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Veröffentlicht am 11.11.2017

Gut erzählter Sommerurlaubs-Krimi aus Südfrankreich mit aktueller Thematik

Gefährliche Ernte
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Dieser Krimi hat mich mit seiner anschaulichen Erzählweise und den wunderschönen Schilderungen der Gegend sofort für sich eingenommen. Gern bin ich mit dem knurrigen Perez gefolgt und fühlte mich ausgezeichnet ...

Dieser Krimi hat mich mit seiner anschaulichen Erzählweise und den wunderschönen Schilderungen der Gegend sofort für sich eingenommen. Gern bin ich mit dem knurrigen Perez gefolgt und fühlte mich ausgezeichnet unterhalten.

Perez ist übergewichtig, liebt Wein und gutes Essen und ist eigentlich ein netter Kerl, auch wenn er seine nicht ganz legalen Geschäfte mit seinem angeblich exclusiven Weißwein Creus über sein Spitzenrestaurant laufen lässt, nimmt man ihm diese ungebührliche Geschäftsidee nicht übel. Doch als seine Tochter heiraten möchte, kann er sich nicht mit dem Schwiegersohn abfinden. Zu dünn, zu unbedeutend und einfach keine gute Partie befindet Perez.
Doch bald hat er ganz andere Sorgen, als Erntehelfer Kahil aus Marokko im Weinberg seines Vaters ermordet aufgefunden wird, führt der Tote die Polizei bedrohlich nahe an seine dubiosen Weingeschäfte mit dem Creus. Er beginnt zu ermitteln und kommt einem Sumpf von Drogengeschäften, Illegalen und Schleusern auf die Spur.

Der Krimi hat ein geruhsames Tempo, viele Nebenhandlungen mit Einkehr in Restaurants und wunderschöne landschaftliche Beschreibungen der Orte, Weinberge und der Strände der Côte Vermeille zeichnen ein anschauliches Bild der Gegend und des französischen Savoir-vivre, die dem Buch eine schöne Urlaubsstimmung verpassen. Dabei tritt jedoch der Krimifall ein wenig in den Hintergrund.
Ein weiterer Mordfall wirft weitere Fragen auf. Immer rätselhafter wird die Verbindung der Morde und komischerweise sucht auch Kommissar Boucher die Mithilfe von Perez.

Die eingebundene "Flüchtlingsthematik" zeigt wie mit Schleusertum Unmengen von Geld verdient werden kann, es verleiht der Handlung einen aktuellen Bezug. Die korrupten Wahrheiten, die hier ans Licht kommen, machen deutlich, wie überall in Europa mit der Notlage von Flüchtlingen Geld verdient werden kann.

Auch wenn mir eine durchgängige Spannung gefehlt hat, stimmt mich der rasante Showdown und die überraschende Wendung am Ende zufrieden.
Gern möchte ich Perez, der mir mit seiner grantigen Art gefallen hat, wiederlesen und gemeinsam mit ihm neue Fälle in dieser schönen Urlaubstimmung und einem Glas Weißwein geniessen. Es muss ja nicht unbedingt ein Creus sein.

Dieser Krimi ist eine wunderbare Urlaubslektüre mit unterhaltsamen Charakteren und schönem Lokalkolorit. Für Südfrankreich-Fans sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Ein wundervoller Roman über Frauen in der Malerei und über die Liebe.

Das letzte Bild der Sara de Vos
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"Im Winter mag sie die Stadt fast am liebsten. Die blasse Morgensonne, die Regengüsse, die bizarren Formationen aus Sandstein und Farn vorn am Wasser, der Moosgeruch, der sie immer an Grotten... erinnert." ...

"Im Winter mag sie die Stadt fast am liebsten. Die blasse Morgensonne, die Regengüsse, die bizarren Formationen aus Sandstein und Farn vorn am Wasser, der Moosgeruch, der sie immer an Grotten... erinnert." Zitat Seite 95

Vorab-Info:

Im 17. Jahrhundert regelten in den Niederlanden Malergilden die Rechte und Pflichten der Maler. Neben Rembrandt, Vermeer und Frans Hals gab es auch weibliche Gildemitglieder, von denen bis heute nicht alle bekannt sind. Besonders den Frauen blieb das Recht auf Signatur mit Datierung verwehrt und somit konnten viele Bilder nicht ihren Malerinnen zugeordnet werden.

Die Malerin im Roman heißt Sarah de Vos und steht für die wirkliche Sarah van Baalbergen, die ab 1631 als erste Frau in die Haarlemer Lukasgilde der Maler aufgenommen wurde.




