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Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein genialer Auftakt

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Die Angst, entdeckt  zu werden, ist ständiger Begleiter der jungen Ruby. Doch trotz der Warnungen ihrer Mutter möchte das 16-jährige Mädchen wissen, was da unter ihrer Haut pulsiert, sie erwärmt, ihr Blut ...

Die Angst, entdeckt  zu werden, ist ständiger Begleiter der jungen Ruby. Doch trotz der Warnungen ihrer Mutter möchte das 16-jährige Mädchen wissen, was da unter ihrer Haut pulsiert, sie erwärmt, ihr Blut zum kochen bringt. Wie soll sie sich jemals verteidigen können, wenn sie ihre Gabe nicht unter Kontrolle hat? Doch es kommt, wie es kommen muss und Ruby landet in einer der eisigsten Garnisonen des Landes. Runter gehungert bis auf die letzten Knochen, schon am Ende ihrer Kräfte wird sie eines Abends von einem ungewöhnlichen Gespann besucht. Ein Mann mit einer Kapuze, der Statur eines Kämpfers und dem Temperament einer Polkappenspitze, eisig und gnadenlos.
Ein alter Greis, gestützt auf einen Gehstock mit der eisigen Macht eines Meisters, aber einem Herzen voller Güte und Warmherzigkeit.
Die zwei unterbreiten dem Fireblood Mädchen ein seltsames Angebot und holen sie dafür aus dem Gefängnis. Wird Ruby dem Deal zu stimmen? Ist sie die Richtige? Und was hat es mit dem Kerl auf sich, der jünger erscheint, als man auf den ersten Blick sieht. Dessen Augen Ruby in einen fast schon magischen Bann ziehen, wobei die kalten Mauern um sein Innerstes härter und dicker sind, als Stahl.

Aber das größte Problem wird sich ihr erst noch offenbaren. Kann sie die Kälte und Leere in sich bekämpfen, das Land retten und eine Mauer aus Eis zum Schmelzen bringen, oder wird sie jämmerlich versagen, gehasst, geächtet und verfolgt von den Frostblood Meistern des Königs?

Erfahrt es selbst.

Das Setting ist unglaublich bildhaft beschrieben und man wird nur so fortgerissen von der Schreibweise der Autorin. Elly Blake schreibt flüssig und leicht, erzählt aus der Sicht der jungen Ruby und man kann sich super in sie hinein versetzen. Ihre Art zu Handeln entspricht absolut einer Jugendlichen ihres Alters und auch wenn man sie manchmal etwas schütteln möchte, weil sie vielleicht anders reagiert, als man selbst würde, finde ich Ruby sehr sympathisch und mutig. Sie ist im Grunde ihres Herzens eine liebevolle und warme Person, die sich zuerst um die Menschen kümmert, die sie liebt,  bevor sie an sich selbst denkt. Ihr Ehrgeiz und ihr Mut machen sie zu einer starken Persönlichkeit, und ihr freches Mundwerk gibt der Protagonistin die nötige Würze um sich köstlich zu amüsieren.

Die anderen Personen sind auch greifbar gestaltet und jeder mit liebevollen Merkmalen versehen, sodass man merkt welche Liebe zum Detail die Autorin ihnen angedeihen lässt. Ob die Mönche in der Abtei, der düstere Kapuzenkerl oder später seltsame Verbündete...
Viel möchte ich nicht verraten, da jetzt mein ganz kleines Manko an dem Buch kommt.

Eigentlich ist die Handlung wirklich genial. Spannend, erfrischend und neuartig. Würde Elly Blake es jetzt noch schaffen, mich auch mal zu überraschen, wäre das Buch perfekt. Ich habe "Fire & Frost" in einem Buddyread mit meiner Bloggerfreundin Sanne von Sanne´s Bookcatalogue gelesen und wir konnten uns schon ab der Hälfte die restlichen 75 % Handlung vorher sagen. Die Hinweise sind einfach zu deutlich, die Erzählungen zu offensichtlich und ich fand das so unglaublich schade. Seid euch gewiss, das Buch wird deshalb nicht langweilig. Ich ziehe daher auch nur eine halbe Lilie ab, aber wenn man hier und da etwas geheimnisvoller mit dem "großen Effekt am Ende"  umgegangen wäre, nicht vorher schon so viel verraten hätte, dann wäre mein Lesespaß am Buch noch größer gewesen.

