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Veröffentlicht am 21.11.2017

Spannende Fortsetzung

Die Brut - Die Zeit läuft
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Die Wissenschaftlerin Melanie Guyer ist noch immer dabei, das Rätsel der fleischfressenden, tödlichen Spinnenplage, die Millionen Menschen das Leben gekostet hat, zu entschlüsseln. Zunächst gibt sie Entwarnung, ...

Die Wissenschaftlerin Melanie Guyer ist noch immer dabei, das Rätsel der fleischfressenden, tödlichen Spinnenplage, die Millionen Menschen das Leben gekostet hat, zu entschlüsseln. Zunächst gibt sie Entwarnung, denn die Spinnen sterben. Doch warum das so ist und ob vielleicht ein System dahinter steckt, kann Melanie nicht entschlüsseln. Dann wird ein Kokon gefunden, der sich deutlich von allen vorher entdeckten unterscheidet. Er ist warm, pulsiert und hat riesige Ausmaße. Die Präsidentin der Vereinigten Staaten setzt alle Hoffnungen auf Melanie. Denn sie muss Entscheidungen treffen und Verantwortung für die Menschen in ihrem Land übernehmen, doch die Zeit läuft ihr davon....

"Die Brut - Die Zeit läuft" ist der zweite Band der Thriller-Trilogie von Ezekiel Boone. Die Fortsetzung knüpft unmittelbar an das Ende des ersten Teils an. Man ist sofort wieder mitten im Geschehen und beobachtet, wie die Menschheit zunächst aufatmet und wie sich das Leben auf der Erde durch die Katastrophe verändert hat.

Auch dieser Band wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, die relativ schnell wechseln. Man bekommt so einen guten Überblick, was auf der ganzen Welt passiert. Man trifft auf bekannte Protagonisten aus dem ersten Band, die sich in dieser Fortsetzung noch deutlicher als Hauptcharaktere herauskristallisieren. Man beobachtet gespannt, wie sie ihren Teil dazu beitragen, die Invasion der Spinnen in den Griff zu bekommen. Diese Handlungsfäden verknüpfen sich weiter miteinander. Allerdings gibt es auch immer wieder kurze Kapitel, in denen man Schicksale von bisher unbekannten Personen beobachtet. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen, in die unheilvolle Atmosphäre eintauchen und das Grauen auf sich wirken lassen.

Die Spinnen selbst nehmen in diesem Band nicht so großen Raum ein. Die Bedrohung ist allerdings deutlich zwischen den Zeilen spürbar, sodass man gespannt verfolgt, was vor sich geht und immer darauf wartet, dass die nächste Spinnengeneration zuschlägt. Da man nicht genau weiß, wann das sein wird und in welche Ausmaße die Katastrophe dann annehmen wird, gerät man bereits früh in den Sog der Handlung und kann sich dieser Faszination bis zum Ende hin nicht entziehen. Die Spannung ist allgegenwärtig und gipfelt in einem bedrohlichem Ende, das dafür sorgt, dass man ungeduldig auf den finalen Band der Trilogie wartet.

Ich habe mich beim Lesen der Fortsetzung wieder sehr gut und spannend unterhalten gefühlt. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte hat einen regelrechten Sog auf mich ausgeübt, dem ich mich einfach nicht mehr entziehen konnte. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt der mittlere Teil der Trilogie vier von fünf Bewertungssternchen. Ich warte nun ungeduldig auf das große Finale.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Berührt und regt zum Nachdenken an

Manchmal musst du einfach leben
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Maribeth Klein ist Anfang 40, verheiratet, Mutter von Zwillingen und berufstätig. Sie strebt danach, in allen Belangen ihres Lebens perfekt zu sein und erkennt nicht, wie belastend dieser Stress für ihren ...