Der Roman bewegt sich in drei Handlungs- und Zeitebenen und dreht sich um das scheinbar einzig erhaltene Bild der fiktiven Sara de Vos, die Barockmalerin zur Zeit Rembrandts und Mitglied der Lukasgilde war.

Der Autor schildert Saras Leben sehr anschaulich. Er zeigt ihre persönlichen Erfahrungen, den erlittenen Schicksalsschlag durch den Tod ihrer einzigen Tochter an der Pest und stellt ihre große malerische Begabung vor, die sie immer unter die Interessen der Gilde oder ihres Mannes stellen musste. Dabei kommt man Sara als Person aber nicht richtig nahe, zu sehr bleiben ihre persönlichen Empfindungen unerwähnt.

Es wird allerdings sehr deutlich wie Frauen in der Malerei um Anerkennung kämpfen mussten.


Gleichzeitig gibt es einen verbindenden Handlungsstrang, der im 20. Jahrhundert die Kunstfälscher-Szene zeigt und Einblicke in Auktionen und den Handel mit Gemälden und Kunstgegenständen aufzeigt.


Marty de Groot ist 1957 Anwalt in New York. Er besitzt das Originalbild von Sara de Vos, das gestohlen wird, aber gegen eine fast perfekte Kopie des Bildes ausgetauscht wird. Diese Kopie wurde angefertigt von Ellie Shipley das Bild kopiert hat. Marty kommt Ellie auf die Spur, sie verliebt sich in ihn. Er jedoch hat nur die Fälschung und ihren Betrug im Sinn. Jahrzehnte später treffen die beiden Bilder, die Fälscherin und der Anwalt noch einmal aufeinander.


Dominic Smith hat einen schönen, teilweise sehr bildhaften Erzählstil, dem man gern folgen mag. Wobei mich besonders die Handlung um Ellie und Marty überzeugen konnte, denn hier wird der Autor sehr glaubhaft und emotional genau. Während er Saras Lebensphasen eher sachlich beschreibend vorbringt und dort die emotionale Tiefe eher fehlt. Man sieht von außen auf Sara, sieht sie arbeiten, trauern und hört nie ihr persönliches Empfinden.


Herausragend sind aber unbedingt die Beschreibung der unterschiedlichen Malvorgänge, die Bildbeschreibungen und sogar die Vorbereitung der Leinwand, die Herstellung der Farben und Firnis. Man hat das Gefühl,hier befindet sich Dominic Smith in seinem Metier als Künstler oder Kunstpädagoge, zumindest als Kenner der Szene. Ich habe diese Beschreibungen sehr genossen, die Farbenpracht bewundert und mich ganz der Betrachtung der Bilder hingegeben.


Für Kunstliebhaber ist dieser Roman ein schönes Buch über die Kunst, über Fälschung und Original und über die Liebe, in der auch nicht alles wahr ist.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Spannender Krimiauftakt im idylischen Greetsiel

Tod am Deich. Ostfrieslandkrimi
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Dieser Krimi deckt einige Dinge auf, die mit der Vergangenheit zu tun haben. Der Dorfrowdy und Fiesling Enno Duwe hat vor 20 Jahren einigen Bewohnern Greetsiels großen Ärger bereitet, zog dann aber weg ...

Dieser Krimi deckt einige Dinge auf, die mit der Vergangenheit zu tun haben. Der Dorfrowdy und Fiesling Enno Duwe hat vor 20 Jahren einigen Bewohnern Greetsiels großen Ärger bereitet, zog dann aber weg und taucht nun unverhofft und unmittelbar zum Mord wieder auf. Es scheinen noch mehrere Personen nicht gut auf ihn zu sprechen zu sein. Sind da noch Rechnungen offen, die mit dem Mordfall zu tun haben?

Auch für Tammo, der ja als Kommissar eigentlich objektiv bleiben sollte, ist Enno der Hauptverdächtige Nr. 1. Ein Glück, das die toughe Fenna Stern ihn nun beruflich unterstützt, sie hat mit dem alten Dorfzwist nichts am Hut. Sie sorgt für den distanzierten Durchblick im Dorfzwist und hat sozusagen von außen den Blick auf das Geschehene.

Dank Ulrike Buschs genauer Charakter-Beschreibungen sind mir die Kommissare schnell vertraut und auch sympathisch. Im Polizeidienst stellen sich die Beiden schnell aufeinander ein und Fenna besitzt die Gabe, bei Befragungen zwischen den Zeilen lesen zu können und dann gleich nachzuhaken. Sie ist hat mehr Einfühlungsvermögen als Tammo, stellt intuitiv die richtigen Fragen stellt und kann Situationen gut einschätzen. Tammo wirkt dagegen eher etwas unüberlegt und unbeholfen, aber seine Orts- und Einwohnerkenntnisse geben ihm natürlich einen Heimvorteil.

