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Veröffentlicht am 21.03.2018

Nach wie vor liebe ich die Geschichte um Protagonistin Feja

Die Feuerdiebin
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Allgemeines:

Die Feuerdiebin ist als zweiter Band in der Reihe um den Grauen Orden am 19.02.2018 als Paperback bei Blanvalet erschienen. Auf 576 Seiten könnt ihr das zweite Abenteuer von Protagonistin ...

Allgemeines:

Die Feuerdiebin ist als zweiter Band in der Reihe um den Grauen Orden am 19.02.2018 als Paperback bei Blanvalet erschienen. Auf 576 Seiten könnt ihr das zweite Abenteuer von Protagonistin Feja lesen. Es empfiehlt sich dringend, den ersten Band der Reihe, Die Dunkelmagierin, zu lesen, bevor ihr mit der Lektüre des zweiten Bandes beginnt. Aber das versteht sich ja auch eigentlich von selbst. Meine Rezensionen zum ersten Band findet ihr hier.

Nach wie vor ist unbekannt, wer sich hinter dem Namen Arthur Philipp verbergen könnte. Es soll ein bekannter deutscher Autor sein, der 1965 geboren worden ist. Es handelt sich jedoch um ein Pseudonym. Natürlich stellt sich dann immer die Frage, warum für genau dieses Buch ein Pseudonym verwendet wird. Und warum dann damit Werbung gemacht wird, dass sich hinter dem Pseudonym ein erfolgreicher deutscher Autor verbirgt. Aus Verkaufsgründen? Soll die Reihe dadurch bekannter werden? Ist das gelungen?

Inhalt:

„Feja hat sich vom grauen Orden und seinen Intrigen abgewandt und ist auf der Flucht. Doch nicht nur die grauen Magier jagen sie, sondern auch die Soldaten des Königs und seine Feuermagier, da sie den Kronprinzen ermordet haben soll. Während sich alle auf die Verfolgung der jungen Magierin konzentrieren, setzt der Abot des grauen Ordens einen Plan in Gang, der die grauen Magier wieder zu alter schrecklicher Macht führen soll. Er ahnt nicht, dass ausgerechnet Feja dazu ausersehen ist, ihn aufzuhalten …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Die Feuerdiebin stand schon lange auf meiner Leseliste. Vom Auftaktband der Reihe, Die Dunkelmagierin, war ich wirklich begeistert. Ich habe ihn in meiner Rezension als „ein[en] fantastisch[en] Reihenauftakt für Fans komplexer magischer Geschichten“ bezeichnet und das Buch mit fünf Herzen bewertet. Nach dem Lesen des zweiten Bandes war ich jedoch ehrlich gesagt ernüchtert. Dieser zweite Band kann leider nicht an das (hohe) Niveau des ersten Bandes anschließen. Warum das so ist, möchte ich euch gerne heute in meiner Rezension erklären.

„Auf der Suche nach ihrer Vergangenheit rettet sie die Zukunft.“ (Buchrücken)

Feja haben wir im ersten Band der Reihe als starke Protagonistin kennengelernt, die innerhalb der Handlung des Buches auf sehr viele interessante und durchaus eigenwillige (bis hin zu „etwas kauzig verrückte“) Charaktere trifft. Genau das finden wir auch im zweiten Band der Reihe vor. Erneut könnt ihr euch über die (sympathischen und besonderen) Charaktere einen Überblick verschaffen, indem ihr nach hinten blättert und in der Klappenbroschur das Verzeichnis der Dramatis Personae durchstöbert. Diese Art von Übersicht über die auftretenden Charaktere finde ich sehr schön. So etwas habe ich bisher in keinem anderen Buch gesehen. In diesem Verzeichnis wird ein guter Überblick gegeben, auch wenn nicht alle Charaktere dort aufgeführt sind. Da wir in Die Feuerdiebin nicht nur auf alte, sondern auch auf neue Protagonisten treffen, erscheint ein lückenloses Auflisten der Charaktere auch schier unmöglich. Aufgrund der Übersichtsliste ist mir der Einstieg in den zweiten Band recht leicht gefallen, obwohl die Lektüre des komplexen ersten Bandes bereits ein ganzes Jahr zurückliegt.

