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Veröffentlicht am 15.09.2016

Anders, witzig und spannend.

Die Rottentodds (Bd.3) - Ach, du faules Ei!
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Allgemein:
Das Mädchen Polly ist die einzig "Normale" in ihrer Familie.
Ihr Vater, ihre Mutter und ihre beiden Brüder essen lieber so "Leckereien" wie Maden und Blutegel, statt Schweines-Schnitzel mit ...

Allgemein:
Das Mädchen Polly ist die einzig "Normale" in ihrer Familie.
Ihr Vater, ihre Mutter und ihre beiden Brüder essen lieber so "Leckereien" wie Maden und Blutegel, statt Schweines-Schnitzel mit Pommes.
Sie können im Dunkeln sehen.
Und werden viel älter als "andere" Menschen.

Inhalt:
Polly ist zusammen mit ihren Brüdern und ihrem besten Freund Pit auf der Suche nach den letzten Teilen der Magia-Büchern, mit deren Hilfe sie sich die Kunst der Zauberei erhoffen.
So kommt es, dass sie ihre Eltern zu einem Champing-Urlaub überreden.
Und natürlich verhalten sich die Familienmitglieder in jeder Situation völlig unpassend.

Meine Meinung:
Thematisch, meiner Meinung nach, wahrscheinlich eher für Jungs interessant, weil es doch eher um "Ekeligkeiten" geht. Diese latent vorhandene "Gruseligkeit" der Familie Rottentodd sorgt für Spannung und Nervenkitzel.

Natürlich ergeben sich aus der "Andersartigkeit" der Familie Rottentodd so einige lustige Situationen. Auch innerhalb der Familie, da Polly die Meinung der anderen Familienmitglieder meist nicht teilt.
Aber dennoch gibt es einen tollen Zusammenhalt unter den Geschwistern.

Die Schwarz-Weiß-Zeichnungen finde ich zwar etwas "düster", aber damit thematisch gut passend und nicht so, dass sie die Kinder in dem Alter überfordern würden; empfehlen würde ich das Buch für Kinder ab 8 Jahren, entweder zum Vorlesen oder Selberlesen (angenehme Schriftgröße und passender Satzbau).

Ich habe es zusammen mit meinem Sohn (als Viertklässer) gelesen.
Und wir haben stellenweise echt lauthals gelacht.

Fazit: Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Parallelen sind klar erkennbar.

Die Prinzipien der Kriegspropaganda
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Die Autorin erläutert ihre Ausführungen über die Prinzipien der Kriegspropaganda anhand folgender Kapiteleinteilung:

1. Wir wollen keinen Krieg.
2. Das feindliche Lager trägt die alleinige Schuld am Krieg.
3. ...

Die Autorin erläutert ihre Ausführungen über die Prinzipien der Kriegspropaganda anhand folgender Kapiteleinteilung:

1. Wir wollen keinen Krieg.
2. Das feindliche Lager trägt die alleinige Schuld am Krieg.
3. Der Feind hat dämonische Züge.
4. Wir kämpfen für eine gute Sache und nicht für eigennützige Ziele.
5. Der Feind begeht mit Absicht Grausamkeiten.
Wenn uns Fehler unterlaufen, dann nur versehentlich.
6. Der Feind verwendet unerlaubte Waffen.
7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners aber enorm.
8. Unsere Sache wird von Künstlern und Intellektuellen unterstützt.
9. Unsere Mission ist heilig.
10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.

Das Besondere:
Die Autorin zeigt die angewandten Propaganda-Techniken nicht nur für eine Kriegspartei, sondern von beiden (oder allen) beteiligten Kriegsgegnern.

