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Veröffentlicht am 28.10.2024

1681: Leipzig.

Die Lungenschwimmprobe
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1681 steht Anna Voigt in Leipzig vor Gericht, ihr wird vorgeworfen, ihr neugeborenes Baby getötet zu haben. Als Kindsmörderin droht Anna Voigt der Tod und die Obrigkeit will diesen sehen. Doch Anna hat ...

1681 steht Anna Voigt in Leipzig vor Gericht, ihr wird vorgeworfen, ihr neugeborenes Baby getötet zu haben. Als Kindsmörderin droht Anna Voigt der Tod und die Obrigkeit will diesen sehen. Doch Anna hat einen Vater, der alle Hebel in Bewegung setzt und der mit Christian Thomasius einen Anwalt findet, der für sie einsteht und Anna hat das Glück, dass ein innovativer Arzt das Baby untersuchte. Johannes Schreyer möchte mit der Lungenschwimmprobe (heute auch als Schreyer-Schwimmprobe bekannt) wissenschaftlich beweisen, dass das Baby eine Totgeburt war und damit, wie auch Anna aussagt, die Verurteilte keine Kindsmörderin ist. Kann die Lungenschwimmprobe Anna Voigt retten?

Die Lungenschwimmprobe von Tore Renberg ist ein eindrücklicher historischer Roman. Anhand zweier Originalquellen stellt der Autor die Verurteilung Anna Voigts dar und berichtet aus vielen Perspektiven.

Ich hatte zu Beginn des Buchs vermutet, dass die Lungenschwimmprobe und Annas Verurteilung im Fokus des Buchs steht. Diese Erwartungen haben leider auch dafür gesorgt, dass ich am Ende nicht komplett überzeugt bin, denn der medizinische und juristische Aspekt ist zwar vorhanden, aber deutlich nebensächlicher als erwartet. Oftmals bekommen wir Einblicke in das Leben der „Nebencharaktere“, den Anwalt Christian Thomasius und den Arzt Johannes Schreyer. Diese Einblicke sind phasenweise auch interessant, aber oftmals doch eher ausschweifend.

Der Schreibstil passt sich - das berichtet der Autor auch in der Danksagung - der damaligen Zeit an, er wirkt eher berichtend und weniger unterhaltend. Besonders gut gefallen haben mir die Passagen, in denen Renberg offensichtlich seine Vermutungen einbringt und zu uns Lesenden spricht. Der berichtende Schreibstil hat mich nicht gestört, aber ein paar Seiten der Eingewöhnung benötigt. Schade fand ich, dass nicht immer ganz klar wurde, welche Aspekte durch Quellen belegt werden konnten und welche eher der „Unterhaltung“/Rekonstruktion dienten.

Dennoch bin ich beeindruckt, wie viel Arbeit hinter diesem Werk steckt und ebenso von der Darstellung des Falls Anna Voigt und der Lungenschwimmprobe. 1681 war für mich bisher eine nicht greifbare Zeit, die der Autor mit mit Die Lungenschwimmprobe eindrücklich näher gebracht hat.

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Veröffentlicht am 16.10.2024

Das nächste Level im Blick

Akademie Splitterstern 1: Akademie Splitterstern
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Ribisel soll in der Akademie Splitterstern zu einem großen Zauberer ausgebildet werden, doch die Zaubersprüche wollen ihm nicht gelingen und immer wenn er nervös ist, zaubert er unbeabsichtigt Frösche ...

Ribisel soll in der Akademie Splitterstern zu einem großen Zauberer ausgebildet werden, doch die Zaubersprüche wollen ihm nicht gelingen und immer wenn er nervös ist, zaubert er unbeabsichtigt Frösche hervor. Zusammen mit der Barbarin Erika, dem Wächter Garek und der Schurkin Fenja wartet er deswegen auf den Direktor der Akademie. Ribisel ist ganz nervös, dann ploppt es und der Direktor wurde zu einer Kröte verwandelt. Vom Schädel Denny bekommen die vier den Ratschlag, die Schlangenkrone zu finden, um den Direktor wieder zurückzuverwandeln. Doch damit das gelingt, müssen die vier auch noch aufleveln, denn Ribisel hat ein Level verloren und fängt wieder bei 0 an.

