Düsterer und atmosphärischer queerer Horror mit starken Frauenfiguren!
House of Hunger Spoilerfreie Rezension!
Inhalt
Drogen, Dreck, Armut – leider Alltag für Marion in den Slums, bis sie in der Zeitung eine ungewöhnliche Anzeige sieht: GESUCHT: Blutmagd von außergewöhnlichem Geschmack. ...
Spoilerfreie Rezension!
Inhalt
Drogen, Dreck, Armut – leider Alltag für Marion in den Slums, bis sie in der Zeitung eine ungewöhnliche Anzeige sieht: GESUCHT: Blutmagd von außergewöhnlichem Geschmack. Die junge Frau bewirbt sich für den Posten und wird tatsächlich genommen. Ihr eröffnet sich eine gänzlich fremde Welt voller Luxus, Dekadenz und finsterer Geheimnisse…
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: personale Erzählweise, Präteritum
Perspektive: weibliche Perspektive
Kapitellänge: mittel
Inhaltswarnung: Blut, psychische Krankheiten, Suizid, Alkoholmissbrauch, Drogenmissbrauch, Tod von Tieren und Menschen, Gewalt, toxische Beziehungen, Machtmissbrauch, Gaslighting, ausfallende Zähne
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: Fo+++, Bi+++, Hu++
Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:
- düstere Atmosphäre
- Setting: Küste, Meer, abgelegene Herrenhäuser
- Luxus, Dekadenz und Leben der Reichen
- toxische Beziehungen, psychische Krankheiten und Machtmissbrauch als zentrale Themen
- Bodyhorror
- Gothic Horror
- Geheimnisse
- Frauenfreundschaften
- feministisch, viele starke Frauenfiguren (Männer nur in Nebenrollen)
- queer/sapphic
Lieblingszitate
„‘Just because it’s a rumor, doesn’t mean it isn’t true.’” Seite 47
“’I’ll let you in on a secret that will serve you well in the North: The whole world runs on blood. Who has good blood. Who has bad blood. Whose blood is shed and whose isn’t.’” Seite 47
“She’d never been able to understand why people who had so much fought over so little.” Seite 98
“In fact, she didn’t feel much of anything at all except, perhaps, a peculiar hollowness. As though she’d lost something and couldn’t remember what.” Seite 181
Meine Rezension
Der Horrorroman „House of Hunger“ lag schon einige Monate auf meinem SUB, als es schließlich von meiner Community als eines meiner „7 für 2025“ ausgewählt wurde. Fasziniert daran hat mich von Anfang an der Klappentext, der vage nach Vampiren und düsterer Atmosphäre klang…
Das Buch gemeinsam im Zuge einer (privat organisierten) Leserunde zu lesen, hat tatsächlich großen Spaß gemacht – vor allem das Miträtseln, wie es weitergehen könnte! Denn das ist eine der größten Stärken der Geschichte: ihre Unvorhersehbarkeit. Ganz lange hat man nämlich überhaupt keine Ahnung, in welche Richtung sich die Storyline entwickeln wird – und das fand ich sehr erfrischend!
Besonders spannend an „House of Hunger“ (das ich übrigens auf Englisch gelesen habe) finde ich, dass wir es hier mit feministischem Horror zu tun haben – starke Frauenfiguren und lesbische Liebesgeschichten stehen im Mittelpunkt, Männer spielen lediglich Nebenrollen. Das hat mir natürlich gefallen! Auf ganzer Linie überzeugen konnten mich auch der schöne, poetische Schreibstil, der stellenweise ganz schön intensive Bodyhorror, die atmosphärischen Beschreibungen (die „Vibes“ stimmen!) und das düstere Setting (luxuriöses Herrenhaus an der Küste). Auch thematisch ist das Buch interessant: So warten viele finstere und mysteriöse Geheimnisse darauf, enthüllt zu werden, außerdem werden toxische Beziehungen, psychische Krankheiten, Machtmissbrauch, Armut, komplexe Frauenfreundschaften und der Gegensatz von Luxus und Verfall (sowohl im Innen als auch im Außen) in den Fokus gerückt.
Mein einziger Kritikpunkt ist folgender: Ich hätte gerne noch etwas MEHR gehabt – und zwar von allem. Mehr Horror, mehr Tiefe, eine liebevollere Figurenzeichnung (manche Figuren konnte ich leider nur schwer auseinanderhalten) und einen Spannungsbogen, der früher aufgebaut wird. Dann hätte ich „House of Hunger“ ohne Zweifel zum Lieblingsbuch erklärt – aber auch so bin ich mit diesem Horrorroman ziemlich zufrieden!
Mein Fazit
„House of Hunger” ist für mich gelungener feministischer und queerer Horror mit starken Frauenfiguren und intensiven düsteren „Vibes“. In manchen Bereichen (Spannung, Figurenzeichnung, Grusel, Tiefe) hätte es gerne noch mehr sein dürfen, aber auch so gibt es von mir eine Leseempfehlung!
Bewertung (in Schulnoten)
Cover / Aufmachung (altes Cover): 2
Idee: 2
Inhalt, Themen, Botschaft: 2
Tiefe: 2-3
Umsetzung: 2
Worldbuilding: 2
Einstieg: 3
Ende: 2
Schreibstil: 1+ ♥
Protagonistin: 2
Figuren: 2-3
Spannung: 2
Pacing/Tempo: 3
Wendungen: 1+ ♥
Atmosphäre: 1+ ♥
Emotionale Involviertheit: 2
Feministischer Blickwinkel: 1+ ♥
Einzigartigkeit: 1+ ♥
Insgesamt:
Note 2