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Veröffentlicht am 15.11.2017

Auf dem Weg (zurück) zum. Glück

Beim nächsten Mann links abbiegen
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Inhalt:

Lucie Stein ist fleißig, hübsch und liebenswert; im Leben, in der Liebe und vor allem beim Autofahren allerdings etwas orientierungslos. Als sie auf dem Flohmarkt ein gebrauchtes Navi ersteht, ...

Inhalt:

Lucie Stein ist fleißig, hübsch und liebenswert; im Leben, in der Liebe und vor allem beim Autofahren allerdings etwas orientierungslos. Als sie auf dem Flohmarkt ein gebrauchtes Navi ersteht, begrüßt es sie gleich beim ersten Einsatz mit den Worten: "Hallo, Lucie, wo soll es denn hingehen?" Und führt sie dann freundlich, aber bestimmt, überallhin nur nicht an das angegebene Ziel. In Lucies Leben geht es ab sofort drunter und drüber.

Meine Meinung:

Mit „Beim nächsten Mann links abbiegen“ ist Caro Martini ein wundervoll lustiger Roman gelungen. Eigentlich schreibe ich lieber selbst eine Inhaltsangabe, aber treffender kann man dieses Buch wohl kaum beschreiben... Schon wenn man die Beschreibung liest, ahnt man, mit was für einem witzigen Buch man es zu tun bekommt, und die Erwartungen werden alles andere als enttäuscht. Die Story ist gut konstruiert, lustig, mit viel Herz und einigen Wendungen, wodurch zu keiner Zeit Langeweile aufkommt.

Die Protagonistin Lucie war mir vom ersten Moment an sympathisch. Sie ist chaotisch, schlagfertig, liebenswert und leider bis über beide Ohren ihren unsympathischen und selbstverliebten Chef verliebt, der das auch noch schamlos ausnutzt. Sie ist unglaublich authentisch und es fällt einem nicht schwer, sich in sie hineinzuversetzen oder sich mit ihr zu identifizieren. Ich liebe Lucies trockenen Humor, ihre oftmals flapsigen Sprüche und ihre Tollpatschigkeit, die für so einige lustige, zum schreien komische Szenen im Buch sorgen. Sei es, dass Lucie nach 13,5min Joggen kurz vor dem Zusammenbruch steht, mit einer Frau mit Kinderwagen um die Wette rennt oder beinahe die Treppe hinunterfliegt: Es macht einfach richtig Spaß Lucie zu begleiten und dieses Buch zu lesen!

Auch George, das Navi, sorgt für eine Menge Unterhaltung. Mit seiner George-Clooney-Stimme und seiner höflichen, charmanten Art schickt er Lucie grundsätzlich woanders hin, als sie eigentlich möchte. Dort angekommen springt ihr Auto solange nicht mehr an, bis sie das getan hat, was George von ihr möchte. Dadurch erlebt Lucie so einiges, was sie sonst wohl nie erlebt hat und auch wenn es anfangs nicht so scheint, so bringt George doch vielmehr Glück und Ordnung als Chaos in Lucies Leben und bringt sie zurück auf den richtigen Weg.

Fazit:

Eine Geschichte, wie aus dem Leben gegriffen. Mit einer bezaubernden und sympathischen Protagonistin auf der Suche nach (oder besser gesagt der Fahrt zu) ihrem Mr. Right. Ich glaube, ich habe selten so viel gelacht beim Lesen..! Ich will mehr davon (und auch so ein George-Clooney-Navi)

Veröffentlicht am 15.11.2017

sympathische Protagonistin + kaltblütiger Mörder = Spannung pur!

Schwarzweiß
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Inhalt:

Regina Bogner ist Ärztin im Maßregelvollzug. Als der psychisch kranke Mörder Niklas Rösch, der seine Nachbarin brutal ermordet hat, in die Psychatrie eingewiesen wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. ...

