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Veröffentlicht am 01.01.2025

unterhaltsamer Gesellschaftsroman

Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße
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Magdalena, in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, ist in der arrangierten Ehe mit dem 20 Jahre älteren und dem Alkohol stark zusprechenden Gustav Schweiger mehr als unglücklich. Sie will aus dem elenden ...

Magdalena, in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, ist in der arrangierten Ehe mit dem 20 Jahre älteren und dem Alkohol stark zusprechenden Gustav Schweiger mehr als unglücklich. Sie will aus dem elenden Leben raus. Hier in Windischgarsten in Österreich, ist man eine kleine Dorfgemeinschaft in dem Klatsch und Tratsch auf fruchtbaren Boden treffen. Es hat mir Spaß gemacht mitzuerleben, wie Gerüchte zu Wahrheiten werden, wie Gerüchte gezielt gestreut werden und das Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft zum Spießrutenlauf werden kann. Das Buch hat mich sehr kurzweilig unterhalten und die Figur der Magdalena ist eine interessante Persönlichkeit. Um ihr Ziel zu erreichen kämpft sie mit den Mitteln einer Frau, was sie in meinen Augen recht lustgesteuert wirken ließ. Auch habe ich nicht alle Entwicklungen als realistisch nachvollziehen können. Sympathisch war mir Oskar Schneeberg, der reiche Unternehmer. Dieser Mann hat mich mit seinen Entscheidungen immer wieder überrascht und manchmal auch zum Schmunzeln gebracht. Insgesamt gebe ich 3,5 Lese-Sterne für diesen Roman um eine starke, aber auch berechnende Frau, die sogar über den Tod hinaus noch das letzte Wort hat.

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Veröffentlicht am 07.12.2024

der Einstieg sehr schwergefallen

Die blaue Stunde
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Das Vermächtnis der Künstlerin Vanessa Chapman sorgt für Überraschungen und viel Ärger. Selbst jetzt so viele Jahre nach ihrem Tod noch. Diese erfolgreiche Frau, die auf Gezeiteninsel Eris Island ein sehr ...

Das Vermächtnis der Künstlerin Vanessa Chapman sorgt für Überraschungen und viel Ärger. Selbst jetzt so viele Jahre nach ihrem Tod noch. Diese erfolgreiche Frau, die auf Gezeiteninsel Eris Island ein sehr zurückgezogenes Leben führte, hat sich hier in der Abgeschiedenheit als Künstlerin ausprobiert. Nicht nur Malerei, auch Töpferkunst und Skulpturen sind auf der Insel entstanden. Ihr Division II-Kunstwerk sorgt aktuell für Unruhe, denn in ihm hat sie eine menschliche Rippe mitverarbeitet. Die Stiftung, der Vanessa ihr Kunstschaffen vererbt hat, ist in heller Aufregung wegen eines möglichen Skandals…
Mit dem Einstieg in die Geschichte habe ich mich etwas schwergetan. Zwar versucht die Autorin mit Tagebucheinträgen und Rückblicken Abwechslung in die Handlung zu bringen, jedoch den roten Faden und damit das Eintauchen in die Geschichte von Vanessa und Grace habe ich erst nach einem Drittel des Buchs geschafft. Stück für Stück wird Grace, die Vanessa bis zu ihrem qualvollen Krebstod hingebungsvoll gepflegt hat, immer mehr zur Hauptfigur. Einmal der Tatsache geschuldet, dass sie laut Testament nun die Besitzerin des Anwesens auf der Insel ist und zum anderen, weil in den Rückblenden immer mehr aus ihrem Leben und ihrem Tun verraten wird. Das zu erfahren war für mich mit sehr vielen Überraschungen verbunden und hat meinen Blick auf Grace verändert. Doch verurteilen konnte ich sie nicht. Denn Vanessa, der glamouröse Stern hat es mit ihren Mitmenschen manchmal arg getrieben, besser gesagt hintertrieben.
Genau wie Grace hat auch James Becker, Kurator der Stiftung die die Kunstwerke geerbt hat, diese Künstlerin seit seiner Jugend verehrt. Darum kann er auch verstehen, dass Grace, selbst jetzt so viele Jahre nach Vanessas Tod, sich noch immer sperrt die noch auf der Insel gelagerten Werke und Notizen an die Stiftung zu übergeben. Er besucht Grace auf der Insel, geht dort auf Spurensuche nach weiteren Werken und Hintergründen für die Kunstwerke, ohne zu merken in welche Gefahr er sich damit begibt.
Insgesamt kann ich wegen des schwierigen Einstiegs jedoch nur 3,5 Lese-Sterne geben, denn dadurch kam bei mir erst sehr spät Spannung auf.