Maribeth Klein ist Anfang 40, verheiratet, Mutter von Zwillingen und berufstätig. Sie strebt danach, in allen Belangen ihres Lebens perfekt zu sein und erkennt nicht, wie belastend dieser Stress für ihren Körper ist. Dieser reagiert schließlich mit einem Herzinfarkt, den Maribeth nicht einmal bemerkt. Denn sie hat keine Zeit auf die Warnsignale zu achten. Selbst als sie im Krankenhaus liegt, will sie nicht wahrhaben, wie ernst die Lage ist, sondern ist in Gedanken schon dabei, Arbeit, Kinder und Haushalt zu organisieren. Maribeth muss schließlich am Herzen operiert werden. Als sie nach dem Krankenhausaufenthalt nach Hause zurückkehrt, stellt sie fest, wie geschwächt sie ist und erkennt, dass sie sich dringend schonen muss. Doch Mann und Kinder gehen davon aus, dass Maribeth schon wieder so belastbar wie vorher ist. Ihre Mutter, die sie eigentlich unterstützen soll, ist auch keine Hilfe. Vor lauter Verzweiflung packt Maribeth schließlich eine kleine Tasche und kehrt ihrem bisherigen Leben den Rücken....

Der Einstieg in Gayle Formans Roman gelingt mühelos. Man kann sich sofort in Maribeth hineinversetzen und den Stress förmlich selbst spüren, dem sie ausgesetzt ist. Maribeth hat einen straffen Tagesplan und jede Minute davon ist verplant. Die Hektik und der enorme Druck, den sie sich selbst macht, ist zwischen den Zeilen spürbar. Dadurch kann man nachvollziehen, wie sie sich fühlt und sich von Anfang an auf die Handlung einlassen.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann die Emotionen der Charaktere sehr gut nachvollziehen und fliegt deshalb regelrecht durch das Buch. Man möchte unbedingt erfahren, wie Maribeth mit ihrer Situation umgeht und wie sich ihr Leben weiterentwickelt. Gayle Forman gelingt es hervorragend, die unterschiedlichen Protagonisten so zu beschreiben, dass man sie lebhaft vor Augen hat und mit ihnen mitfiebert. Maribeth Geschichte ist durchgehend interessant und regt außerdem zum Nachdenken an.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr gut unterhalten und konnte mich kaum von der Handlung lösen. Maribeth Schicksal hat mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Obwohl mich die Erzählung begeistern konnte, muss ich zugeben, dass ich mir selbst nicht vorstellen kann, dass ich Mann und Kinder ohne ein Wort des Abschieds verlassen hätte. Dennoch bekommt das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala vier von fünf möglichen Sternchen.

Veröffentlicht am 17.11.2017

Interessanter Reihenauftakt

Dunkel Land
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Verena Hofer zieht mit ihrer Nichte Amelie vorübergehend ins Havelland. Auf Gut Wuthenow soll sie sich die nächsten drei Monate um den Neffen ihrer Auftraggeberin kümmern. Vor Ort erlebt Verena allerdings ...

Verena Hofer zieht mit ihrer Nichte Amelie vorübergehend ins Havelland. Auf Gut Wuthenow soll sie sich die nächsten drei Monate um den Neffen ihrer Auftraggeberin kümmern. Vor Ort erlebt Verena allerdings eine Überraschung. Denn Carl von Wuthenow entpuppt sich als erwachsener Mann. Er ist Kriminalist und wurde vor einiger Zeit angeschossen, sodass er unter einer Störung seines Kurzzeitgedächtnisses leidet. Da Carl von Wuthenow trotz seines Handicaps die Staatsanwaltschaft als Berater unterstützt, findet sich Verena unverhofft in der Rolle seiner Assistentin wieder. Verena hat keine Ahnung, worauf sie sich einlässt....