Der Schreibstil von Arthur Phillip ist nach wie vor flüssig und angenehm zu lesen. Obwohl Die Feuerdiebin in einer so magischen und komplexen Welt spielt, fällt es dem Leser durch den gewählten Schreibstil leicht, der Handlung zu folgen. Als Leser lernt man mit dem Fortschreiten der Handlung immer mehr von der Welt der Magier kennen. Dabei werden wichtige Details enthüllt, die das Gesamtverständnis begünstigen. Vor allem zu der ganz eigenen Magie der Welt werden viele interessante Aspekte hinzugefügt.

Zunächst klingt das doch alles sehr positiv oder?

Aber nun kommen wir zu dem Grund, aus dem ich diesem Buch am Ende nur drei Herzen geben werde. Es ist zu lang. Das macht ja eigentlich überhaupt nichts, ich lese sehr gerne sehr, sehr lange Bücher. Aber ich meine wirklich die Grundbedeutung des Wortes lang… Die Feuerdiebin ist zu lang. Langwierig, in die Länge gezogen und an einigen Stellen dadurch auch nicht nur ein wenig langweilig. Das hätte nicht sein müssen. Aber irgendwie ist es dazu gekommen. Die Handlung ist an vielen Stellen so sehr in die Länge gezogen, dass man sich fragt, warum das so ist. Ist das die immerwährende Krux eines Mittelteils? Sind die Erwartungen zu hoch und ist es zu schwer, auf allen Ebenen an das Niveau des ersten Bandes anzuknüpfen? Warum musste dieser Band genauso viele Seiten haben wie der erste Band? Die Geschichte hätte man mit Sicherheit auch auf weniger Seiten erzählen können und es hätte der Qualität keinen Abbruch getan, nein sogar im Gegenteil. Nur weil ein erster Teil 576 Seiten hat, muss der zweite Teil doch nicht ebenfalls 576 Seiten haben – oder? Fragen über Fragen, die hoffentlich mit einem fulminanten dritten Teil der Reihe beantwortet werden!

Fazit:

Nach wie vor liebe ich die Geschichte um Protagonistin Feja. Leider konnte mich Die Feuerdiebin nicht so sehr überzeugen wie Die Dunkelmagierin. Der zweite Teil der Reihe weist zu viele Längen auf, die dem Buch die Spannung nehmen.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Verfolgung

Verfolgung
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Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

David Gunnar Fransiscus Lagercrantz ist ein schwedischer Schriftsteller und Journalist. Bevor er Romane schrieb, ...

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

David Gunnar Fransiscus Lagercrantz ist ein schwedischer Schriftsteller und Journalist. Bevor er Romane schrieb, veröffentlichte er Biographien und arbeitete als Kriminalreporter bei der schwedischen Tageszeitung Expressen. International bekannt wurde er mit der Fortsetzung der Milleniumtrilogie um Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist, die er nach dem Tod Larssons weiterschrieb. Verfolgung ist der insgesamt fünfte und sein zweiter Band dieser Reihe. Er ist auf Deutsch bei Heyne erschienen und umfasst 480 Seiten. Die ersten drei Bände wurden in Schweden und Amerika verfilmt.

Inhalt:

„Im Frauengefängnis Flodberga herrscht ein strenges Regiment. Alle hören auf das Kommando von Benito Andersson, der unangefochtenen Anführerin der Insassinnen. Lisbeth Salander, die eine kurze Strafe absitzt, versucht tunlichst, den Kontakt zu vermeiden, doch als ihre Zellennachbarin gemobbt wird, geht sie dazwischen und gerät ins Visier von Benitos Gang. Unterdessen hat Holger Palmgren, Lisbeth Salanders langjähriger Mentor, Unterlagen zutage gefördert, die neues Licht auf Salanders Kindheit und ihren Missbrauch durch die Behörden werfen. Salander bittet Mikael Blomkvist, sie bei der Recherche zu unterstützen. Die Spuren führen sie zu Leo Mannheimer, einem Finanzanalysten aus sehr wohlhabendem Hause. Was hat dieser mit Lisbeth Salanders Vergangenheit zu tun? Und wie soll sie den immer schärfer werdenden Attacken von Benito und ihrer Gang entgehen?“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Verfolgung hat einen Klappentext, der so gar nicht zu Lisbeth Salanders Charakter, den man aus den vorangegangenen Bänden der Reihe kennt, zu passen scheint. Denn Angst ist bisher keine Eigenschaft von Lisbeth. Ein geschickt gewählter Zug, ist man als Leser doch nun sehr gespannt, welche neue und bisher unbekannte Facette von Lisbeths Figur einen erwartet.

