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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2025

Familie und ihre eigene Dynamik

Die Garnett Girls
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Margo und Richard hatten eine leidenschaftliche Beziehung, waren verheiratet, Eltern von drei Töchtern, dann zerbrach die Ehe und Richard war von einem auf den anderen Moment nicht mehr da. Er wurde nicht ...

Margo und Richard hatten eine leidenschaftliche Beziehung, waren verheiratet, Eltern von drei Töchtern, dann zerbrach die Ehe und Richard war von einem auf den anderen Moment nicht mehr da. Er wurde nicht mehr erwähnt und Margo fiel in eine tiefe Depression. Nach fast einem Jahr erschuf sie ihr Leben neu. Doch was hat die Trennung mit den drei Töchtern gemacht? Das Buch erzählt davon was das mit ihrem Leben gemacht hat. Nach außen hin sind sie klargekommen, aber wie sah es in ihnen aus? Rachel, Imogen und Sasha kämpfen sich durchs Leben, jede auf ihre ganz besondere Weise.
Der Autorin ist es gelungen diese besondere Atmosphäre zwischen der Mutter und den Töchtern wiederzugeben. Es gibt einzelne Kapitel die uns die Vergangenheit näher bringt, das trägt zum Verständnis der Geschichte bei. Die Familiengeschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Es spielen sich kleine und große Dramen ab und die Mutter möchte verlässliche Partner für ihre Töchter, deshalb mischt sie sich in das Leben ihrer inzwischen erwachsenen Töchter immer wieder ein. Und über allem schwebt Richard, der nicht anwesende Vater über den keiner spricht.
Ich bin über dieses Buch hin und her gerissen. Teilweise viel Drama, ständig Partys und Treffen bei denen immer sehr viel Alkohol getrunken wird, eine sehr dominante Mutter. Manchmal hatte ich das Gefühl es bewegt sich nichts und plötzlich war das Ende da, für meinen Geschmack auf einmal Friede, Freude, Eierkuchen. Wenn man erstmal in die Geschichte hineingekommen ist, will man auch wissen wie es weitergeht und wie sich die einzelnen Protagonisten entwickeln. Mein Ende ist so wie das Ende des Buches, ganz abrupt.

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Veröffentlicht am 18.02.2025

Zweite Chancen erkennen und ergreifen

Die Bibliothek der zweiten Chancen
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Charlotte ist 50, hat zwei Töchter und arbeitet in der Zentralbibliothek in Köln. Ein Leben ohne Bücher kann sie sich nicht vorstellen. Nach dem Tod ihres Mannes vor 5 Jahren dreht sich ihr Leben nur noch ...

Charlotte ist 50, hat zwei Töchter und arbeitet in der Zentralbibliothek in Köln. Ein Leben ohne Bücher kann sie sich nicht vorstellen. Nach dem Tod ihres Mannes vor 5 Jahren dreht sich ihr Leben nur noch um diese beiden Fixpunkte: ihre Töchter und ihre Arbeit. Dann lernen wir auch Lisa kennen, diese hat sich ihren Lebenstraum verwirklicht und einen kleinen Verlag gegründet. Lisa hat einen Freund, Marten, die beiden planen ihre Hochzeit. Doch sie hat wenig Zeit für Marten und passen die beiden Lebensentwürfe wirklich zusammen? Charlotte und Lisa lernen sich in der Bibliothek kennen und laufen sich zufällig bei einem Wochenendausflug in Paris wieder über den Weg. Die beiden Frauen lieben Bücher und freunden sich an.
Die Autorin erzählt uns die Geschichte der beiden Hauptprotagonistinnen in einem sehr flüssigen und gut zu lesenden Schreibstil. Wir lernen den Alltag, die Familie, Freunde und Bekannten und nach und nach ihre Wünsche kennen. Beide müssen sich, jede auf ihre eigene Art, von ihren Zwängen lösen um offen für neue Wege zu sein.
Die einzelnen Protagonisten sind gut beschrieben und die Geschehnisse entstehen bildhaft vor unseren Augen. Gedanklich durch Paris zu schlendern hat mir Spaß gemacht. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es für entspannte Lesestunden weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 02.12.2024

Das Leben und die Kultur der Samen

Als wir im Schnee Blumen pflückten
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Bei dem Buch hat mich zuerst das Cover fasziniert, dann lässt der Klappentext eine berührende Geschichte erahnen. Das alte samische Ehepaar Máriddja und Biera blicken auf ihr gemeinsames Leben zurück. ...

