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Veröffentlicht am 13.10.2024

Honig ist nie wieder dasselbe!

Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars
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"Die Honeys" - Nicht nur der Titel, sondern auch wichtiger Teil der Geschichte.

Mars, dessen Schwester Caroline eines Nachts grausam stirbt, bleibt mit unzähligen Fragen zurück. Die reiche, ...

"Die Honeys" - Nicht nur der Titel, sondern auch wichtiger Teil der Geschichte.

Mars, dessen Schwester Caroline eines Nachts grausam stirbt, bleibt mit unzähligen Fragen zurück. Die reiche, sehr auf das äußere Ansehen bedachte, Familie ist bei Mars Suche nach Antworten auch keine Hilfe. So fasst Mars den Entschluss. Xier muss zurück nach Aspen, das Sommercamp aus dem Caroline diesen Sommer zum letzen Mal als eine andere Person zurück kam. In Aspen war sie Teil der Honeys, eine alles andere als normale Mädchenclique. Mars stellt sich seiner Vergangenheit und auch den Herausforderungen der Gegenwart als genderfluide Person in einem binären Sommercamp.

Ich habe es geliebt über eine queere Person in der Hauptrolle zu lesen, ohne, dass es darum ging, wie sie sich/ ihre Identität findet und welche Herausforderungen dabei auftreten. Mars wusste wer er war und wurde von Seite 1 an als mutige, sympathische und humorvolle Person dargestellt. Auch als mich die Handlung wie eine Achterbahn herumgewirbelt hat, war ich froh diese Erlebnisse mit Mars zu teilen. La Salas Schreibstil ist unglaublich packend und die Geheimnisse genau so dosiert, dass man sich Seite für Seite tiefer einbuddeln kann. Auch als die Geschichte einen Twist in Richtung Übernatürliches genommen hat, war ich nach kurzer Verwirrung schnell wieder dabei.
Meine einzige kleine Kritik betrifft das Ende, welches auf mich etwas abgehackt gewirkt hat. Ich hätte mir gewünscht, dass ich zum Schluss weitere detaillierte Beschreibungen finde und es sich für mich noch etwas runder anfühlen würde.

Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven, spannend bis zuletzt und hat alles, was ein guter Thriller braucht. Eine große Leseempfehlung für alle, die gerne Achterbahn fahren und sich nicht von Übernatürlichem abschrecken lassen.

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Veröffentlicht am 20.08.2025

Zu 80% in Love - nicht Hazlewoods bestes Buch

Not in Love – Die trügerische Abwesenheit von Liebe
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Rue arbeitet in der Forschung als Lebensmitteltechnikerin in dem Konzern Kline, der von ihrer Freundin Florence geleitet wird. Sie ist ein eigenwilliger Charakter mit Tiefgang, Problemen und nachvollziehbaren ...

Rue arbeitet in der Forschung als Lebensmitteltechnikerin in dem Konzern Kline, der von ihrer Freundin Florence geleitet wird. Sie ist ein eigenwilliger Charakter mit Tiefgang, Problemen und nachvollziehbaren Emotionen. Auf der anderen Seite steht Eli, der mit seiner Firma (Finanzzeug, was ich bis zuletzt nicht verstanden habe) das Unternehmen Kline aufkaufen will. Was sich ganz zu Beginn wie Liebe auf den ersten Blick liest, entpuppt sich als körperliche Beziehung mit emotionalen Verwicklungen.

