Profilbild von Loly

Loly

Lesejury Profi
offline

Loly ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Loly über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2025

Von Zuckerstangen und Geistern

The Nightmare Before Kissmas
0

Zum Inhalt:

Coal ist nicht sehr begeistert, in der Weihnachtszeit nach Hause, an den Nordpol, zu kommen, denn sein Vater hat ihn als neuestes Objekt seiner PR-Kampagne auserkoren. Er soll als Prinz von ...

Zum Inhalt:

Coal ist nicht sehr begeistert, in der Weihnachtszeit nach Hause, an den Nordpol, zu kommen, denn sein Vater hat ihn als neuestes Objekt seiner PR-Kampagne auserkoren. Er soll als Prinz von Weihnachten seine beste Freundin Iris, die Prinzessin von Ostern, heiraten, um eine Allianz zwischen den beiden Feiertagen zu bilden. Als wäre das nicht schon genug, taucht der Prinz von Halloween auf und wirbt als Coals Konkurrent um Iris’ Hand. Je mehr Zeit vergeht, desto größer wird die Spannung zwischen den beiden Prinzen und sie kommen sich näher. Dabei werden immer mehr Geheimnisse aufgedeckt, die nicht nur Weihnachten, sondern eine Vielzahl von Feiertagen betreffen. Das Chaos ist also vorprogrammiert …


Meine Meinung:

Von diesem Buch habe ich gehört, noch bevor ich mich für die Leserunde beworben habe. Es wurde von einer Autorin empfohlen, die ich äußerst sympathisch und humorvoll finde, und meine Vorliebe für Halloween hat mein Interesse zusätzlich gestärkt. Von Sara Raasch habe ich bisher kein Buch gelesen, weshalb ich sehr gespannt war, wie es sein würde, zumal ich auch schon seit Längerem kein Buch mehr aus dem LGBTQ+ Bereich gelesen habe.
Zunächst überraschte mich die Länge der Kapitel, die mir den Einstieg in die Handlung erschwerten, da ich das Gefühl hatte, nicht voranzukommen. Dieses Problem legte sich mit der Zeit, und letztendlich habe ich mich an die langen Kapitel gewöhnt. Sara Raaschs Schreibstil ist locker und sehr humorvoll, weshalb es nicht lange gedauert hat, bis sie mir ein Schmunzeln oder Lachen entlocken konnte.
Ihre Fantasiewelt beinhaltet zum Teil Aspekte unserer Realität und setzt sich ansonsten aus den verschiedenen Feiertagen und deren eigenen Höfen zusammen. Sara Raasch hat sich für den „Hof von Weihnachten” beispielsweise ausgedacht, dass es eine Stadt namens „North Pole City” gibt und die Adelshäuser gewisse traditionelle Aspekte von Weihnachten beisteuern. So sind die Carolers unter anderem für die Weihnachtslieder und die Frosts für den Schnee verantwortlich. Diese Liebe zum Detail hat mich komplett verzaubert, zumal sie sich auch für Halloween etwas in der Art ausgedacht hat.
Ich habe alle Charaktere innerhalb kürzester Zeit in mein Herz geschlossen. Coals schalkhafte und lockere Art war unglaublich erfrischend. Doch er wäre nicht so liebenswert, wenn er nicht auch kleinere Schwächen aufweisen würde, die sich schnell in Stärken umwandeln können. Seine Entwicklung im Verlauf der Geschichte war nicht nur eindrucksvoll, sondern auch eine Entwicklung zu seinem authentischsten Selbst. Die Dynamik zwischen ihm, Iris und Kris hat mir ab dem ersten Gruppenchat gefallen und mich tatsächlich ein wenig an Samantha und die Brüder aus „Single All the Way“ von Stella Tack und Stefanie Hasse erinnert.
Hex erscheint mir in diesem Buch die Stimme der Vernunft und Weisheit zu sein. Er handelt und spricht mit Bedacht, kann aber auch scherzhaft und losgelöst sein, wenn die Situation es zulässt. Mir hat seine Art gefallen und ich hätte gerne mehr über ihn, Halloween und seine Familie erfahren. Auch er durchläuft eine Veränderung, die jedoch kleiner ausfällt als jene von Coal.
Besonders gut hat mir ihre kommunikative Fähigkeit gefallen. Coal und Hex waren von Beginn an ehrlich und offen zueinander. Sie haben jede Kleinigkeit besprochen und stets auf das Wohlergehen des anderen geachtet. Das hat ihre Beziehung für mich auf einer weiteren Ebene besonders werden lassen.
Ein weiterer Aspekt, den ich gut fand, war der allgemeine Handlungsverlauf. Zwar war er von einer grundsätzlichen Vorhersehbarkeit geprägt, drehte sich aber nicht ausschließlich um die romantischen Elemente der Handlung, sondern auch um politische Aspekte (im Sinne der Feiertage). Dadurch erhielt alles eine gewisse Tiefe und Bedeutung, die sich auch in der Authentizität der Charaktere und der Glaubhaftigkeit der Welt widerspiegeln.
Abschließend kann ich dieses Buch als lustig, tiefgründig und magisch beschreiben – eine perfekte Kombination für die Zeit zwischen Halloween und Weihnachten. Es ist eine Leseempfehlung für alle, die eine neue Perspektive auf unsere Feiertage und Traditionen erlangen und sich nach Magie und Liebe sehnen möchten.


