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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2017

ein wunderbares, kurzweiliges Lesevergnügen

Das Geheimnis des Winterhauses
1

Ich habe anfangs gezweifelt, ob ich so ein dickes Buch (528 Seiten) wirklich lesen möchte. Zum Glück habe ich mich dafür entschieden und es einfach nur verschlungen. Toll geschrieben! Als Leser taucht ...

Ich habe anfangs gezweifelt, ob ich so ein dickes Buch (528 Seiten) wirklich lesen möchte. Zum Glück habe ich mich dafür entschieden und es einfach nur verschlungen. Toll geschrieben! Als Leser taucht man einfach ab in die Geschichte des Urgroßvaters von Ellinor.
Denn Ellinor erfährt erst Mitte 30, dass sie einen recht zweifelhaften Urgroßvater der von Dalmatien nach Neuseeland Anfang des 20. Jahrhunderts ausgewandert ist. Der drei Frauen die Heirat versprochen, dieses Versprechen aber nie eingelöst hat.
Die Autorin hat es wunderbar verstanden, die Recherchen von Ellinor erst in Bosnien (ehemals Dalmatien), dann in Neuseeland in den Roman in verschiedenen Abschnitten zu beschreiben. Gleichzeitig zeigt sie aber auch die Probleme die Ellison im Privatleben hat und die nicht zu übersehende Parallelen zu den Schicksalen der Vergangenheit aufweisen. Das Ganze wird von Sarah Lark so glaubhaft und feinfühlig beschrieben, dass ich auf den sagenumwobenen Urgroßvater Frano Zima alias Frank Winter eine richtige Wut entwickelt habe. Gleichermaßen erging es mir mit ihrem Ehemann Gernot Sternberg. Als Leser kann man bei diesem Buch nicht unparteiisch bleiben.
Was ich auch brillant fand, war die Schilderung der 3 Beziehungen von Frano Zima mit unterschiedlichen stilistischen Mitteln. Bei der ersten wurden die Nachforschungen von Ellinor noch als normale Beschreibung geschildet, die Zweite wurde dann anhand von Tagebucheintragungen offengelegt und die dritte schließlich als Buchauszüge (Buch in Buch). Das fand ich toll, abwechslungsreich, spannend und angenehm. Es wirkte auf mich von Handlungsabschnitt zu Handlungsabschnitt fesselnder.
Ich habe mich mit dem Buch wunderbar kurzweilig und spannend unterhalten gefühlt. Dieses Buch ist ein Muss für alle Fans von Familiensagas. Von mir gibt’s daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Gefühl
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 13.11.2017

wunderbar unterhaltsam beschriebenes Frauenschicksal

Die Jahre der Schwalben
0

Frederike lebt nun auf Sobotka einem riesigen Gut in Polen. Trotz Hochzeit allein, denn Ax ihr Ehemann ist seit Monaten zur Behandlung seiner Tuberkulose in der Schweiz.
Sie hadert mit ihrem Schicksal, ...

Frederike lebt nun auf Sobotka einem riesigen Gut in Polen. Trotz Hochzeit allein, denn Ax ihr Ehemann ist seit Monaten zur Behandlung seiner Tuberkulose in der Schweiz.
Sie hadert mit ihrem Schicksal, stellt sich aber den Aufgaben, welche mit der Verwaltung eines so riesigen Gutes einhergehen und sucht sich erfahrene Hilfe bei ihrem Stiefvater Erik.
Ihrer Mutter steht sie kritisch gegenüber, denn die hat sie wider besserem Wissens immer wieder zu der Eheschließung mit diesem totkranken Mann gedrängt ...
Auch hier in diesem Teil der Familien-Saga um Frederike von Weidenfels verehelichte Stieglitz bin ich einfach direkt eingetaucht und erst auf der letzten Seite wieder aus dem Gutsleben aufgetaucht. Ich konnte das Buch einfach nicht weglegen.
Ulrike Renk beschreibt die Sorgen, Nöte und Zweifel von Frederike so detailreich, empfindsam und anschaulich, dass ich das Gefühl habe, ich war mit dabei.
Um ihre Aufgaben als Gutsherrin zu meistern, setzt Frederike sich auch über bestehende Konventionen hinweg und trägt halt weil es bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zweckmäßiger ist Hosen statt Rock oder Kleid. Eine bewundernswerte Frau, die mit ihren Aufgaben wächst, sich Problemen stellt und trotz ihres jugendlichen Alters immer ein offenes Ohr für ihre Untergebenen hat, ihren wertschätzend gegenübertritt und auch diplomatische Entscheidungen trifft. Lösungen für die "Leute" findet sie immer. Ganz anders dagegen ist sie gegenüber sich selbst. Da hat sie schon Zweifel und steckt die eigenen Ansprüche zurück. Ich mag diese Hauptfigur sehr.
Ganz anders dagegen ihre beste Freundin Thea. Die ist quirlig, unternehmungslustig, und verbreitet eine ansteckende Lebensfreude. Vielleicht fühlt sich Frederike gerade darum so zu ihr hingezogen, weil sie eben so ganz anders als sie selbst ist.
Der Autorin gelingt es auch die Sprache und örtliche Begriffe der ostpreußischen Bevölkerung im Buch festzuhalten, wodurch es authentisch wirkt.
Auch der zweite Teil zeigt wieder, dass sich die Autorin mit der Geschichte Ostpreußens und dem Wahnsinn der Nationalsozialisten intensiv auseinander gesetzt bzw. intensiv recherchiert hat und das Buch nicht nur an der Oberfläche plätschert. Ich freue mich schon auf Teil 3 im kommenden Sommer.
Vom mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 12.09.2017

ein rundum gelungener Krimi

Durst
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Harry Hole, Dozent an der Polizeihochschule in Oslo, wird als ehemaliger erfolgreicher Ermittler und lebende Legende bei der Aufklärung von Serienmorden hinzugezogen. Harry Hole ist ein äußerst streitbarer ...

