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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2017

Ein gelungener Auftakt

Die Chemie des Todes
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David Hunter ist Rechtsmediziner, arbeitet nun aber im verschlafenen Örtchen Manham als Landarzt. Er hat einen schlimmen Schicksalsschlag hinter sich und versucht einen Neuanfang. Trotz all seiner Bemühungen ...

David Hunter ist Rechtsmediziner, arbeitet nun aber im verschlafenen Örtchen Manham als Landarzt. Er hat einen schlimmen Schicksalsschlag hinter sich und versucht einen Neuanfang. Trotz all seiner Bemühungen bleibt er jedoch immer „der Neue“. Als die Leiche einer jungen Schriftstellerin gefunden wird, die auf grausame Weise verunstaltet wurde, bittet die Polizei um seine Hilfe. Schon bald gibt es weitere Entführungen und Leichen.

Das Hörbuch ist von Johannes Steck sehr gut vertont. Er baut Pausen geschickt ein und versteht es, an den richtigen Stellen Spannung und Emotionen aufzubauen. Seine Stimme ist sehr angenehm zum Zuhören.

Passend zum Titel werden die chemischen Vorgänge beim Verwesungsprozess und auch wie die Rechtsmedizin daraus Schlüsse auf den Todeszeitpunkt und die Todesart erklärt ausführlich erklärt. Ich fand diese Einblicke sehr interessant. Man konnte dem Mediziner David quasi beim arbeiten über die Schulter schauen und die daraus folgenden Schritte sehr gut nachvollziehen.

Die Geschichte wird aus Davids Perspektive erzählt und so erfahren wir nicht nur alles über den Fall, sondern auch über Davids Vergangenheit und seine Ansichten zum Leben in Manham. Er ist ein ambitionierter Arzt, der aber immer noch mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat, die ihn regelmäßig in Träumen heimsucht. Im Laufe der Geschichte schließt er in kleinen Schritten immer mehr damit ab und versucht sein Leben weiter zu leben.

Spannungsmomente sind hier sehr gut eingebaut und als es zum Showdown kommt, kommt es zu einer unerwarteten Wendung, als die Identität der Täter aufgedeckt wird.

Meiner Meinung nach ein gelungener Auftakt einer spannenden Krimireihe mit einem sympathischen Protagonisten.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Picoult Fans werden nicht enttäuscht sein

Kleine große Schritte
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Ruth Jefferson ist Hebamme und Säuglingsschwester mit Leib und Seele. Sie liebt ihren Beruf und ist stolz auf alles was sie sich hart erarbeitet hat. Verständlicherweise ist sie bestürzt und wütend, als ...

Ruth Jefferson ist Hebamme und Säuglingsschwester mit Leib und Seele. Sie liebt ihren Beruf und ist stolz auf alles was sie sich hart erarbeitet hat. Verständlicherweise ist sie bestürzt und wütend, als der frisch gebackene Vater Turk Bauer ihr verbietet sich um sein Baby zu kümmern, denn Ruth ist schwarz. Als kurz darauf das Baby nach einem Routineeingriff stirbt, macht er sie dafür verantwortlich. Es kommt zu einem nervenaufreibenden Prozess.

Dieses Buch hat mich sofort an „die Jury“ von John Grisham erinnert, was den Prozess und den Rassenkonflikt angeht.
In vielen Hinsichten haben wir hier aber auch wieder einen typischen Picoult-Roman vor uns. Ein schwieriges Thema, dass genauso vielschichtig wie zwiespältig ist. Erzählt wird die Geschichte sowohl aus der Sicht von Ruth, als auch von Turk Bauer und der Anwältin Kennedy. Die Geschichte aus diesen extrem unterschiedlichen Blickwinkeln zu lesen macht sie sehr komplex und umso interessanter.

In Turks Abschnitten erfahren wir auch viel über seine Vergangenheit, wie er zu seinen extremen Ansichten kam. Auf der eine Seite ist er der brutale und intolerante Nazi, auf der anderen Seite jedoch auch der verzweifelte Ehemann und Vater.

Ruth musste sich alles was sie bis jetzt erreicht hat hart erarbeiten, was zu großen Teilen ihrer Hautfarbe geschuldet ist. Trotzdem versucht sie gutmütig und verständnisvoll gegenüber allen Mitmenschen zu sein. Nach und nach bricht jedoch immer mehr ihre unterdrückte Wut über all die Ungerechtigkeit zu Tage, die sie schon lange in sich trägt.

Kennedy trägt die Rolle, mit der sich der Leser, denke ich, identifizieren soll. Weiß, privelligiert, intelligent und der Meinung kein Rassist zu sein, da sie Turks Ansichten zutiefst ablehnt. Von Ruth wird ihr allerdings immer wieder vor Augen geführt das Rassismus auch unterschwellig existiert und dass die meisten Weißen auf diese Weise schon rassistisch gehandelt haben oder diesen zumindest toleriert zu haben.

