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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2025

grandioser Raumfahrt-Roman

Atmosphere
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Joan Goodwin liebt die Sterne, seit sie ein kleines Mädchen war. Als erwachsene Frau hat sie es geschafft und ist Anfang der 80er Jahre in einem der ersten Jahrgänge bei der NASA, in dem auch Frauen zugelassen ...

Joan Goodwin liebt die Sterne, seit sie ein kleines Mädchen war. Als erwachsene Frau hat sie es geschafft und ist Anfang der 80er Jahre in einem der ersten Jahrgänge bei der NASA, in dem auch Frauen zugelassen werden. Doch in all den Lehrgängen und Vorbereitungen für ihren ersten Flug ins All begegnet ihr auch etwas, was sie in ihrem Leben bisher noch nicht wirklich kannte: Die Liebe.

Dass die Romane von Taylor Jenkins Reid Pageturner sind, ist keine Neuigkeit. Auch die Tatsache, dass sie ihre Protagonistinnen gerne mal in ganz andere Berufsfelder und Zeiten schickt, als die meisten anderen Autor*innen es tun, ist langsam nicht mehr neu und doch ist es immer wieder spannend, auf welche Felder sie kommt. Die Welt der Sterne und der Raumfahrt war für mich ziemlich neu und so gab es einige Seiten, die ich doppelt gelesen habe um auch keine Information zu verpassen.

Dabei liest sich der Roman so flüssig und mit einer gewissen Spannung, wie man es von TJR gewohnt ist. Man merkt ihm an, wie sie selbst sich für das Thema begeistert und vieles von ihrer Begeisterung in ihre Protagonistinnen geflossen ist. Dazu kommt aber auch, dass es sehr aufschlussreich ist, über die ersten Frauen in der NASA Anfang der 80er zu lesen und zu vergleichen, wie es Frauen heute generell im Arbeitsleben und in männerdominierten Berufen im besonderen geht.

Was mir auch gut gefallen hat: Unter dem Schutzumschlag ist das Cover des Buches noch viel schöner.

Fazit: Ein grandioser Roman über Frauen, Sterne und das Leben, den ich kaum aus der Hand legen konnte und der noch lange nachwirken wird.

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Veröffentlicht am 22.04.2025

spannende Liebesgeschichte

Verliebt in Stockholm
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Mira ist als Geigerin selbstständig und hat gerade eine Vertretungsstelle bei den Stockholmer Radiosymphonikern. Mit dem Starviolinisten Alessandro ist sie zusammen, wobei sie ihn durch seine internationalen ...

Mira ist als Geigerin selbstständig und hat gerade eine Vertretungsstelle bei den Stockholmer Radiosymphonikern. Mit dem Starviolinisten Alessandro ist sie zusammen, wobei sie ihn durch seine internationalen Auftritte nicht so oft sieht. Dann zwingt sie eine Schulterverletzung zu einer Zwangspause und sie begegnet William, ihrem Jugendfreund - nur, dass die Beziehung damals sehr abrupt geendet ist.

Ich muss zugeben, dass ich vom Klappentext her an eine süße, fluffige Liebesgeschichte gedacht habe. Das Buch handelt zwar von Liebe, aber noch von deutlich mehr und mit deutlich mehr Tiefgang.

Die Kapitel wechseln zwischen heute und dem, was vor 14 Jahren zwischen Mira und William passiert ist. Es ist die Zeit, als beide kurz vor dem Schulabschluss stehen und daneben beide noch Leben haben, die nicht ganz einfach sind.

Das Buch entwickelt schnell einen Sog, so dass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich habe sehr mit Mira mitgefühlt, vor allem, als sie wegen ihrer Schulter ihre berufliche Zukunft in Gefahr sieht. Aber auch die beiden jungen Versionen von Mira und William haben mir oft sehr leid getan.

In diesem Roman steckt so viel, dass er noch einige Zeit nachwirken wird. Gleichzeitig passt er perfekt als Frühlings- oder Sommerlektüre.

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Veröffentlicht am 27.02.2025

wunderbarer Wohlfühlroman

Luzie in den Wolken
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Gabriel Bach ist Bestseller-Autor - dem nur leider die Idee für ein neues Buch fehlt. Gerade, als er alles hinwerfen will, findet er zufällig einen roten Ballon, an dem eine Karte hängt. Diese Karte führt ...

Gabriel Bach ist Bestseller-Autor - dem nur leider die Idee für ein neues Buch fehlt. Gerade, als er alles hinwerfen will, findet er zufällig einen roten Ballon, an dem eine Karte hängt. Diese Karte führt ihn zu Luzie, deren Vater vor einiger Zeit gestorben ist und die sich einen neuen Papa wünscht. In Gabriels Kopf entsteht eine Idee für ein neues Buch - die allerdings auch das Leben von Luzie und ihrer Mutter Miriam auf den Kopf stellt.

Das Buch ist ein Wohlfühlroman, auch wenn Gabriel sich so sehr reinreitet, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, wie es zu einem Happy End kommen sollte - oder zumindest zu einem, das ich ernst nehmen kann und das nicht zu platt und zu schnell daherkommt. Doch Charlotte Lucas ist es geglückt. Sie hat einfach ein Talent, Menschen und Situationen zu erschaffen und zu beschreiben, die mitten aus dem Leben sind und mit denen man direkt mitgeht. Gerade Miriam konnte ich sehr gut verstehen, mit ihr mitfühlen und mit ihr in der Krümelkiste stehen.

