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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2017

Unsere Zukunft

Leben 3.0
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Als ich den Professor das erste Mal im schwedischen Fernsehen gesehen habe und er über sein neuestes Werk sprach, hatte ich zuvor noch nicht von AI gehört und fragte meinen Mann, was es bedeute, er sagte, ...

Als ich den Professor das erste Mal im schwedischen Fernsehen gesehen habe und er über sein neuestes Werk sprach, hatte ich zuvor noch nicht von AI gehört und fragte meinen Mann, was es bedeute, er sagte, die Computer sollen eigenständig Programme schreiben, um uns zu unterstützen, uns zu helfen. Daraufhin fragte ich, woher die Computer denn wissen könnten, was gut für uns und nicht nur gut für sie sei. Das sei genau der Punkt: den Computern zu lehren, was gut für uns ist und sie daraus lernen zu lassen. Damit war ich gefesselt und wollte dieses Buch unbedingt lesen. Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht! Ja, dieses Buch ist keine leichte Kost, das muss ich zugeben. Doch mit Konzentration und meiner vollen Aufmerksamkeit kann ich das Wissen und die Thesen verarbeiten, die Max Tegmark beschreibt. Er tut dies in lebendiger und verständlicher Sprache. Unterstützt werden seine Worte durch zahlreiche, hilfreiche Abbildungen und Tabellen sowie Auflistungen. Belohnt werde ich als Leserin mit fundiertem Wissen und Thesen aus einer vielleicht gar nicht mehr so allzu entfernten Zukunft.

Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und natürlich empfehle ich das Buch weiter. Leser, die einen Blick in die Zukunft werfen möchten und wissen möchten, wie wir bald mit unterstützender, künstlicher Intelligenz leben werden und wie der Weg dahin aussehen könnte. Wissenschaftliches Wissen, das an Strartrek erinnert, und doch schon längst genutzt wird.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Valerie Lane, die Erste

Der kleine Teeladen zum Glück
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Die Valerie Lane erhielt ihren Namen nach Valerie Bonham, die vor 100 Jahren in Oxford lebte und in der Straße einen Gemischtwarenladen betrieb. Sie hatte stets ein offenes Ohr für ihre Kunden und vor ...

Die Valerie Lane erhielt ihren Namen nach Valerie Bonham, die vor 100 Jahren in Oxford lebte und in der Straße einen Gemischtwarenladen betrieb. Sie hatte stets ein offenes Ohr für ihre Kunden und vor allem ein großes Herz. Mittwoch abends hatte sie ihren Laden für die Frauen Oxfords geöffnet, sie kamen zum Tee und schütteten ihre Herzen bei Valerie aus. Diese Tradition besteht noch heute, die Geschäftsführerinnen der Läden in der Valerie Lane führen sie fort im Geiste der Namensgeberin. Laurie ist eine von ihnen, sie ist glückliche Besitzerin von Laurie’s Tea Corner, mit den wunderbarsten, wohl duftenden Teesorten, die man sich nur vorstellen kann. Nur ihren Mr. Right hat Laurie noch nicht gefunden, obwohl sie ihren attraktiven Teelieferanten Barry anschmachtet. Werden ihr ihre Freundinnen helfen können, ihn zu erobern oder kommt alles ganz anders … ?

Das Buch überrascht mich mit seinen lebendigen Dialogen und seiner schönen Sprache. Ich versinke regelrecht in dem Buch und träume mich durch den Stoff. Romantisch ist die Geschichte und voller Gefühle und Herz. Valerie Lane ist eine Straße in deren Nähe ich wirklich gerne wohnen würde. Der Schreibstil der Autorin erinnert mich ein wenig an Maeve Binchy, die ich sehr verehrt habe und deren Bücher ich ebenso verschlungen habe wie nun Manuela Inusas Buch „Der kleine Teeladen zum Glück“. Das verwendete Tempo ist angenehm zu lesen. Die Figuren besitzen eine starke Ausdruckskraft, sind voller Blut und Leben und vor allem sind sie jedoch Sympathieträger.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Ein Feelgood-Roman, bei dem ich als Leserin dahin schmelze und unbedingt mehr und weiter lesen möchte. Der Roman ist ein zauberhafter Einstieg in die neue Serie um die Valerie Lane mit ihren kleinen Geschäften; der zweite Band erscheint am 15.01.2018 und trägt den Titel „Die Chocolaterie der Träume“ auf den ich bereits heute sehnsüchtig warte.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Geheimnisse