Es handelt sich auf jeden Fall wieder um eine spannende Geschichte in der die Details und Persönlichkeiten hervorragend herausgearbeitet werden. Das Ende war mir allerdings etwas zu einfach gestaltet. Ein so komplexes und schwieriges Thema hätte ein originelleres und realistischeres Ende verdient.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Weitverzweigte Familienwurzeln

Das Geheimnis des Winterhauses
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Sarah Lark nimmt uns hier mit auf eine spannende Reise von Wien über Kroatien nach Neuseeland. Ellinor erfährt, dass ihre Urgroßmutter Dana adoptiert war und möchte herausfinden, wo diese wirklich herkam. ...

Sarah Lark nimmt uns hier mit auf eine spannende Reise von Wien über Kroatien nach Neuseeland. Ellinor erfährt, dass ihre Urgroßmutter Dana adoptiert war und möchte herausfinden, wo diese wirklich herkam. Die ersten Spuren führen sie nach Dalmatien, wo sie schnell auf die Identität der wahren Eltern trifft. Doch Danas Vater wanderte nach Neuseeland aus und Ellinor möchte herausfinden, was aus ihm wurde. Wir dürfen mit Ellinor und ihrem Ehemann also nach Neuseeland reisen, wo sie nach und nach Teile ihrer Familie und Geschichte wiederfindet.

In Ellinors Privatleben tut sich im Laufe der Geschichte auch so Einiges. Ich habe mich zwar über den Ausgang ihrer persönlichen Geschichte gefreut, allerdings war er für mich schon sehr vorhersehbar und einfach gehalten. Das steht im krassen Gegensatz zur Spurensuche in der Vergangenheit, die sehr facettenreich ist und Wege einschlägt an die man nie gedacht hätte. Natürlich steht Ellinors Spurensuche hier im Fokus, trotzdem konnte ich schon nach der Leseprobe vorhersehen, wo ihre persönliche Reise hingehen wird. Hier hätte ich mir etwas mehr Einfallsreichtum gewünscht.

Die Orte an denen diese spannende Geschichte spielt sind meiner Meinung nach sehr gut recherchiert und detailliert beschrieben. Man möchte fast direkt die Flugsuchmaschine anwerfen. Die Details die man hier über die Geschichte Neuseelands erfährt sind hervorragend in die Familiengeschichte eingearbeitet, somit ist es also nicht nur spannend, sondern auch lehrreich.

Die Spurensuche verläuft sehr schnell und fast schon reibungslos, was für die Dauer, die dieses Familiendrama nun schon zurückliegt verwunderlich ist. Einerseits spart man sich so zwar unschöne Längen, denn wirklich auf jeder Seite passiert etwas, andererseits kam mir das doch sehr unrealistisch vor.

Der Schreibstil ist außergewöhnlich abwechslungsreich, was dem Lesefluss sehr gut tut. Viele Geheimnisse von Ellinors Vorfahren werden durch Tagebücher, Briefe oder Ähnliches aufgedeckt was nochmal ein großes Plus an Unterhaltung bietet. Man kriegt somit nicht nur eine Geschichte vorgesetzt, sondern fühlt sich als wäre man live bei der Suche dabei.

Fazit: Wir haben hier eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte mit einem wundervollen Schreibstil. Wer historische Romane wird auf keinen Fall enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 20.11.2017

Ein Psychologe vor einer unlösbaren Aufgabe

Flugangst 7A
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Mats ist ein in Argentinien lebender Psychologe, der unter Flugangst leidet, aber kurz vor der Geburt seines Enkelkindes einen Flug nach Berlin antritt um seine Tochter in der ersten Zeit mit ihrem Baby ...

Mats ist ein in Argentinien lebender Psychologe, der unter Flugangst leidet, aber kurz vor der Geburt seines Enkelkindes einen Flug nach Berlin antritt um seine Tochter in der ersten Zeit mit ihrem Baby zu unterstützen. Auf dem Flug wird er von einem anonymen Anrufer unter Druck gesetzt, der das Flugzeug zum Absturz bringen will, ansonsten wird Mats Tochter sterben. Die Art des Absturzes hat sich der Entführer schon genau zurechtgelegt. Eine ehemalige Patientin, die Mats geheilt hat, soll „reaktiviert“ werden, d.h. ihre psychische Störung soll wieder zum Vorschein kommen.

Im Laufe der Geschichte erfahren wir Einiges über Mats, über seine Karriere aber auch sein Privatleben. Er ist keineswegs fehlerlos und hat seine Abgründe. Die Wahl vor die er hier gestellt wird, ist ein einziger Alptraum und er hat permanent Zweifel an dem was er tut. Man kann sich hervorragend in seine Gedanken hineinversetzen und diese werden auch teilweise geschildert.

