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Veröffentlicht am 15.07.2018

Dichter Thriller mit überraschenden Wendungen

Der Kreidemann
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Mit einem unerwarteten Brief wird ein 30 Jahre zurückliegender Mordfall plötzlich wieder aktuell. Im Sommer 1986 entdeckten der 12-jährige Eddie und seine vier Freunde eine zerstückelte Leiche. Weitere ...

Mit einem unerwarteten Brief wird ein 30 Jahre zurückliegender Mordfall plötzlich wieder aktuell. Im Sommer 1986 entdeckten der 12-jährige Eddie und seine vier Freunde eine zerstückelte Leiche. Weitere Unfälle und Tragödien erschüttern die englische Kleinstadt in dieser Zeit. Erst im Jahr 2016 erfahren Eddie und Co, was damals wirklich passiert ist. Bis zum dramatischen Finale enthüllt die Autorin geschickt nach und nach die Ereignisse. Die Kapitel erzählen abwechselnd die Ereignisse von 1986 und 2016, wobei viele Kapitel mit einem Cliffhanger enden. Dadurch lässt sich das Buch streckenweise kaum aus der Hand legen. In der Mitte verliert der Thriller allerdings etwas an Tempo, weshalb sich das gewisse Kribbeln erst später wieder einstellt. Trotzdem ist „Der Kreidemann“ insgesamt ein gelungenes Debüt mit einer clever konstruierten Geschichte, deren Ausgang nicht vorhersehbar ist.

Veröffentlicht am 29.09.2025

Wer gerne süß backt, kommt voll auf seine Kosten

Cozy baking time
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Mit diesem Backbuch können Herbst und Winter kommen! Auf über 150 Seiten hat Theresa Haubs Backrezepte für die kalten Jahreszeiten zusammengestellt und liebevoll aufbereitet. Neben allen möglichen Kuchen ...

Mit diesem Backbuch können Herbst und Winter kommen! Auf über 150 Seiten hat Theresa Haubs Backrezepte für die kalten Jahreszeiten zusammengestellt und liebevoll aufbereitet. Neben allen möglichen Kuchen und Muffins gibt es auch Rezepte für Crumbles, Cookies, Croissants und vieles mehr. Neben erwartbaren Zutaten wie Zimt, Marzipan und Orangen war ich besonders gespannt auf etwas modernere Rezepte wie die Plätzchen mit Salted Caramel. Auch wenn noch nicht Weihnachten ist, habe ich die als erstes nachgebacken und konnte der Anleitung ohne Probleme folgen. Während ich es gut fand, dass ich das Salted Caramel nicht selbst zubereiten musste (wäre mir zu aufwendig gewesen), sondern auf ein fertiges Produkt zurückgreifen konnte, hatte ich doch etwas Probleme, ein passendes Produkt zu finden und es letztendlich online bestellt. ganz so einfach wie behauptet, sind also doch nicht alle Rezepte. Die Apfelrosen habe ich auch schon probiert, ein toller Tipp und mit gängigen Zutatetn zuzubereiten.

Sehr appetitlich und ansprechend finde ich die Fotos. Die kleinen Smilys und die Untertitel in Schreibschrift geben den Rezepten eine persönliche und sympathische Note. Im Vergleich zum Cover, das wirklich sehr "cozy" daherkommt, sind die Rezeptseiten dann aber doch recht clean und schlicht gehalten, das fällt beim physischen Durchblättern noch einmal mehr auf als bei der digitalen Leseprobe. Insgesamt aber ein schönes, wenn auch nicht revolutionäres Rezeptbuch, das sich auch gut als Geschenk eignet für alle Jüngeren, die gerne backen.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

19 Jahre Beziehung in vielen kleinen Blitzlichtmomenten

Die vorletzte Frau
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Eine Beziehung, die 19 Jahre dauert und in der die beiden Beteiligten einen Altersunterschied von 19 Jahren haben - am Ende ist es nur ein poetischer Zufall. In diesen 19 Jahren lernt die Ich-Erzählerin ...