Bei dem Buch hat mich zuerst das Cover fasziniert, dann lässt der Klappentext eine berührende Geschichte erahnen. Das alte samische Ehepaar Máriddja und Biera blicken auf ihr gemeinsames Leben zurück. Sie leben am Rande Fjälls in einem langsam zerfallenden Haus. Beiden geht es nicht gut, Máriddja ist schwer krank und ihr Mann Biera leidet an Altersdemenz. Bevor Máriddja stirbt möchte sie unbedingt ihren Neffen, der seine ersten Jahre bei ihnen verbracht hat, noch einmal wiedersehen. Eine ungewöhnliche Suche beginnt. Kaj und Mimmi stehen am Beginn ihres gemeinsamen Lebens in einem neuen Haus. Das Buch folgt beiden Paaren.
Das Buch hat zwei Erzählstränge die sich gut ineinanderfügen. Die eigenwilligen Protagonisten werden anschaulich dargestellt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, trotzdem hat es etwas gedauert bis ich in die Geschichte hineingefunden habe, viele Namen und Begriffe kannte ich nicht. Man taucht in die Kultur, Traditionen und Lebensweise der Samen ab. Für die für mich unbekannten Begriffe, wäre zum Verständnis ein Glossar hilfreich gewesen.
Der Debütroman von Tina Harnesk ist ein warmherziger Roman über die Samen, ihre Kultur und ihre Entwurzelung. Man ist voller Mitgefühl, muss immer wieder schmunzeln und begleitet die Protagonisten gerne in der fantastischen nordischen Landschaft.

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Veröffentlicht am 23.11.2024

Ein Leben mit vielen Höhen und Tiefen

Die steinerne Krone
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Im Prolog des Buches werden im zweiten Weltkrieg im Jahr 1943 bei Ausgrabungen im Süden Italiens gut erhaltene Schriftrollen entdeckt. Das Castel del Monte, der Ausgrabungsort, wurde nach den Plänen von ...

Im Prolog des Buches werden im zweiten Weltkrieg im Jahr 1943 bei Ausgrabungen im Süden Italiens gut erhaltene Schriftrollen entdeckt. Das Castel del Monte, der Ausgrabungsort, wurde nach den Plänen von Friedrich II. erbaut. Der Ausgrabungsleiter Professor Josef Burger liest die Aufzeichnungen und so lernen er und wir das Leben des Stauferkaisers näher kennen. Burger wird bei den Ausgrabungen argwöhnisch von Oberstleutnant Günther Hoffmann beobachtet, denn die Nazis wollten Friedrich II. für ihre Ideologie einsetzen.

Nach und nach lernen wir Friedrich und seine Lebensgeschichte kennen. Michael Peinkofer verwebt geschickt die tatsächlichen und fiktiven Ereignisse der Zeit des Stauferkaisers. Wichtige Episoden aus dem abwechslungsreichen Leben werden uns anschaulich näher gebracht, aber auch sein stürmisches Wesen und seine Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen und Religionen.

Der Autor erzählt die Geschichte in einem flüssigen Schreibstil, teilweise sehr sachlich, so dass ich das Gefühl hatte eine Biografie und keinen Roman zu lesen. So habe ich Friedrich und seine Zeit gut kennengelernt, aber der Mensch hinter der historischen Person kam für mich nicht deutlich genug zum Vorschein.

Wer Interesse an gut recherchierten historischen Romanen hat, sollte nicht nur einen Blick darauf werfen. Ich habe viel über diese Zeit des Mittelalters erfahren, jedoch war mir der Schreibstil teilweise zu nüchtern.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Eine Frau mit vielen Geheimnissen

Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße
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Wir befinden uns in einem kleinen Dorf in Österreich an der Eisenstraße im Jahr 1949. Magdalena wird mit dem älteren Gustav verheiratet. Dieser schaut gerne und viel zu tief ins Glas und ist außerdem seiner ...

Wir befinden uns in einem kleinen Dorf in Österreich an der Eisenstraße im Jahr 1949. Magdalena wird mit dem älteren Gustav verheiratet. Dieser schaut gerne und viel zu tief ins Glas und ist außerdem seiner Frau gegenüber gewalttägig. Geduldig wartet sie auf ihre Chance sich aus dieser Lage zu befreien. Ihr Traum ist es die Frau von Oscar Schneeberg, dem Erben einer Hammerherrendynastie zu werden.
Wir beobachten das Geschehen in dem kleinen Dorf, alles soll nach außen in Ordnung sein, doch es passiert sehr viel hinter verschlossenen Türen, jeder hat Geheimnisse. Magdalena ist ein besonderer Mensch, sie leidet, hat Ziele und diese versucht sie mit Raffinesse zu erreichen, Tricks und Kniffe werden eingesetzt. Die Protagonisten werden gut beschrieben, man hat sie vor Augen. Auch das Dorf und die Umgebung kann man sich vorstellen.
Wer einen typischen historischen Roman lesen möchte, ist hier falsch. Es ist eine klare Sprache, ohne Schnick-Schnack, die Sprache entspricht den meisten Charakteren. Zwischendurch blitzt schwarzer Humor durch, so etwas gefällt mir. Eine etwas schräge Geschichte, die mir Spaß gemacht hat.

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