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Veröffentlicht am 28.08.2024

Gelungene Fortsetzung mit leichten Längen

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Dieses Buch ist der zweite Teil der King City High-Trilogie. Die Reihe wurde seit 2015 von der Autorin selbst auf Wattpad - die weltweit größte Social Reading-Plattform - veröffentlicht. Dort war sie so ...

Dieses Buch ist der zweite Teil der King City High-Trilogie. Die Reihe wurde seit 2015 von der Autorin selbst auf Wattpad - die weltweit größte Social Reading-Plattform - veröffentlicht. Dort war sie so erfolgreich, dass der Piper Verlag sie nun in überarbeiteter Version als Paperbacks und E-Books herausbringt. Geschrieben ist die Reihe eigentlich für junge Erwachsene. Obwohl ich mich alterstechnisch schon lange nicht mehr zur Zielgruppe zählen darf, lese ich solche Bücher gelegentlich gern. Und weil mir der erste Teil bereits sehr gut gefiel, freute ich mich sehr, dass ich bei NetGalley ein Rezensionsexemplar anfragen konnte und noch mehr, dass ich es dann kurze Zeit später auf meinen Kindle laden konnte.

Endlich sind Winterferien. Zur Erholung von den letzten dramatischen Ereignissen verreist Teenagergruppe um Amelia und Aiden. Die Freunde fahren zusammen für die nächsten zwei Wochen in eine 5 Autostunden entfernte Kleinstadt und wohnen dort in einem Ferienhaus. Doch was so schön sein sollte, wird schon bald von Missverständnissen und verletzten Gefühlen bei den Freunden überschattet. Zudem trifft Aiden auf einen gefährlichen Mann aus seiner Vergangenheit und auch Amelia trägt schwer an ihren Geheimnissen. Vor der Reise hat sie eine bedrückende Entdeckung gemacht. Auch der nach den Ferien anstehende Umzug und, dass sie wieder all ihre Verbindungen kappen muss, belastet sie sehr…

Auch dieses Buch hatte ich innerhalb kürzester Zeit ausgelesen. Geschrieben ist es wieder in der ersten Person aus der Perspektive von Amelia. Die Handlung des ersten Teils wird nahtlos fortgesetzt und die mir erst einmal wichtigste Frage aus der Situation des Cliffhangers an dessen Ende wird gleich am Anfang des Buches beantwortet. Dafür wird dazu jedoch gleich eine Neue in den Raum gestellt. Abgeschlossen ist der Fall also noch nicht.

Obwohl ich auch in diesem Buch den Schreibstil von Beginn an als sehr flüssig empfand, gab es danach für mich erst einmal leichte Längen. Das lag daran, dass die Vorgeschichte zu Amelias Geheimnis noch einmal im Gesamten hintereinander weg erzählt wurde, mir jedoch das Meiste davon bereits aus den im ersten Teil nach und nach gelüfteten Fragmenten bekannt war. Erst danach wurde es wieder interessant. Es gab einige überraschende Wendungen, die die Geschichte gut am Laufen hielten. Auch die Romanze zwischen Amelia und Aiden hat sich weiterentwickelt. Dennoch ist alles noch jugendfrei.

Noch immer mag ich die Hauptfiguren und ihre Freunde sehr gern. Die Streitigkeiten zwischen ihnen machten mich zwar traurig, ich empfinde sie für die Altersgruppe aber nicht als ungewöhnlich. Die Widersacher der Freundesgruppe aus dem ersten Teil treten in dieser Fortsetzung nur ganz kurz in Erscheinung. Allerdings halte ich Aidens neuen eiskalten Gegenspieler und seine Erfüllungsgehilfen für deutlich gefährlicher, als die unsympathischen mobbenden Teenager. Zu Amelias größtem Feind gab es auch ein paar neue Erkenntnisse, in Erscheinung trat er bislang jedoch noch nicht.

Wie bereits beim ersten Teil, endet auch dieses Buch mit einem Cliffhanger. Überhaupt sind alle mir beim Lesen aufgetauchte Fragen noch nicht beantwortet. Trotzdem hat sich die Geschichte so weiterentwickelt, dass ich sie insgesamt sehr gern gelesen habe und nun mehr als gespannt auf das Finale im dritten Teil bin, der am 26.09.2024 erscheinen soll. Ich empfehle das Buch gern Liebhabern von Geschichten um junge Menschen weiter. Allerdings sollte man vorher bereits den ersten Teil gelesen haben. Sonst befürchte ich Verständnisprobleme.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Ein Wettbewerb, der die Wahrheit ans Licht bringen soll

Scandor
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Auch wenn ich der Zielgruppe längst entwachsen bin, konnten mich in der Vergangenheit bereits einige Jugendthriller der Autorin Ursula Poznanski begeistern. Da ich auch den Klappentext interessant fand, ...