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Veröffentlicht am 27.11.2024

Spannung ist noch ausbaufähig

BOX – Nimm dich in Acht vor dieser KI
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Veda arbeitet als Referendarin in einer Anwaltskanzlei. Da ihr das zweite Staatsexamen fehlt, ist sie keine Volljuristin und kann keine Mandanten vor Gericht vertreten. Aber ihr gefällt es die Zuarbeiten ...

Veda arbeitet als Referendarin in einer Anwaltskanzlei. Da ihr das zweite Staatsexamen fehlt, ist sie keine Volljuristin und kann keine Mandanten vor Gericht vertreten. Aber ihr gefällt es die Zuarbeiten für die Volljuristen zu machen. Dabei zeigt sie sehr großes Talent, so dass sich viele Bekannte und Kollegen inklusive ihres Chefs fragen, warum sie nicht einfach das 2. Examen nachfolgt.
Dann begeht Vedas Ex-Freund Danilo, zu dem sie erst vor Kurzen wieder Kontakt hatte, Selbstmord. Veda glaubt nicht an einen Selbstmord und beginnt gemeinsam mit Philipp, Rechtsanwalt und Freund sowie Kommissarin Talli hinter die Gründe dieses angeblichen Selbstmordes zu kommen. Und dieser eigenartige Selbstmord wird nicht der Einzige sein, über den die drei stolpern und der sie in tödliche Gefahr bringt. Spannung habe ich nur bedingt gespürt. Mir war die Hauptfigur, Veda Weller, einfach nicht sympathisch. Die Beschreibungen zum Erscheinungsbild ihrer chaotisch aussehenden Wohnung und ihren erfolglosen Aufräumaktionen sowie ihre ständigen Selbstzweifel lassen sie in meinen Augen unstrukturiert erscheinen. Das passt dann irgendwie nicht zu den Lobpreisungen ihres Chefs und ihrer Freunde bezüglich des Nachholens ihres 2. Staatsexamens und erfolgreiche Juristin. Ohne Improvisationstalent, wie Veda sich selbst im Buch beschreibt, vielleicht doch die richtige Entscheidung im jetzigen Job zu bleiben.
Es gab Situationen im Buch, die haben mir schon eine Gänsehaut gebracht. Zum Beispiel als Philipps Tesla ein Eigenleben entwickelt hat und das System des Autos nicht mehr reagiert. Sehr gut fand ich das Ende des Thrillers. Nicht was den direkten Ausgang betraf, sondern die Ausführungen zu, ich nenne es mal Risiken und Nebenwirkungen, der Box. Hier war ein breites Spektrum ungewollter, unbeherrschbarer, nachvollziehbarer Faktoren, Risiken und Entwicklungen aufgezeigt, die mir als Leser Angst machten. Diesem Thriller, der von menschlichen Seilschaften, Rachegefühlen und dem Einsatz künstlicher Intelligenz als Mittel im Rechtsprozess handelt, gebe ich 3,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

traurige Geschichte

Ein Lied für den Feind
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Manfred und Samuel Scheller sind Brüder. Sie leben in Bad Berleburg im Sauerland und sind mit der Natur sehr verbunden. Und die gibt den beiden Brüdern auch immer wieder Unterschlupf, Schutz und Hoffnung. ...