Dafür, dass in dem Buch eine ganze Menge los ist, konnte ich doch immer den Überblick behalten. Dadurch, dass die Perspektive der Kapitel immer zwischen Miriam und Gabriel gewechsel hat, wusste ich immer, bei wem ich gerade bin und was in dieser Person gerade vorgeht.

Das Buch ist leicht und angenehm zu lesen, hinterlässt aber auch einige Spuren im Kopf, denen ich noch ein bisschen nachgehe. Eine sehr angenehme, nicht zu leichte Lektüre.

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Veröffentlicht am 23.10.2024

spannender Mittsommerkrimi

Still ist die Nacht (Ein Fall für Maya Topelius 2)
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Kriminalinspektorin Maya Topelius hat Urlaub und verbringt diesen im Yoga-Retreat einer ihrer ältesten Freundinnen, Emely. Der erste gemeinsame Abend ist der Midsommarafton, der traditionsgemäß feucht-fröhlich ...

Kriminalinspektorin Maya Topelius hat Urlaub und verbringt diesen im Yoga-Retreat einer ihrer ältesten Freundinnen, Emely. Der erste gemeinsame Abend ist der Midsommarafton, der traditionsgemäß feucht-fröhlich begangen wird. Allerdings endet er für Maya und Emely im Streit und für einen Inselbewohner tödlich, wie sich am nächsten Morgen herausstellt. Maya beginnt, verdeckt zu ermitteln, was allerdings bald deutlich schwieriger wird, weil ein Sturm aufzieht und die Insel von der Außenwelt abschottet.

Das war mein erstes Buch von Sandra Åslund und es wird ziemlich sicher nicht das letzte gewesen sein. Ihre Charaktere fand ich gut greifbar und (zum Großteil) sympathisch. Natürlich haben viele auch ihre Eigenheiten und Macken, aber das macht die Bücher auch aus. Auch die Schäreninsel Svartöga und ihre Gegebenheiten hat Sandra Åslund gut wiedergegeben.

Die Geschichte wurde so flüssig erzählt, dass ich das Buch nicht gut an die Seite legen konnte und so innerhalb von zwei Tagen durchgelesen hatte. Meine Theorien erwiesen sich alle als falsch - auch wenn sie prinzipiell plausibel waren.

Ich hole jetzt mal dringend Band 1 nach und freue mich schon auf den letzten Band der Trilogie.

Reihenfolge:
1. Im Herzen so kalt
2. Still ist die Nacht
3. Dann ruhest auch du (ab 30.10.2025)

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Veröffentlicht am 10.06.2024

fesselnder Sommer-Roman

Das Licht in den Birken
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Thea kehrt mit Mitte 50 aus Portugal zurück in ihre Heimat in der Lüneburger Heide, wo sie eine Wohnung auf Bennos Hof gemietet hat. Benno ist ein Einsiedler, der einen Gnadenhof für Tiere betreibt. Die ...

Thea kehrt mit Mitte 50 aus Portugal zurück in ihre Heimat in der Lüneburger Heide, wo sie eine Wohnung auf Bennos Hof gemietet hat. Benno ist ein Einsiedler, der einen Gnadenhof für Tiere betreibt. Die Vermietung von zwei Wohnungen soll ihm finanziell über die Runden helfen - dass er damit Menschen auf dem Hof haben muss, ist für ihn eine ziemliche Umstellung, die er in Kauf nehmen muss.

Als Benno im Wald über Juli stolpert, die dort mit einem verletzten Fuß auf ihrer Wanderung liegen geblieben ist, entspannt sich die Situation auf dem Hof zunächst - bis dann alte Verletzungen bei allen Beteiligten aufbrechen, was die Situation zwischendurch ziemlich anspannt. Doch gleichzeitig wird in dieser Gemengelage auch deutlich, wie es tatsächlich um Bennos Hof steht, der allen dreien sehr wichtig ist.

Obwohl die Inhaltsbeschreibung sehr voll und sehr dicht klingt, ist es zu keinem Zeitpunkt so, dass das Buch zu dicht wäre oder man das Gefühl hat, es überschlägt sich. Da immer wieder Passagen aus Rückblicken und Gedanken von einer der drei Personen bestehen ist das Tempo genau richtig, um hinterher zu kommen, es flacht aber auch nie zu sehr ab. Romy Fölck hat es raus, dass im Sommer auf dem Hof zwar einiges passiert, man als Leserin aber auch immer noch hinterher kommt.

Dabei entwickelt das Buch einen Sog, so dass ich es nicht aus der Hand legen konnte und die Seiten oft nur so dahingeflogen sind. Diesen Stil liebe ich so an den Büchern von Romy Fölck. Auch ihre Figuren sind so, dass alle ihr je eigenes Päckchen zu tragen haben, aber niemand vollkommen überfrachtet ist.

Fazit: Eine tolle Sommerlektüre, an deren Ende es schwer fällt den Hof wieder zu verlassen.

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