Auch wenn ich der Zielgruppe längst entwachsen bin, konnten mich in der Vergangenheit bereits einige Jugendthriller der Autorin Ursula Poznanski begeistern. Da ich auch den Klappentext interessant fand, fragte ich für „Scandor“, als ich das Buch bei NetGalley entdeckte, ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es kurze Zeit später auf meinem Kindle lesen zu können.

Philipp und Tessa sind auf verschiedenen Wegen zu einer Münze gekommen, die ihnen Zugang zur Bewerbung für einen ungewöhnlichen Wettbewerb verschaffte und wurden angenommen. Hundert Teilnehmer treten mit Scandor gegeneinander an. Scandor ist ein unfehlbarer Lügendetektor mit neuster Technologie, der jede noch so kleine Ausflucht oder Halbwahrheit als Lüge erkennt und die Teilnehmer während des Wettbewerbs Tag und Nacht begleitet. Wer lügt ist aus dem Rennen und muss sich seinen schlimmsten Ängsten stellen. Dem Sieger winkt jedoch ein Preisgeld in Höhe von 5 Millionen Euro.

Obwohl die beiden jungen Leute das Preisgeld gut gebrauchen könnten, bereuen sie kurze Zeit später bereits, sich auf den Wettkampf eingelassen zu haben. Es ist mehr als anstrengend, immer und in jeder Situation die Wahrheit sagen zu müssen und nicht alle Teilnehmer spielen fair. Lediglich die Angst vor dem, was sie bei ihrem vorzeitigen Ausscheiden tun müssten, hält sie davon ab, einfach hinzuschmeißen. Dann passieren immer wieder Dinge, die ihnen verdächtig erscheinen und langsam beginnen sie sich zu fragen, was es tatsächlich mit diesem Wettbewerb auf sich hat…

Wie ich es von den Büchern der Autorin bereits gewohnt bin, konnte ich auch dieses hier leicht und flüssig lesen. Es wird in der dritten Person, hauptsächlich abwechselnd aus den Perspektiven von Philipp und Tessa erzählt. Die Sprache ist einfach, aber sehr bildhaft. Schnell verspürte ich eine mir sehr angenehme Grundspannung, die sich auch bis zum großen Finale permanent hielt. Längen empfand ich beim Lesen keine und jede notwendige Leseunterbrechung geschah eher widerwillig. So hatte ich das Buch dann auch innerhalb einer recht kurzen Zeit ausgelesen.

Obwohl sich relativ früh abzeichnete, dass der Wettbewerb nicht nur ein Testlauf zu Scandor ist und zumindest Philipp seine Münze nicht zufällig erhalten hatte, war das Ende für mich so nicht vorhersehbar und barg einige Überraschungen. Mir gefielen aber auch die zwischengeschobenen Szenen zum Ausscheiden einiger Teilnehmer und die, bei denen Solche ihren Vertrag erfüllen mussten. Neben den Ausführungen zum Umgang von Philipp und Tessa mit den ihnen gestellten Fragen, brachten mich auch diese zum Nachdenken.

Bislang habe ich mich für einen stets ehrlichen Menschen gehalten. Das Buch hielt mir aber vor Augen, dass auch mir selbst besonders Ausflüchte oder Notlügen sehr schnell herausrutschen. Vor allem wenn es darum geht, mein Gegenüber nicht mit Worten zu verletzen oder ich einfach nicht gewillt bin, zu viel Privates preiszugeben. Einfache Fragen, wie z. B. ob ich Zeit habe oder ob es mir gut geht, hätten auch mich bei einem solchen Wettbewerb schnell ins Aus schicken können. Ich fragte mich natürlich auch, was denn meine eigene schlimmste Angst ist.