Die Geschichte wird allerdings nicht nur aus der Perspektive von Mats erzählt, sondern auch von sämtlichen beteiligten Personen. Als Leser ist man also bestens über alle Geschehnisse und Motive im Klaren. Der Handlung kann einfach gefolgt werden und es bleibt durchwegs spannend. Dadurch, dass alles so simple und klar verständlich erklärt wird, rutscht die Geschichte richtig durch.

Ich fand die Motive der Täter teilweise etwas seltsam, trotzdem passen sie in den Plot, der rund um einen Psychologen stattfindet. Die Identität der Täter und die Aufklärung bleiben bis zum Schluss unvorhersehbar.

Fazit: Auch wenn mich die Geschichte nicht vom Hocker gerissen hat ist es ein durchweg spannender und interessanter Thriller, der einige Abgründe der menschlichen Psyche aufzeigt.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Die Spurensuche geht weiter

Die Perlenschwester
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Dies ist der vierte Teil der Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley. Die vorherigen Bände dieser Reihe haben mir super gefallen, deswegen musste ich bei diesem hier auch gleich zuschlagen.

Zum Cover ...

Dies ist der vierte Teil der Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley. Die vorherigen Bände dieser Reihe haben mir super gefallen, deswegen musste ich bei diesem hier auch gleich zuschlagen.

Zum Cover muss ich sagen, dass sich der Verlag hier jedes Mal selbst übertrifft. Alle sind wunderschön, doch das vom aktuellen Band gefällt mir mit Abstand am besten. Es passt perfekt zur Geschichte und lädt ein zum Lesen.

In diesem Teil wird das Leben von CeCe beleuchtet, die vierte d’Apliese Schwester. Sie war mir zuvor von allen am unsympatischsten, da sie von ihren Schwestern immer als laut und schwierig beschrieben wurde. Ich hatte gehofft sie in diesem Buch von einer anderen Seite kennenzulernen und diese Hoffnung wurde auch erfüllt. Ich kann mir vorstellen, dass das Zusammenleben mit ihr schwierig ist, allerdings lernt man auch ihre zarte Seite kennen. Sie hat weit weniger Selbstbewusstsein als ich dachte und macht eine sehr starke Entwicklung bei ihrer Spurensuche durch.

Ihre Spurensuche führt sie zunächst nach Thailand und dann weiter nach Australien. Hier muss sie bereits einige Ängste überwinden, da sie zum Einen fliegen und zum Anderen alle Arten von Krabbeltieren hasst, die es in Australien ja zur Genüge gibt. Mit Hilfe von Chrissi, mit der sie schnell Freundschaft schliest dröselt sie ihr Familiengeheimnis langsam auf. Dabei verliebt sie sich gleichzeitig noch in Land und Leute.

Die zweite Zeitebene, die ja typisch für Lucinda Riley ist, erzählt das Leben von Kitty Mercer, die als junges Mädchen aus Schottland nach Australien kommt. Zunächst ist unklar, wie Kittys und Ceces Leben verknüpft sind, aber nach und nach entwirrt sich alles. Kitty wächst in Australien zu einer starken und selbstbewussten Frau heran. Auch sie macht eine starke und positive Veränderung durch. Doch sie hat auch einige Macken und macht viele Fehler in ihrem, von Schicksalsschlägen geplagten, Leben.

Die Protagonisten in Lucinda Rileys neuestem Buch sind mal wieder sehr gut ausgeleuchtet, alle haben ihre Ecken und Kanten und eine richtige Persönlichkeit. Die Schauplätze waren genauso gut und ausführlich beschrieben. Wie üblich bei dieser Reihe würde ich mich jetzt am liebsten ins nächste Flugzeug setzen.

Die Antwort, wer nun CeCes leibliche Eltern sind hat mich leider doch etwas enttäuscht, da sie sehr kurz ausfällt. Und auch Probleme aus der Gegenwart, die sie zurück in London löst, werden dann so hopplahopp abgehandelt, was ich eher als störend empfand.

Fazit: Obwohl auch diese Geschichte viele schöne Seiten hat, finde ich doch, dass es sich hier um das schwächste Buch der Reihe handelt. Die Geschichte ist zwar an sich interessant und facettenreich, allerdings kommt keine richtige Spannung auf. Es gibt viele Scheidewege im Leben der Protagonisten aber leider trotzdem keine atemberaubenden Momente. Jeder Fan von Lucinda Riley wird hier dennoch auf seine Kosten kommen. Sie bleibt ihrem Stil treu und liefert eine solide und interessante Geschichte ab.