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Veröffentlicht am 27.05.2019

Gefangen in der Niemalswelt

Niemalswelt
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Inhalt:
Seit Jims ungeklärtem Tod vor einem Jahren hatte Bee keinen Kontakt mehr zu ihren gemeinsamen Freunden. Bis sie sich entschließt, einer Einladung in ein Wochenendhaus zu folgen. Doch der Abend ...

Inhalt:
Seit Jims ungeklärtem Tod vor einem Jahren hatte Bee keinen Kontakt mehr zu ihren gemeinsamen Freunden. Bis sie sich entschließt, einer Einladung in ein Wochenendhaus zu folgen. Doch der Abend endet mit einem schweren Autounfall. Als die 5 Freunde anschließend in das Haus zurückkehren, steht plötzlich ein alter Mann vor der Tür. Er erzählt ihnen, dass er der Wächter der Niemalswelt sei und sie alle bei dem Autounfall umgekommen seien. Alle - bis auf einen. Sie selbst müssen entscheiden, wer von ihnen als einziger den Unfall überleben soll. So lange hängen sie in einer Zeitschleife zwischen Leben und Tod fest, der sogenannten Niemalswelt, und erleben immer wieder den selben Tag. Doch jeder von ihnen scheint Geheimnisse zu haben - die irgendwie mit Jims Tod zusammenzuhängen scheinen... Verzweifelt machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Was passierte wirklich in der Nacht, in der Jim in den Steinbruch stürzte?

Meine Meinung:
Als ich den Klappentext des Buches das erste Mal las, war ich sogleich fasziniert von dem unglaublich interessant und spannend aber auch irgendwie etwas verrückt klingenden Plot. Tatsächlich hält das Buch, was der erste Eindruck verspricht: Die Geschichte ist sehr ungewöhnlich, eine unterhaltsame und gelungene Mischung aus Realität und Fantasie. Die Niemalswelt - so verworren und ungeordnet sie auch zu Beginn wirkt - hat ihre eigenen Regeln und Gesetze. Die Autorin hat hier tatsächliche eine Art eigene Welt zwischen Leben und Tod erschaffen.

Zu Beginn hat man als Leser das Gefühl, dass sich die fünf Freunde in einem Hamsterrad bewegen. Irgendwie scheint jeder seinen eigenen Weg zu gehen und doch unausweichlich wieder zurück in das Wochenendhaus zu kehren. Doch nach und nach raufen sie sich zusammen und machen sich auf die Suche nach der Wahrheit über Jims Tod, die nicht nur einige Überraschungen bereithält sondern auch ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Nach und nach erfahrt der Leser so immer mehr über Jim und die Nacht, in der er starb, aber auch über Bees und Jims Beziehung. Leider war es für meinen Geschmack an einigen Stellen einfach zu ausschweifend, es gab zu viele Rückblicke, die es nicht wirklich gebraucht hätte, sodass - auch wenn ich unbedingt wissen wollte, was hinter Jims Tod steckt - ein Teil der Spannung auf der Strecke geblieben ist.

Gelesen wird das ungekürzte Hörbuch von Julia Nachtmann. Ihre Stimme ist sehr angenehm zu hören und man kann ihr trotz der zeitweise recht wirren Handlung gut folgen. Auch wenn ich ihrer Stimme sehr gerne gelauscht habe, wäre aufgrund der zwischenzeitlichen Längen die gekürzte Hörbuchversion vermutlich die bessere Wahl gewesen.

Fazit:
Eine faszinierende Mischung aus Realität und Fantasie - sehr speziell und trotz zwischenzeitlicher Längen spannend.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Verfluchtes Hamburg

Das Haus der Mädchen
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Inhalt:
Leni kommt für ein Praktikum nach Hamburg. Über eine Zimmervermietung findet sie schnell ein Zimmer in einer alten Villa direkt am Kanal und lernt bei ihrer Ankunft ihre extrovertierte Zimmernachbarin ...

Inhalt:
Leni kommt für ein Praktikum nach Hamburg. Über eine Zimmervermietung findet sie schnell ein Zimmer in einer alten Villa direkt am Kanal und lernt bei ihrer Ankunft ihre extrovertierte Zimmernachbarin Vivien kennen. Die beiden beginnen sich anzufreunden, doch dann ist Vivien plötzlich über Nacht verschwunden...
Freddy lebt seit kurzem auf der Straße. Eines Abends beobachtet er, wie jemand einen Mann erschießt. Doch der Mörder hat auch ihn gesehen und ist seit dem auf der Suche nach dem einzigen Zeugen. Freddy dreht den Spieß um: um sein Leben zu retten, sucht er den Mörder. Und trifft dabei auf Leni...

Meine Meinung:
Von der Grundidee erinnert Andreas Winkelmanns Thriller "Das Haus der Mädchen" ein bisschen an den Film "Verfluchtes Amsterdam" aus den 80er Jahren. Da ich den Film liebe, musste ich dieses Buch daher unbedingt lesen!