Den Wettbewerb an sich empfand ich als durchgehend spannend und die Geschehnisse, die Philipp und Tessa verdächtig vorkamen, sah ich ebenfalls als spannungsfördernd. Das Ende wurde mir persönlich dann jedoch ein bisschen zu schnell abgehandelt. Für mich blieben da durchaus noch ein paar Fragen offen. Hier kann es jedoch sein, dass ich mir diese Fragen stellte, weil ich schon etwas älter bin als die eigentliche Zielgruppe und diese Aspekte jüngeren Lesern vielleicht nicht mal in den Sinn kämen. Insgesamt wurde ich auch von diesem Buch wieder sehr gut unterhalten und ich empfehle es gern weiter.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Ein ziemlich anderer Krimi, den ich jedoch kaum aus der Hand legen konnte

Das Haus in dem Gudelia stirbt
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Bei NetGalley entdeckte ich in der Challange 2024 Anfang Juni diesen Kriminalroman. Obwohl mich das Cover nicht wirklich ansprach und ich auch vom Autor noch nie etwas gehört oder gelesen hatte, reizte ...

Bei NetGalley entdeckte ich in der Challange 2024 Anfang Juni diesen Kriminalroman. Obwohl mich das Cover nicht wirklich ansprach und ich auch vom Autor noch nie etwas gehört oder gelesen hatte, reizte mich der Klappentext dann doch. Immerhin gab es zu dem Zeitpunkt in einigen Teilen Deutschlands auch gerade böse Hochwasser und somit einen brandaktuellen Bezug. So lud ich das E-Book auf meinen Kindle und begann zu lesen.

Juni 2024 – Für das kleine Dorf Unterlingen gab es Hochwasserwarnungen und die Bewohner verließen ihre Heimat entweder aus eigenem Antrieb oder wurden evakuiert. Lediglich die 81-jährige Gudelia tat so, als ob sie nicht zuhause wäre und blieb in der oberen Etage ihres Hauses. Sie will es nicht verlassen, denn dort ist ihr dunkelstes Geheimnis verborgen. In der Nacht beobachtet sie vom Fenster aus, wie die Wassermassen vorbeirauschen und alles Mögliche mit sich reißen. Unter anderem tote Schweine, aber auch zwei mit Kabelbindern gefesselte Leichen…

1984 - Der 15-jährige Nico ist auf dem Landjugendfest und sollte eigentlich um Mitternacht zuhause sein. Gudelia, die über einem Buch eingeschlafen war und gegen 2 Uhr nachts durch ihren betrunken heimkommenden Mann geweckt wird, stellt fest, dass Nico noch nicht zuhause ist. Sie macht sie sich auf die Suche nach ihm und als sie ihn findet, zerbricht ihr ganzes bisheriges Leben zu einem Scherbenhaufen…

1998 – Gudelias Mann Heinz ist Alkoholiker und gibt ihr und dem, was im Haus verborgen ist, die Schuld dafür. Er hat seine Arbeit verloren und ist mit den Kreditraten für das Haus im Verzug. Gudelia bringt ihn dazu, ihr das Haus zu überschreiben. Doch wie soll sie es - als Hausfrau mit ein paar wenigen Putzjobs - schaffen, den Kredit abzuzahlen?

Leicht und flüssig konnte ich diesen, meist in der ersten Person aus Gudelias Perspektive verfassten Roman innerhalb sehr kurzer Zeit auslesen. Am liebsten hätte ich ihn gar nicht aus der Hand gelegt. Der bildhafte Schreibstil gefiel mir sehr gut und dadurch, dass die Geschichte abwechselnd in drei verschiedenen Zeitebenen erzählt wird, empfand ich, trotz der eher gemächlich fortschreitenden Handlung, eine permanente Grundspannung und verspürte beim Lesen nie Längen. Lediglich das Ende kam mir dann etwas zu abrupt. Ich hätte gern noch schwarz auf weiß erfahren, was genau mit Heinz passiert ist (das kann ich mir zwar denken) und empfand auch die Reihenfolge der letzten 3 Kapitel ziemlich eigenartig.

Obwohl mir relativ zeitig klar wurde, dass Gudelia große Schuld auf sich geladen hat und ich sogar früh eine Ahnung hatte, was in etwa passiert sein könnte, war sie mir nicht unsympathisch. Im Gegenteil, ich mochte sie. Aufgrund ihres Einfallsreichtums, in dem Versuch ihr Geheimnis zu bewahren, aber auch noch in dem Moment, als das nicht mehr ging und alles ans Licht kam. Das hat mich selbst überrascht, denn in irgendeiner Art und Weise gut finden, kann ich ihre Tat(en) natürlich nicht. Sie erschütterten mich einerseits, ich könnte aber nicht mit Sicherheit behaupten, dass ich an ihrer Stelle ganz anders gehandelt hätte. Das Ende im Jahr 2024 wirkte auf mich, obwohl es genaugenommen ebenfalls ein Verbrechen war, irgendwie versöhnlich.