Dafür bin ich wirklich in den Schreibstil verliebt. Die sinnbildlichen Vergleiche, die zart gestreuten Gefühle, die reuevollen und schmerzhaften Emotionen, alles im Ganzen, ergeben eine Gefühlsachterbahn vom Feinsten und dazu dieser eine Mann, dessen Herz trotz
der Kälte heißer strahlt, als ein Feuer, haben mich überzeugt.
Ich brenne für den ersten Teil und ich will unbedingt erfahren, wie es weiter geht!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Sehr ergreifend!

Die Stille meiner Worte
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Hannah und Izzy.

Zwei Menschen, eine Seele.

Was passiert, wenn eine Hälfte plötzlich nicht mehr existiert?

Ein paar Monate sind vergangen und immer noch spricht Hannah kein Wort. Ihre Zwillingsschwester ...

Hannah und Izzy.

Zwei Menschen, eine Seele.

Was passiert, wenn eine Hälfte plötzlich nicht mehr existiert?

Ein paar Monate sind vergangen und immer noch spricht Hannah kein Wort. Ihre Zwillingsschwester ist tot und nichts wird sie je zurück bringen können. Mit Izzy sind auch die Worte gegangen. In dieser einen schlimmen Nacht änderte sich plötzlich alles und Hannah versinkt immer tiefer in sich selbst. Ihre Eltern wissen keinen Rat mehr und schicken die 17-Jährige in ein Internat für Kinder und Jugendliche mit Päckchen. Jeder hat eins zu tragen und Hannah wird schon bald merken, dass sie nicht alleine ist...

Es ist nicht gerade leicht eine Rezension zu tippen, wenn man vor lauter Tränen und Schmerzen im Herzen immer noch total erschüttert ist. Ich könnte euch jetzt erzählen, wie besonders Hannah ist und wie sehr man mit ihr leidet, vor allem nach dem man weiß, was mit ihr passiert ist. Und ich könnte euch erzählen, wie heftig die Entwicklung von dieser jungen Frau im Laufe der Story ist, wie sehr sie kämpft und wie viele Rückschläge sie doch auch immer wieder einstecken muss.

Oder wie toll ich Levi finde und die Darstellung seiner besonderen Persönlichkeit, seines Päckchens und vor allem seines empathischen Wesens.

Oder Mo, der Kater von Izzy, der die nötige liebevolle Wärme noch verstärkt hat, einfach durch seine Existenz.

Und auch wenn jeder Charakter in dem Buch authentisch und greifbar dar gestellt wurde, ist es das nicht, was mich an dem Buch so beeindruckt.

Es ist nicht einmal die sehr ergreifende Handlung im eigentlichen Sinne.


Sondern Ava Reed's Schreibweise! Die Art, wie sie sich malerischer Beschreibungen bedient um Gefühle dar zu stellen, wie sie diese tiefe Verzweiflung, Reue und Leere in Worten beschreibt, und wie diese den Leser in einen Gefühlsstrudel ziehen, der dein Herz förmlich zerreißt. Es ist so heftig, dass einem vor lauter Emotionen der Atem stockt und die Tränen quasi unaufhörlich fließen. Ich konnte mich so gut in Hannah und auch Levi rein versetzen, dass ich am eigenen Leib spüren konnte, wie und wann die Wandlung einsetzte. Bis dahin litt ich einfach nur. Ich weinte für das lebendige Mädchen, um das tote Mädchen, wegen der verwirrten Eltern und der Ungerechtigkeit, die das Leben manchmal so an sich hat.

Wunderschön finde ich die Verbindung zwischen Levi und Hannah, aber auch zwischen den beiden und zusätzlich Mo, Sarah und noch ein paar Charakteren. Was ich aber am besten für das Buch und diese tieftragische Handlung gewählt finde, ist, dass nichts durch eine überzogene oder gar künstlich erschaffene Liebesgeschichte gestört wird. Wenn, dann ist da vielleicht eine starke Sympathie und besondere Vertrautheit, die sich später bildet. Eine Andeutung auf eine Möglichkeit. Es gibt mir einfach das Gefühl diese Geschichte so schätzen zu können, was sie ist und trotzdem klaut Levi einem das Herz. Dieser junge Mann ist einfach nur bewundernswert. Lernt ihn einfach selbst kennen.