(https://book-souls.com/2025/11/25/the-nightmare-before-kissmas-von-sara-raasch/)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2025

Homebound

The Brightest Colours
0

Die Freundschaft zwischen Parallel-Sänger Roan und Make-Up-Artist Mia reicht so weit zurück, wie sie denken kann. In keiner Situation hat sie ihn verlassen. Nicht bei dem Umzug nach London, wo er mit Damian ...

Die Freundschaft zwischen Parallel-Sänger Roan und Make-Up-Artist Mia reicht so weit zurück, wie sie denken kann. In keiner Situation hat sie ihn verlassen. Nicht bei dem Umzug nach London, wo er mit Damian zusammen seinen Traum verfolgte Musiker zu werden und noch weniger, als ihre Band weltberühmt wurde und ein Gerichtsprozess mit dem ehemaligen Label anstand. Für sie ist das selbstverständlich, genauso wie der Fakt, dass sie ihren Gefühlen für ihn nie nachgehen wird, um diese einzigartige Freundschaft zu schützen. Denn wer würde all das, was sie haben, für eine Liebe riskieren, die womöglich nur von kurzer Dauer ist?

Meine Meinung:
Als ich im Sommer vor zwei Jahren „The Perfect Fit“ von Kara Atkin gelesen habe, stand zweifellos für mich fest, mir so schnell wie möglich den zweiten Teil der Reihe zuzulegen. Ich wollte mehr erfahren, mehr über Mia und Roan, über die Entwicklung der Gerichtsverhandlungen und die anderen Charaktere. Doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis ich endlich zu dem Buch griff, um es zu lesen und wieder in die familiäre Atmosphäre rund um die Band Parallel zu tauchen.
Den Schreibstil von Kara Atkin empfinde ich nach wie vor als angenehm und poetisch angehaucht. Besonders bei dieser Geschichte - zu Mia und Roan - hat sich jede Textpassage bedeutungsvoll angefühlt und ein hohes Maß an emotionaler Tiefe vermuten lassen. Ich war ehrlich überrascht, als ich in der Danksagung gelesen habe, dass Kara Schwierigkeiten beim Schreiben dieser Geschichte hatte, denn auf mich machte sie einen runden und gut geplanten wie umgesetzten Eindruck.
Mia mochte ich bereits im ersten Teil, weil dort deutlich wurde, was für eine gute Freundin sie für Ellie und all die anderen ist. Ihre Loyalität Roan und Damian gegenüber ist unermesslich, schließlich sind sie, wie Einblicke in ihre Vergangenheit untermalen, bereits seit vielen Jahren miteinander befreundet und zusammen aufgewachsen. Ihr Charakter erhält zusätzliche Tiefe, sobald Kara Mias innere Konflikte offen legt und im selben Atemzug die enge Beziehung zu Roan ausbaut.
Roan ist ein vielschichtiger Charakter, der versucht, mit der neu gewonnenen Freiheit in seiner Kreativität und seinem Auftreten klarzukommen. Er ist ruhiger als sein Bandkollege Damian und hat, ähnlich wie Mia, mit Lasten aus der Vergangenheit zu kämpfen.
Die Beziehung zwischen Mia und Roan ist von der hohen emotionalen Intelligenz der beiden geprägt. Sie sprechen eine eigene Sprache und verstehen sich auch ohne Worte. Ihr Einfühlvermögen ist beeindruckend und alles an ihrem gemeinsamen Auftreten hat sich authentisch und intensiv angefühlt. In keiner Szene kam mir ihr Verhalten aufgesetzt vor und ich bin Kara unendlich dankbar, dass sie den großen Konflikt des Buchs außerhalb ihrer Beziehung platziert hat. Das leider oft gewählte Missverständnis zwischen zwei Personen, um Drama zu generieren, hätte die besondere Bindung der beiden zerstört, zumal sie immer ehrlich zueinander waren.