Der Leser begleitet im Laufe der Geschichte verschiedene Charaktere. Sei es die sehr naive, das erste Mal alleine in einer Großstadt unterwegs zu seiende Leni bei ihrem Start in Hamburg und ihrer anschließenden Suche nach Vivien. Den auf Abwegen geratenen und daher seit kurzem obdachlosen Freddy, der den Mord beobachtet und sich anschließend selbst auf Mörderjagd begiebt. Den ermittelnden Kommissar Jens, der eine Verbindung der aktuellen Geschehnisse zu einem früheren Fall findet. Und auch den Mörder und seine Opfer.... Dadurch bekommt man als Leser einen recht umfassenden Einblick in die Geschehnisse und wird zum miträtseln animiert.

Spannend führt Winkelmann die verschiedenen Erzählstränge nach und nach zusammen. Er legt jedoch auch immer wieder falsche Fährten, sodass die schlussendliche Auflösung überrascht. An manchen Stellen (gerade zum Ende hin) wirkte es an manchen Stellen dann aber doch etwas zu konstruiert.
Das Ende ist sehr fulminant und actionreich, für meinen Geschmack war es jedoch fast zu viel des Guten... Zudem hätte ich mir inbesondere hinsichtlich des Motivs einfach mehr erhofft.

Fazit:
Spannender Thriller mit fulminantem Ende, der für Gänsehaut sorgt und zum miträtseln einlädt, an manchen Stellen aber leider etwas zu konstruiert daher kommt.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Interessante Familiengeschichte voller dunkler Geheimnisses

Das Geheimnis des Winterhauses
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Inhalt:
Als Ellinor erfährt, dass sie und ihre Mutter mit dem Rest der Familie nicht blutsverwandt sind, macht sie sich kurzerhand auf die Suche nach ihren eigenen Wurzeln. Ihre Suche führt sie nach Dalmatien ...

Inhalt:
Als Ellinor erfährt, dass sie und ihre Mutter mit dem Rest der Familie nicht blutsverwandt sind, macht sie sich kurzerhand auf die Suche nach ihren eigenen Wurzeln. Ihre Suche führt sie nach Dalmatien und Neuseeland, wo sie einer Familiengeschichte voller dunkler Geheimnisse, tragischer Liebesgeschichten und Lügen auf die Spur kommt. Doch je näher sie ihren eigenen Wurzeln kommt, desto mehr scheint ihr bisheriges Leben und ihre Ehe ins Wanken zu geraten...

Meine Meinung:
"Das Geheimnis des Winterhauses" war mein erstes Buch der Autorin. Gelesen wird es von Katrin Fröhlich. Ich persönlich fand ihre Stimme sehr angenehm zu hören. Daher ist mir der Einstieg in die Geschichte leicht gefallen.

Ellinor ist auf der Suche nach ihren Wurzeln - und auf der Suche nach sich selbst. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Gernot folgt sie den Spuren ihrer Ahnen. Die Rückblicke in die Vergangenheit sind sehr spannend. In Dalmatien stößt sie auf die Geschichte ihres Urgroßvaters Franjo Zima, den man wohl als Weiberheld bezeichnen könnte. Er hat ein Händchen dafür, jungen Frauen den Kopf zu verdrehen und sie sobald sie schwanger werden sitzen zu lassen... Auch wenn Franjo einem als Hörer nicht sympathisch ist, will man doch wissen, wie es weitergeht. Schlussendlich führen die Spuren Ellinor nach Neuseeland - zum Winterhaus...
Die Rückblicke in die Vergangenheit waren für mich wesentlich interessanter und spannender als die aktuellen Geschehnisse, die zum Teil vorhersehbar waren. Auch kommen dort bspw. die (landschaftlichen) Besonderheiten Neuseelands wesentlich stärker zur Geltung.

Ellinor war mir trotz ihrer teilweise sehr naiven Art sympathisch. Sie drängt darauf mehr von ihrer Familie zu erfahren und setzt sich deswegen nach und nach auch gegen ihren unglaublich unsympathischen, selbstverliebten Ehemann Gernot durch, der nicht an ihrer Familiengeschichte interessiert ist und mich im Laufe des Buches mit seiner unausstehlichen Art mehrmals auf die Palme gebracht hat.

Fazit:
Eine interessante Familiengeschichte voller dunkler Geheimnisse. Die Rückblicke in die Vergangenheit sind spannend und fesselnd, nur der Gegenwartsstrang ist leider zu vorhersehbar. Trotzdem angenehm zu hören.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Leben in der Wildnis

Die Moortochter
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Inhalt:
Bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr lebte Helena mit ihren Eltern in einer kleinen Hütte mitten im Moor. Ihr Vater war ihr Held und brachte ihr alles bei, was sie für ein Leben in der Wildnis ...