Inhalt:

Regina Bogner ist Ärztin im Maßregelvollzug. Als der psychisch kranke Mörder Niklas Rösch, der seine Nachbarin brutal ermordet hat, in die Psychatrie eingewiesen wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Er wird ihr als Patient zugeteilt und schon nach kürzester Zeit zweifelt sie an der Diagnose des Gutachters. Doch keiner will ihr glauben, dass Rösch nicht shizophrän sonder ein gefährlicher Soziopath ist, der nicht zum ersten Mal gemordet hat. Zudem scheint Rösch Regina und ihr gut gehütetes Geheimnis besser zu kennen, als ihr lieb ist und spielt mit ihr ein perfides Spiel. Dann gelingt es Rösch aus dem Maßregelvollzug zu fliehen und Regina und ihre Tochter geraten in tödliche Gefahr…


Meine Meinung:

Mit Schwarzweiß ist Antonia Fennek ein absolut spannender und packender Psychothriller gelungen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, nicht übertrieben, sondern realitätsnah und direkt.

Die Protagonistin Regina Bogner war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist freundlich und bei ihren Kollegen beliebt, schreckt aber nicht davor zurück, ihre Meinung zu sagen. Im Umgang mit ihren Patienten ist sie geduldig aber resolut. Sie ist eine bewundernswerte, starke Frau, die ihre Tochter nach dem Tod ihres Mannes alleine groß zieht. Gleichzeitig scheint sie ein dunkles Geheimnis zu hüten, welches mit ihrer Vergangenheit zu tun hat.

Rundum eine authentische Protagonistin, die ich schnell ins Herz geschlossen habe. Aber auch alle anderen Charaktere sind eingehend und glaubhaft beschrieben.
Beispielsweise der Mörder Niklas Rösch, dem die Autorin sehr viel Tiefe verleiht. Es ist interessant, zusammen mit Regina Bogner in die Tiefen seiner Psyche einzutauchen und immer mehr über seine Vergangenheit zu erfahren und sein Motiv ans Licht zu bringen.

Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Obwohl der Täter von Beginn an feststeht, geht dadurch kein bisschen Spannung verloren. Die Art, wie Rösch mordet, ist äußerst brutal und die schonungslose und detaillierte Schilderungen davon lassen dem Leser das Blut in den Adern gefrieren.

Gleichzeitig erfährt der Leser mehr über den Maßregelvollzug, die Täter, die dort einsitzen und ihren Alltag. Dort gibt es nicht nur kaltblütige Mörder wie Rösch, sondern z.B. auch Menschen, die auf den ersten Blick ganz normal wirken oder eben nur „kleinere“ Straftaten begangen haben. Ein interessantes Thema. Man merkt, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht und dass sie mit einigen Vorurteilen bzgl. psychisch Kranken aufräumen und den Unterschied zwischen Psychatrie und Maßregelvollzug klarstellen will.

Das Ende ist der absolute Höhepunkt der Thrillers. So spannend, dass der Leser bis zum Schluss hofft und zittert.

Fazit:

Ein spannender, packender Thriller, realistisch und schonungslos geschrieben mit einer sympathischen Protagonistin und einen kaltblütigen Mörder, denen von der Autorin sehr viel Tiefe verliehen wird. Mich hat „Schwarzweiß“ zu 100% begeistert und ich hoffe auf mehr Nervenkitzel aus den Federn von Antonia Fennek.

Veröffentlicht am 08.11.2017

OrphanX ist zurück

Projekt Orphan
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Inhalt:
OrphanX ist zurück. Als "Nowhere Man" hilft der ehemalige US-amerikanische Geheimagent Menschen, die in Not geraten sind. Doch dieses Mal muss er sich selbst retten. Denn während seines neuesten ...

Inhalt:
OrphanX ist zurück. Als "Nowhere Man" hilft der ehemalige US-amerikanische Geheimagent Menschen, die in Not geraten sind. Doch dieses Mal muss er sich selbst retten. Denn während seines neuesten Auftrags läuft etwas schief, er wird überwältigt, verschleppt und gefangen gehalten. Und seine Flucht gestaltet sich schwieriger als angenommen...

Meine Meinung:
Nachdem mich der erste Teil der Reihe absolut begeistern und fesseln konnte, war ich sehr gespannt auf "Projekt Orphan".
Schon nach wenigen Seiten war ich erneut gefesselt. Das Buch ist sehr spannend und temporeich geschrieben, voller ungeahnter Wendungen, actionreicher Szenen und internationaler Verstrickungen. Hat man einmal mit dem Lesen begonnen, so ist jede Lesepause eine Qual.

