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Veröffentlicht am 02.12.2017

Gebt dem Buch eine Chance – ihr werdet es nicht bereuen!

Moon Chosen
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Heute erscheint mal wieder eine Gastrezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³ auf meinem Blog. Ich habe für sie Moon Chosen – Gefährten einer neuen Welt gelesen.

Allgemeines:

Am 21.09 2017 ist das ...

Heute erscheint mal wieder eine Gastrezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³ auf meinem Blog. Ich habe für sie Moon Chosen – Gefährten einer neuen Welt gelesen.

Allgemeines:

Am 21.09 2017 ist das neue Buch der Autorin P. C. Cast auf Deutsch erschienen. Viele von euch kennen Cast möglicherweise bereits durch ihre weltweit gefeierte Reihe House of Night. Der neue Fantasyroman von Cast heißt Moon Chosen – Gefährten einer neuen Welt und ist bei Fischer FJB erschienen. Das Buch hat 704 Seiten und ist gebunden. Der Titel mutet etwas sperrig an, das Cover ist jedoch ein Hingucker. Moon Chosen ist der erste Band einer Reihe. Der Originaltitel lautet Moon Chosen – Tales of a New World. Das Jugendbuch wird ab 14 Jahren vom Verlag empfohlen. Im Februar 2018 wird der zweite Band der Reihe Sun Warrior – Gefährten einer neuen Welt erscheinen.

Inhalt:

„Mari gehört zum Stamm der Erdwanderer und ist die Tochter der Mondfrau ihres Clans, Erbin der einzigartigen Heilkräfte ihrer Mutter. Es ihre Bestimmung, einmal ihren Platz einzunehmen und die Frauen und Männer des Weberclans regelmäßig vom Nachtfieber zu reinigen. Doch sie birgt ein Geheimnis in der im Wald versteckten Höhle, in der sie lebt. Und sie fühlt sich noch nicht bereit, ihrem Schicksal zu folgen. Doch als ein todbringender Angriff ihre Welt aus den Angeln reißt, enthüllt Mari die Stärke ihrer Fähigkeiten und entschließt sich, sich selbst und ihr Volk zu retten. Ihr läuft ein Hund zu, der ihr nicht mehr von der Seite weicht. Ihr neuer Begleiter wird allerdings schon gesucht – von ihren Feinden. Als Mari dem Sohn des Anführers, Nik, begegnet, verspürt sie ein zuvor nie gekanntes Gefühl. Sie bricht die Gesetze des Clans und verbündet sich mit ihm, um die Kräfte zu besiegen, die sie alle zu zerstören drohen.“ (Quelle: FJB)

Meine Meinung:

Als Janine mich fragte, ob ich für sie Moon Chosen lese und rezensiere, wusste ich zunächst gar nicht, dass das Buch von P. C. Cast stammt. Irgendwie kam mir der Name der Autorin zwar bekannt vor, aber ich konnte mich eigentlich gar nicht mehr daran erinnern, woher. Ich habe dann ein wenig recherchiert und festgestellt, dass Cast die Autorin von House of Night ist. House of Night habe ich als Jugendliche angefangen, die Reihe aber niemals beendet, da sie mir inhaltlich zu trivial war. Also begann ich Moon Chosen mit relativ gemischten Gefühlen. Doch nach dem Lesen kann ich euch sagen: Ich habe die Lektüre nicht bereut. Ich habe sie sogar sehr genossen.

Moon Chosen ist ein Buch, das viel mehr in sich trägt als der Titel, der ja nun wirklich trashig klingt, dem Leser auf den ersten Blick suggeriert. Auch der Text, der vom Verlag im Internet bereitgestellt wird, und das Buch inhaltlich beschreiben soll, gibt nicht ansatzweise wieder, was wirklich hinter all dem steckt. Etwas besser formuliert ist der Text, der sich auf der Rückseite des realen Buches befindet. Dort wird deutlich, dass vor allem Protagonistin Mari im Mittelpunkt der Geschichte steht. Und nicht die Liebe Maris zu irgendeinem dahergelaufenen Protagonisten, in den sie sich Hals über Kopf verliebt.