Das allgemeine Tempo des Buchs kam mir ein bisschen langsam vor, was aber mehr an meiner eigenen Lesegeschwindigkeit als an Karas Erzählung lag, weshalb ich darin keinen Kritikpunkt sehe. Ich finde es außerdem ziemlich eindrucksvoll, wie gut Kara Julies Charakter und die Darstellung der Paparazzi und Presse gelungen ist. Die eingefügten Klatschblatt Artikel haben mich sämtliche Emotionen von Wut bis Frust empfinden lassen und ich frage mich, was aus einem Komplizen von ihr geworden ist, da keinerlei Folgen seinerseits erwähnt werden.
Abschließend möchte ich sagen, dass mir der zweite Teil der Reihe besser gefallen hat als der erste, eben weil Mia und Roan zwei ganz besondere Charaktere sind und ihre Beziehung perfekt auf ihre Persönlichkeiten abgestimmt wurde. Ich habe es sehr genossen, sie auf ihrem Weg zu begleiten und bin dankbar, dass es mit „The Finishing Touch“ noch einen weiteren Teil gibt und ich mich nicht schon jetzt von dieser familiären und liebevollen Gruppe verabschieden muss. Eine klare Empfehlung für all diejenigen, die tiefe Emotionen und authentische Charaktere suchen und sich gerne in Musik verlieren. 


(https://book-souls.com/2025/09/24/the-brightest-colours-von-kara-atkin/ )

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2025

Benebelt von Tagträumereien

Aus dem Leben eines Taugenichts
0

Klappentext:

Nichts ist ihm so fremd und so verhasst, wie ein Leben, orientiert an Sicherheit und eigenem Vorteil. Der Taugenichts verkörpert nichts anderes als die Sehnsucht nach Ferne, die Leichtigkeit ...

Klappentext:

Nichts ist ihm so fremd und so verhasst, wie ein Leben, orientiert an Sicherheit und eigenem Vorteil. Der Taugenichts verkörpert nichts anderes als die Sehnsucht nach Ferne, die Leichtigkeit des Seins, die sich in Träumereien zeigt und die erst durch den Unmut des Vaters zum Handeln aktiviert wird.

Mein Eindruck:

Die Novelle wurde mir von einem Freund empfohlen und ist gleichzeitig in die Kategorie ‚Unilektüre‘ gefallen. Von Joseph von Eichendorff hatte ich bisher kein Werk gelesen, doch ich werde mir vermutlich weitere von ihm ansehen, denn diese Novelle hat mir sehr gefallen.

Der Taugenichts ist ein sehr naiver und verträumter Charakter, der die Natur zu schätzen weiß und seine Liebe zur Musik auslebt. All diese Eigenschaften haben ihn für mich sympathisch gemacht und es fiel mir leicht, ihm Gutes zu wünschen.

Eichendorffs Schreibstil spiegelt diese Verträumtheit und Wertschätzung der Natur, lässt sich äußerst angenehm lesen und hat natürlich viele musikalische Passagen vorzuweisen. Die Geschichte wird ausschließlich auf die Perspektive des Taugenichts begrenzt, womit der Autor in seinem Erzählstil spielerisch umgeht und damit den Plot raffiniert in Szene setzt. Mich hat er mit dieser Taktik und der naiven Einstellung des Taugenichts erfolgreich täuschen können, weshalb ich den Plot nicht hab kommen sehen. Ich muss gestehen, danach meine allgemeine Fähigkeit der Textrezeption hinterfragt zu haben.