Beispiele:
Kap. 4: "Wir kämpfen für eine gute Sache und nicht für eigennützige Ziele":
"Triebfeder des Krieges ist in der Regel der Wille zur geopolitischen Vorherrschaft verbunden mit ökonomischen Interessen. Für die öffentliche Meinung darf das jedoch nicht transparent gemacht werden. Nun können moderne Kriege, im Gegensatz etwa zu den Kriegen Ludwig XIV., nur mit Zustimmung der Bevölkerung geführt werden - und sei es, weil die Parlamente wenigstens im Prinzip für eine Kriegserklärung votieren müssen. Die Zustimmung ist leicht zu bekommen, wenn das Volk glaubt, dass von diesem Krieg seine Freiheit, ... abhängt, und dass der Krieg die Durchsetzung unanfechtbarer Werte befördert. Die Propaganda muss daher bestimmte Triebfedern des Krieges für das Volk unkenntlich, andere hingegen glaubhaft machen." (S. 45).

Meine Meinung:
Die Mächtigen / Regierenden "liebäugeln" heute noch genauso leicht mit Kriegen wie zu Zeiten des Ersten Weltkriegs; setzten dem Volk heute wie damals ein Feindbild vor und die wahren Motive werden heute wie eh und je hinter geschickter Propaganda versteckt, um sich selbst in einem guten Licht erscheinen zu lassen und jegliche Schuld von sich zu weisen.

Dieses Sachbuch ist gut verständlich geschrieben.
Die Autorin beschreibt das vergangene Geschehen ohne Partei zu ergreifen und ohne moralische Zuordnungen.

Beim Lesen dachte ich sehr oft an die vorhandenen Parallelen zu aktuellen "Kriegen", die nicht so heißen dürfen, angeblicher Unterstützungen anderer Staaten, um diese nach den Grundsätzen der Menschenrechte und der Demokratie zu gestalten!

Fazit: Interessant und lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Dieses Buch ändert das Gesamtbild."

Der totale Rausch
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Inhalt / Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich über derartige Zusammenhänge noch nie weiter nachgedacht hatte. Ein erster Vorgeschmack auf die Zusammenhänge zwischen Krieg und Drogen war für mich ...

Inhalt / Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich über derartige Zusammenhänge noch nie weiter nachgedacht hatte. Ein erster Vorgeschmack auf die Zusammenhänge zwischen Krieg und Drogen war für mich die Lektüre des Romans "Wildauge".

Dieses Sachbuch ist auch für thematische Laien wie mich sehr verständlich geschrieben und enthält viele, viele sehr interessante Aspekte.

Es sind zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotografien und Abbildungen enthalten:
Als da wären die verharmlosenden Werbeplakate zum einen für das Medikament Pervitin als vermeintliches Allheilmittel und zum anderen für eine Pralinensorte, die das Pervitin als Wachmacher enthält, damit die Hausarbeit leichter von der Hand gehe; Pervitin war damals absolut unproblematisch in jeder Drogerie zum Kauf erhältlich.
Medizinische Aufzeichnungen von Hitlers Leibarzt.
Einem Bestätigungsschreiben des Reichsministeriums für Bewaffnung und Munition für die Bestellung immens großer Mengen der als kriegsentscheident deklarierten Droge beim Chemiekonzern, um die Soldaten reichlich mit diesem Stoff ausrüsten zu können.
Total erschöpfte, schlafende Soldaten, nachdem sie 17 Tage ohne Unterbrechung im Westfeldzug auf Frankreich ("Blitzkrieg") vorwärtsgerückt waren.

Dies alles hört sich jetzt vielleicht nach einem sehr trockenen Thema an, ist es aber wahrlich nicht, denn der Autor berichtet über mannigfaltige Aspekte von der Volksdroge Methamphetamin (= Pervitin, heute unter dem Namen Crystal Meth bekannt) über Hitlers Abhängigkeit von diversen vitamin- und hormonhaltigen Mittelchen und psychoaktiven Substanzen bis hin zu Hitlers kompletten Verfall (physisch, psychisch und dessen tatsächlichem Ende 1945 in Berlin).

