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Veröffentlicht am 22.11.2024

Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt

Between My Worlds
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Ich habe noch nie eine Geschichte gelesen, die unsere gesellschaftlichen Ansichten Ausländern gegenüber so ehrlich dargestellt hat, wie die über Kalima. Und dabei ist sie in Deutschland geboren und hat ...

Ich habe noch nie eine Geschichte gelesen, die unsere gesellschaftlichen Ansichten Ausländern gegenüber so ehrlich dargestellt hat, wie die über Kalima. Und dabei ist sie in Deutschland geboren und hat „nur“ emigrierte Eltern. Für die Leute in Berlin bleibt sie aber eine Ausländerin und so kassiert sie nach ihrer ersten Fotoausstellung einen großen Shitstorm.
Mit den Nerven am Ende flieht sie in einer Nacht- und Nebelaktion nach Island, wo Nói sie vom Flughafen abholt. Neben den Ängsten und Sorgen hat sie auch einen Bildband einer isländischen Fotografin mit im Gepäck. Sie möchte ihre Leidenschaft fürs Fotografieren wiederentdecken und dafür alle Orte aufsuchen, die in dem Buch sind.
Nachdem sie sich etwas mit Nói angefreundet hat, bekommt sie Hilfe von ihm bei ihrem Vorhaben und arbeitet sogar mit ihm in der Gaststätte seiner Eltern. Es ist für Kalima sehr schwer, sich Nói anzuvertrauen, ihm zu erzählen, was in Berlin passiert ist und warum sie an diese vielen Orte muss. Doch schon bald gibt es einen Vorfall, der Kalima zeigt, dass es egal ist, wo man ist. Ausländerfeindlichkeit gibt es in jedem Land. Und als wäre das nicht schon ihr größtes Problem, entwickelt sie Gefühle für Nói. Sie hat mit der Liebe keine Erfahrung und weiß bloß, wie sie sich ihrer Religion entsprechend verhalten muss. Das kann doch niemand verstehen und akzeptieren, der nicht die gleiche Religion hat. Und dann passiert etwas so Schreckliches, dass sie wieder zurück nach Berlin zwingt. Egal wie glücklich sie bei und mit Nói ist. Sie kann ihm das nicht antun.

Auch wenn es teilweise etwas langatmig zu lesen war, braucht dieses Buch jeden einzelnen Satz, um uns Lesern zu vermitteln, wie Kalima sich fühlt. Aber auch Nói kommt zu Wort und teilt seine Gedanken und Ängste mit uns. Wir haben es hier mit zwei Menschen zu tun, die trauriges erlebt haben und versuchen, ihre Vergangenheit zu verarbeiten. Doch manchmal hilft gutes Zureden nicht. Der Schreibstil selbst war sehr angenehm und emotional. Ich bin sehr gespannt, wie es in Band zwei mit den beiden weitergeht.

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Veröffentlicht am 22.11.2024

Umweltschutz und die große Liebe

Because of You I Want to Dream
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Liv kommt nach ihrem Abschluss erneut auf die Insel, um wieder in der Rettungsauffangstation für Seehunde auszuhelfen. Aber nicht nur das ist wie im Jahr zuvor, sondern auch die Reibereien zwischen ihr ...

Liv kommt nach ihrem Abschluss erneut auf die Insel, um wieder in der Rettungsauffangstation für Seehunde auszuhelfen. Aber nicht nur das ist wie im Jahr zuvor, sondern auch die Reibereien zwischen ihr und Jacob. Die beiden können keine fünf Minuten miteinander verbringen, ohne das dumme Sprüche fliegen. Als Liv mitbekommt, dass Jacob Investoren an der Hand hat, die in Jetskis und weitere Whale-Watching-Boote investieren wollen, ist ihr Ehrgeiz geweckt. Sie will ihn davon überzeugen, dass das weder für die Umwelt noch für die Meeresbewohner gut ist und dass er stattdessen alles auf Elektro umstellen soll. Die Überzeugungsarbeit findet aber nicht nur an Land statt, sondern auch auf dem Wasser, was Liv gar nicht gut bekommt. Nicht nur auf ihre Seekrankheit bezogen, sondern auch darauf, dass sie auf einmal jede Begegnung mit Jacob genießt. Die Reibereien verwandeln sich in liebevolle Neckereien und als sie zusammen einen alleingelassenen Heuler retten, kommt eine Seite an Jacob zum Vorschein, die Liv die Herzen in die Augen treiben. Aber sie weiß genau, mit wem sie es hier zu tun hat. Mit dem größten Playboy der Insel. Wieso sollte gerade sie ihn „zähmen“? Außerdem weiß sie noch gar nicht, wo und als was sie genau arbeiten will. Was, wenn sie die Insel wieder verlässt und weit wegzieht?