Ich denke an ein oder zwei Ecken, an denen man hätte vielleicht ein wenig mehr feilen können um den Verlauf noch flüssiger erscheinen zu lassen, aber mir persönlich hat "Die Stille meiner Worte" sehr gut gefallen und vor allem hat Ava Reed mich tief berührt.
Ich kann es euch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Achtung, wer Teil 1 noch nicht gelesen hat, SPOILER!

New York Bastards - In deiner Erinnerung
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Endlich ist es soweit und das Warten hat ein Ende. Was war ich gespannt auf den zweiten Band über Butch und Vicky, vor allem wie sie sich entwickeln würden nach der Begegnung mit dem Bräutigam im ersten ...

Endlich ist es soweit und das Warten hat ein Ende. Was war ich gespannt auf den zweiten Band über Butch und Vicky, vor allem wie sie sich entwickeln würden nach der Begegnung mit dem Bräutigam im ersten Teil.
Victoria hat sich, nach der Entführung, auf die „Familie“ verlassen können. Ob Tiny, Tyrann oder andere der Oberen 10 Mafiamitglieder und sogar der Expolizist Nathan stehen an ihrer Seite, beschützen sie, holen sie an schlimmen Tagen zu sich und kümmern sich um die junge Frau. Ob eine neue Wohnung oder ein offenes Ohr, nach der Entführung kriegt Vicky ihr Leben in den Griff und beginnt wieder als Krankenschwester zu arbeiten.

Ganz im Gegenteil zu Butch. Der Kampf mit dem psychotischen Irren kostete ihn alles. Sein Knie, seine Bewegungsfreiheit, sogar sein Augenlicht. Der Butcher von Hellskitchen ist ein Mythos geworden und der Mann dahinter, der einst ein muskulöser gefürchteter Boss war, nur noch ein Schatten seiner selbst. Er ertränkt den Tag in Alkohol mit Schmerzmitteln und würde so auch weiter machen…
wenn ihm nicht ein kleines Mädchen in einer dunklen Gasse plötzlich vor die Füße fallen würde…
aus dem ersten Stock eines Hauses, gebrochen, verängstigt und mehr als nur verletzt.
Auch unter der gefährlichen Elite New York ’s gibt es einen Kodex: Kinder sind tabu. Was passiert also in seiner Stadt, wovon Butch keine Ahnung hat.
Ein Katz‘- und Mausspiel beginnt…

Vicky und Butch sind sehr authentische Charaktere. Das was sie verbindet ist unerklärlich und doch ist es da. Ich verstehe ihre Handlungen und mag sie beide sehr gern und doch hat mir dieses intensive Knistern aus dem ersten Band gefehlt. Eigentlich bewegen sich die Emotionen viel mehr im Bereich der Sicherheit und Butch’s beschützerische Ausstrahlung. Man merkt schon, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen aber ich fand es schade, dass diese Leidenschaft nur sehr wenig aufkam. Wobei ich aber leider sagen muss, dass es ein Stück weit zu dem kalten, herrischen Kerl passt.

Die Nebencharaktere sind echt detailliert und vor allem kreativ gestaltet. Es sind so viele und trotzdem gleicht keiner dem anderen. Sie besitzen individuelle Persönlichkeiten, charmante Macken und jeder ein großes Herz. Ich möchte unbedingt mehr von ihnen erfahren.
Um euch nicht zu spoilern erzähle ich nichts von der negativen Seite von zwei oder drei wichtigen Personen, aber ich muss sagen, es war mir persönlich etwas zu auffällig und ich wusste doch recht schnell wer zu wem gehört und auf welcher Seite wer mit spielt. Da fand ich den ersten Teil auch viel besser, da ich erst zum Schluss drauf kam, wer der Böse war.

Aufgrund vieler Ereignisse und bekannter Personen muss man den ersten Band der Reihe unbedingt vorher lesen. Es ist sonst sehr schwer die neue Geschichte zu verstehen. Auch könnte ich euch nicht mal eine genaue Anzahl der Charaktere, aus dessen Sicht erzählt wird, benennen. Wir lesen aus der Sicht des Allgemeinerzählers und finden uns in mehreren Personen wieder. Mal Vicky oder Butch, mal Tiny, Nathan oder sogar John und Lissiana haben ihre Auftritte. Normalerweise tue ich mich schwer mit so vielen Personen, aber hier gefällt es mir sehr gut. Man erfährt sogar etwas aus der Sicht des „Mannes mit dem nachtblauen Anzug“, der die böse Seite verkörpert und da einzutauchen war ziemlich brutal, aber eben super um die Beweggründe nachvollziehen zu können.