Es werden in dem Buch sehr viele thematische Bereiche abgedeckt; der Autor berichtet bspw. über das Schuhläuferkommando im Konzentrationslager; die Häftlinge mussten mit schwerem Gepäck und z.T. mit Schuhen in unterschiedlichen Größen Gewaltmärsche unter schrecklichen Bedingungen absolvieren; und dies alles zum Testen des Abriebs von verschiedenen Gummimischungen für Schuhsohlen; dabei richtet der Autor das Schicksal der Menschen in das Blickfeld des Lesers; und - was ich ebenfalls sehr gut fand - es wurden nicht nur Fakten allgemein dargestellt, sondern der Autor nennt auch ganz konkret Namen; am Beispiel der geheimen Kommandosache des Schuhläuferkommandos, dass dessen Kosten das Wirtschaftsministerium übernommen hat; die Häftlinge bei dieser Gelegenheit auch gleich als unwissende Versuchskaninchen für die Erprobung von leistungssteigernden Drogen (z.B. Kokain in verschiedenen Dosierungen und Darreichungsformen (z.B. als Kaugummi)) missbraucht wurden; diese Materialprüfungsergebnisse jedoch dem Schuhhersteller Salamander zu Gute kamen.
Die Tatsache, dass in der NS-Zeit viele Unternehmen wie die IG Farben, die pharmazeutische Firma Merck und der Chemiekonzern Bayer, sowie Krupp als Lieferant von Kriegsmaterial sehr profitierten, war mir bereits bekannt; aber so wurde mein Wissen um viele Fakten erweitert.

Als roter Faden zieht sich die Betrachtung der gegenseitigen Abhängigkeit von Hitler und seinem Leibarzt durch all die Jahre; quasi die Beziehung zwischen Hitler und seinem Dealer; der Arzt musste zwar sein eigenständiges Leben aufgeben, weil er Hitler rund um die Uhr zur Verfügung stehen musste; allerdings hatte der Arzt auch keinerlei Skrupel die Situationen für seinen Vorteil auszunutzen, um sich zu bereichern; aus den eroberten Gebieten sicherte er sich günstig die Grundlagen für sein hormonproduzierendes Imperium; und er machte Druck, dass der Transport seiner Waren über den Truppentransport bevorzugt sichergestellt zu sein hatte.

Fazit:
Für mich ein gänzlich neuer Ansatz der näheren Betrachtung der geschichtlichen Hintergründe der NS-Zeit - welcher für mich ein wesentlicheres stimmigeres Bild hinterlässt.
Sehr, sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mit einem (zumindest für mich) gänzlich unerwartetem Ende.

Der Blogger
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Inhalt:
Der Blogger René Berger hatte vor einiger Zeit eine brisante Enthüllung aus der Medizinbranche veröffentlicht. Da er nun erneut eine große Enthüllung angekündigt und sich an einen unbekannten Ort ...

Inhalt:
Der Blogger René Berger hatte vor einiger Zeit eine brisante Enthüllung aus der Medizinbranche veröffentlicht. Da er nun erneut eine große Enthüllung angekündigt und sich an einen unbekannten Ort vor der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, wird die Jungjournalistin Marie auf ihn angesetzt. Simon wird ihr zur (medien-)technischen Unterstützung zur Seite gestellt.
Aber René Berger ist plötzlich von einer Sekunde auf die andere spurlos verschwunden.
Und Kommissar Nagel leitet die diesbezüglichen Untersuchungen.

Meine Meinung:
Sprachlich flott geschrieben, so dass das Lesen absolut Spaß machte.

Während des Lesens erfreuten mich so manche Stellen, weil der Autor ein sehr gutes Gespür für treffende Formulierungen besitzt.
Beispiel:

„Ein grauer, verwaschener Herbstmorgen, der Schwarzwald schwitzte den Regen der Nacht in zähen Schwaden aus.“ (S. 40)

Aber für mich sind das Besondere an diesem Roman die Analogien, die der Autor herleitet, und den Thesen, mit denen er sich während des Romanfortgangs beschäftigt.
Beispiele:

Dass die Pharmaindustrie quasi einer Weltreligion gleichzusetzen sei und dass ein Medikament heutzutage quasi einem Ablassbrief entspräche (nachzulesen auf den Seiten 234 bis 236).