Das verborgene Leben der Meisen
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Bereits das Vorwort startet mit der wunderbaren Geschichte, wie es dazu kam, dass der Autor Andreas Tjernshaugen den Anstoß zum Schreiben seines Buches „Das verborgene Leben der Meisen“ erhielt und dann ...

Bereits das Vorwort startet mit der wunderbaren Geschichte, wie es dazu kam, dass der Autor Andreas Tjernshaugen den Anstoß zum Schreiben seines Buches „Das verborgene Leben der Meisen“ erhielt und dann bin ich als Leserin bereits mitten drin im Leben der kleinen, geheimnisvollen Vögel. Mehr und mehr fasziniert bin ich von den Meisen bei der Lektüre des Buches und ich kann sehr gut verstehen, dass Andreas Tjernshaugen ihnen mit seinem Buch ein literarisches Denkmal setzen wollte. Aufgelockert und in interessantem Schreibstil erzählt der Autor von seinen Beobachtungen. Seine verwendete Sprache ist aufgeschlossen und leicht verständlich. Er schafft es, mich in seinen Bann zu ziehen. Mit der Lektüre des Buches möchte ich dem Leben der gefiederten Wesen auf dem Grund gehen und sie ein bisschen besser verstehen lernen.

Von Herzen vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es natürlich weiter. Leser, die einmal etwas anderes lesen wollen, die der Natur ein Stückchen näher kommen wollen und die ihren Alltag etwas entschleunigen möchten, sind hier genau richtig – Meisen haben unglaubliche Geheimnisse und mit Andreas Tjernshaugen sehen wir in Zukunft sicherlich genauer hin, wenn uns die Vögel begegnen.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Der Weihnachtsmarkt

Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg
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Auf der kleinen Gezeiteninsel Mount Polbearne außerhalb Cornwalls steht Weihnachten vor der Tür. Die Bäckerin Polly hat alle Hände voll zu tun, denn sie benötigt dringend ihre Einnahmen, um über die Runden ...

Auf der kleinen Gezeiteninsel Mount Polbearne außerhalb Cornwalls steht Weihnachten vor der Tür. Die Bäckerin Polly hat alle Hände voll zu tun, denn sie benötigt dringend ihre Einnahmen, um über die Runden zu kommen. Ihr Verlobter Huckle, ein Amerikaner, der ansonsten eine eher unkomplizierte Lebensauffassung hat, hat mit seinem kleinen Honiggeschäft nicht den gewünschten Erfolg. Das hat zur Folge, dass die Hochzeitspläne der beiden erst einmal auf Eis liegen. Nichtsdestotrotz möchte Huckle, dass sie an ihren Babywünschen festhalten. Pollys Freundin Kerensa vertraut ihr ein Geheimnis an, das sie auf keinen Fall weiter erzählen darf. Eine schwere Belastungsprobe für ihrer beider Freundschaft und der Beziehung zwischen Polly und Huckle, denn auch Huckle ist mit Kerensas Ehemann Reuben befreundet. Als hätten sie nicht schon genug Probleme, heißt es nun aber erst einmal den jährlichen Weihnachtsmarkt auf der Insel zu planen, traditionell werden hier viele Besucher vom Festland erwartet. Doch auch hier geht so einiges schief … Einzig Papageientaucher Nils scheint mit seinem Leben vollauf zufrieden zu sein.