Liv und Jacob haben in Band eins schon alle unterhalten und in ihrem eigenen Band erst recht. Die konnten es einfach nicht lassen und haben mich regelmäßig zum Schmunzeln gebracht. Und die süßen kleinen Robben (auch wenn sie es nicht lange bleiben), haben mein Herz im Sturm erobert. Gute Kuppler, diese kleinen Tierchen. Was ich an Nadines Büchern so liebe? Dass die ohne großes Drama auskommen. Natürlich passiert immer was, was die Beziehung verhindert, aber die Charaktere haben keine schweren Päckchen zu tragen. Das sorgt für angenehme Lesestunden, ohne Taschentücher und man fliegt einfach nur so durch die Seiten.

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Veröffentlicht am 22.11.2024

Schildkröten die zu Kupplern werden

Meine Lieblingsfarbe in unserem Ozean
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Die wenigsten Menschen würden vermutlich bei ihrer Flucht auf Hawaii landen. Aber Kalea wollte nicht auffallen und ganz von neu anfangen und das ging dank ihres Namens dort am besten. Sie hat sich ihren ...

Die wenigsten Menschen würden vermutlich bei ihrer Flucht auf Hawaii landen. Aber Kalea wollte nicht auffallen und ganz von neu anfangen und das ging dank ihres Namens dort am besten. Sie hat sich ihren Traum von einer Schildkrötenrettungsstation erfüllt, aber verschließt die Augen vor dem unausweichlichen. Sie steht kurz vor dem Ruin.
Erst als Malio in ihre Station stolpert, gibt es einen Lichtblick. Nicht nur für Kalea, sondern auch für ihn. Denn sie lenken sich gegenseitig von ihren Problemen und Sorgen ab, verbringen gemeinsame Stunden bei den Schildkröten und weiten das dann irgendwann auf Restaurants und den Strand aus. Nach vielem Überlegen vertraut sich Kalea nicht nur Malio an, sondern auch ihrer Freundin und Mitarbeiterin Florence. Während sie eine Aufstellung über alle offenen Rechnungen macht, muss sich Kalea schon mit der Bank rumärgern. Die schicken sogar schon ihre Leute zu der Station, um persönlich Briefe zu überreichen. Doch als innerhalb kurzer Zeit ein zweiter Mann vor der Tür steht und sie zudem noch eine fremde Person bei einem Einbruch überrascht, ist für Kalea alles klar. Sie hat es hier nicht mit der Bank zu tun, sondern mit ihren Eltern. Sie hat zwar keine Beweise dafür, aber wer sonst sollte alles daransetzen, dass sie ihre Existenz verliert?

Für viele Menschen ist es schwierig, Hilfe anzunehmen. Denn meistens sind es Familie und Freunde, die helfen, und wenn es dann auch noch um Geld geht, ist die Scheu zu fragen noch größer. So geht es auch Kalea, aber sie schafft es zum Glück, über ihren Schatten zu springen. Wir bekommen die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt und ich fand es toll, auch in Malios Kopf schauen zu können. Basilton, Kaleas bester Freund, hat mir als Nebencharakter mit am besten gefallen und ich freue mich schon auf seine eigene Geschichte. Ich habe schon andere Bücher der Autorin gelesen und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Schöne cozy Romance in einer Kleinstadt auf Hawaii mit einem tollen Schreibstil.