Die Schreibweise von K. C. Atkin ist etwas anspruchsvoller aber unglaublich angenehm zu lesen. Allein, dass über den Kapiteln keine Angabe gemacht wird, bei wem man sich jetzt im Buch gerade befindet, hat mich jedes Mal erst kurz Orientierung gekostet, aber wie vorhin schon gesagt, fand ich das einfach toll, weil man gedanklich konzentriert sein musste. Es ist nicht so eine lockere seichte Story, sondern eine raffinierte komplexe Handlung mit vielen Personen und vielen verzweigten Verbindungen. Ich war beeindruckt. Das Adrenalin wird hoch gehalten und die Spannung steigt unaufhörlich. Am Ende explodiert alles in einem großen Knall und ich blieb zurück mit der Sympathie zu neuen Charakteren und einer Gänsehaut, ob dieser heftigen Handlung.

Man darf die zwei Bücher fast nicht vergleichen, da die emotionale Ausgangslage der Hauptcharaktere sich stark unterscheiden und doch hätte ich mir ein bisschen mehr zwischen Butch und Vicky gewünscht.
Nichtsdestotrotz würde ich sofort wieder zu einem Buch von K. C. Atkin greifen. Ihre Handlungen mit thrillartigen Elementen um die Mafiafamilie Cohen sind einfach gigantisch.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Solider, spannender Auftakt

Black-Angel-Chroniken - Im Zeichen des schwarzen Engels
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Viele Male musste Reagan schon einen neuen Lebenslauf lernen. Immer wieder lieb gewonnene Menschen zurück lassen und oft genug neue Orte zu einem neuen Zuhause machen. Doch wirklich wohl fühlt sie sich ...

Viele Male musste Reagan schon einen neuen Lebenslauf lernen. Immer wieder lieb gewonnene Menschen zurück lassen und oft genug neue Orte zu einem neuen Zuhause machen. Doch wirklich wohl fühlt sie sich erst, seit sie an diesem kleinen süssen Ort wohnt mit Freunden in der gleichen Straße und einer interessanten Uni ganz in der Nähe. Die Lügen über ihre Persönlichkeit und das Leben der Black Angel machen dem jungen Mädchen ziemlich zu schaffen. Sie hadert mit ihrer Ausbildung, ihrer Gegenwart und vor allem ihrer Zukunft. Als ein Einsatz von Reagans Eltern ziemlich in die Hose geht, stehen plötzlich Leben auf dem Spiel. Ihre Tarnung droht aufzufliegen und Reagan muss eine Entscheidung fällen: Aufgeben oder kämpfen?

Ich finde es genial wie Kristen Orlando eine junge Protagonistin erschaffen hat, die so zwischen Pflichtbewusstsein und eigenen Träumen hin und her gerissen ist, dass man nie genau sagen kann, welchen Weg sie wählen wird. Man spürt ihren Stolz und die verquere Liebe zu ihren Eltern und auch irgendwie zu dem, was sie tut, aber man kann auch gut ihre Verzweiflung nach vollziehen. Vor allem finde ich es toll wie authentisch die Angst rüber kommt und die Erklärungen, wie ein Black Angel leben muss. Man ist direkt selbst die ganze Zeit auf Hochspannung, in dem ständigen hin und her, ob sie auch ja nicht auffliegen. In dem Buch geht es weniger darum, wie sie sich entwickelt, aber man bemerkt ihre Fortschritte trotzdem. Echt klasse gemacht ist es, wie sie sich allmählich raus windet aus dem goldenen Käfig und sich der Meinung ihrer Eltern stellt. Doch ist es am Ende für Reagan trotzdem schwieriger als vorher gedacht, zu entscheiden was sie tun soll.

Die Autorin hat mit dem ersten Teil der "Black Angel Chroniken" einen soliden, sehr spannenden Auftakt erschaffen, der noch kleinere Verbesserungen vertragen könnte. Manchmal war es mir doch einen Hauch zu langatmig. Die Schreibweise sonst ist flüssig und locker. Das Buch liest sich, durch das jugendliche Alter der Protagonistin und durch die einhergehenden typischen Dialoge und kleineren Problemchen, super schnell weg. 