Evan Smoak alias "OrphanX" alias "The Nowhere Man" ist ein gleichermaßen einschüchternder wie sympathischer Protagonist. Die Ausbildung im Rahmen des geheimen Orphan-Programms der US-Regierung war hart und hat Evan zu einem geübten, effektiven Killer gemacht. Aber er bleibt keinesfalls blass oder charakterlos - im Gegenteil. Trotz der vielen Gewalt schafft es der Autor Gregg Hurwitz, seinem Protagonisten erstaunlich viel Tiefe und Facetten zu verleihen. Evan Smoak ist viel mehr als nur ein Killer und ist mir im Laufe der zwei Bücher immer mehr ans Herz gewachsen.

Der Plot ist sehr spannend und gut konstruiert. Es gibt mehrere Organisationen bzw. Parteien, die ins Geschehen eingreifen und Evan mal mehr, mal weniger freundlich gesinnt sind. Natürlich gibt es wie zu erwarten einige blutige, brutale Szenen, bei denen der Autor kein Blatt vor den Mund nimmt und die aus diesem Buch einen waschechten Actionthriller machen. Einziger Kritikpunkt: Für meinen Geschmack war das fulminante Ende einfach ein wenig too much...

Fazit:
Wow! Erneut ein sehr spannendes, actiongeladenes, von der ersten bis zur letzte Seite fesselndes Buch! Auch wenn das Ende für meinen Geschmack etwas überzogen ist, muss ich einfach 5 Sterne vergeben!

Veröffentlicht am 02.11.2017

Vergebung und Vergeltung

Paper Prince
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Inhalt:
Ella ist weg! Die Royals, die sie längst in ihr Herz geschlossen haben, suchen fieberhaft nach ihr. Insbesondere Reed, der die Schuld für Ellas Verschwinden trägt und dafür von seinen Brüdern mit ...

Inhalt:
Ella ist weg! Die Royals, die sie längst in ihr Herz geschlossen haben, suchen fieberhaft nach ihr. Insbesondere Reed, der die Schuld für Ellas Verschwinden trägt und dafür von seinen Brüdern mit Verachtung gestraft wird. Die ganze Familie droht daran zu zerbrechen, obwohl sie sich doch gerade erst durch Ella ein wenig angenähert haben....
Können Callum und seine Söhne Ella zurückholen? Wenn ja, gibt es eine zweite Chance für sie und Reed? Und wie geht es familiär und schulisch bei den Royals weiter?

Meine Meinung:
"Paper Prince" ist der zweite Teil der Paper-Reihe von Erin Watt. Die Handlung setzt genau dort an, wo der Vorgänger "Paper Princess" endete, wodurch der Leser direkt (wieder) mitten im Geschehen ist.
Das Buch ist gewohnt angenehm geschrieben und die Seiten vergehen wie im Flug, sodass sich das Ende viel zu schnell nähert...

Die Charaktere - beinahe ausnahmslos bereits aus dem Auftakt der Reihe bekannt - gewinnen im Laufe des Buches zunehmend an Tiefe und Individualität, sodass es trotz der hohen Anzahl nicht schwer fällt, die Personen auseinander zu halten.
Ella, die mich bereits im ersten Teil begeistern konnte, ist eine wundervolle, sehr sympathische Protagonistin. Ich mag ihre humorvolle, direkte Art.
Aber auch Reed und sein Gefühlsleben stehen dieses Mal im Fokus. Die Kapitel sind unregelmäßig wechselnd aus Ellas und Reeds Sicht geschrieben. Dadurch erfährt der Leser mehr von Reed, seinen Gedanken und Gefühlen, was ihn sympathischer und authentischer werden lässt. Aber nicht nur Reed, sondern allgemein die Familie Royal mit allen ihren Mitgliedern ist mir im Laufe des Buches immer mehr ans Herz gewachsen.