Die Autorin Jenny Colgan erzählt ihre Geschichte voller Unbeschwertheit und Leichtigkeit. Sie schildert eindrücklich alle Annehmlichkeiten aber auch die Schwierigkeiten, die es bereitet auf einer kleinen Insel zu leben. In diesem Buch stehen Gefühle, Vertrauen, Zukunftspläne, Partnerschaft sowie Freundschaft an erster Stelle und natürlich das bevorstehende Weihnachtsfest. Auch wenn man – wie ich – die ersten beiden Teile der Trilogie um die kleine Bäckerei noch nicht gelesen hat, ist es einfach in die Geschichte hineinzukommen, denn die Autorin erklärt alles Wichtige wunderbar nebenbei. Jenny Colgans Schreibstil beeindruckt mich und überzeugt. Die Sprache ist aufgeschlossen und leicht verständlich. Ein wahres Wohlfühlbuch, das aber mit dem notwendigen Twist daherkommt, den es zur Lebendigkeit benötigt. Die Charaktere sind breit gefächert und bringen das notwendige Salz in die Geschichte hinein.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Weihnachtsbuch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es unbedingt weiter an Leser der Serie aber auch an alle, die ein wenig Weihnachtsluft schnuppern wollen an der wundervollen Küste Cornwalls mit all seinen Impressionen.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Belgrad gestern und heute

Maiglöckchenweiß
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Der 10jährige Junge Dušan Javanović wird brutal ermordet, als Motive werden sich später Langeweile und Aufbeben gegen das eigene Leben herausstellen. Die Täter – Jugendliche. Einer der beiden stellt sich ...

Der 10jährige Junge Dušan Javanović wird brutal ermordet, als Motive werden sich später Langeweile und Aufbeben gegen das eigene Leben herausstellen. Die Täter – Jugendliche. Einer der beiden stellt sich den Behörden, doch der andere wird von seiner Familie ins Ausland gebracht. Heute 25 Jahre später entschließt sich Jurij Pichler mit seiner Vergangenheit abzuschließen und sich endlich zu stellen. Aber kurz darauf wird er ermordet aufgefunden. Der Anwalt des Toten, Siniša Stojković, und Kriminologin Milena Lukin befinden sich plötzlich mitten im Fall. Wer wollte verhindern, dass erneut Details über den kalten Fall ans Licht kommen?

Dieser dritte Fall von Milena Lukin ist ein kriminalistisches, wie spannendes Puzzle, das sich peau á peau zusammensetzt. Ich lerne als Leserin viel über die Stadt Belgrad. Da ist die moderne Seite mit seinen Hipsters aber auch die alten, dunklen Parts der Stadt, die sich in Korruption und Schwarzgeldwaschungen zeigen. Es herrschen Konflikte der verschiedensten Bevölkerungsschichten, religiös oder wegen ihrer Lebensart. Die Autoren erklären viel von der sozialen und wirtschaftlichen Situation. Die Politik mit dem geplanten, kommenden Eintritt in die EU wird angerissen. Die Sprache der Autoren ist aufgeschlossen und natürlich. Ihr Schreibstil ist bemerkenswert und hebt die Spannung sowie das Lesevergnügen enorm an. Der Plot selbst ist fesselnd und beeindruckend. Authentische Figuren, die leben, die ehrlich sind, die eine unglaubliche Tiefe haben, machen das Buch aus; ich kann in sie hinein fühlen und sie und ihr Handeln verstehen und nachvollziehen. Das Duo aus Milena und Siniša ist geradezu perfekt erschaffen, ein Rechtsanwalt und eine Kriminologin, die außerdem in der deutschen Botschaft als Beraterin tätig ist - beide mit ihren eigenen Problemen, ergänzen sie sich auf herrliche Art und Weise.

Sehr gerne vergebe ich diesem Krimi fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn absolut weiter. Ein Fall, der von brisanter Aktualität, von enormen Wissen über die Geschichte des Landes Serbien und dem Leben in Belgrad heute und damals lebt. Ein Krimi spannend und lehrreich zugleich.