Für den Leser, der seine Vorurteile überwindet und trotz der eher für Teeniebücher stehenden Autorin das Buch zur Hand nimmt, ist Moon Chosen ein fantasievoller Reihenauftakt mit einer Welt voller Gefahren und Dingen, die so ganz anders sind als in unserer Welt. Cast entwirft eine Welt, in der es verschiedene Völker gibt. Das klingt so gesehen nicht innovativ. Sie gibt dem Ganzen aber eine Richtung, von der ich bisher selten gelesen habe. Protagonistin Mari ist eine eigenwillige junge Frau, die auf ungewöhnliche Art und Weise für das eintritt, was ihr wichtig ist. Dabei begleitet sie jemand, der mir überaus sympathisch war. Darüber möchte ich nicht so viel verraten – aber ein Mensch ist es nicht.

Casts Schreibstil ist einnehmend und kreiert dadurch bereits nach wenigen Seiten eine kribbelnde Spannung. Man möchte einfach immer weiter lesen und die Welt der Gefährten erkunden. Es herrscht zeitweise eine beinahe bedrohliche Stimmung – an einigen Stellen hatte ich eine Gänsehaut. Zum Glück überwiegen diese Momente nicht, sonst wäre Moon Chosen kein Buch für mich.

Bis hierhin hört sich eigentlich alles perfekt an oder? Doch leider gibt es auch in Moon Chosen ein paar kleine Kritikpunkte. An einigen Stellen der Lektüre habe ich kleinere Logikfehler gefunden, die die Geschichte für mich nicht zu einem 5-Herzen-Buch werden lassen. Dazu möchte ich keine Details schreiben – wenn ihr das Buch lest, werden euch bestimmt auch ein paar Dinge auffallen. Vielleicht schafft Cast es, diese Dinge im zweiten Band auszubügeln.

Fazit:

Moon Chosen ist ein Buch, das mich überzeugen konnte. Ich werde die Reihe weiterverfolgen und bin gespannt, wie sich die Geschichte im zweiten Band entwickeln wird. Gebt dem Buch eine Chance – ihr werdet es nicht bereuen!

Veröffentlicht am 22.11.2017

Ein wirklich sehr gut gelungener Auftakt einer neuen Reihe, von der ich unbedingt weitere Bände lesen möchte.

Lazare und der tote Mann am Strand
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Allgemeines:

Robert Hültners Lazare und der tote Mann am Strand ist im Juni 2017 bei btb als gebundenes Buch erschienen. Es umfasst 384 Seiten.

Hültner wurde mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. ...

Allgemeines:

Robert Hültners Lazare und der tote Mann am Strand ist im Juni 2017 bei btb als gebundenes Buch erschienen. Es umfasst 384 Seiten.

Hültner wurde mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Lazare und der tote Mann am Strand ist der erste Band einer Reihe mit Kommissar Narciso Lazare.

Inhalt:

„Ein Toter am Strand: tragisch, aber im malerischen Sète, dem Venedig Südfrankreichs, kein seltener Unglücksfall. Wahrscheinlich hat es doch nur wieder etwas mit den internen Streitereien der Gitans zu tun, die hier schon seit Jahren am Stadtrand siedeln. Seltsam also, dass extra ein Kommissar aus Montpellier angefordert wird für diesen Fall. Die Behörden vor Ort sind konsterniert und empfangen Kommissar Lazare entsprechend. Sie ahnen nicht, dass Lazare angetreten ist, ein riesiges – und wenn es sein muss, mörderisches – Komplott aus Mauschelei, Korruption und Betrug aufzudecken, das die ganze Region im Würgegriff hat. Was andererseits Lazare nicht ahnt: dass zudem eine offene Rechnung aus Frankreichs jüngerer Vergangenheit darauf wartet, beglichen zu werden.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Ich habe bereits Am Ende des Tages von Hültner gelesen und war begeistert. Durch Zufall stieß ich auf Lazare und der tote Mann am Strand: Das Cover gefiel mir ausgesprochen gut und so wurde ich neugierig. Nach dem Lesen kann ich nur sagen, dass es perfekt zum Schauplatz der Handlung passt.

Von Beginn an kann man feststellen: Es gibt Spannungen innerhalb der Polizei, die Zuständigkeiten sind unklar und werden unterschiedlich bewertet, Revierkämpfe führen zu unterschwelliger Aggression zwischen den Beamten … Was steckt dahinter?

Schnell ist klar: Narciso Lazare, Kommissar bei der Kripo in Montpellier muss seinen Urlaub abbrechen und wird nach Sète, einem kleinen französischen Dorf an der Küste, beordert. Er ist darüber erfreut, die dort ermittelnden Beamten weniger. Besonders Kommissar Danard scheint etwas ganz Persönliches gegen Lazare zu haben. Der Leser tappt total im Dunklen und muss die oft nebensächlich hingeworfenen Informationen sehr genau verfolgen, um so langsam hinter die Fassaden blicken zu können.

