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Veröffentlicht am 19.11.2017

Eine liebenswerte Geschichte für Kinder

Nulli und Priesemut: Nulli und Priesemut sind krank
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Nulli und Priesemut. Frosch und Hase - so verschieden wie Feuer und Wasser und trotzdem sind sie die dicksten Freunde. Mein Sohn liebt diese beiden Figuren und hat sogar sein Lieblingskuscheltier kurzerhand ...

Nulli und Priesemut. Frosch und Hase - so verschieden wie Feuer und Wasser und trotzdem sind sie die dicksten Freunde. Mein Sohn liebt diese beiden Figuren und hat sogar sein Lieblingskuscheltier kurzerhand Nulli getauft. Ich kann seine Leidenschaft für diese beiden liebenswerten Kreaturen sehr gut nachvollziehen. Zu unserem großen Glück sind wir vor kurzen darauf aufmerksam geworden, dass es Nulli und Priesemut nicht nur in der Sendung mit der Maus, sondern auch in der Welt der Bücher gibt. Mit „Nulli und Priesemut sind krank“ ist nun die neueste Geschichte aus der Feder von Matthias Sodtke bei uns eingezogen.

Das Bilderbuch, welches für Kinder ab 3 Jahren empfohlen wird, beginnt mit einer für die Freunde typischen Szene: Nulli und Priesemut sitzen am Küchentisch und essen ihre Lieblingsspeisen. Während Priesemut noch seine dicken Brummer salzt, beißt Nulli schon genüsslich von seinem Möhrenbrot ab – und prompt verschluckt er sich an einem Stück. So heftig, dass er keine Luft mehr bekommt. Zum Glück hat Priesemut kürzlich einen Erste-Hilfe-Kurs belegt und weiß, was zu tun ist. Doch ein Unglück kommt bekanntlich selten allein. Nachdem es Nulli wieder etwas besser geht, spielen beide Freunde kranker Hase. Priesemut umsorgt seinen Patienten mit Hingabe und stürzt selbst, nachdem er unachtsam auf einen Stuhl geklettert ist, auf den Kopf. Nun ist Nulli an der Reihe sich um seinen Freund zu kümmern. Doch wer Hase und Frosch kennt, weiß, dass die Geschichte auch nach diesem Vorfall noch lange nicht zu Ende ist.

Nulli und Priesemut spiegeln für mich eine typische Freundschaft: Man hat sich gern, tobt und spielt zusammen, aber manchmal langweilt man sich auch und streitet miteinander. Und trotzdem verträgt man sich, nachdem das Gewitter sich verzogen hat und ist in wichtigen Momenten für den anderen da und steht ihm bei.

Mit Erster Hilfe kann man meiner Meinung nach nicht früh genug anfangen. Umso schöner ist es, dass Matthias Sodtke sich in seinem neuen Kinderbuch diesem Thema auf kindgerechte Weise nähert. Aber nicht nur diesem Thema. Er berichtet auf den 32 eingebundenen Seiten mit einem einfachen Fließtext auch, wie es sich anfühlt, wenn man krank und auf Hilfe angewiesen ist. Und wie schön es ist, wenn sich ein guter Freund um dich kümmert.

Herzerwärmend ist nicht nur die Geschichte beider Freunde, sondern auch die farbenfroh gestalteten Illustrationen von Helmut Kollars. Auf jeder Seite gibt es neben Nulli und Priesemut wunderbare und urkomische Details zu entdecken.

"Nulli und Priesemut sind krank" von Matthias Sodtke ist eine sehr liebenswerte Geschichte für Kinder, die wie aus dem Leben gegriffen wirkt und viele wunderbare Botschaften vermittelt.

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Veröffentlicht am 13.11.2017

Ein großartiges Hörspiel

Drachenreiter – Die Vulkan-Mission
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Bei einigen Menschen hat man das Gefühl, dass ihnen alles gelingt - egal was sie auch tun. Wie bei Cornelia Funke. Ihre wunderbaren Geschichten haben in zahlreichen Ländern viele Leser begeistern können ...

Bei einigen Menschen hat man das Gefühl, dass ihnen alles gelingt - egal was sie auch tun. Wie bei Cornelia Funke. Ihre wunderbaren Geschichten haben in zahlreichen Ländern viele Leser begeistern können und einige wurden sogar verfilmt. Cornelia Funkes internationaler Erfolg hat sie scheinbar nie ermüdet und sie arbeitet weiterhin leidenschaftlich an neuen Projekten. Wie an ihrem Hörspiel-Debüt „Drachenreiter - Die Vulkan-Mission“, welches sie in dem 2016 eigens gegründeten Hörbuch-Label „Atmende Bücher“ selbst produziert hat.