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Hat Lust auf mehr gemacht

Westwell - Valerie & Adam
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Ich habe mich bei dem ersten Buch von WestWell gefragt, was für Menschen Valerie und Adam wohl waren. Wie sie sich kennengelernt haben, wann sie rausgefunden haben, wer der jeweils andere ist und wie bzw. ...

Ich habe mich bei dem ersten Buch von WestWell gefragt, was für Menschen Valerie und Adam wohl waren. Wie sie sich kennengelernt haben, wann sie rausgefunden haben, wer der jeweils andere ist und wie bzw. wann deren Eltern davon erfahren haben.
Mit dieser kleinen Kurzgeschichte hat mir Lena genau diese Fragen beantwortet und es hat so Lust auf mehr gemacht. Die beiden Charaktere waren mir direkt von der ersten Seite an sympathisch und ich habe sie geliebt, wie alle anderen Paare der WestWell / ColdHeart Reihe.

Schade, dass wir auf Grund der traurigen Ereignisse nie eine komplette Geschichte der beiden zu lesen bekommen.

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Veröffentlicht am 31.10.2024

Die Bauchmuskeln haben einiges zu tun :D

Ich will dies, das und dich
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Neujahrsvorsätze sollte man sich immer machen, denn dadurch macht man Sachen, die man sonst niemals erledigen würde. Das bekommt Svea von ihrer besten Freundin Elisa vermittelt und so findet sie sich am ...

Neujahrsvorsätze sollte man sich immer machen, denn dadurch macht man Sachen, die man sonst niemals erledigen würde. Das bekommt Svea von ihrer besten Freundin Elisa vermittelt und so findet sie sich am ersten Januar mit ihrem Laptop in der Hand wieder und ein Punkt nach dem anderen findet seinen Weg auf die Liste. Blöd nur, dass sie dann auf einmal eine Mail an ihren potenziellen Neukunden schicken soll und die Liste einen ähnlichen Titel hat wie das eigentlich benötigte Dokument.
Es kommt, wie es kommen muss. Sie verschickt ihre Vorsatzliste und fühlt sich gezwungen, am nächsten Tag zu der Firma zu fahren, um mit dem Geschäftsführer über die Mail zu reden. William ist sehr nett und hilfsbereit und beteuert, die Liste nicht gelesen zu haben. Doch schnell wird klar, dass er geflunkert hat. Im Gegenzug schickt er Svea seine eigene Vorsatzliste und die beiden beschließen, sich gegenseitig dabei zu helfen, die Punkte zu erledigen. Doch beide merken schnell, dass das gar nicht so einfach ist, denn alte Gewohnheiten legt man nicht so einfach ab. Schon gar nicht Svea, die seit Jahren lügt, dass sich die Balken biegen. Aber auch Will hat so seine Eigenarten, die Svea an ihre Grenzen bringen. Und die Schmetterlinge, die sich da in ihrem Bauch ausbreiten, kann sie gar nicht gebrauchen. Denn sie liebt doch seit sechs Jahren jemand ganz anderen.

Was für eine erfrischende RomCom. Ich habe wirklich viel gelacht. Über Situationen, über Sprüche oder einfach über gewisse Ideen. Eine Lügnerin und ein Ehrlichkeitsfanatiker. Komische Kombi, aber die beste, die es gibt. Svea und Will sind sehr unterschiedlich, aber am Ende zieht sich genau das an. Beide Charaktere habe ich sofort ins Herz geschlossen und sie sind super sympathisch. Sie haben ihre Macken, aber sie können auch noch einiges von dem jeweils anderen lernen. Das Buch zeigt uns, dass zu viel lügen einen irgendwann in die Bredouille bringen kann, aber genauso, dass es bei Ehrlichkeit darauf ankommt, wie man sie rüberbringt. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist locker, leicht und mit sehr viel Humor aber auch Ernsthaftigkeit gefüllt.

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