Bei diesem Krimi kann man gut mitraten und ist als Leser dank der umfassenden Befragungen auch immer gut informiert. Dabei sorgen einige Wendungen für unvorhergesehene Dinge, die das Täterbild immer wieder in ein anderes Licht rücken. Die Dialoge sind sehr umfangreich, man hat das Gefühl, hier einen Film ablaufen zu sehen. Weniger Gespräche und mehr Andeutungen hätten meiner Meinung nach die Sache rätselhafter aussehen lassen und auch die Spannungskurve erhöht. Am Ende gibt es dann noch einen spannenden Countdown, der diesem Cosy-Krimi eine spektakuläre Note verleiht.

Wie es in Ostfriesland und speziell in Greetsiel so aussieht, erfährt man nicht sehr ausführlich. Aber es geht in der Handlung häufig in die Natur und ins Watt, auch wird im Buch jede Menge Ostfriesentee getrunken. Wenngleich Tammo nach Feierabend wohl lieber einen Rioja dem Tee vorzieht. Ein wenig vermisse ich die friesische Küche mit Krabben und Schwarzbrot, sowie die Friesentorte, die mich immer sehr für diese Gegend einnimmt.

Bei dieser Ermittlung kommen sich Tammo und Fenna näher und es ist nicht auszuschliessen, dass sie im weiteren Verlauf der Krimireihe ihre Beziehung noch enger knüpfen werden.

Dieser toll geschriebene Ostfrieslandkrimi macht Lust auf eine neue Reihe! Ein interessantes Ermittlerteam, der Schauplatz im idyllischen Greetsiel und die Nähe zur Nordsee geben viele Möglichkeiten für weitere spannende Abenteuer.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Heiß auf Eis? Mit diesem Buch und einer Eismaschine, kein Problem!

Eiszeit
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Das Buch Eiszeit weckt schon beim ersten Blick auf das Cover mein Interesse und macht gleichzeitig Lust auf ein sommerliches Vergnügen mit einem leckeren Eis. Wie man mit wenigen, dafür aber ausgesuchten ...

Das Buch Eiszeit weckt schon beim ersten Blick auf das Cover mein Interesse und macht gleichzeitig Lust auf ein sommerliches Vergnügen mit einem leckeren Eis. Wie man mit wenigen, dafür aber ausgesuchten Zutaten Eis und andere Leckereien herstellen kann, wird in 4 unterschiedlichen Kapiteln erklärt.


Es überraschen neben gängigen Eisvergnügen auch ausgefallene Sorten wie Salzkaramell-Eiscreme und Orange-Kardamom. Mit diesen speziellen Vorschlägen kann man nicht nur köstliche Sorten kreieren, sondern man beeindruckt damit selbst die anspruchsvollsten Freunde beim Dinner.

Für die Zubereitung wird in allen Rezepten eine Eismaschine eingesetzt, leider eine zwingende Voraussetzung zum Eismachen.

Nach einer kurzen Einführung über die Unterschiede der verschiedenen Eissorten gibt es ein Eis-ABC über die Zutaten, eine Anleitung zum Herstellen in der Eismaschine und Infos über die Lagerung.

Dann geht es auch schon los mit dem 1. Kapitel:
Cremeeis und Softeis:

Neben den traditionellen Sorten wie Erdbeereis oder Vanilleeis gibt es tolle Vorschläge, bei denen mir besonders das Kürbiseis aufgefallen ist.

Das Schoko-Kokos-Eis ist sogar eine vegane Variante, die bestimmt allen gut schmecken wird.

2. Kapitel: Frozen Yogurts und Milchsorbets:
Eine erfrischende fruchtige Variante bildet der Vanille-Beeren-Frozen Yogurt, bei dem frische Beeren mit Naturjoghurt verarbeitet werden. Die leichte Säure des Joghurts und die Süße der Beeren passen gut zusammen.

3. Kapitel: Fruchtsorbets und Granitas:
Hier fallen mir besonders das Melonen-Sorbet, Erdbeer-Minz-Sorbet und die Granitas ins Auge. Granitas sind in der Mittelmeerküche sehr verbreitet und und versprechen ein fruchtig kühles Geschmackserlebnis von sonnengereiften Früchten.

4. Kapitel: Waffeln, Cookies, Saucen und Toppings, Eisshakes:

Doch neben den Eissorten gehört auch das Zubehör in Form von Waffeltüten etc. zum besonderen Eisvergnügen.

