn (herrlich sarkastisch) und Helen Wagner (absolut realistisch) leiten fortan die Sonderkommission, um den Mörder zu finden.
Die beiden haben nach aller Kürze einen direkten Draht zueinander. Es knistert zwischen ihnen, und dieses entwickelt sich im Laufe der Zeit.
Derweilen finden sie die ersten Hinweise darauf, dass die Morde zusammenpassen könnten. Zwei von den jungen Frauen waren Mitglieder bei „New Horizon“. Diese verspricht durch Beeinflussung des Gehirns neue Menschen aus sich zu machen, damit man besser und schlauer als alle anderen wird.
Der Leiter von „New Horizon“ heißt Leonhard König, und sieht sich selbst als deren Anführer.
Viele Details kommen nach und nach ans Licht, und die beiden Kommissare bilden ein wahres extravagantes Team.
Menschen verschwinden, Persönlichkeiten doppeln sich.
Volker Gerling lässt wirklich nichts aus, um den Leser an das Buch zu fesseln.
Zwar zieht sich der blutige rote Faden sprichwörtlich durch das ganze Buch, doch genau das macht es aus. Der Leser wird in einen Strudel hineingezogen, und man hofft auf die nahende Rettung.

Ich kann nur sagen, dass mir dieser Thriller unter die Haut gegangen ist, und ich ihn nicht aus den Händen legen konnte. Ich musste wissen, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 31.03.2017

spannend

Das stumme Kind
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Mit „Das stumme Kind" ist dem Autor Michael Thode ein gelungenes Debüt geglückt.

Bei dem eben besagten stummen Kind handelt es sich um Anna, ein kleines Mädchen, welches am Asperger- Syndrom leidet. Dieses ...

Mit „Das stumme Kind" ist dem Autor Michael Thode ein gelungenes Debüt geglückt.

Bei dem eben besagten stummen Kind handelt es sich um Anna, ein kleines Mädchen, welches am Asperger- Syndrom leidet. Dieses ist eine besonders schwere Art von Autismus. Anna hat noch nie in ihrem Leben gesprochen. Sie braucht feste Tagesabläufe, feste Routinen. Doch dann geschieht etwas Schreckliches. Anna wird Zeugin am Mord ihres Vaters, dem Kinderarzt Andreas Joost. Er wird vom Hauptkommissar Degenhardt, seinem Kollegen, und der Polizeipraktikantin Jana mit stark verstümmeltem Geschlechtsteil tot aufgefunden. Anna ist verschwunden. Seine Frau Sarah hinterlässt nicht den Eindruck der trauernden Witwe, nur seine Mutter Charlotte ist emotional stark betroffen.

Doch bei diesem einen Mord verbleibt es nicht. Der befreundete Anwalt Wilke wird ermordet aufgefunden. Ebenfalls mit den gleichen Verletzungen wie Joost.

Bei beiden Männern wird eine DVD mit belastbarem Material im Bereich der Kinderpornographie gefunden. Doch wie hängt all dies zusammen?

Wer ist die Frau mit den türkisfarbenen Augen?

Und wo ist Anna? Ihr wird doch wohl nichts passiert sein?

Der Autor hat den Schauplatz der schönen Lüneburger Heide gewählt, doch dieses hat keinerlei Einfluss auf dieses Buch.

Hauptkommissar Degenhardt und sein Team stehen zunächst vor einem großen Rätsel. Erst nach und nach können sie Puzzlestücke zusammentragen. Eine große Hilfe in Richtung Lösung geschieht durch die Polizeipraktikantin Jana, die in London durch ihre Ermittlungstätigkeit in arge Bedrängnis gerät. Leider ist Degenhardt, wie so einige in den letzten Monaten, ein Kommissar mit kaputter Geschichte, und getrennt von seiner Familie.

Ich sehe es auch eher als Krimi als Thriller, denn einige Handlungsstränge waren ein wenig in die Länge gezogen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

spannend

Die Flügel, mein Engel, zerreiß ich dir
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Im Thriller „Die Flügel, mein Engel, zerreiß ich dir“ lernen wir Chloè Beauchamp kennen.

Chloe arbeitet als Art Director in einer Werbefirma, und erhofft sich die Nachfolge vom „Alten“. Chloè ist auf ...

Im Thriller „Die Flügel, mein Engel, zerreiß ich dir“ lernen wir Chloè Beauchamp kennen.

Chloe arbeitet als Art Director in einer Werbefirma, und erhofft sich die Nachfolge vom „Alten“. Chloè ist auf ihre Karriere fixiert, geht in der Firma über Leichen, ist arrogant, und lässt dieses auch ihre Mitmenschen spüren. Zudem ist sie auch wunderschön, sie zelebriert jeden ihrer Auftritte. Engelsgleich. Sie ist mit Bertrand in einer Beziehung. Auch er ist schön, und überall, wo die Beiden auftauchen, drehen sich die Leute nach ihnen um.