Lagercrantz setzt mit diesem Buch zum zweiten Mal die Stieg-Larsson-Reihe fort und macht das grundsätzlich passabel. Wenn man es nicht wüsste, würde man als Leser nicht bemerken, dass hier ein anderer Autor schreibt (was den Stil betrifft). Inhaltlich sieht es anders aus.

Lagercrantz schafft es nur schwer, die atemlose Spannung zu erzeugen, die einen bei den ersten drei Bänden gepackt hat. Er erzählt eine gute Geschichte, will dabei aber sowohl Lisbeths Vergangenheit, ihre aktuelle Situation, Gesellschaftskritik und die Auseinandersetzung mit dem fundamentalistischen Islam in den Fokus stellen. Und das ist zu viel des Guten. Allen Themen wird ähnlich viel Raum eingeräumt, das unterbricht den Spannungsbogen. Oft ist zudem der moralische Zeigefinger allzu deutlich zu merken. Positiv ist anzumerken, dass die Handlung zunehmende Fahrt aufnimmt und man wirklich wissen will, was hinter Lisbeths Schicksal steckt. Ich bin bei diesem Buch hin- und hergerissen: Die letzten 200 Seiten sind sehr spannend, nun ist man richtig drin in der Geschichte und es dürfte gerne weitergehen. Das wird es auch sicher im nächsten Band. Den wird es geben, davon gehe ich aus.

Nach dem Lesen muss ich feststellen, dass der Klappentext wirklich nicht zu Lisbeths Charakter passt. Wer den geschrieben hat, der hat das Buch nicht (oder nur oberflächlich) gelesen!

Fazit:

Wenn man nicht allzu sehr mit den von Stieg Larsson geschriebenen Bänden vergleicht, kann man die Fortsetzung von Lagercrantz sehr gut lesen. Als echter Larsson-Fan sieht das anders aus. Und ich bin ein echter Larsson-Fan.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Potenzial

Herrscherin der tausend Sonnen
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Allgemeines:

Herrscherin der tausend Sonnen ist am 30.10.2017 bei cbt erschienen. Das Taschenbuch hat 400 Seiten und ein Cover, das mich neugierig gemacht hat. Der Originaltitel des Jugendbuches lautet ...

Allgemeines:

Herrscherin der tausend Sonnen ist am 30.10.2017 bei cbt erschienen. Das Taschenbuch hat 400 Seiten und ein Cover, das mich neugierig gemacht hat. Der Originaltitel des Jugendbuches lautet Empress of a Thousand Skies. Es ist der Debütroman von Autorin Rhoda Belleza, die bisher als Kinder- und Jugendbuchlektorin tätig war. Der zweite Band dieser Reihe wird im Juni 2018 erscheinen. Wer neugierig ist, kann sich hier den zweiten Band anschauen – den Titel möchte ich noch nicht verraten…

Inhalt:

„Eine Prinzessin, so mutig wie Arya Stark

Prinzessin Rhee Ta’an beherrscht das Schwert meisterhaft und will nur eins: Rache. Nachdem ihre Familie ausgelöscht wurde, ist sie für den korrupten Kronregenten lediglich eine Marionette. Jetzt, mit fast 16, wird sie die Kaiserkrone tragen und hofft, endlich die Mörder ihrer Angehörigen zu bestrafen. Doch dann entkommt Rhee selbst nur knapp einem Anschlag und muss untertauchen. Zur gleichen Zeit verschwindet ihr vermeintlicher Mörder – Pilot Alyosha, eben noch galaktischer Superstar, nun von der Regierung gejagter Verbrecher. Aly und Rhee ahnen noch nicht, dass das Schicksal der ganzen Galaxie in ihren Händen liegt: Eine dunkle Macht droht ihre Welt in einen interplanetaren Krieg zu stürzen …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Mich hat die Beschreibung des Inhalts von Herrscherin der tausend Sonnen neugierig gemacht. Mir war von Anfang an klar, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, und genau dieses Merkmal hat mich angezogen. Eine Mischung aus Star Wars, einer starken Protagonistin und fantastischen Elementen – das musste ja einfach gut werden. Nach der Lektüre sage ich: Ja, es war gut. Und: Nein, es war nicht gut. Wie kann das sein?