Für dieses Hörspiel hat sich Cornelia Funke viele großartige Sprecher gesucht und eine Rolle in dem Spin Off der erfolgreichen "Drachenreiter" Reihe kurzer Hand selbst übernommen. In dem 90-minütigen Hörspektakel geht es um eine neue Mission der Organisation zum Schutz aller Fabelwesen – kurz FREEFAB. Nachdem überall in der Welt fantastische Wesen spurlos verschwinden, machen Drachenreiter Ben und seine Schwester Guinever sich große Sorgen. Auch Drache Lung muss etwas zugestoßen sein und für das Koboldmädchen Schwefelfell steht fest, dass das Verschwinden ihres Drachen kein Zufall ist. Als die FREEFAB an nähere Informationen zu den sich häufenden und merkwürdigen Vorfällen kommt, macht sich ein Team auf den Weg, um die Situation aufzuklären. Schwefelfell, der Homunkulus Fliegenbein und die fliegende Ratte Lola Grauschwanz begeben sich auf den Weg nach Island und machen in den Tiefen eines brodelnden Vulkans eine erschütternde Entdeckung.

Zugegeben, ich kannte die Welt der Drachenreiter noch nicht und trotzdem war ich sehr neugierig auf die Geschichte und auf dieses Hörspiel. Nicht zuletzt wegen der großartigen Riege der Sprecher. Zu meinem Glück handelte es sich bei diesem Titel um ein Spin Off und ich hoffte sehr, dass ich problemlos in die Geschichte finden würde. Ganz so leicht war der Einstieg für mich jedoch nicht. Dafür gab es einfach zu viele Charaktere, die ich nicht kannte. Umso konzentrierter musste ich besonders im ersten Teil der interessanten Handlung lauschen. Als ich dann zusammen mit Fliegenbein, Schwefelfell und Lola zur Kundschaftermission nach Island aufbrach, wurde es für mich einfacher und ich konnte vollends in die ideenreiche, immer wieder überraschende und fesselnde Geschichte eintauchen und viele spannende Momente mit den großartigen Protagonisten erleben. Dabei lernte ich viele bemerkenswerte Wesen kennen, die mich sehr neugierig auf die Welt der Drachenreiter gemacht haben.

Beim Hören von „Drachenreiter - Die Vulkan-Mission“ kommt man nicht umhin, die aufwendig betriebene Produktion zu bemerken. Denn Cornelia Funke hat nicht nur eine großartige und mitreißende Handlung für dieses Hörspiel geschrieben, sie hat auch ein gutes Händchen für die Wahl ihrer Sprecher bewiesen. Das Hörspiel wurde mit einer ansprechenden musikalischen Begleitung veredelt und in einer hohen Klangqualität zu einem absoluten Hörgenuss gekrönt. Auch die Verpackung des Hörspiels wurde sehr kreativ gestaltet und ist überaus gelungen.

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Veröffentlicht am 06.11.2017

Ein wunderbares Kinderbuch

Schlaf, Eule, schlaf
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Kennt ihr das? Ihr liegt im Bett und versucht krampfhaft zu schlafen, weil ihr am nächsten Tag früh raus müsst, doch der Schlaf will einfach nicht über euch kommen? Und viel schlimmer ist es dann noch, ...

Kennt ihr das? Ihr liegt im Bett und versucht krampfhaft zu schlafen, weil ihr am nächsten Tag früh raus müsst, doch der Schlaf will einfach nicht über euch kommen? Und viel schlimmer ist es dann noch, wenn jemand neben euch selig schlummert … Zum Haare raufen! Eule Olga hat ähnliche Probleme und ist sehr verzweifelt, weil sie wirklich alles versucht hat, um in den Schlaf zu kommen. Hellwach sitzt sie auf einem Ast und fragt sich, was sie nun tun soll. Sie muss doch schlafen, weil alle es tun. Nach zahlreichen Fehlversuchen macht sich Olga auf den Weg, um Rat bei den anderen Bewohnern des Waldes einzuholen.