Was ich hier gelesen habe, war für mich absolut kein typischer Kriminalroman, aber dennoch ein sehr Guter und vollkommen anders als alles aus dem Genre, was ich bislang kannte. Den Autor Thomas Knüwer werde ich mir auf jeden Fall merken und sollte ich sein erstes Buch, ein selbstverlegter Thriller, irgendwo als E-Book bekommen, werde ich es auch kaufen.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Wieder spannend und unterhaltsam, aber nichts wirklich Neues aus dem Genre

Zorniges Herz
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Vor einigen Jahren habe ich die ersten vier Teile der Reihe um die ehemals amische Polizeichefin Kate Burkholder in Painters Mill, Ohio, regelrecht verschlungen. Eine krankheitsbedingte längere Lesepause ...

Vor einigen Jahren habe ich die ersten vier Teile der Reihe um die ehemals amische Polizeichefin Kate Burkholder in Painters Mill, Ohio, regelrecht verschlungen. Eine krankheitsbedingte längere Lesepause sorgte dann allerdings dafür, dass ich die Reihe erst einmal nicht weiterverfolgte. Als ich kürzlich diesen inzwischen schon 15. Teil bei NetGalley entdeckte, konnte ich nicht widerstehen und fragte ein Rezensionsexemplar an. Ich habe schon einige Male ähnliche Thriller Reihen nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen und hatte sehr selten Verständnisprobleme. Ich freute mich jedenfalls, dass ich das E-Book noch vor seinem offiziellen Erscheinen auf meinem Kindle lesen durfte.

Chief Kate Burkholder probiert gerade ihr Hochzeitskleid an, als sie zu einem Tatort gerufen wird. Der 21-jährige Aden Karn wurde tot auf einer eher wenig befahrenen Straße aufgefunden. Was oberflächlich betrachtet noch wie ein Unfall mit Fahrerflucht aussah, stellte sich schnell als brutaler Mord heraus. Der junge Amische, der gerade in seiner Rumspringa war, wurde mit einer Armbrust niedergestreckt. Doch warum? Erste Befragungen im Umfeld von Aden zeichnen von ihm das Bild eines allseits beliebten und hilfsbereiten jungen Mannes. Erst nach und nach findet Kate heraus, dass es auch noch eine andere Seite der Medaille gibt. Wird es Kate auch diesmal gelingen, die ganze Wahrheit herauszufinden?

Kaum angefangen, hatte ich das in der ersten Person aus der Perspektive von Kate geschriebene Buch auch schon wieder ausgelesen. Den Schreibstil empfand ich als gewohnt flüssig, die Sprache einfach und bildhaft. Verständnisprobleme hatte ich, trotz der vielen zwischenrein ausgelassenen Bücher überhaupt keine. Das Privatleben der mir schon damals sehr sympathischen Hauptfiguren Kate und John hat sich so weiterentwickelt, wie ich es mir für die beiden früher schon gewünscht hatte und der Fall, in dem Kate diesmal ermittelte, brachte aufgrund seiner Brutalität und den sich nach und nach herauskristallisierenden weiteren düsteren Spuren, die gewünschte Spannung mit. Was da noch so zutage trat, erschütterte mich durchaus.

Wer dann letztendlich der Mörder war, überraschte mich zwar nicht wirklich, aber beim Showdown empfand ich trotzdem noch einmal richtiges Herzklopfen. Grundsätzlich hat mir das Buch also gefallen. Es war im Prinzip auch genau das, was ich lesen wollte und ich wurde von Anfang bis Ende gut unterhalten. Mich fasziniert das bescheidene Leben der Amischen noch immer und mir gefällt auch, dass sich Kate, obwohl sie sich vor vielen Jahren dafür entschied, der Glaubensgemeinschaft nicht beizutreten, sich ihren Wurzeln immer noch so verbunden fühlt. Wirklich neu im Genre ist an der Geschichte jedoch nichts. Das kam für mich jedoch nicht unerwartet und störte mich deshalb nicht.

Auch wenn ich, was das Privatleben der Hauptfiguren betrifft, nun sicher einen gewaltigen Informationsvorsprung habe, hat mir dieses Buch durchaus Lust darauf gemacht, in der Reihe wieder aufzuholen. Nicht hintereinander weg, weil sich dann wahrscheinlich vieles zu sehr gleicht, aber so nach und nach, mit genügend anderem Lesestoff dazwischen, denke ich, dass die mir bislang noch fehlenden Bücher eine spannend unterhaltsame Lektüre werden.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Honeymoon im Schlangennest, spannend und grausam, aber nicht gänzlich rund

Letzte Lügen
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Ich liebe die Atlanta – Georgia Reihe der amerikanischen Autorin Karin Slaughter. Vor dieser hatte ich natürlich auch schon ihre Grant County verschlungen. Während einige gute Bekannte von mir der Reihe ...