Doch Chloè hat eine Vergangenheit, ein Trauma. Ein Unglück lastet auf ihren Schultern, von dem sie sich nie erholt hat. Dieses Trauma hat sie tief in ihrem Inneren begraben.

Aber eines Tages beginnt sich ein Schatten auf ihr bisheriges Leben zu legen. Chloè wird von einem Schatten verfolgt. Wirklichkeit? Einbildung? Chloè ist sich sicher. Jeder in ihrer näheren Umgebung ist zunächst erschrocken darüber, doch es geschehen weitere Geschehnisse, und es wird angefangen, an Chloè zu zweifeln. Selbst ihre beste Freundin glaubt ihr nicht mehr, und schlägt ihr vor, sich einen Therapeuten zu suchen.

Der Einzige, der ihr glaubt, ist Hauptoberkommissar Alexandre Gomez. Ein kaputter, stetig von Selbstzweifel zerfressender Cop. Er findet Zusammenhänge, die darauf schließen lassen, dass es diesen Schatten wirklich gibt. Doch wer ist er?

Chloè hingegen weiß nicht mehr, was ihr Leben wert ist.



Ich habe dieses Buch in die Hände genommen, und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Es war beängstigend, fesselnd, schrecklich, Gänsehaut machend, Herzklopfen auslösend.

Dieser Thriller von Karin Giebel steht ganz oben auf meiner Highlight Liste dieses Jahres.

Wer eher zart besaitete Nerven hat, dem würde ich dieses Buch nicht empfehlen. Es setzt sich wirklich fest…

Veröffentlicht am 04.11.2017

beeindruckend geschrieben

Und es schmilzt
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Die Protagonistin Eva erzählt hier in zwei Handlungssträngen in der Ich-Form von einem 13 Jahre zurück liegenden traumatischen Erlebnis und von ihrem aktuellen Besuch in ihrer früheren Heimat. Sie ist ...

Die Protagonistin Eva erzählt hier in zwei Handlungssträngen in der Ich-Form von einem 13 Jahre zurück liegenden traumatischen Erlebnis und von ihrem aktuellen Besuch in ihrer früheren Heimat. Sie ist als mittleres von drei Kindern bei ihren mit Alkohol sehr leichtfertig umgehenden, auf mich meist überfordert und verantwortungslos wirkenden und sogar manchmal gewalttätigen Eltern in einem abgelegenen kleinen belgischen Bauerndorf aufgewachsen. Zu ihrem Bruder Jolan und ihrer Schwester Tesje hatte sie ein unter diesen Umständen relativ normales Verhältnis, verbrachte jedoch den größten Teil ihrer freien Zeit mit den in etwa gleichaltrigen Nachbarssöhnen Laurens und Pim. Nach dem schrecklichen Ereignis im Jahr 2002 zerbricht diese Freundschaft. Was genau geschehen ist, erfahren die Leser erst auf den letzten Seiten, ebenso von den Konsequenzen, die Eva daraus in der Gegenwart zieht. Diese haben mich überrascht und bestürzt. Das Buch ist vom Stil her eigenlich recht flüssig, vom Inhalt her jedoch nicht immer einfach zu lesen. Wer sich dieser Herausforderung stellt, bekommt ein eindrucksvolles Psychogramm, eine interessante Milieustudie.

Veröffentlicht am 04.11.2017

kann ich nur wärmstens weiterempfehlen

Der Frauenchor von Chilbury
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Ein kleiner englischer Ort zu Beginn des zweiten Weltkrieges. Die weiblichen Kirchenchormitglieder begehren empört auf, als der Dorfgeistliche mangels Masse männlicher Stimmen das "Aus" besagten Chors ...

Ein kleiner englischer Ort zu Beginn des zweiten Weltkrieges. Die weiblichen Kirchenchormitglieder begehren empört auf, als der Dorfgeistliche mangels Masse männlicher Stimmen das "Aus" besagten Chors einläuten will. Sie wollen weitersingen. Und was sie wollen, setzen sie auch entschlossen in die Tat um. Unerwartet erfolgreich! In "Der Frauenchor von Chilbury" deckt Autorin Jennifer Ryan genau genommen gleich mehrere Genres ab: Historischer Roman, Familiengeschichte, Kriminal-, Liebes- und Spionageroman. Vielleicht ein klein wenig gewöhnungsbedürftig ist die Darbietung dieser ebenso unterhaltsamen wie spannenden Geschichte, denn sie wird der Leserschaft abwechselnd in Form von Briefen und Tagebucheintragungen präsentiert. Mir hat das jedenfalls sehr gut gefallen und mich überdies nachhaltig beeindruckt. Daher spreche ich eine eindeutige und uneingeschränkte Leseempfehlung aus!