In dem Bilderbuch „Schlaf, Eule, schlaf“ von Louis Slobodkin begleiten wir Leser auf 32 eingebundenen Seiten die kleine Eule Olga auf ihrer Suche nach einem hilfreichen Rat und lernen dabei einige possierliche Waldbewohner und ihre Eigenheiten und Schlafgewohnheiten kennen. Wir erleben viele urkomische Situationen, weil Olga sich wirklich jeden Rat zu Herzen nimmt und ihn kurzerhand ausprobiert. Habt ihr schon mal eine Eule zusammengerollt auf einem Baum oder kopfüber an einem Ast hängend sehen? Nach der Lektüre dieses wunderbaren Kinderbuches schon. Während des Lesens wird man nicht nur von Olga und den Waldbewohnern unterhalten. Man bekommt sogar ein kleines Liedchen vorgeträllert, welches mit Noten abgebildet ist. Dieses schöne Stück endet jedoch abrupt. Warum müsst ihr natürlich selbst nachlesen …

Das Besondere an diesem Buch für Kinder ist nicht nur die herzerwärmende und humorvolle Geschichte. Mich haben vor allem die überaus gelungenen Illustrationen und der unverwechselbare Zeichenstil von Louis Slobodkin begeistert. Denn dieser benutzt gerade mal eine Hand voll Farben und erschafft auf minimalistische Weise mit einfachen Strichen sehr imposante, stimmungsvolle und lebendige Illustrationen, die die Geschichte bereichern und komplettieren.

Der amerikanische Kinderbuchautor hat über 90 Kinderbücher geschrieben und zum größten Teil auch selbst illustriert. Der Diogenes Verlag hat mit „Schlaf, Eule, schlaf“ eines seiner Werke neu aufgelegt und ich hoffe, dass dieses Buch nicht der letzte Nachdruck sein wird. Bei uns ist diese Geschichte zu einem festen Bestandteil unserer allabendlichen Kuschel - Lesestunde vor dem zu Bett gehen geworden. Nicht nur, weil es thematisch sehr gut passt. Man kann sich einfach wunderbar entspannen mit dieser Geschichte und sich in den schönen Illustrationen verlieren.

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Veröffentlicht am 06.11.2017

Eine schöne Weihnachtsgeschichte

Hör mal (Soundbuch): Komm, wir feiern Weihnachten
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Die Tage werden kühler und kürzer und man hat das Gefühl, dass auch die Zeit viel schneller vergeht, als etwa im Sommer. Ehe man es sich versieht, steht Weihnachten vor der Tür. Das Weihnachtsfest hat, ...

Die Tage werden kühler und kürzer und man hat das Gefühl, dass auch die Zeit viel schneller vergeht, als etwa im Sommer. Ehe man es sich versieht, steht Weihnachten vor der Tür. Das Weihnachtsfest hat, nach den endlosen Streitigkeiten in meiner Familie und dem Tod meiner lieben Omi, erst durch die Geburt meines Kindes wieder an Bedeutung gewonnen. Aus diesem Grund schaue ich mich jetzt vermehrt nach Kinderbüchern um, die das Fest der Liebe thematisieren. Da mein Sohn nach wie vor eine große Leidenschaft für Soundbücher hegt, habe ich mit „Hör mal: Komm, wir feiern Weihnachten!“ einen Glücksgriff getan.

In diesem Weihnachtsbilderbuch geht es um zwei Nachbarsfamilien, die sich nicht besonders gut verstehen - Familie Maus und Familie Maulwurf. Beide stecken mitten in den Vorbereitungen für Weihnachten und bei beiden geht es turbulent zu. Es werden Kekse gebacken, Weihnachtslieder gesungen und Papa Maus möchte einen Tannenbaum aufstellen und rammt ihn kurzerhand in den Fußboden - so heftig, dass dieser sich bei Familie Maulwurf durch die Wohnzimmerdecke bohrt und ihre Weihnachtsdekoration zerstört. Zwischen beiden Familien entfacht ein neuer Streit. Einzig die Kinder Mörtel und Finchen versuchen sich auf das Fest zu besinnen und den Streit der Familien zu schlichten, um das Fest zu retten. Ob es ihnen gelingt, müsst ihr selbst nachlesen.

Dieser weihnachtliche Band der „Hör mal“ – Reihe richtet sich an Kinder über 3 Jahren. Dem entsprechend ist er aufgemacht. Die Geschichte ist mit insgesamt 32 eingebundenen Seiten etwas umfangreicher und komplexer aufgebaut. Die illustrierten Doppelseiten enthalten etwas mehr Text, weil Kinder in diesem Alter einfach mehr aufnehmen können, als kleinere. Auch die kindgerechte Handlung hat mehr Tiefgang und vermittelt einige gewichtige Botschaften.