Es ist gleichermaßen eindrucksvoll und beschämend, so einfach an der Nase herumgeführt worden zu sein und ich kann mich nur an wenige Bücher erinnern, die es ebenfalls geschafft haben.

Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen und denke, dass es besonders den Romantikern unter uns gefallen wird.


(https://book-souls.com/2025/05/20/aus-dem-leben-eines-taugenichts-von-joseph-von-eichendorff/)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2025

Parole Emil!

Emil und die Detektive & Emil und die drei Zwillinge
0

Zum Inhalt:

Emil…

… und die Detektive: Erstmals wird Emil erlaubt, alleine nach Berlin zu reisen, um seine Großmutter und seine Cousine Pony Hütchen zu besuchen. Aber Emil wird nicht am Treffpunkt ankommen, ...

Zum Inhalt:

Emil…

… und die Detektive: Erstmals wird Emil erlaubt, alleine nach Berlin zu reisen, um seine Großmutter und seine Cousine Pony Hütchen zu besuchen. Aber Emil wird nicht am Treffpunkt ankommen, denn er ist in eine spannende Verfolgungsjagd verwickelt. Er verfolgt einen Dieb durch die laute, befremdliche Großstadt, der im Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück findet Emil bald Unterstützung bei Gustav mit der Hupe und den Kindern der Umgebung. Zusammen hecken sie einen Plan aus, wie sie den Dieb stellen können.

… und die drei Zwillinge: Emil und die Detektive sind nun beste Freunde, nachdem sie erfolgreich den Dieb gestellt haben. In den Sommerferien treffen sie sich endlich wieder: Der Professor hat ein Haus geerbt und Emil, Gustav, Pony und den kleinen Dienstag zu sich eingeladen, um gemeinsam an die Ostsee zu fahren. Dort haben sie eine schöne Zeit und viel Spaß zusammen, doch als sie die akrobatischen Byron-Zwillinge treffen und mehr über diese in Erfahrung bringen, finden sie sich plötzlich mitten in einem neuen Fall wieder.


Mein Eindruck:

Dieser Sammelband hat aus mehreren Gründen den Weg in mein Bücherregal gefunden. Zum einen belege ich in diesem Wintersemester ein Seminar zu Erich Kästner und ‚Emil und die Detektive‘ steht, neben anderen Werken, auf der Lektüreliste. Zum anderen habe ich die Story noch grob vom letzten Jahr, in dem ich ein Seminar zu deutscher Kinder- und Jugendliteratur belegt habe, in Erinnerung und bin deshalb auch an der Fortsetzung interessiert.

Es hat mich ein wenig erschrocken, wie viele Details ich innerhalb des letzten Jahres vergessen habe, doch auf diese Weise ist es einem ersten Leseeindruck sehr nah gekommen. Erich Kästners Schreibstil lässt sich problemlos und flüssig lesen. Der Witz und seine mehr oder weniger subtil versteckten Belehrungen verleihen seinen Büchern einen gewissen Charme, der vermutlich der Grund dafür ist, dass auch Erwachsene Freude an seinen Werken für Kinder verspüren können. Er schafft es problemlos den Geist eines Kindes einzufangen und uns die Welt aus dessen Augen sehen zu lassen. Dabei verleiht er jeder Figur einen aussagekräftigen Charakter, den man anhand seines Verhaltens und seiner Handlungen problemlos wiedererkennen kann.

Emil ist ein intelligenter, pflichtbewusster Junge mit viel Mut und einem Sinn für Abenteuer. Ihm als Protagonisten durch beide Bücher zu folgen hat mir viel Freude bereitet, weil Kästner ihn auch älter und somit reifer werden lässt. Seine Art zu handeln und sich auszudrücken, wie auch seine Sorgen und Ängste, werden an das jeweilige Alter angepasst, was mir definitiv positiv aufgefallen ist. Dasselbe macht er auch mit den anderen Hauptfiguren rund um Emil (Gustav, der Professor, der kleine Dienstag, etc.), wodurch die Dynamik innerhalb der Freundesgruppe authentischer wird und sie zusammen an ihrem neuen Abenteuer wachsen.