Die Nebencharaktere sind lustig aber nicht so wirklich detailliert ausgearbeitet. Ich finde sie wirken etwas zu blass. Luke allerdings ist ein toller Charakter. Man merkt die Verbindung zwischen der Autorin und ihrem männlichen Hauptdarsteller. Die Szenenwechsel gerade was das Black Angel Programm angeht, war schön gestaltet und wirkte einfach passend. Das Buch ist aus der Sicht von Reagan erzählt und gerade hier ist das absolut ausreichend und gut gemacht. Man taucht völlig in jeden Zwiespalt und jedes Gefühl ein, dass sie trotz Unterdrückung raus lässt.

Ich bin, nach diesem heftigen Ende,  absolut gespannt auf den nächsten Teil. 

Veröffentlicht am 25.11.2017

Ich bin Fan der neuen Alice - Welt!

Madness
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Ich war nie ein großer Fan von Alice im Wunderland, zumindest vom Ursprünglichen nicht wirklich. Aber der Klappentext von Maja Köllinger machte mich einfach neugierig…

Alice fühlt sich in der Punkszene ...

Ich war nie ein großer Fan von Alice im Wunderland, zumindest vom Ursprünglichen nicht wirklich. Aber der Klappentext von Maja Köllinger machte mich einfach neugierig…

Alice fühlt sich in der Punkszene am Wohlsten. Bunte Haare, ausgeflippte Klamotten und zwei verrückte Freundinnen. Eine weitere Partynacht beginnt und diese soll ganz anders verlaufen. Als sie einem seltsam aussehenden Tier nachläuft und in ein dunkles Loch fällt, beginnt ein Wettlauf um die Zeit….

In die ersten zwei Kapitel von „Madness“ rein zu kommen war nicht schwer. Der leichte Humor und die ausgeflippten Charaktere machen es einem sehr leicht. Bei den ersten Kapiteln im Wunderland tat ich mich persönlich etwas schwer, weil es viele Beschreibungen gibt und auch die Handlung sich kurzzeitig etwas zieht. Alice macht es dem Leser auch nicht so leicht, da sie wirklich zu Beginn ein schwieriger Charakter ist. Irgendwie so kalt, unnahbar und etwas arrogant.

Doch die Autorin gab mir immer wieder kleine Spannungsleckerchen und plötzlich startete ein Abenteuer, dass wirklich beeindruckend ist. Diese Welt „Wunderland“ zeichnet sich durch Uhren, technische Feinheiten und Kupfer aus, und auch die Landschaft ist so aufgebaut. Ob der bekannte Grinser, die weise Raupe oder in dem Fall der Hutmacher Elric. Man trifft auf alte Bekannte in neuem Stil. Aber die Story ist der Hammer!

Die Spannung steigt langsam, aber stetig und bis man erst mal begreift, welche Auswirkungen das alles hat, treibt das Adrenalin den Körper schon zu Herzrasen und Zittermomenten. Es geht rasant und prickelnd zu! Ich konnte das Buch ab der Hälfte nicht mehr aus der Hand legen!!!

Elric hat mein Herz im Sturm erobert! Durch seine schelmische Art, das Funkeln in seinen Augen und sein gutes „Herz“, aber vor allem durch seine Beständigkeit und diese Ausstrahlung voller Ruhe hat er mich ab der ersten Begegnung in den Bann gezogen.


Erzählt wurde „Madness – Das Land der tickenden Herzen“ aus der Sicht von Alice. Das Buch ist in sich abgeschlossen und ein Einzelband.

Die Schreibweise von Maja Köllinger mag sprachlich noch nicht ganz rund sein, ist dafür aber flüssig und sehr malerisch in den Beschreibungen. Dafür konnte die Handlung mich total mitreißen und mit einer Sache hat sie mich vollkommen überwältigt:
Die Emotionen.

Anfangs noch starr und sehr kalt, begannen die Protagonisten Gefühle, die sie zum Teil garnicht zeigen dürften, zu entdecken, ja förmlich zu leben, dass mich die Flut der Empfindungen umgerissen hat. Die Intensität dabei war ergreifend. In den traurigsten Momenten sind mir bittere Schluchzer entkommen, die meine Seele gequält haben und selbst in den schönen, romantischen oder glückseligen Situationen traf mich das Gefühl so stark, dass ich nur reagieren konnte. Gänsehaut, feuchte Augen, Bauchkribbeln und ein breites Grinsen… das volle Programm. Hut ab!

Und das Ende verlangt dem Leser nochmal alles ab. Es ist brutal und ernsthaft gefährlich für das Herz!

Durch dieses Buch bin ich nun Fan der neuen Welt von Alice im Wunderland!