Ich liebe die Atlanta – Georgia Reihe der amerikanischen Autorin Karin Slaughter. Vor dieser hatte ich natürlich auch schon ihre Grant County verschlungen. Während einige gute Bekannte von mir der Reihe um Agent Will Trent, zu der sich ab Band drei dann auch Sara Linton als Hauptfigur gesellte, schnell den Rücken kehrten, finde ich persönlich diese noch mal deutlich düsterere Reihe sogar besser. Vor ein paar Tagen wurde dieses inzwischen 12. Buch der Reihe als Rezensionsexemplar bei NetGalley angeboten und ich konnte es noch vor dem Erscheinungstermin auf meinem Kindle lesen.

Will Trent und Sara Linton haben endlich Nägel mit Köpfen gemacht und geheiratet. Im abgelegenen, von der Familie McAlpine betriebenen Anwesen Ridgeview Lodge wollen sie eigentlich ganz ungestört ihre Flitterwochen verbringen und ihren sonst so mörderischen Alltag für eine Weile hinter sich lassen. Doch als sie sich in der ersten Nacht gerade einem aufregenden Liebesspiel im See hingeben wollen, hören sie einen fürchterlichen Schrei und finden kurze Zeit später die sterbende Managerin.

Schnell wird klar, dass von dem eigentlich zuständigen Gesetzeshüter keine ordnungsgemäße Ermittlung zu erwarten ist. Aber es gibt ja noch Amanda, die es schafft, das GBI ins Spiel zu bringen. Auch wenn sie nicht wirklich begeistert davon ist, dass Will und Sara während ihrer Flitterwochen arbeiten, lässt sie es zu und schickt ihnen noch Faith und Kevin als Verstärkung. Die Ermittler finden heraus, dass so ziemlich jeder, der sich zum Zeitpunkt des Mordes auf dem Gelände der Lodge befand, etwas zu verbergen hat. Doch welches Motiv ist stark genug für den brutalen Mord?

Den Schreibstil empfand ich als gewohnt flüssig. Die Sprache einfach, bildhaft und die Ausdrucksweise oft wieder nicht besonders zimperlich. Gleich am Anfang gab es das brutale Verbrechen und im Zuge der Ermittlungen wurde noch ganz viel - mindestens genauso Schlimmes - mit ans Licht geholt. Das ergab es eine permanent düstere Grundspannung, die mich immer weiterlesen und auch keine Längen empfinden ließ. Um diesen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten, bediente sich die Autorin verschiedener Perspektiven und Zeitebenen. Wer letztendlich der Mörder war, hat mich überrascht und sehr traurig gestimmt.

Es wurden auch diesmal wieder geschickt verschiedene Spuren ausgelegt, die mich als Leserin bei der Suche nach ihm in einen grauenhaft verbrecherischen Sumpf und auf etliche falsche Fährten führten. Denn gleichzeitig wurden auch wieder verschiedene gesellschaftliche Probleme mit angeprangert. Darunter Kindesmisshandlung, Vernachlässigung, Kindesmissbrauch, häusliche Gewalt, fehlende Zivilcourage, Machtmissbrauch und Korruption. Aber genau das waren die Themen, die mich auch nach dem Lesen des Thrillers nicht gleich losließen, mich darüber nachdenken und daran erinnern ließen, dass ich diese insgesamt wirklich auf grausame Art berührende Geschichte eben doch nicht an allen Ecken und Enden rund fand.

Einerseits wurde geschrieben, dass Mercy, die nach dem Unfall des Vaters das Management der Lodge übernommen hat, diese erfolgreich und mit großen finanziellen Gewinnen führte. Doch nach allem was über sie und ihre toxische Familie im Laufe der Handlung so bekannt wurde, fand ich die Erklärungen zu den geschäftlichen und finanziellen Aspekten im Nachgang dann doch etwas widersprüchlich und nicht gänzlich schlüssig zurechtkonstruiert. Trotzdem hat mich auch diese Geschichte wieder so gut unterhalten, dass ich nun hoffe, dass es mit der Reihe noch ein bisschen weitergeht.

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