"Dunkel Land" ist der Auftaktband zu einer neuen Krimireihe des ungewöhnlichen Ermittlerteams Dr.Carl von Wuthenow und Verena Hofer. Der Einstieg in die Reihe, bzw. den Krimi, gelingt mühelos. Denn gleich am Anfang wird man Zeuge eines brutalen Mordes, sodass das Interesse sofort geweckt wird.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch. Die recht kurzen Kapitel unterstützen den Sogeffekt, der sich beim Lesen aufbaut, außerdem. Man kann sich die beschriebenen Handlungsorte und Protagonisten lebhaft vorstellen und deshalb ganz in die Handlung eintauchen. Die Charaktere wirken sympathisch, sodass man gerne mit ihnen gemeinsam ermittelt. Der Fall ist durchgehend interessant und gibt einige Rätsel auf. Man ist hin- und hergerissen, was man glauben soll und wen man auf seiner Liste der Verdächtigen berücksichtigen soll. Erfahrene Krimileser, die aufmerksam der Handlung folgen, dürften allerdings recht früh eine Ahnung haben, wer hinter allem stecken könnte. Da es aber auch andere Spuren und Hinweise gibt, bleiben die Ermittlungen bis zum Schluss interessant.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten. Beim Lesen von "Dunkel Land" habe ich mich sehr gut unterhalten, denn das ungewöhnliche Ermittlerteam, der flüssige Schreibstil und die Ungewissheit, ob sich mein früher Verdacht bestätigen wird, konnten mich begeistern. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt dieser Reihenauftakt deshalb vier von fünf möglichen Bewertungssternen.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Kleine Fluchten aus dem Alltag

Kleine Fluchten
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"Kleine Fluchten" ist ein liebevoll gestaltetes Büchlein, das neun Kurzgeschichten der Autorin Jojo Moyes enthält. Das vorwiegend pink gehaltene Cover ist ein echter Eyecatcher. Seiten aus hochwertigem ...

"Kleine Fluchten" ist ein liebevoll gestaltetes Büchlein, das neun Kurzgeschichten der Autorin Jojo Moyes enthält. Das vorwiegend pink gehaltene Cover ist ein echter Eyecatcher. Seiten aus hochwertigem Papier, liebevolle Illustrationen, die zum Inhalt der Erzählungen passen, und ein Lesebändchen, bieten die perfekten Rahmenbedingungen, um mit den Geschichten kurz dem Alltag zu entfliehen.

Die neun Kurzgeschichten verteilen sich auf 138 Seiten. In jeder Erzählung steht eine andere Frau im Mittelpunkt, die einen kurzen Einblick in ihre Wünsche oder Hoffnungen gewährt. Obwohl die Geschichten nur wenige Seiten umfassen, gelingt es der Autorin hervorragend, den Charakteren Tiefe zu verleihen. Man ist sofort mitten im Geschehen und verfolgt gebannt die jeweilige Handlung. Jojo Moyes erschafft dabei auf den wenigen Seiten eine warme Atmosphäre, sodass man die Geschichten genießen kann. Da sie sehr kurz sind, eignen sie sich perfekt, um sie als kleine Leseflucht aus dem Alltag zu nutzen und sich damit eine kurze Auszeit zu gönnen. Der Schreibstil ist außerdem sehr flüssig und angenehm lesbar, sodass man die Geschichten zwischendurch gut einschieben kann.

Ich habe bereits Bücher der Autorin gelesen und auch bei diesen Kurzgeschichten konnte mich der wunderbare Schreibstil wieder überzeugen. Ich war wirklich überrascht, dass sie es auf den wenigen Seiten schafft, den Charaktere Tiefe zu verleihen und sie lebendig wirken zu lassen. Obwohl die unterschiedlichen Geschichten mich größtenteils begeistern konnten, muss ich aber zugeben, dass auch welche dabei waren, die auf mich etwas zu vorhersehbar wirkten. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich alle direkt hintereinander gelesen habe. Es wäre wahrscheinlich vorteilhafter gewesen, mal eine Pause einzulegen, um die Geschichten dann besser genießen zu können. Da mich, wider Erwarten, nicht alle Erzählungen in ihren Bann ziehen konnten, schwanke ich bei der Vergabe meiner Bewertung auch zwischen drei und vier Sternchen. Insgesamt gesehen konnten mich Buchgestaltung, Illustrationen und Schreibstil aber doch davon überzeugen, großzügig aufzurunden und das Büchlein mit vier von fünf möglichen Sternchen zu bewerten.

Veröffentlicht am 28.10.2017

Spannender Regionalkrimi

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
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Kommissarin Klaudia Wagner ist nach ihrem letzten Fall noch immer angeschlagen und hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Als sie mit einer Kollegin das "Hechtfest" besucht, beobachtet sie eine Schlägerei ...