Akademie Splitterstern 1 von Falk Holzapfel ist der erste Band der Reihe und wird vom Autoren nicht nur geschrieben, sondern auch noch wunderschön illustriert. Der Geschichtsaufbau, mit Protagonisten, die durch ihr Handeln auf- und ableveln können, ist interessant umgesetzt. Nach jedem Kapitel, kann man nachlesen, warum und wofür die Protagonisten Punkte bekommen. Dadurch lernt man auch etwas über die Welt und ihre „Wertesystem“ kennen.

Das Reinkommen in die Geschichte war jedoch nicht ganz einfach, der Schreibstil ist - aufgrund der Ähnlichkeit zu Rollenspielen - ungewohnt, weswegen eine größere Einführung nicht schlecht gewesen wäre. Zu Beginn bekommt man zwar alle vier Protagonisten und ihre Vorlieben und Abneigungen vorgestellt, aber das Weltsystem nicht und man wird direkt ins Geschehen geworfen.

Wenn man dann erstmal in der Geschichte drin ist, dann wird die Geschichte aber (für Kinder) spannend und gewinnt auch immer mehr an Humor. Die Charaktere und ihre Eigenarten sind toll dargestellt und lassen einen immer wieder lachen. Das empfohlene Lesealter liegt bei zehn Jahren, da würde ich generell mitgehen, da zumindest eine Sicherheit in Satzstrukturen vorhanden sein sollte, den Gareks Satzgliederung hält sich an keine grammatikalischen Regeln.

Insgesamt ist Akademie Splitterstern 1 ein schöner Auftakt, den wir mit 3,5 Sternen bewerten und bei dem wir uns sicher sind, dass wir mit dem zweiten Band weniger Anlaufschwierigkeiten haben werden.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

L wie Luxus für den Gaumen

L wie Lafer
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L wie Lafer präsentiert auf 288 Seiten 100. seiner Lieblingsrezepte, darunter auch Klassiker und Variationen dieser. Eingeteilt in sechs Gruppen: Suppen, Kleine Gerichte, Fisch, Fleisch, vegetarische Gerichte ...

L wie Lafer präsentiert auf 288 Seiten 100. seiner Lieblingsrezepte, darunter auch Klassiker und Variationen dieser. Eingeteilt in sechs Gruppen: Suppen, Kleine Gerichte, Fisch, Fleisch, vegetarische Gerichte und Desserts, findet sich für fast jeden Gaumen etwas und natürlich sind die Rezepte, wie man beim Namen Lafer erwartet, etwas gehobener und vielleicht aufgrund des Aufwands nicht in jeder Küche gern gesehen.

Ich konnte - auch als Vegetarierin - einige spannende Rezepte finden und vor allem die Suppen und Desserts haben es mir angetan. Die Sacher-Torte im Glas oder die Schwarzwälder-Kirsch-Torte als „Rolle“ sind nette Alternativen zur wuchtigen Torte und passen perfekt, wenn man seine Familie mit einem kleinen Drei-Gänge-Menü überraschen möchte.

Bei 288 Seiten und 100 Rezepten wird aber auch klar, dass die vom Klappentext versprochene „Schritt für Schritt im Bild Anleitung“ nicht für jedes Rezept vorhanden sein kann und das ist leider auch der Fall. Vor allem dann leider, wenn man sich die Auswahl der Rezepte, die eine Bild-Anleitung bekommen haben, genauer ansieht. Für meinen Geschmack hat es zu häufig eher einfache Gerichte getroffen, während die schwierigeren Rezepte nur (wie üblich) schriftlich erklärt werden. Das Krönchen setzt man mit der bildlichen Anleitung des Befüllens von Blätterteigtaschen auf.

Dennoch ist es insgesamt ein gutes Kochbuch und wer Lafer kennt, der weiß, was ihn in diesem Kochbuch erwartet.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Der nächste Schachzug

The Inheritance Games - Das Spiel geht weiter
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Der Multimilliardär Tobias Hawthorne stirbt und hinterlässt ein Erbe von 50 Milliarden Dollar. Avery Grambs erbt alles und hat weiterhin keine Ahnung, warum er ihr fast sein gesamtes Vermögen vermachte. ...