Harry Hole, Dozent an der Polizeihochschule in Oslo, wird als ehemaliger erfolgreicher Ermittler und lebende Legende bei der Aufklärung von Serienmorden hinzugezogen. Harry Hole ist ein äußerst streitbarer Mensch, der seine Gefühle sehr gut versteckt. Dabei ist er aber ein brillanter Kopf, oft auch ein Querdenker, was bei seiner Aufgabe durchaus von Vorteil ist. Mir war er von Anfang an sehr sympathisch.
Der Titel des Buches ist in meinen Augen doppeldeutig und sehr gut gewählt. Denn hier hat nicht nur der Serienmörder ständig Durst nach frischem Blut, sondern Harry als trockener Alkoholiker auch immer Durst auf Hochprozentiges. Obwohl das Hauptthema hier Vampirismus war, ist die Handlung keinesfalls kitschig und unglaubwürdig. Es wird eindrucksvoll die kranke und dabei doch manipulative Psyche eines Menschen glaubhaft dargestellt.
Die Geschichte ist so facettenreich, dass man beim Lesen an keiner Stelle erahnen kann, wie es am Ende ausgeht. Dadurch hält sich die Spannung von Anfang bis Ende auf sehr hohem Niveau. Ich konnte das Buch einfach nicht aus den Händen legen, war total gefangen. Von mir gibt’s daher auch 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.08.2017

wieder ein wunderbar gelungener, spannender Krimi

Wildeule
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Gesine Cordes, Ex-Kriminalkommissarin und jetzt leidenschaftliche Friedhofgärtnerin, sieht in ihrem derzeitigen Beruf auch eine Berufung. Aber so ganz kann sie die Kommissarin auch nicht verstecken. Als ...

Gesine Cordes, Ex-Kriminalkommissarin und jetzt leidenschaftliche Friedhofgärtnerin, sieht in ihrem derzeitigen Beruf auch eine Berufung. Aber so ganz kann sie die Kommissarin auch nicht verstecken. Als eine falsche Person im Sarg liegt und schließlich bei ihrem Freund auch noch eine Leiche im Kofferraum des Leichenwagens gefunden wird, kann und will sie sich nicht mehr aus den Ermittlungen heraushalten….
Ich habe Gesine bereits in den beiden anderen Büchern gemocht. Aber hier in diesem Krimi hat sie mir besonders gefallen. Introvertiert, stur, manchmal ruppig, gefühlvoll, auch wenn sie es nicht gerne zeigt, wird sie von Annette Wieners hier wunderbar glaubhaft und liebenswert beschrieben. Im Buch steht: Eine Eule jagt und kämpft und lässt dabei ihr Leben. Auf die Idee, von sich aus alles bleiben zu lassen, kommt sie nicht.“ Ich finde, diese Beschreibung passt auch wunderbar zu Gesine. Denn um ihre Lieben und für ihre Überzeugung kämpft auch sie mit allen Mitteln.
Außerdem bin ich immer wieder begeistert darüber, mit welchen anschaulichen, phantasievollen ohne kitschig wirkenden Worten die Autorin die Natur beschreibt. So z.B. „Die Sonne hing in goldenen Fächern von den kahlen Ästen.“ Hier merkt man, dass nicht nur Gesine, sondern auch Annette Wieners von der Natur begeistert ist. Auch in diesem Buch fehlen nicht die Beschreibungen der giftigen Pflanzen in unserer Gegend.
Ich kann dieses Buch allen Krimi-Freunden wärmstens empfehlen. Wer Gefühle, Verwirrungen verbunden mit immer mehr anwachsender Spannung lesen möchte, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 08.08.2017

fesselnd, Spannung pur

Kein guter Ort
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Arne Eriksen arbeitet in Südnorwegen als Psychiater an einer Klinik. Ihn faszinieren die Geschichten um die Rabenschlucht und das darin seit dem Tod zweier Menschen leerstehende Hotel. Als seine Freundin, ...

Arne Eriksen arbeitet in Südnorwegen als Psychiater an einer Klinik. Ihn faszinieren die Geschichten um die Rabenschlucht und das darin seit dem Tod zweier Menschen leerstehende Hotel. Als seine Freundin, Kari Bergland, bittet sich therapeutisch um die drogenabhängige Tochter ihres Chefs anzunehmen. Nimmt die spannungsgeladene Geschichte seinen Lauf ….
Ich war erst skeptisch: ein Münchener der versucht auf die Welle der Skandinavien-Krimis aufzuspringen? Aber dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Diese Mischung aus Beschreibungen der Natur, der Verwurzlungen und Denkweise der Sami und der europäischen Sichtweise ist dem Autor wunderbar gelungen. Mich hat die Figur des Arne beeindruckt. Nimmt Drogen in Form von getrockneten Fliegenpilzen zu sich, um eine andere Sicht auf die Dinge zu erhalten. Alle Achtung! Auch mit seiner zaghaften Zuneigung zu Kari hat er bei mir gepunktet. Alle Figuren sind glaubhaft, realistisch dargestellt und was das Wichtigste ist: die Spannung in diesem Krimi ist stets auf einem hohen Level. Immer denkt man beim Lesen: was passiert denn nun wieder?
Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und kann dieses Buch allen Krimi-Fan wärmstens weiterempfehlen. Von mir gibt’s daher 5 Lese-Sterne.