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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2024

Düster

A Study in Drowning (A Study in Drowning, Band 1)
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Selten habe ich ein Buch gelesen das so schwermütig ist, so eine Endstimmung vermittelt, wäre da am Ende nicht der Sieg über die Frauenfeindlichkeit, über Engstirnigkeit, veraltetet Dogmen gewesen. ...

Selten habe ich ein Buch gelesen das so schwermütig ist, so eine Endstimmung vermittelt, wäre da am Ende nicht der Sieg über die Frauenfeindlichkeit, über Engstirnigkeit, veraltetet Dogmen gewesen. Es erinnert an Rebecca von Daphne Du Maurier, an die Mystery Groschenromane, Bücher die jüngere Leserinnen wahrscheinlich kaum kennen.
Effy eine junge Architekturstudentin die eigentlich lieber Literatur studieren würde, es aber nicht darf weil dieser Studiengang nur Männern vorbehalten ist.
Sie liebt ein Buch über den Elfenkönig und seine menschliche Geliebte und verehrt den Autor sehr. Sie soll Vorschläge für die Renovierung des Hauses von ihm machen. Bei dem Anwesen das bereits verfällt, trifft sie den Literaturstudenten Preston der den Nachlass sichtet. Eine beginnende Liebesgeschichte die etwas Licht in die Geschichte bringt. Bei den Nachforschungen der beiden kommt Unsägliches zu Tage.
Die Geschichte über ein Fantasy Buch das in die Realität, die ebenfalls sehr fiktional ist, hereinspielt ist fast schon gruselig. Geschehnisse wie Missbrauch in jeder Form, Verunglimpfung, Misshandlung spielen eine Rolle. Das Effy an ihrem Schicksal fast zerbricht und nur mit Hilfe von Medikamenten den Alltag übersteht, erscheint fast verständlich, es vermittelt nur ein falsches Bild. Denn am Ende wird aufgezeigt das Zuneigung und Respekt die gleiche ausgleichende Wirkung auf sie hat.
Für mein Empfinden wird der Kampf von Effy und Angharad um ihr eigenes Leben und die Anerkennung ihrer Leistungen zu flach beschrieben, diese wichtige Botschaft geht in den Fantasy Elementen unter.

Veröffentlicht am 10.09.2024

Ermitteln wie Sherlock Holmes

Mord in der Charing Cross Road
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In einem Antiquariat gibt es einen Toten, das Opfer war nicht der Beliebteste der Angestellten aber das hat ihm nun doch niemand gewünscht oder doch?
Wie konnte der Mord geschehen, es wurde ...

In einem Antiquariat gibt es einen Toten, das Opfer war nicht der Beliebteste der Angestellten aber das hat ihm nun doch niemand gewünscht oder doch?
Wie konnte der Mord geschehen, es wurde doch niemand gesehen der sich an den Angestellten vorbei nach oben ins Büro geschlichen hat. Ein Geist der schon längere Zeit sein Unwesen treibt könnte der Täter sein. Aber im Nachkriegs London glaubt niemand mehr an Geister, also muss es ein Mensch gewesen.
Es ist eine ältere Krimi Serie die neu aufgelegt wurde. Bisher ist mir die Autorin nicht untergekommen, mir gefällt der Stil er ist nicht aufgesetzt altmodisch sondern man merkt es ist die Gegenwart in der die Autorin gelebt hat die hier beschrieben wird. Die Einrichtung der Wohnungen, die Einstellung zu arbeitenden Frauen, bzw. unverheirateten Frauen, die Höflichkeit und Rücksichtnahme gegenüber dem schwachen Geschlecht. Alles wirkt authentisch auch wenn aus heutiger Sicht hoffnungslos veraltet.
Die sehr vielen Details und Beschreibungen noch so kleiner Dinge wirkt als ob der Leser Sherlock Holmes spielen soll. Diese Details erklärt er ja immer wenn er den Fall gelöst hat. Hier lesen wir diese Einzelheiten wären die Polizei und die beiden unfreiwilligen Ermittler aus der Buchhandlung kein Auge für diese Dinge haben. Es ist wie ein großes Puzzle bei dem die Teile nur an den unterschiedlichen Schnittformen erkennbar sind, denn es gibt kein Motiv. Die Mischung aus Krimi und beginnender Beziehung zwischen Sally und Johnny ist gelungen. Denn die zaghafte Annäherung der beiden passt absolut zum Setting. Es ist alles sehr langsam erzählt, mit wenig Blut und anderen spannenden Einzelheiten, gewöhnungsbedürftig. Aber mit dem zweiten Band wird das Gefühl des Ungewohnten verschwunden sein.

Veröffentlicht am 05.09.2024

Venezianisches Glas

Das Geheimnis der Glasmacherin
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Das Glas aus Murano, einer Insel die zu Venedig gehört, ist seit Jahrhunderten weltberühmt. In diesem Buch begleiten wir Orsola und ihre Familie durch die Jahrhunderte und immer dabei das Glas ...