Die Geschichte wird von wunderbaren und witzigen Illustrationen in warmen Farben aus der Feder von Astrid Henn ergänzt, auf denen es einiges zu entdecken gibt. Auf jeder illustrierten Doppelseite können ein oder mehrere Sounds – 4 Weihnachtslieder und 10 authentische Geräusche - auf Knopfdruck ausgelöst werden. Dabei müssen die Seiten jedoch wirklich glatt gestrichen sein, damit ein Geräusch oder ein Weihnachtslied erklingen kann. Und der Klang ist wie bei allen Büchern dieser Reihe von sehr hoher Tonqualität und macht dieses Kinderbuch auch zu einem Hörgenuss.

„Hör mal: Komm, wir feiern Weihnachten!“ von Katja Reider ist eine schöne Geschichte über den Weihnachtsfrieden und ein stimmungsvolles Weihnachtsbilderbuch mit vielen Liedern, lustigen Geräuschen und wunderbaren Illustrationen von Astrid Henn.

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Veröffentlicht am 01.11.2017

Ein gruselig schöner Wimmelspaß

Ich sehe was, Gruselige Bilderrätsel
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Nachdem es in unserer Halloweek überwiegend gruselige Buchtipps für hartgesottenen Leser gab, wird es heute etwas ruhiger. Denn heute gibt es mal einen Halloween-Buchtipp für die ganz kleinen Leser: „Ich ...

Nachdem es in unserer Halloweek überwiegend gruselige Buchtipps für hartgesottenen Leser gab, wird es heute etwas ruhiger. Denn heute gibt es mal einen Halloween-Buchtipp für die ganz kleinen Leser: „Ich sehe was, Gruselige Bilderrätsel“ von Jean Marzollo und Walter Wick.

Schlägt man dieses Bilderbuch für Kinder auf, wird man sofort von einer ganz eigenwilligen Atmosphäre in Empfang genommen. Wir Leser stehen vor einem Eisentor, welches zu einem alten Anwesen führt. Es ist dunkel und die Szene wird nur vom Mondlicht erhellt. Blättert man weiter und folgt dem gepflasterten Weg, gelangt man zu einem Haus im viktorianisch anmutenden Gewand. Jedoch hat dieses Haus, dessen Fassade etwas blässlich wirkt, seine besten Jahre hinter sich gelassen und wird nun von zahlreichen Ranken überwuchert. Jedoch muss es bewohnt sein, denn die Fenster, die nicht mit Brettern vernagelt wurden, sind hell erleuchtet. Einladend wirkt dieses geisterhafte Haus nicht, obwohl seine Tür ein Stück weit offen steht. „Tritt ein, wenn du dich traust“ steht auf einem Schild direkt vor dem Haus. Wer traut sich?

Hat man erst einmal die Schwelle des Hauses überwunden, führt uns Leser ein schauriger Begleiter durch dieses Buch. Von Seite zu Seite und von Zimmer zu Zimmer. Alle Räume wirken so gruselig und trotzdem folgen wir unserem knochigen Freund auf seiner Tour und landen irgendwann im Garten. Zugegeben, dieser Garten ist alles andere als schön. Aber gesehen sollte man ihn trotzdem haben. Irgendwann beginnt es zu dämmern und die Schrecken der letzten Nacht fallen von uns ab. Jetzt dürfen wir dieses Haus in einem anderen Licht sehen und haben vergessen, warum wir uns noch vor ein paar Stunden so gegruselt haben …

Schlägt man die erste Seite dieses stimmungsvollen Buches erst einmal auf, nimmt einen die Szenerie sofort gefangen. Vor allem die wunderbaren Bilder lassen den Leser nicht mehr los. Und hat man sich an den kunstvoll arrangierten Bildern erst einmal sattgesehen, entdeckt man die versteckten Details, auf die man in dem sich reimenden Text, der sich unterhalb jeder Szene befindet, hingewiesen wurde. Am Ende der Geschichte, bei der der Leser die eigentliche Hauptrolle spielt und seiner Fantasie freien Lauf lassen kann, gibt es ergänzend ein paar Rätsel zu den gesehenen Bildern. Hat man alle Rätsel gelöst und die passenden Bilder gefunden, wird es noch mal spannend, denn man wird aufgefordert, sich eine eigene Geschichte auszudenken.

„Ich sehe was, Gruselige Bilderrätsel“ von Jean Marzollo und Walter Wick ist ein geniales Bilderbuch, welches mit stimmungsvoll gruseligen und sehr aufwendigen Fotografien bestückt ist, auf denen man immer wieder Neues entdecken kann. Für Kinder garantiert es einen riesigen Wimmel-Spielspaß, bei dem sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen und ganz nebenbei ihre Konzentrationsfähigkeit trainieren können. Für Erwachsene ist es eine gute Möglichkeit kleine Leser lange zu beschäftigen und genussvoll wunderbare Bilder zu bestaunen.

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