Manfred und Samuel Scheller sind Brüder. Sie leben in Bad Berleburg im Sauerland und sind mit der Natur sehr verbunden. Und die gibt den beiden Brüdern auch immer wieder Unterschlupf, Schutz und Hoffnung. Denn zu Hause auf dem Bauernhof, wo der Vater sich weder um das Vieh, den Acker noch um seine Familie kümmert, sich immer mehr dem Alkohol ergibt, hält man es an seinen exzessiven Tagen nicht aus. Iris Muhl beschreibt es im Buch: Mit den Muskeln wuchs die Wut und mit zunehmenden Kräften der Widerspruch gegenüber dem Vater. Immer wieder flüchten die beiden an die versteckte Stelle am Fluss und verbringen die Nacht im Freien.
Manfred, alle nennen ihn Fred, hat ein Händchen für Tiere, ja manchmal kam er mir wie ein Tierflüsterer vor. Um seinen Traum, Tierarzt zu werden, umzusetzen, beginnt er ein Veterinär-Studium in Berlin. Es fällt ihm nicht leicht seinen jüngeren Bruder in der Nähe des gewalttätigen Vaters, gegen den die Mutter kaum etwas ausrichten kann, allein zurückzulassen. Das schlechte Gewissen plagt ihn. Doch mehr als zwei Semester bleiben Fred nicht. Dann bricht der erste Weltkrieg aus, er wird einberufen und an die Westfront geschickt. Sehr eindringlich beschreibt die Autorin, wie sehr Fred mit dem Grauen an der Front zu kämpfen hat. Denn dort wird er gezwungen entgegen seinem Glauben auf Menschen zu schießen. Die Soldaten müssen in eisiger Kälte und ohne ausreichende Versorgung und Schlafmöglichkeiten versuchen die Stellungen zu halten. Doch dann, an Weihnachten 1914 kann Fred erleben, wie über die Schützengräben hinweg ein Bild des Friedens und der Freude geschaffen wird. Deutsche und Engländer beschließen einige Stunden der Waffenruhe, wollen ihre gefallenen Kameraden begraben und begehen einige friedvolle, besinnliche Stunden gemeinsam. Das hat mich beim Lesen schon berührt und doch muss ich sagen, dass mir hier die Ausführungen zwischen den Kapiteln etwas abgehackt vorkamen. Ich glaube, wäre das fließender und eindringlicher beschrieben worden, wäre ich beim Lesen zerflossen. Insgesamt gebe ich 3,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 02.08.2024

hat mich nicht so überzeugt

Stalker – Er will dein Leben.
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Eric Sander ist Schauspieler am Münchner Theater und durfte nun erstmals im Tatort mitspielen. Die Kritiken dazu in Sozial Media sind durchaus positiv, doch dann gibt es plötzlich einen Faceaccount mit ...

Eric Sander ist Schauspieler am Münchner Theater und durfte nun erstmals im Tatort mitspielen. Die Kritiken dazu in Sozial Media sind durchaus positiv, doch dann gibt es plötzlich einen Faceaccount mit seinen Namen, wo schreckliche Dinge über ihn behauptet werden. Die Polizei ist machtlos und seine eigenen Versuche der Richtigstellung laufen ins Leere. Der Täter bezichtigt ihn des Mordes und fordert ihn auf sich dazu zu bekennen.
Ich habe fast alle Bücher von Arno Strobel gelesen, jedoch hat mich dieser Thriller nicht so sehr überzeugt. Erics Versuche dem Täter auf die Spur zu kommen und dadurch aus dem Hexenkessel der Anfeindungen durch die Follower zu entkommen waren mir zu sehr ausgeweitet. Die vielen Versuche mittels der Psychologen und die ärztliche Behandlung in der Kindheit fand ich nicht sehr glaubhaft. Wenn der Autor damit versucht einen Spannungsbogen aufzubauen, so hat er das bei mir leider nicht erreicht. Schade. Sehr lebensnah fand ich Erics Besuche bei seiner demenzkranken Oma. Die alte Dame die kaum mehr im Jetzt lebt und selbst an guten Tagen schnell wieder in ihren Erinnerungen versinkt. Sie ist ihm bei der Aufarbeitung seiner fehlenden Kindheitserinnerungen leider keine Hilfe.
Das Ende des Thrillers mit seiner nicht zu erwartenden Auflösung hat mich dann doch überrascht. Konnte meinen Gesamteindruck jedoch nicht wesentlich aufwerten. Von mir gibt’s leider nur 3,5 Lese-Sterne.

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