Auf den ersten Blick legt Hültner einen gewöhnlichen Krimi vor. Auf den zweiten Blick aber merkt man schnell, dass die idyllische dörfliche Umgebung es in sich hat. Sie ist geprägt von Rassismus, Geldgier und Neid. Sündenböcke sind schnell gefunden: Es sind immer die, die nicht ins Gesamtbild des dörflichen Lebens passen. Es gibt viele Nebenschauplätze, die zunächst unwichtig erscheinen, aber im Verlauf der Handlung merkt man schnell, dass alles irgendwie zusammengehört. Sowohl Lazare als auch Danard haben ihre Geheimnisse, die erst zum Ende hin aufgelöst werden. Der Spannungsaufbau ist wirklich sehr gut gelungen. Anfangs war ich skeptisch, da ich mich durch die vielen französischen Namen, Amtsbezeichnungen und Beziehungen der Protagonisten zueinander kämpfen musste. Aber schon nach 50 Seiten will man einfach nur noch weiterlesen.

Fazit:

Ein wirklich sehr gut gelungener Auftakt einer neuen Reihe, von der ich unbedingt weitere Bände lesen möchte.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Fayra lädt zum Träumen ein

FAYRA - Das Herz der Phönixtochter
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Allgemeines:

Endlich ist es wieder soweit: Ein neues Buch der deutschsprachigen Autorin Nina Blazon ist bei cbt erschienen. Es ist genau wie das 2016 ebenfalls bei cbt aufgelegte Silfur – Die Nacht der ...

Allgemeines:

Endlich ist es wieder soweit: Ein neues Buch der deutschsprachigen Autorin Nina Blazon ist bei cbt erschienen. Es ist genau wie das 2016 ebenfalls bei cbt aufgelegte Silfur – Die Nacht der silbernen Augen (Rezi HIER) ein Kinderbuch, das vom Verlag ab einem Lesealter von 10 Jahren empfohlen wird. Fayra – Das Herz der Phönixtochter hat 464 Seiten und ein Cover, das ähnlich wie das von Silfur aufgebaut worden ist. Obwohl beide Cover gänzlich andere Farben haben, so entsteht beim genaueren Hinsehen doch der Eindruck, dass der Verlag auf eine ähnliche Gestaltung geachtet hat. Die für Fayra gewählten Farben wirken herbstlich und ziehen sofort die Blicke aufmerksamer Leser auf sich.

Inhalt:
„Das Erbe der Phönixdrachen

Die 12-jährige Anna-Fee hat mit ihren Eltern vor Kurzem eine schicke Wohnung in einem alten Herrenhaus bezogen. Im verwunschenen Garten des Anwesens begegnet sie nach einer Sturmnacht einem rätselhaften Mädchen. Fayra wurde von einem durchtriebenen Jäger aus einer Parallelwelt hierher gelockt, denn als Tochter eines von Phönixdrachen abstammenden Königs besitzt sie begehrte magische Kräfte. In einem Wettlauf gegen die Zeit suchen die Mädchen nach einem Feuertor, das Fayra wieder nach Hause und in Sicherheit bringt …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Wenn ihr meinen Blog schon länger verfolgt, dann wisst ihr bestimmt, dass Nina Blazon zu meinen liebsten Autorinnen zählt. Eigentlich mag ich alles, was sie schreibt. Faunblut, Ascheherz, Der dunkle Kuss der Sterne und Der Winter der schwarzen Rosen habe ich nahezu verschlungen. Silfur war im vergangenen Jahr für mich Nina Blazons erstes Werk aus der Kategorie Kinderbuch. Und auch Silfur habe ich geliebt. Nach der Lektüre war mir klar, dass Blazon nicht nur für junge Erwachsene oder Erwachsene (siehe Roman Liebten wir ), sondern auch für Kinder schreiben kann und sollte. Aus diesem Grund waren meine Erwartungen an ihr neues Kinderbuch recht hoch. Bereits der Titel machte mich neugierig, hatte ich doch erst vor kurzem die ersten beiden Bände von Das Reich der sieben Höfe beendet, in denen die Protagonistin ganz ähnlich hieß, nämlich Feyre. Auch das habe ich als positives Zeichen gewertet. Ich war also voller Vorfreude und begann mit dieser positiven Einstellung, Fayra zu lesen.

Fayra hat mich erneut begeistern können. Aber nicht so sehr wie Silfur. Warum ist das so?