Der Multimilliardär Tobias Hawthorne stirbt und hinterlässt ein Erbe von 50 Milliarden Dollar. Avery Grambs erbt alles und hat weiterhin keine Ahnung, warum er ihr fast sein gesamtes Vermögen vermachte. Um das Erbe zu erhalten, muss Avery jedoch ein Jahr im Hawthorne Haus (über)leben. Ein Haus, das voller Rätsel, Geheimnisse, enterbter Familie und geheimen Gängen ist und immer mehr Feinde kommen aufs Spielfeld.

Das Spiel geht weiter ist der zweite Teil der Inheritance Games Trilogie von Jennifer Lynn Barnes. Barnes’ Schreibstil ist ziemlich einfach gehalten und sorgt dadurch dafür, dass man in der Geschichte schnell vorwärts kommt. Gut gefallen hat mir, dass zu Beginn einzelne Fragmente und Erkenntnisse aus dem ersten Teil gut in die aktuelle Situation eingebaut wurden, sodass das eigene Wissen nochmal erweckt wird und man sehr schnell wieder mitten im Geschehen war.

Im Gegensatz zum ersten Teil empfand ich diesen Teil auch deutlich schneller spannend und konnte mich sehr gut in Avery und ihre Suche nach Antworten hineinversetzen. Tempo und Spannung waren daher durchweg hochgehalten und auch die Geschichte konnte mich abholen.

Einzige Kritik ist für mich die Dreiecksbeziehung, deren Existenz mich nicht unbedingt stört, aber wenn sie vorhanden ist, dann würde ich Avery gerne besser nachvollziehen können. Man merkt, dass sie ihnen zugeneigt ist, aber mir fehlt das Warum oder auch die tiefere Ausarbeitung ihres Zwiespalts, der nur oberflächlich thematisiert wird.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Wünsche aus Everwish

Wishkeeper, Band 1 - Das Land der verborgenen Wünsche
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Everwish ist in Gefahr und mit dem Land, die unerfüllten Wünsche der Menschen, welche dort gehütet werden. Die unerfüllten Wünsche gleichen Schmetterlingen und nur Wishkeepern ist es möglich, die Schmetterlinge ...

Everwish ist in Gefahr und mit dem Land, die unerfüllten Wünsche der Menschen, welche dort gehütet werden. Die unerfüllten Wünsche gleichen Schmetterlingen und nur Wishkeepern ist es möglich, die Schmetterlinge zu erkennen. Milo und Lexi treffen sich zufällig und erkennen, dass sie beide diese besondere Gabe besitzen. Zusammen folgen sie den Schmetterlingen nach Everwish und sollen als Wishkeeper dafür sorgen, dass das Gleichgewicht erhalten bleibt. Doch Everwish ist in großer Gefahr…

Das Land der verborgenen Wünsche von Barbara Laban ist der erste Band der Wishkeeper-Reihe der sich auf knapp 320 Seiten erstreckt und uns die beiden Wishkeeper Milo und Lexi kennenlernen lässt. Durch eine angemessene Schriftgröße und kurze Kapitel, liest sich das Buch jedoch auch für die Rezipienten sehr gut. Ebenso ist der Schreibstil angenehm und für die Zielgruppe entsprechend einfach gehalten, sodass das Folgen der Geschichte ohne Probleme möglich ist.

Inhaltlich würde ich auch einer jüngeren Leserschaft die Geschichte zutrauen, was u.a. daran liegt, dass ich es für Kinder ab 9 Jahren etwas zu ruhig empfinde. Spannende Elemente werden sehr schnell geklärt und erst gegen Ende kommt eine etwas langfristigere Spannung auf. Trotzdem war die Geschichte interessant zu verfolgen und wurde durch die schwarz-weißen Zeichnungen der Illustratorin Alessia Trunfio hervorragend abgerundet. Wiederholungen einzelner Zeichnungen - außer die zur Einleitung des Kapitels - hätte es für uns jedoch nicht gebraucht.

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