Kommissarin Klaudia Wagner ist nach ihrem letzten Fall noch immer angeschlagen und hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Als sie mit einer Kollegin das "Hechtfest" besucht, beobachtet sie eine Schlägerei und greift beherzt ein. Am nächsten Tag wird ein Toter im Fließ gefunden. Da Klaudia an diesem Tag Bereitschaft hat, muss sie gemeinsam mit ihrem verhassten Kollegen Demel zum Fundort fahren. Dort erkennt Klaudia, dass es sich um einen der Schläger vom "Hechtfest" handelt. Der Tote stammt aus Rumänien und hat als Erntehelfer auf einem der großen Gurkenhöfe gearbeitet. Es hat den Anschein, dass die Tat einen ausländerfeindlichen Hintergrund haben könnte. Gemeinsam mit Demel ermittelt Klaudia in alle Richtungen. Schon bald gibt es eine weitere Tote....


"Spreewaldtod" ist nach "Spreewaldgrab" der zweite Fall für die Kommissarin Klaudia Wagner. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Hintergründe der Kommissarin besser zuordnen zu können, empfiehlt es sich allerdings, die vorgesehene Reihenfolge einzuhalten. Es gibt zwar einige Rückblicke in den ersten Fall, die dabei helfen, Klaudias psychische Probleme nachzuvollziehen, doch alle Ereignisse, die dazu, im beruflichen und auch im privaten Bereich, geführt haben,  können natürlich nicht in die aktuellen Ermittlungen einfließen. Da darauf aber oft Bezug genommen wird, ist es bei dieser Reihe wirklich besser, die Bände nacheinander zu lesen. 

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn Christiane Dieckerhoff gelingt es hervorragend, die Protagonisten und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man sie beim Lesen sofort vor Augen hat. Alles wirkt so authentisch, dass man schon manchmal meint, die Gluthitze, die zum Tatzeitpunkt im Spreewald herrscht, selber zu spüren und dabei gelegentlich den Essiggeruch auf den Gurkenhöfen wahrzunehmen. Der Schreistil ist flüssig und angenehm lesbar. Dadurch kann man sich ganz auf die spannende Handlung einlassen und den Ermittlungen folgen. 

Kommissarin Klaudia Wagner wirkt sehr sympathisch, obwohl sie mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Mit ihrem Kollegen Demel, der in diesem Teil der Serie ebenfalls kollegial und freundlich wirkt, hat sie allerdings Probleme. Da diese aus dem vorherigen Band herrühren, ist es nicht immer ganz leicht, Klaudias Gefühle in diesem Punkt nachzuvollziehen. Leser, die die Vorgeschichte der beiden kennen, werden es da deutlich einfacher haben. 

Der Fall selbst ist durchgehend interessant. Man folgt  gebannt den Ermittlungen, denn nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man die eigenen Schlüsse, die man beim Lesen gezogen hat, noch einmal überdenken und neu ansetzen muss. Dadurch wirkt die Handlung kaum vorhersehbar, denn das  Motiv und die Identität des Täters werden erst kurz vor dem Ende schlüssig enthüllt. 

Ich bin ja ein richtiger Krimiserien-Junkie und deshalb hat mir die Mischung aus Ermittlungsarbeit und privaten und beruflichen Nebenhandlungen sehr gut gefallen. Denn ich mag es einfach, wenn die Charaktere sich von Fall zu Fall weiterentwickeln und man außerdem auf alte Bekannte aus vorherigen Bänden trifft. Leider habe ich den ersten Band nicht gelesen, sodass mir in diesem Punkt einige Informationen fehlten. Da mich der aktuelle Fall allerdings begeistern konnte, und mich die Rückblicke in den Auftaktband sehr neugierig gemacht haben, werde ich das zeitnah nachholen. Klaudia Wagner ist mir sehr sympathisch und deshalb würde ich gerne mehr erfahren und meine Lücke in dieser Serie schließen. Das Ende dieses Falls lässt mich außerdem auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Deshalb bekommt dieser Krimi auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch vier von fünf Bewertungssternchen.