Fayra ist ein tolles Kinderbuch. Ein Buch zum Träumen und Vorlesen. Zum Selberlesen und zum Eintauchen in magische Welten. Aber ihm fehlte in meinen Augen das gewisse Etwas. Ich habe es sehr gerne gelesen, ja nahezu verschlungen. Nachdem ich es beendet hatte, blieb aber das Gefühl zurück, dass „meine“ tolle Nina Blazon mich irgendwie enttäuscht hatte. Nicht, weil die Geschichte nicht fabelhaft oder das Buch nicht logisch oder faszinierend gewesen wäre. Nein, schlicht und ergreifend, weil das Buch nicht genauso gut war wie die bisherigen Bücher Blazons. Versteht mich bitte nicht falsch ich würde Fayra ohne zu zögern zum Lesen empfehlen. Aber es ist eben kein 5-Herzen-Buch, weil es in meinen Augen etwas weniger gut ist als alles, was ich bisher von Blazon gelesen habe. Diese Kritik ist natürlich eine Kritik auf sehr hohem Niveau. Wenn ich noch nichts anderes von Blazon gelesen hätte, würde ich ohne zu zögern fünf Herzen vergeben.

Blazons Schreibstil ist kindgerecht, wirkt dabei aber nicht platt oder zu einfach. Ein 10-jähriges Kind braucht für die 464 Seiten Durchhaltevermögen oder muss schon etwas mehr Leseerfahrung haben, da nicht nur der Umfang des Buches, sondern auch die Handlung komplexer gewählt ist. Ich hätte Fayra vermutlich eher ab 12 Jahren empfohlen – in diesem Alter bringen die fantasievollen Abenteuer inhaltlich immer noch Spaß. Auch für Erwachsene ist Fayra ein facettenreiches Buch über Träume, Fantasie, Mut und Freundschaft. Blazon versteht es, ihre Leser auf verschiedenen Ebenen anzusprechen und malerische Bilder zu kreieren. Sie spielt mit Worten und erschafft mit Fayra einen Einzelband, der in sich geschlossen wirkt und trotzdem eine großartige Geschichte entwirft.

Fazit:

Nina Blazon konnte mich persönlich mit Fayra – Das Herz der Phönixtochter nicht ganz so sehr begeistern wie sonst. Anstatt fünf Herzen vergebe ich also zur Abwechslung einmal nur vier an ein Buch von ihr. Fayra lädt zum Träumen ein und nimmt seine Leser mit auf spannende und rasante Abenteuer. Freundschaft, Mut und Fantasie spielen eine große Rolle in Blazons neustem Kinderbuch.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Toller Auftaktband!

Shadow Dragon
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Allgemeines:

Am 25.09.2017 ist Shadow Dragon – Die falsche Prinzessin in der Verlagsgruppe Oetinger erschienen. Das gebundene Buch hat 398 Seiten und ist wie (leider) bereits dem Schutzumschlag zu entnehmen ...

Allgemeines:

Am 25.09.2017 ist Shadow Dragon – Die falsche Prinzessin in der Verlagsgruppe Oetinger erschienen. Das gebundene Buch hat 398 Seiten und ist wie (leider) bereits dem Schutzumschlag zu entnehmen ist, als Trilogie angelegt. Optisch wird sich die Gestaltung des Einbandes vom ersten Band in dunklem Blau mit schimmernden haptischen Elementen (unter anderem Drachenschuppen) hin zu Violett und Gelb verändern. Ich muss zugeben, dass diese Farben mir nicht ganz passend erscheinen – aber es geht uns ja vor allem um den Inhalt. Und der verspricht Drachen, Magie und japanische Einflüsse. Was will man mehr?

Inhalt:

„Wer hat die Macht, kleine Kai?“ flüsterte der Shadow Dragon in meinem Kopf. „Der, der auf dem Thron sitzt, oder der, der das Schwert hält?“
Was…
… wenn du plötzlich das mächtigste Wesen im Kaiserreich verstehst?
… wenn dich seine Macht immer stärker in ihren Bann zieht?
… wenn du eine Andere sein musst, als du wirklich bist?
… wenn du Gefühle entwickelst, die du vorher nicht kanntest?
… wenn du mehr willst, als dir zusteht?
„Also Kleine“, sagte der Shadow Dragon, „lass uns mal sehen, was du mit deinem Schwert ausrichten kannst.“

Meine Meinung:

Als ich das neue Programm des Oetinger Verlages durchgeblättert habe, wusste ich sofort, dass ich Shadow Dragon unbedingt lesen muss. Nicht nur das Cover, sondern auch die inhaltliche Beschreibung des neuen Fantasyromans der Autorin Kristin Briana Otts machten mich neugierig. Nach dem Lesen kann ich euch sagen, dass die auf dem Buchrücken abgedruckte Beschreibung nicht einmal annähernd in Worte fasst, um was es in Shadow Dragon wirklich geht. Dem abgewandelten Text zufolge, der auf der Innenseite des Schutzumschlages zu finden ist, könnte man sogar denken, dass man eine dieser typischen Dreicksliebesgeschichten, die momentan allzu häufig den alleinigen Inhalt von Jugendbüchern bilden, in Händen hält. Auch die Aufmachung des Buches wirkt wesentlich jugendlicher als der Inhalt in Wahrheit ist. Nicht passend gewählt. Möglicherweise werden dadurch einige Leser, die der Zielgruppe entsprechen, gar nicht angesprochen. Lasst euch davon bitte nicht täuschen!

Die Erzählung um die starke Protagonistin Kai weist viele magische und interessante Facetten auf. Vor allem die Drachen nehmen dabei eine wahrhaftig fantastische Rolle ein. Es sind endlich mal wieder echte Drachen. Keine, die kuscheln oder, die „ihre“ Menschen so gut verstehen. Natürlich habe ich Saphira geliebt und auch Fuchur wird immer in meinem Gedächtnis und meinem Herzen bleiben. Aber so ein richtig wilder Drache ist mal wieder eine gelungene Abwechslung und bringt viel Feuer in die Handlung von Shadow Dragon. Haha, Wortwitz. Feuer spucken die erwähnten Drachen bedauerlicherweise tatsächlich nicht. Ein irritierendes Element war für mich lediglich der Name des so ehrfurchtsvoll erscheinenden Haupt-Drachen: Shadow Dragon. Ich denke, dass man an dieser Stelle einen weniger plumpen und weitaus geheimnisvolleren Namen hätte wählen können. Mir hätte da etwas Exotischeres deutlich besser gefallen. Wie seht ihr das?

Ich habe euch vor kurzem ein Buch, in dem die japanische Kultur ebenfalls eine große Rolle einnimmt, vorgestellt: Die Legende von Shikanoko – Herrscher der acht Inseln. Im Vergleich zu diesem Buch aus dem Fischer Verlag sind die japanischen Elemente in Shadow Dragon wesentlich weniger umfangreich und deutlich mehr als Inspiration denn als Grundlage der Handlungen der Protagonisten genutzt worden. Nichtsdestotrotz hat mir diese Inspiration zu einem fernöstlichen Setting gut gefallen. Vor allem die Onna-Bugeisha bilden innerhalb der fortschreitenden Handlung ein Element, das ich während des Lesens bewundert habe.

„Du bist dazu geschaffen, eine Onna-Bugeisha zu sein. Du bist dazu geboren, ein Schwert zu schwingen.“ (S. 14f.)

Sie sind so stark, weiblich und trotzdem keine bloßen Kriegerinnen. Ihre menschliche Seite ist ihnen in den langen Jahren ihrer harten Ausbildung nicht verloren gegangen. Obwohl wir bereits vieles über sie und ihre Traditionen erfahren haben, möchte ich in den Folgebänden gerne noch mehr über diese stolzen Kriegerinnen lesen. Gekonnt, liebe Frau Otts!

Und nicht nur das kann die Autorin. Nebenbei bemerkt ist ihr Schreibstil angenehm und flüssig zu lesen – wirkt dabei dennoch nicht einfach. Sie kreiert schillernde Bilder in den Köpfen ihrer Leser und schafft es so, dass man Shadow Dragon – Die falsche Prinzessin kaum aus der Hand legen kann.

Fazit:

Ein Buch, das definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Lasst euch nicht von der eher jugendlichen Aufmachung täuschen und taucht ein in eine magische Welt voller Abenteuer!

Veröffentlicht am 13.11.2017

Träumen garantiert

Die Macht der verlorenen Träume
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Heute ist es wieder an der Zeit, euch ein Buch vorzustellen, welches ich für Janine von Büchersüchtiges Herz³ gelesen habe: Die Macht der verlorenen Träume.


Allgemeines:

Die Macht der verlorenen Träume ...

Heute ist es wieder an der Zeit, euch ein Buch vorzustellen, welches ich für Janine von Büchersüchtiges Herz³ gelesen habe: Die Macht der verlorenen Träume.