Ob Waffeltüte, Waffel-Schälchen oder Crepes-Tüte, alle können mit dem entsprechenden Know-How und selbst gemacht werden.

Auch Brownies, verschiedene Cookies, Saucen und Toppings vervollständigen das pure Eisvergnügen.

Toppings:

Erdbeertopping, Schokosauce, Karamellsauce und selbstgemachte Zuckerstreusel sind das I-Pünktchen auf jedem Eis.
TIPP! Eis-Shakes, ganz ungewöhnlich klingt der Matcha-Schoko-Shake.


Für jedes Rezept ist eine Doppelseite reserviert, eine Seite zeigt das entsprechende Foto, die andere erklärt in einer Einleitung die benötigten Zutaten und darunter folgt dann die Zubereitungsanleitung und die Zutatenliste.

Die tollen Fotos sorgen für Appetit und man lässt sich gern von den cremig-zartesten Eis-Kreationen verlocken - vom Orangen-Kardamom-Eis bis zum Zitronen-Limoncello-Sorbet!

Mit eigenem Einsatz, etwas Mühe, einer Eismaschine und leckeren Zutaten ist die Eisherstellung kein Problem.
Eigentlich kann jetzt die Eissaison beginnen!

Dieses Buch ist genau das Richtige für Eisliebhaber. Man kann alles mit frischen Zutaten selbst herstellen, die Familie oder den Besuch damit verwöhnen oder es einfach selbst aufessen. Es muss allerdings eine Eismaschine vorhanden sein.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Tolle Charaktere, ein humorvoll, ironischer Schreibstil und die regionale Stimmung sorgen für gute Unterhaltung.

Hopsgegangen
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"Zwei Kaninchen sind damit beschäftigt, ihre Art zu erhalten. Morgens um halb fünf. Julia hätte mir was anderes erzählt." Zitat S. 17

Dieser Krimi ist mal etwas anders als die üblichen Regionalkrimis. ...

"Zwei Kaninchen sind damit beschäftigt, ihre Art zu erhalten. Morgens um halb fünf. Julia hätte mir was anderes erzählt." Zitat S. 17

Dieser Krimi ist mal etwas anders als die üblichen Regionalkrimis. Ich wurde dank des herrlich humorvollen Erzählstils mit den ironischen Bemerkungen vom Protagonisten gut unterhalten. Die kurzen Kapitel und die spannend aufgebaute Handlung haben mich durch die Seiten fliegen lassen.

Lukas ist ein spezieller Typ, als suspendierter Kommissar seiner Beamtenbesoldung enthoben, lebt er nun relativ mittellos mit seinem Hund Manolo auf einem Campingplatz am Rhein. Er ist spezialisiert auf Alleingänge und daher prädestiniert für den Job als Privatdetektiv. Allerdings hat er mit seiner Ex-Frau eine kompetente Kollegin bei der Kripo und die Beiden schieben sich die Ermittlungsinfos gegenseitig zu.

Natascha Feldmann ist Journalistin und lockt Lukas mit einem lukrativen Auftrag. Sie hat Einblicke in die Machenschaften der Pharmaindustrie und Lukas soll sich dort mal genauer umsehen.
Als sie spurlos verschwindet, ist Lukas Interesse geweckt und er stürzt sich in den Fall.
Schnell gerät er mit seinen Ermittlungen in ein Dickicht von skrupellosen Medikamentenhändler, die aus dem Ost-Block gefälschte Medikamente in den Markt schleusen und so billigend die gesundheitlichen Folgen für die Patienten in Kauf nehmen. Hauptsache, der Rubel rollt! Hier bereichern sich diverse im medizinischen Bereich tätigen Berufszweige, vom Pharmavertreter, über den Arzt bis in die Pharmaindustrie.

Neben der Krimihandlung und dem Medikamentenskandal finde ich auch das eingebaute Privatleben des Ermittlers ganz unterhaltsam. Es lockert die Geschichte abwechslungsreich auf und bietet den nötigen Ausgleich zum Krimifall. Dabei bietet die authentische Kulisse auf dem Campingplatz echtes Regionalflair und die dort ansässigen Bewohner und ihr Campingleben passen einfach wunderbar dazu.

Der Countdown am Ende sorgt für eine Überraschung und gibt dem Krimi ein Spannungserlebnis der besonderen Art.


Wer mal wieder einen lockeren Krimi mit etwas Ironie, humorvollen Bemerkungen und interessanten Charakteren lesen will, wird mit Hopsgegangen sicher gut unterhalten.