Das, was mich an Herrscherin der tausend Sonnen wirklich begeistern konnte, war, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Dieser Effekt wurde zum einen dadurch erzeugt, dass Rhoda Belleza einen Schreibstil hat, der sich einfach so „weglesen“ lässt. Ich habe das Buch an einem Tag geradezu verschlungen. Es bietet sich dafür sehr gut an, trotz der Leichtigkeit, die der Schreibstil ausstrahlt, besitzt es in großen Teilen eine Spannung, die mich nicht mehr losgelassen hat.

In Herrscherin der tausend Sonnen besteht jedoch eine große Diskrepanz zwischen der Beschreibung der Protagonistin und der tatsächlichen Erscheinung dieser. Rhiannon bzw. Rhee soll ein starkes Mädchen sein, das in der Öffentlichkeit als zart und zerbrechlich dargestellt wurde. Der Klappentext offeriert uns, dass sie eigentlich sehr stark ist und große Rachepläne hat. Sie wird sogar mit Arya Stark aus Ein Lied von Eis und Feuer verglichen. Durch das ganze Buch wirkt sie zwar auf der einen Seite oberflächlich gesehen stark, aber auf der anderen Seite sehr schwach. Sie durchblickt – anders als der Leser – überhaupt nicht die Machenschaften der Menschen, denen sie begegnet. Man ist ihr als Leser immer ein Stück voraus und möchte sich manchmal an den Kopf fassen, weil sie bestimmte Dinge einfach nicht bemerkt. Und auch die anderen Charaktere behandeln sie so, als wenn sie in ihren Augen eindeutig nicht stark wäre. Sie wird oftmals als kleines Mädchen bezeichnet und handelt teilweise lediglich von ihren Gefühlen geleitet. Leider ist der Autorin in diesem Punkt nicht gelungen, das Bild einer starken Protagonistin aufrechtzuerhalten. Schade, denn Rhee hat unglaubliches Potenzial. Aber leider wirken die anderen Protagonisten, obwohl sie nur wenige Jahre älter sind als sie, wesentlich älter.

Die Handlung des Buches wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Rhee selbst und der männliche Protagonist Alyosha wechseln sich dabei in regelmäßigen Abständen ab. Die Perspektive von Rhee hat mir zu Beginn der Lektüre besser gefallen, als die des männlichen Protagonisten. Als dieser eingeführt wurde, hatte ich kurzfristig Angst, dass Herrscherin der tausend Sonnen ein reiner Teenagerroman werden könnte. Alyoshas Perspektive wirkt anfangs befremdlich bzw. zu jugendlich, um zu der starken Protagonistin, die uns versprochen worden war, zu passen. Zum Glück entwickelt sich seine Denkweise weiter und irgendwann wirkt er dann tatsächlich reifer als Rhee. Er begegnet auf seiner Reise interessanten Charakteren, die überraschende Wendungen in die Geschichte bringen.

Nichtsdestotrotz möchte ich nach der Lektüre dieses ersten Bandes wissen, wie sich der Schreibstil und die Geschichte der Autorin im zweiten Band verändern und entwickeln werden. Bei Büchern, die mich einerseits in ihren Bann ziehen konnten, andererseits aber auch viele Kritikpunkte offengelegt haben, bin ich immer sehr gespannt, ob die Autoren im zweiten Band ihr Potenzial stärker ausschöpfen werden. Aus diesem Grund werde ich die Reihe weiterverfolgen.

Fazit:

Ein Buch, das Potenzial und viele spannende Elemente beinhaltet. Ich bin gespannt, ob die von mir erwähnten Kritikpunkte auch im zweiten Band zu finden sein werden. Oder wird es Rhoda Belleza gelingen, mich zu überraschen?

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zorn und Morgenröte

Zorn und Morgenröte
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Allgemeines:

Zorn und Morgenröte stammt von der jungen Autorin Renée Ahdieh und erscheint heute beim One Verlag. Der One Verlag ist sozusagen die Abteilung für junge Erwachsene bei Bastei Lübbe und hat ...