Allgemeines:

Die Macht der verlorenen Träume ist kürzlich als Hardcover bei Loewe erschienen. Das Kinderbuch hat vom Verlag eine Altersempfehlung ab 11 Jahren erhalten. Die 384 mit großer Schrift beschriebenen Seiten sollten in dem Alter nicht nur inhaltlich, sondern auch vom Umfang her gut bewältigt werden können. Sie eignen sich ebenfalls gut zum Vorlesen. Nicht nur jüngere Leser macht das detailliert gestaltete Cover neugierig. Auch ich habe sofort zweimal hingeschaut und wollte das neue Werk aus Sarah Beth Dursts Feder gerne lesen.

Inhalt:

„Im Buchladen von Sophies Eltern gibt es nicht nur Bücher zu kaufen – sondern auch Träume. Sowohl schöne als auch böse Träume werden hier destilliert, in Flaschen abgefüllt und verkauft. Aber das Traumgeschäft ist gefährlich und streng geheim, denn mit Träumen ist nicht zu spaßen! Ausgerechnet an Sophies zwölftem Geburtstag wird im Buchladen eingebrochen. Sämtliche Flaschen mit Albträumen werden gestohlen. Und Sophies Eltern werden entführt!
Zusammen mit ihrem Freund Ethan macht sich Sophie auf die Suche nach ihren Eltern und den verlorenen Träumen.“ (Quelle: Loewe Verlag)

Meine Meinung:

In letzter Zeit habe ich viele fantasievolle und abenteuerreiche Kinderbücher gelesen. Von Zeit zu Zeit tauche ich einfach gerne in ein Buch aus diesem Genre ein. Aus diesem Grund wollte ich auch Die Macht der verlorenen Träume für Janine lesen. Die Kombination aus Titel, Cover und inhaltlicher Beschreibung haben es mir angetan – Träume faszinieren mich immer. Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich zu dieser Thematik Henriette und der Traumdieb verschlungen und hatte deshalb recht hohe Erwartungen an Die Macht der verlorenen Träume. Diese Erwartungen wurden zum Teil erfüllt, zum Teil aber auch nicht. Wieso das so ist, werde ich nun erläutern.

Die Geschichte, die sich hinter Titel und Cover verbirgt, ist eine fantastische Geschichte – voller Magie, Kinderträume und Abenteuer. Genau das, was ich gerne lesen wollte. In dieser Hinsicht konnte mich Autorin Sarah Beth Durst von sich überzeugen. Ihre Ideen sind kreativ, wenn auch ganz anders als die des Autoren von Henriette und der Traumdieb. Auch ihr Schreibstil ist in weiten Teilen sehr angenehm und kindgerecht. Aber leider konnte er mich an einigen Stellen nicht überzeugen. Hier einmal ein Beispiel für eine solche Textstelle:

Ihre Mutter packte den Besenstiel fester. „Kenneth, was ist das?“ „Irgendeine Art Dachs“, mutmaßte Dad. „Es hat sechs Schwänze“, stellte Mom fest. (S. 16)

Na, wer weiß schon, was mich an dieser und vielen ähnlichen Textstellen gestört hat? Richtig geraten, die Inkonsequenz. Entweder wir nennen die Eltern von Protagonistin Sophie „Mum“ und „Dad“ oder „Mutter“ und „Vater“. Aber diese Sprünge zwischen den Bezeichnungen, häufig sogar in ein und demselben Satz, ziehen sich durch das gesamte Buch. Mich hat das beim Lesen ein klein wenig verrückt gemacht und mein Lesevergnügen deutlich geschmälert. Genauso geht es mir, wenn ein Buch vor Rechtschreibfehlern strotzt: Man liest es, weiß aber, dass etwas falsch ist, und achtet nur noch darauf. Wirklich schade, denn es gibt auch viele schöne Textpassagen:

Sophie war vom ersten Tag an beigebracht worden, dass Bücher wertvoll sind. Ein jedes beinhaltete ganze Welten. Ein jedes schenkte seinem Leser die Möglichkeit, am Herzen und Verstand eines anderen Menschen teilzuhaben. Es waren geteilte Träume. (S. 112)

Ebendiese Textpassagen haben mich weiterlesen und mit Sophie Abenteuer erleben lassen. Und diese Abenteuer waren wahrhaftig turbulent, famos und eben traumhaft.

Fazit:

Ein Buch voller noch zu träumender Träume. Lasst euch auf die wundervolle Welt von Sophie und ihren Freunden ein und geht mit ihr auf eine traumhafte Reise.