Oder dass ein Parasit quasi ein Programm sei, das auf dem Wirt ausgeführt werde, und es somit quasi evolutionär sei, und dass ein Medikament quasi ein Programm sei, das auf dem Menschen ausgeführt würde (siehe S. 277).

Es machte mir jedenfalls große Freude diesen Ausführungen zu folgen und mich inspirieren zu lassen.

Fazit: Sehr spannend zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Was erwartet den letzten Überlebenden hinter dem sechsten Tor?"

Das Labyrinth ist ohne Gnade
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Hier kommt nun endlich des Rätsels Lösung.

Inhalt:
Nach wie vor gilt seit der ersten Welt, dass die Protagonisten eine konkrete Aufgaben zu erfüllen haben: Nämlich zu überleben.
Es gilt weiterhin, dass ...

Hier kommt nun endlich des Rätsels Lösung.

Inhalt:
Nach wie vor gilt seit der ersten Welt, dass die Protagonisten eine konkrete Aufgaben zu erfüllen haben: Nämlich zu überleben.
Es gilt weiterhin, dass es insgesamt sechs Welten gibt, die sie durchlaufen müssen, um zu einem Tor und damit in die nächste Welt zu gelangen.
Aber: Jede Welt hat jeweils ein Tor weniger als sie Anzahl an Personen sind. D.h. ganz am Ende ihrer Reise wird es nur ein Einziger schaffen und den "Preis des Lebens" gewinnen.
Hier in diesem letzten Band der Trilogie müssen die "Überlebenden" der ursprünglich 7 Jugendlichen nun die letzten beiden Welten "durchlaufen".
Und nach dem letzten Tor wird die Ursache bzgl. dem Labyrinth gelüftet.

Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich die letzten beiden Welten beim Lesen als sehr zäh empfand.
Denn ich fieberte dem Ende entgegen, um endlich die Hintergründe zu erfahren.

Dann schließlich des Rätsels Lösung fand ich sehr interessant und ich empfand dies als eine wirklich gelungene Auflösung mit einer grandiosen Idee dahinter.

Während des Lesens der Bände, fragte ich mich des Öfteren, ob es wirklich eine Trilogie sein muss, oder ob man die Geschichte nicht auch in einem Band hätte zusammen fassen können. Im Nachhinein würde ich sagen, dass die Aufteilung ok ist, denn ich finde der Leser wird langsam auf das Ende hingeführt und es ist und bleibt insgesamt sehr spannend.

Während des Lesens der Bände, fragte ich mich des Öfteren, ob der Titel "Labyrinth" wirklich passend ist, da doch Welten durchlaufen werden müssen. Im Nachhinein würde ich sagen, dass die Bezeichnung ok geht.

Während des Lesens der Bände, fragte ich mich des Öfteren, ob die in den Titeln angedeutete "Aktivität" des Labyrinths gerechtfertigt ist ("... erwacht" oder "... jagt dich") und ob das Labyrinth wirklich so viel Einfluss auf das Geschehen nimmt. Im Nachhinein würde ich sagen, dass diese Andeutungen nicht unpassend sind.

Leider kann ich natürlich hier die Auflösung nicht verraten.
Aber so viel: Es geht um wissenschaftliche und technische Ansätze.
Und das hängt mir persönlich echt nach und lässt mich gar nicht mehr los.
Vielleicht gerade, weil ich als Leser durch so viele Welten und Seiten durchhalten musste, um endlich ans Ende zu gelangen; aber auf jeden Fall gab mir das Ende einiges zum Denken und Knabbern.

Mein Fazit: Durchhalten - es lohnt sich wirklich alle drei Bände zu lesen!