Eine Beziehung, die 19 Jahre dauert und in der die beiden Beteiligten einen Altersunterschied von 19 Jahren haben - am Ende ist es nur ein poetischer Zufall. In diesen 19 Jahren lernt die Ich-Erzählerin nicht nur ihren Partner Tosch, sondern auch sich selbst intensiv kennen. Beide durchleben gemeinsam große Glücksmomente, aber auch Krankheit, Angst und Streit. Der Roman "Die vorletzte Frau" gibt blitzlichtartige Einblicke in große und alltägliche Momente dieser Beziehung, des Zusammenlebens und Getrenntseins. Katja Oskamp hat ein Talent dafür, spannende und nicht ganz einfache Figuren zu zeichnen und greifbar zu machen. Manchmal hätte ich mir trotzdem gewünscht, dass sie tiefere Einblicke in einige Momente gibt, denn die Geschichte fliegt förmlich an einem vorbei.

Der Roman ist kurzweilig und mitreißend geschrieben. Die Ich-Erzählerin liegt anscheinend nah bei der Autorin selbst, denn sie wird mit "Frau Oskamp" angesprochen, studierte wie die Autorin in Leipzig, arbeitet ebenfalls später in Marzahn als Fußpflegerin usw. Dadurch fühlt sich die sehr persönliche Geschichte noch intimer an.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Faszinierender Gedankenstrom

Tremor
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"Tremor" von Teju Cole beschäftigt sich mit einer faszinierenden bandbreite von Themen: von Kunst, Musik und Kultur, aktuellen Geschehnissen bis hin zu Kolonialgeschichte und deren Folgen, die bis in die ...

"Tremor" von Teju Cole beschäftigt sich mit einer faszinierenden bandbreite von Themen: von Kunst, Musik und Kultur, aktuellen Geschehnissen bis hin zu Kolonialgeschichte und deren Folgen, die bis in die Gegenwart reichen. Das verwebt der Autor ganz natürlich in die Gedankenströme seines Protagonisten Tunde. Ein Gedanke führt zum nächsten und der eher nüchterne Stil macht erst nach und nach deutlich, wie viel Tiefe in dem Roman steckt.
Es gibt keine klassische Handlung, die stringent erzählt wird, viel mehr lösen verschiedene Episoden und Erlebnisse die nächsten Gedanken aus. Teilweise scheinen die Erzählperspektiven zu wechseln und der Er-Erzähler spricht plötzlich den Leser mit Du an und erzählt einer bestimmten Person, die Tunde kennt, Teile der Geschichte. Die Erzählweise war manchmal etwas anstrengend, man muss sich wirklich darauf einlassen, der Erzählung und den philosophischen Gedankenströmen zu folgen. Dann ist die Lektüre sehr bereichernd.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Spritzig erzählte Liebesgeschichte mit Überraschungen

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Monique und Evelyn könnten unterschiedlicher nicht sein: Monique ist eine wenig erfolgreiche Journalistin, frisch getrennt und orientierungslos in Privat- und Berufsleben. Evelyn ist eine weltberühmte ...

Monique und Evelyn könnten unterschiedlicher nicht sein: Monique ist eine wenig erfolgreiche Journalistin, frisch getrennt und orientierungslos in Privat- und Berufsleben. Evelyn ist eine weltberühmte Hollywood-Schauspielerin, die auf eine Jahrzehntelange erfolgreiche Karriere und sieben Ehen zurückblickt. Eine interessante Konstellation: Evelyn wählt die ihr scheinbar unbekannte Monique dazu aus, ihre Biografie zu schreiben und verbringt mit ihr viel Zeit, um über ihr Leben zu sprechen.

Die Szenen, in denen Evelyn über ihre Karriere und Beziehungen spricht, fließen locker und spritzig dahin. Wir durchleben mit der Hollywood-Legende die vielen emotionalen Auf und Abs ihres Lebens. Etwas anstrengend fand ich hingegen oft die Zwischenspiele in der Gegenwart, in der beide Frauen zusammensitzen. Monique wird als übertrieben eingeschüchtert und unsicher gezeichnet. Vermutlich soll das ihren Wandel zur selbstbewussten Autorin verdeutlichen, zu der sie nach und nach wird. Aber nach einer Weile fand ich ihr unterwürfiges Verhalten Evelyn gegenüber einfach nur unangenehm.

Der Roman lässt sich im Großen und Ganzen gut weglesen, hat nicht wahnsinnig viel Tiefgang, aber unterhält gut. Er erlaubt einen Blick hinter die glamouröse Fassade einer fiktiven Filmlegende und spricht einige wichtige Themen und deren Wandel in der Wahrnehmung über die Jahrzehnte hinweg an.

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