Allgemeines:



Zorn und Morgenröte stammt von der jungen Autorin Renée Ahdieh und erscheint heute beim One Verlag. Der One Verlag ist sozusagen die Abteilung für junge Erwachsene bei Bastei Lübbe und hat sich „All-Age“ auf die Fahnen geschrieben. Als gebundenes Buch hat Zorn und Morgenröte mit 397 Seiten eher ein schmaleres Format, liegt aber gut in der Hand. Auf dem Cover wird der in Richtung der orientalischen Welt gehende Inhalt bereits angedeutet. Stimmiger und geheimnisvoller wäre es, wenn der abgebildete Augenausschnitt etwas schärfer wäre oder kein Gesichtsausschnitt, sondern nur das Auge zu sehen wäre. Ich hätte mir einen etwas ausgefalleneren Titel gewünscht. Zorn und Morgenröte ist kein Titel, der mich im Laden sofort angesprochen hätte.

Inhalt:



„Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um jeden Preis überleben will. Sie stehen auf verschiedenen Seiten und könnten unterschiedlicher nicht sein … Und doch werden sie magisch voneinander angezogen …

Eine märchenhafte Geschichte über wahrhaft große Gefühle.“ (One Verlag)

Meine Meinung:



Ich gebe euch ja immer den Inhalt wieder, der vom Verlag publiziert oder hinten auf dem jeweiligen Buch abgebildet ist. Bei Zorn und Morgenröte habe ich geschwankt und mich fast dafür entschieden, den Klappentext abzubilden. Dort wird inhaltlich weitaus mehr verraten, weshalb ich mich letztendlich dagegen entschieden habe. Aber es wird deutlich, dass dieses Buch sich inhaltlich eindeutig an der Geschichte von 1001 Nacht orientiert. Man könnte sogar sagen, dass sich die Rahmenhandlung aus 1001 Nacht zusammensetzt. Autorin Renée Ahdieh schreibt auf ihrer Seite, dass Zorn und Morgenröte von 1001 Nacht „inspired“ ist. Als Leser stellt sich für mich dann immer die Frage, inwiefern der Autor dann noch etwas wirklich Eigenes geschrieben und erschaffen hat.

Ahdieh hat einen schönen Schreibstil. Sie erzählt die Geschichte von Shahrzad mit viel Feingefühl und versetzt den Leser in eine orientalische Welt. Manchmal erinnert mich alles auch an Aladin, da sogar die Namen Aladin und Jasmin vorkommen. Der Autorin gelingt es gut, die Atmosphäre des Orients einzufangen. Die von ihr entworfenen Charaktere sind sympathisch, aber eigentlich ist nur Shahrzad richtig detalliert ausgebaut. Die anderen Charaktere wirken noch recht blass, ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Es wird nämlich einen zweiten Band geben, das merkt man (leider) auch deutlich während des Lesens. An einigen Stellen wünschte ich mir mehr Handlung. Es hätte vor allem gegen Ende etwas mehr passieren können. Ein großer Kritikpunkt ist für mich, dass ich das Geheimnis der ganzen Geschichte viel zu schnell geahnt bzw. gewusst habe. Daher kann ich für Zorn und Morgenröte keine 5 Herzen vergeben, bin aber gespannt, wie sich die Autorin und die Geschichte im Folgeband weiter entwickeln werden.

Fazit:



Schönes, ausbaufähiges Jugendbuch, das den Leser mit in den magischen Orient nimmt. Für die Fortsetzung wünsche ich mir etwas mehr Tiefgang, Potential dafür hat die Geschichte um Shahrzad nämlich.

Veröffentlicht am 05.07.2021

Fantasy für junge Leser*innen

Meeresglühen (Romantasy-Trilogie, Bd. 1)
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Allgemeines:

Meeresglühen – Geheimnis in der Tiefe ist im Februar 2021 im Coppenrath Verlag erschienen. Das Hardcover mit Prägungen und schimmernden Effekten hat 496 Seiten und eine Altersempfehlung ...

Allgemeines:

Meeresglühen – Geheimnis in der Tiefe ist im Februar 2021 im Coppenrath Verlag erschienen. Das Hardcover mit Prägungen und schimmernden Effekten hat 496 Seiten und eine Altersempfehlung für Leserinnen ab 14 Jahren. Ich möchte gerne bereits an dieser Stelle die Einschränkung hinzufügen, dass sehr erfahrene 14-jährige Leserinnen nicht die richtige Zielgruppe für Meeresglühen sind. Vielleicht sollte dieses Buch lieber Leserinnen ab 12 empfohlen werden.