Inhalt:
Bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr lebte Helena mit ihren Eltern in einer kleinen Hütte mitten im Moor. Ihr Vater war ihr Held und brachte ihr alles bei, was sie für ein Leben in der Wildnis nötig ist. Doch als sie erfährt, dass er ihre Mutter als Jugendliche entführt und in die Hütte verschleppt hat, und er zunehmend gewalttätig wird, wagt sie mit ihrer Mutter die Flucht. Ihr Vater landet daraufhin im Gefängnis. Doch nun, viele Jahre später, ist er auf der Flucht - und versteckt sich im Moor. Helena weiß, dass nur sie ihn dort aufspüren kann und auch, dass er noch eine Rechnung mit ihr offen hat... eine gnadenlose Jagd beginnt...

Meine Meinung:
Die Idee des Buches an sich ist spannend und interessant. Eine Jagd auf Leben und Tod, quer durchs Moor. Doch leider spielt die Handlung für meinen Geschmack zu viel in der Vergangenheit. Sicher ist es interessant zu erfahren, wie man in einer Hütte mitten im Wald bzw. Moor, ohne Strom, fließend Wasser und abseits der Zivilisation, lebt bzw. überlebt. Aber leider geht dadurch auch einiges an Spannung verloren. Die Geschehnisse in der Gegenwart rücken durch die vielen Rückblicke einfach zu sehr in den Hintergrund.

Die Protagonistin Helene ist ein wenig verschroben. Sie hat durch die lange Zeit im Moor, in der sie mit keinen anderen Menschen als mit ihren Eltern in Kontakt kam und sie von dem lebten, was es in der Natur gab, einfach viele alltägliche Dinge nie kennengelernt. Sie kennt daher manche sozialen Gepflogenheiten einfach nicht und ist teilweise mit der Situation überfordert. Inzwischen hat sie sich zwar recht gut in die Gesellschaft eingepasst und auch eine eigene Familie gegründet, dennoch geht sie beispielsweise noch auf Bärenjagd oder verbringt gerne mehrere Tage und Nächte in der freien Natur. Ich fand sie sehr speziell, aber sympathisch, auch wenn man ihr Verhalten als Leser nicht immer nachvollziehen kann.

Der psychologische Aspekt ist der Autorin sehr gut gelungen. Helenas Mutter, die als Jugendliche entführt wurde und seitdem in der Hütte im Moor leben muss, hat sich so gut es geht mit der Situation abgefunden. Dennoch zeigt sich immer wieder, wie stark ihr das Ganze psychisch zusetzt und welche Narben sie davongetragen hat.
Auch bei Helena sieht man, wie sich die vielen Jahre im Moor auf sie ausgewirkt haben. Und wie stark ihre Bindung zu ihrem Vater ist. Liebe und Hass, Respekt und Ungläubigkeit... Sie befindet sich in einem Wechselbad der Gefühle, das die Autorin sehr gut herüberbringt.

Fazit:
Das Buch lässt sich gut lesen und die Charaktere und der psychologische Aspekt der Entführung und jahrelangen Gefangenschaft sind der Autorin sehr gut gelungen. Für meinen Geschmack spielt es aber leider zu viel in der Vergangenheit, wodurch Spannung verloren geht.

Veröffentlicht am 01.01.2021

Glennon Doyles Geschichte

Ungezähmt
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Glennon Doyle ist eine wirklich starke und bewundernswerte Frau, die ihren eigenen Weg geht, auch wenn das bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen. Doch so war sie nicht immer. Viele Jahre hat sie sich ...

Glennon Doyle ist eine wirklich starke und bewundernswerte Frau, die ihren eigenen Weg geht, auch wenn das bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen. Doch so war sie nicht immer. Viele Jahre hat sie sich den Erwartungen ihrer Familie und ihrer Umwelt gefügt. Sie war unglücklich verheiratet mit einem Mann, der sie betrog, betäubt ihre Gefühle mit Alkohol und Drogen und erkrankte schon in jungen Jahren an Bulimie. In diesem Buch erzählt sie, wie sie zu der unabhängigen und glücklichen Frau geworden ist, die sie heute ist. Wie sie ihr Leben in die Hand genommen und in den Griff bekommen hat. Und ihre große Liebe in Amy gefunden hat, mit der sie inzwischen verheiratet ist. Man merkt, dass Glennon Doyle stolz auf ihre Entwicklung ist - zu Recht!

So bemerkenswert ich die Geschichte von Glennon Doyle auch finde, war mir persönlich aber die Erzählweise an vielen Stellen zu geschwollen und gewollt philosophisch. Mehr als einmal habe ich mich während des Lesens gefragt, ob es wirklich Leute gibt, die so sprechen wie in den Dialogen im Buch. Auch war es mir insgesamt etwas zu wirr. Die Autorin erzählt nicht chronologisch von der Ereignissen, die sie verändert haben, sondern springt in der Zeit mehrfach hin und her, was es schwieriger macht, ihrer Entwicklung zu folgen. Hier hätte ich mir stärker einen roten Faden gewünscht.

Fazit:

Interessante Biografie einer Frau, die nicht immer mit beiden Beinen im Leben stand. Mit dem Schreibstil und der Struktur des Buches wurde ich aber leider nicht so recht warm.

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