Der Plot ist spannend, wenn auch mit sehr viel Gewalt, Intrigen und Skandalen gespickt. Manchmal kann man als Leser wirklich nur den Kopf schütteln über das, was sich in der Welt der Reichen alles mit Geld und Einfluss regeln lässt... Sicher sind auch dieses Mal ein paar Sachen vorhersehbar, aber den Leser erwartet auch die eine oder andere Überraschung - insbesondere das Ende...

Fazit:
Voller Erotik und Gewalt, aber dabei weder oberflächlich noch vulgär. Und sogar mit dem einen oder anderen tiefergehenden Gespräch oder nachdenklichen Szene. Ich liebe die Reihe und ihre Charaktere und kann es - insbesondere nach dem Cliffhanger am Ende - kaum erwarten weiterzulesen!

Veröffentlicht am 29.10.2017

Was geschah wirklich in der Nacht vor 3 Jahren?

Die stille Kammer
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Inhalt:
Vor drei Jahren soll Susan Webster ihre Sohn Dylan getötet haben. Doch sie hat keinerlei Erinnerungen an die Nacht, in der es geschah. Nun hat sie ihre Strafe verbüßt und versucht sich unter neuem ...

Inhalt:
Vor drei Jahren soll Susan Webster ihre Sohn Dylan getötet haben. Doch sie hat keinerlei Erinnerungen an die Nacht, in der es geschah. Nun hat sie ihre Strafe verbüßt und versucht sich unter neuem Namen zurück ins Leben zu kämpfen. Bis sie per Post Bilder erhält, die angeblich Dylan zeigen und in ihr die Hoffnung wecken, dass ihr Kind doch noch am Leben sein könnte. Auf der Suche nach der Wahrheit muss sie sich nicht nur ihren eigenen Erinnerungen stellen, sondern kommt einem 20 Jahre altem Verbrechen auf die Spur...

Meine Meinung:
"Die stille Kammer" ist das Debüt der brittischen Autorin Jenny Blackhurst - auch wenn man beim Lesen alles andere als das Gefühl hat, ein Debüt in der Hand zu halten. Der Plot ist ausgereift, ebenso wie die Charaktere. Und auch der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen.

Zu Beginn hatte ich aufgrund des Mordes an ihrem Sohn Vorbehalte gegenüber der Protagonistin Susan. Doch nach und nach gab ich diese auf und sie wurde mir immer sympathischer. Sie ist zwar recht naiv und regiert bzw. handelt nicht immer so wie man es normalerweise erwarten würde, allerdings hat sie ja auch jahrelang nicht am sozialen Leben teilgenommen. Die Zeit im Gefängnis hat sie sehr geprägt und der Mord an ihrem Sohn lässt sie verständlicherweise nicht los, ebenso wie die Schuld, die sie mit sich herum trägt.
Bei der Suche nach der Wahrheit stehen ihr sowohl ihre sehr spezielle Freundin Cassie, die sie im Gefängnis kennengelernt hat, und der Journalist Nick, den sie eigentlich überhaupt nicht kennt und bei dem nicht nur Susan sich fragt, wieso er ihr hilft. Doch wem kann Susan wirklich trauen..? Diese Frage habe ich mir im Laufe des Buches mehr als einmal und bei annähernd jedem Charakter gestellt. Kein Wunder also, dass es bis zum bitteren Ende spannend bleibt....

Der Plot ist gut durchdacht und fesselnd. Susan fehlen die Erinnerungen an die unheilvolle Nacht, in der sie ihren Sohn getötet haben soll. Und auch als Leser fragt man sich, was damals wirklich geschehen ist - und ob Susan trotz all der Umstände wirklich zu einem Mord in der Lage ist.
Des weiteren gibt es in unregelmäßigen Abständen Rückblicke in die Vergangenheit eines Mannes namens Jack. Lange fragt man sich als Leser, was dieser unsympathische, berechnende Typ sowie die damaligen Geschehnisse mit Susan und insbesondere mit Dylans Tod zu tun hat. Dieser zweite Strang macht die Geschichte vielschichtig und sorgt zusätzlich für Spannung.

Fazit:
Was ist in der unheilvollen Nacht vor drei Jahren wirklich passiert?
Ein spannender und packender Thriller voller Wendungen und Täuschungen. Und mit tollen, charismatischen Charakteren!

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