Die Geschichte hat sich extrem rund gelesen, weil die Motivationen hinter den Handlungen aller Beteiligten deutlich geworden ist. Ich mochte sehr, dass man sich so wirklich in die Personen hineinversetzten konnte. Besonders durch die Doppelperspektive ist das gelungen und mir war es möglich eine Beziehung zu Rue und Eli aufzubauen, die beide toll geschriebene Figuren sind. Der Schreibstil war, wie bei den anderen Büchern für Ali Hazlewood leicht zu lesen und erfrischend - für mich perfekt als entspannte Lektüre im Bett oder am See. Auch der Aufbau des Plots, war wie gewohnt klasse, auch wenn leider es an einigen Stellen ziemlich vorhersehbar ist.
Der Anteil an spicy Szenen ist allerdings deutlich länger als bei ihren anderen Büchern und war mir stellenweise zu viel. Vor allem, dass penetrativer Sex als "heiliger Gral", den man anstreben solle dargestellt wurde, hat mir etwas aufgestoßen.
Sehr gefallen hat mir die komplexe Darstellung von Freund*innenschaft. Sowohl die Beziehung von Rue zu Trisha und Rues Sorgen über ein soziales Netz, als auch die Freundschaft von Eli zu Hark und Minami, hatte eine eigene Dynamik, die dem Buch Abwechslung gegeben haben.
Man sollte aber bedenken, dass die Charaktere vorbelastet sind, wie schon im Vorwort erwähnt. Die Vergangenheit beider Hauptpersonen überschattet die Handlung teilweise bzw. schwingt immer mit. Das habe ich als positiv und negativ empfunden.

Not in Love ist ein leicht unterhaltendes Buch mit viel Sex, relativ komplexen Charakteren und einer Handlung, die nicht nur die Romanze behandelt. Ich fand es gut, aber leider sehr vorhersehbar und schwächer als die anderen Bücher der Autorin. Wer eine sexy Liebesgeschichte mit Handlungsrahmen lesen möchte, macht mit diesem Buch nichts falsch.

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Veröffentlicht am 22.02.2025

brandaktuell und unvorhersehbar

Deep Fake
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Die Lehrerin Mira entdeckt ein Deep-Fake-Video von sich, was sie nicht nur persönlich, sondern auch beruflich aus der Bahn wirft. Dazu kommt eine mysteriöse Verknüpfung zu ihrer Vergangenheit in ihrem ...

Die Lehrerin Mira entdeckt ein Deep-Fake-Video von sich, was sie nicht nur persönlich, sondern auch beruflich aus der Bahn wirft. Dazu kommt eine mysteriöse Verknüpfung zu ihrer Vergangenheit in ihrem Heimatdorf. Die Zusammenhänge von Miras alter Jugendgruppe und den Geschehnissen rund um das Video spitzen sich Seite für Seite zu.
Ich mochte die beiden Handlungsebenen sehr. Zum einen die aktuelle Perspektive Miras, die versucht den Urheber des Deep-Fakes zu finden und zum anderen die Rückblicke mittels Tagebucheinträgen. Zugeben muss ich allerdings, dass mich die Vergangenheit etwas mehr gefesselt hat, da es sich mehr gelesen hat wie ein Pageturner. Der aktuelle Handlungsstrang hatte ein paar Längen.
Die verschiedenen Charaktere und deren Beziehungen waren sehr tief und realistisch dargestellt. Weil man die Personen gut einschätzen konnte, hat miträtseln großen Spaß gemacht. Und ohne zu Spoilern kann ich sagen, dass das Ende sehr unerwartet kam und ich nicht mit demder Täterin gerechnet hatte. In der aktuellen Handlung hätte ich mir bei näherem Nachdenken allerdings noch eine Perspektive mehr gewünscht , das hätte es noch ein bisschen spannender gestaltet.

Zuletzt muss ich aber noch sagen, dass es sich eher wie ein Jugendbuch gelesen hat bzw. definitiv auch etwas für junge Erwachsene ist. Die Dynamik mit der Freundesgruppe und denTagebucheinträgen, hat mit den Vibe eines klassischen Thrillers für Jugendliche gegeben. Spannend wars trotzdem!! Eine Empfehlung für die entspannt Lektüre mit einer guten Prise Nervenkitzel.