Meeresglühen ist der Auftakt zu einer Trilogie und optisch ein wahrer Hingucker. Es fällt durch seine detailreiche Gestaltung ins Auge und zieht mit Sicherheit die Blicke vieler Leser
innen auf sich.


Inhalt:

„Das bisschen Sturmflut … Ella ist fest entschlossen, sich ihren Cornwall-Urlaub in Grannys Cottage nicht verderben zu lassen. Als sie jedoch einen vermeintlichen Surfer vor dem Ertrinken rettet, ist in ihrem Leben plötzlich nichts mehr wie vorher. Denn der geheimnisvolle Aris stammt aus einer ganz anderen, mythischen Welt – am Grund des Ozeans. Ella stürzt in ein Abenteuer voller Wunder und Schrecken. Und nicht nur ihr Herz gerät dabei in höchste Gefahr …“ (Quelle: Coppenrath Verlag)

Meine Meinung:

Hach ja, auch ich werde ab und zu schwach und brauche ein ganz typisches Jugendbuch, um meine Gedanken schweifen zu lassen. Und mit Meeresglühen war ich dafür an der absolut richtigen Adresse. Wer hier ein außergewöhnliches Characterbuilding erwartet, der ist auf der Suche nach dem richtigen Buch falsch abgebogen. Ja, Meeresglühen erfüllt Klischees, das ist schade. Aber Meeresglühen macht das auf eine gute Art und Weise. Die Autorin bettet ihre Stereotypen in eine erfrischende Handlung ein, die vom Ozean träumen lässt. Dabei bringt sie Ideen ein, von denen ich so noch nicht gelesen habe und die ihrer Buchreihe Potential verleihen.

Atlantis ist schon immer ein Thema gewesen, das mich fasziniert hat. Als Mythos, als vielleicht irgendwo existierende versunkene Stadt, aber auch als fantastischen Handlungsort in Geschichten. Um diese Stadt ranken sich unendlich viele Erzählungen, Legenden und bereits existierende Bücher. Trotzdem hat mich das Setting des Jugendbuches fasziniert. Anna Fleck hat mich mit ihrem flüssigen und bildreichen Schreibstil abgeholt und an die Küste Cornwalls (und darüber hinaus..) mitgenommen. Wer das Buch im Sommer liest, kann das Meeresrauschen bestimmt noch besser hören.

Im Laufe der Geschichte habe ich gedacht, dass die Autorin etwas wirklich Geniales und Mutiges mit ihrer Protagonistin macht. Etwas, von dem ich so noch nicht gelesen habe. Ich möchte euch nicht spoilern und kann deshalb nicht mehr verraten, aber ich kann euch sagen, dass die Autorin mich leider enttäuscht hat. Sie tut genau das, was immer in Jugendbüchern passiert, in denen der Love Interest ein sagenumwobener, mystischer junger Mann ist, in den man sich Hals über Kopf verliebt hat. Natürlich nicht nur aufgrund der seegrünen (wahlweise himmelblauen oder obsidianschwarzen) Augen… Diese Art von Beziehungen wirkt selten nachvollziehbar, zumeist unrealistisch und nur im besten Falle authentisch. Und… na, was passiert da meistens am Ende des ersten Bandes? An dieser Stelle wünsche ich mir mehr Mut, mehr Überraschung und mehr Innovation. Auch im Jugendbuch kann eine Geschichte entstehen, die nicht vorhersehbar ist. Auch im Jugendbuch kann ich als Leserin das Gefühl haben, auf allen Ebenen sehr gut unterhalten worden zu sein und vor allem durch Vielschichtigkeit von Beziehungen überrascht zu werden.

Obwohl ich ein wenig im Ozean von Meeresglühen versunken bin und durch den angenehmen, spannenden Schreibstil von Anna Fleck schöne Lesestunden hatte, hoffe ich, dass sie aus dieser Reihe noch viel mehr herausholt.

Fazit:

Ein teilweise vorhersehbares Buch für eher jüngere und in der Fantasywelt noch nicht ganz so erfahrene Leser*innen, die ab und zu von einer fernen Stadt im Meer träumen. Potential für den zweiten Band ist vorhanden und ich hoffe, dass die Autorin es ausschöpft.