Das Glas aus Murano, einer Insel die zu Venedig gehört, ist seit Jahrhunderten weltberühmt. In diesem Buch begleiten wir Orsola und ihre Familie durch die Jahrhunderte und immer dabei das Glas das sie herstellen, künstlerisch gestalten. Sie leben und sterben mit Glas. Die Geschichte beginnt im Jahr 1468, der Patriarch der Familie Rosso stirbt unerwartet und hinterlässt eine Glashütte und unerfahrene Erben. Orsola seine kleine Tochter hat in der Werkstatt nichts zu suchen, es ist Männerarbeit und die Frauen sind für den Haushalt verantwortlich. Aber das Geld ist knapp und daher sucht die Mutter nach allen möglichen Auswegen aus der Misere. Das Mädchen lernt Glasperlen herzustellen, das Einzige das Frauen dürfen.
Sehr detailliert wird die Herstellung von Glas und die Lebensumstände beschrieben, z. B.: auch die Mode im Wandel der Zeiten und nicht nur zu Beginn des Romans, sondern wir begleiten Orsola durch den Lauf der Jahrhunderte, erfahren von den Veränderungen, egal ob politisch, gesellschaftlich oder im persönlichen Leben der Familie Rosso. Die Welt dreht sich weiter aber die Familie ist in einer Art Blase, sie altern nicht, sie gleiten durch die Zeit ohne das wir Leser von Generationen begleitet werden. Immer erlebt Orsola die Pest, die Kriege, bis hin zu Corona.
Ein Stilmittel mit dem ich nicht so recht warm geworden bin. Es ist gut das man nicht ständig neue Familienmitglieder kennen lernt, Kinder, Enkel, Urenkel und weitere Ur. Aber es gibt keine Erklärung wie andere auf die nicht alternde Glaskünstlerin reagieren. Sie scheint ein Geist zu sein, sie sieht alles, kommentiert und berichtet während andere sie nur in diesem Augenblick erleben, ein Kind, eine junge Frau, eine Frau mittleren Alters, eine Ältere. Sie dagegen weiß das sie in diesem Augenblick mit dem Urenkel eines alten längst verstorbenen Freundes spricht.
Ich mag die Bücher der Autorin, die Informationsvielfalt ist immer spannend verpackt, nur hier hat mir die Verpackung nicht so gut gefallen.

Veröffentlicht am 04.08.2024

Triggerwarnung

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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Erin vermisst auch nach drei Jahren ihre beste Freundin sehr, dass ihr Leben nur dahin dümpelt. Sie trifft keine Entscheidungen, lässt sich von ihrer Chefin schikanieren und hat nur Gelegenheitsliebhaber. ...

Erin vermisst auch nach drei Jahren ihre beste Freundin sehr, dass ihr Leben nur dahin dümpelt. Sie trifft keine Entscheidungen, lässt sich von ihrer Chefin schikanieren und hat nur Gelegenheitsliebhaber.
James macht seinen Job um Geld zu verdienen, ja nicht nachdenken, denn dann müsste er auch in die Zukunft schauen und nicht nur zurück. Seine Mutter ist depressiv und sein Vater hat alles für sie aufgegeben, dafür hat er wenig Verständnis und gibt ihm die Schuld an seinem Schicksal als Mobbingopfer in der Schule."
Die beiden waren mal enge Freunde aber dann....
Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich an "E-Mail für dich" und erwartete eine spritzige Geschichte mit und über Bücher. Leider wurden die Klassiker nur erwähnt und die Kommentare dazu, kann man teilweise nur verstehen wenn man das entsprechenden Bücher - Wer die Nachtigall stört - Jane Austens Werke - Charles Dickens -selber gelesen hat.
Dazu kommen die schweren Probleme wie brutales Mobbing, manische Depressionen, Queere Menschen, Krebs und Zukunftsängste.
Die Mischung hat nicht funktioniert.
Die beiden wirkten so in Selbstmitleid versunken, das ich sie am liebsten geschüttelt hätte, kommt mal in die Puschen oder bei Erin gesagt: Das hätte Bonnie nicht gewollt und bei James: Dein Vater ist toll und das ist große Liebe, schlimm das du Probleme hattest aber steh jetzt darüber und leg los.
Durch diese Nebenschauplätze ging der Teil mit den Klassikern aus dem Bücherschrank und den Kritzeleien zu den Zitaten unter. Schade.

Veröffentlicht am 26.07.2024

Höhen und Tiefen

Bevelstoke – Die unergründlichen Wege einer Lady
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Nach den Bridgertons nun die Familie Bevelstoke. Auch wieder Töchter und Söhne die unter die Haube müssen, aber bitte nach den Geschmack der Eltern. Nur hier ist es etwas anders. Harry hatte während seiner ...

Nach den Bridgertons nun die Familie Bevelstoke. Auch wieder Töchter und Söhne die unter die Haube müssen, aber bitte nach den Geschmack der Eltern. Nur hier ist es etwas anders. Harry hatte während seiner Kindheit und Jugend nur gleichgültige Eltern eher musste er sich um sie kümmern als umgekehrt. Olivias Eltern spielen eine so geringe Rolle in diesem Roman das sie nicht erwähnenswert sind. Außer Ja und Amen zur Eheschließung am Ende des Romans.
Dieser Roman hat extreme Höhen und Tiefen. Die Dialoge waren herrlich frech und voller Anspielungen. Die Situationen waren voller Komik so das man viel Schmunzeln konnte. Dazwischen gab es ellenlange Monologe zu der Kindheit von Harry und Olivias Gedanken was sie gerne gesagt oder getan hätte. Zudem war am Ende der Einschub wie aus einem Groschenroman zu viel des Guten. Dahätte stattdessen ihre Eltern einen großen Auftritt haben dürfen. So in der Art mit dieser Ehe sind wir nicht einverstanden etc..
Ich finde Julia Quinn nicht schlecht aber an Georgette Heyer kommt sie nicht heran.