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Veröffentlicht am 15.01.2025

Schreibstil mit Sogwirkung

Die Vegetarierin
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"Die Vegetarierin" ist ein schweres Buch, obwohl es ganz dünn ist.
Es ist grausam. Sowohl dessen Inhalt als auch die Härte der Sprache. Ich musste häufig Pausen machen, um zu versuchen das Gelesene zu ...

"Die Vegetarierin" ist ein schweres Buch, obwohl es ganz dünn ist.
Es ist grausam. Sowohl dessen Inhalt als auch die Härte der Sprache. Ich musste häufig Pausen machen, um zu versuchen das Gelesene zu verarbeiten, was mir nur mäßig gelungen ist.
Das kurze Werk besteht aus 3 Teilen, die aus den Perspektiven (mehr oder weniger) nahestehender Personen geschrieben sind: Ehemann Chong, ihr namenloser Schwager und ihre Schwester In-Hye.
Die Protagonistin Yong-Hye tritt weniger als Handlende auf, sondern mehr als Objekt, über das gesprochen, geurteilt und gedacht wird. Die junge Frau entscheidet sich ganz plötzlich auf jegliche tierische Produkte zu verzichten, was sowohl der Ehemann als auch Yong Hyes Familie als eine Art persönlichen Affront deuten, beziehungsweise schlichtweg auf sich beziehen. Die von ihrem Mann Chong wegen ihrer Durchschnittlichkeit geliebte Frau macht eine Art Verwandlung durch. Obwohl man nur durch die Beobachtung der Anderen auf Yong Hye blickt, wirkte sie auf mich Seite für Seite befreiter, weshalb ich mich fast dazu hinreißen lasse von einer Emanzipationsgeschichte zu sprechen.

Sprachlich und erzählerisch hat mich Han Kang schon ab Seite 1 gepackt. Den Schreibstil würde ich als direkt und irgendwie scharfkantig beschreiben, mit so einer Sogwirkung, dass ich trotz des verstörenden Inhalts nicht aufhören konnte zu lesen. Die Autorin hat irgendwas zwischen absurd-verstörender Gesellschaftskritik und literarischem Meisterwerk geschrieben.

Ich kann "Die Vegetarierin" empfehlen, aber nur wenn man in stabiler psychischer Verfassung ist!

Es folgen ein paar Trigger (kann spoilern): sexualisierte/sexuelle Gewalt (aus Täterperspektive), familiäre Gewalt, Essstörung (Anorexie) und Suizid(-versuch).

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Multiperspektivische Achterbahnfahrt

Narbenwald #Thriller
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Narbenwald erzählt von grausamen Morden und den Ermittlungen die daraus folgen. Es wird ein Team von Ermittelnden vorgestellt, wovon Zoe und Marc im Fokus stehen. Sie ergänzen sich nicht nur bei den Mordermittlungen ...

Narbenwald erzählt von grausamen Morden und den Ermittlungen die daraus folgen. Es wird ein Team von Ermittelnden vorgestellt, wovon Zoe und Marc im Fokus stehen. Sie ergänzen sich nicht nur bei den Mordermittlungen gut, sondern ertragen auch gemeinsam die teilweise extreme Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, nach einigen YouTube Videos.

Nach der Lektüre fühle ich mich wie frisch aus der Achterbahn. Wendungen ohne Ende, bei denen ich super miträtseln konnte. Der Schreibstil war dabei angenehm, auch wenn ich bei den Beschreibungen der Orte öfter nicht hinterher gekommen bin. Die Komponente der sozialen Medien hat dem Thriller eine gute Prise Aktualität gegeben, was ich extrem genossen habe. Besonders die Darstellung von psychischen Problemen hat mich überzeugt.

Es war kurzweilig und spannend. Ein Buch wie eine Achterbahn mit richtig guten und manchen flachen Passagen. Ein solides Buch, für alle, deren Magen etwas Blut aushält und die gerne mitermitteln.

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