Der erste Band ist lehrreich, lustig, verspielt, abenteuerlich und handelt von einer Gruppe intelligenter Jungs in der schnelllebigen Hauptstadt von Deutschland und der zweite behält einige dieser Aspekte bei, fügt neue hinzu und spielt an der Küste, fernab von Stress und Lärm. Dafür behandelt er tiefgründige Themen, die in Familien auftreten können und ist wie bereits erwähnt, an das Alter der Jungs angepasst.

Natürlich darf auch die Intertextualität der Texte nicht unerwähnt bleiben. Kästner hat sich spielerisch zu einem Bestandteil seiner Geschichte gemacht und auch im zweiten Band seinen Auftritt nicht verpasst, mit dem er garantiert die Verfilmung von ‚Emil und die Detektive‘ bewerben wollte.

Allgemein kann ich sagen, dass mich seine Kinderbücher bisher nie enttäuscht haben und ich, besonders die Geschichten rund um Emil und seine Freunde, als äußerst lesenswert erachte und wärmstens weiterempfehlen kann – egal ob an Groß oder Klein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2024

Bittersüß

Lessons in Faking
1

Nach dem Tod ihrer Eltern haben sich Henry und Athalia Pressley zunehmend voneinander entfernt, wodurch sie das Gefühl bekommen hat, auch ihn verloren zu haben. Aus diesem Grund heckt sie einen Plan aus, ...

Nach dem Tod ihrer Eltern haben sich Henry und Athalia Pressley zunehmend voneinander entfernt, wodurch sie das Gefühl bekommen hat, auch ihn verloren zu haben. Aus diesem Grund heckt sie einen Plan aus, durch den sie wieder in seine Nähe finden und seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Da kommt es ihr ganz gelegen, dass ausgerechnet Dylan McCarthy Williams – Henrys Erzfeind – ihr neuer Statistiktutor ist. Um ihr Ziel zu erreichen, schlägt sie ihm einen Fake-Dating-Plan vor, auf den er sich sogar einlässt. Wichtig dabei ist, dass jeder es ihnen glaubt, nicht nur Henry, sondern alle. Doch nach einiger Zeit fällt es selbst ihnen schwer, zwischen Täuschung und Realität zu unterscheiden.

Mein Eindruck:

Auf dieses Buch habe ich mich seit dem Moment der Ankündigung gefreut und spätestens nach der Leseprobe stand für mich fest, dass ich es lesen möchte. Bei ‚Lessons in Faking‘ handelt es sich um das erste Buch, das ich von Selina Mae gelesen habe, doch es wird wohl nicht das letzte sein.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und der darin eingewobene Sarkasmus stellte für mich die Kirsche auf der Sahnehaube dar. Aus diesem Grund musste ich während des Lesens auch sehr oft schmunzeln oder grinsen. Die Geschichte von Dylan und Athalia hat sich leicht angefühlt, obwohl in ihrer Welt nicht alles perfekt ist. In dieser Hinsicht hat mir die Gegenüberstellung des Geschwisterpaars Athalia und Henry gefallen, da sie beide dasselbe Trauma erlitten haben und völlig unterschiedlich damit umgegangen sind.

Henry hat man dabei nur oberflächlich während der Gespräche mit Athalia kennengelernt, doch das ist mit Sicherheit dem Umstand geschuldet, dass es in dem zweiten Band der Reihe um ihn gehen wird.

Athalia konnte ich am Anfang schwer greifen und es ist vermutlich leicht, sie als egoistisch zu bezeichnen, doch je mehr man sie kennenlernt, desto weniger trifft diese Beschreibung auf sie zu.

Dylan ist ein wirklich herzlicher Charakter und ich habe besonders die Kapitel genossen, in denen man mehr über ihn und seine Familie erfährt. Die Spannung zwischen ihm und Athalia ist seit der ersten Begegnung spürbar und es hat mir viel Freude bereitet, ihren Wortgefechten beizuwohnen.

Besonders dankbar bin ich Selina Mae für den Weg, mit dem sie die Fake-Dating Situation aufgelöst hat. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, doch in diesem Buch sind Misskommunikation oder Verleugnung der eigenen Gefühle nicht der Grund für Drama.

Irgendwo ist die Handlung auf jeden Fall vorhersehbar, doch mich hat es in diesem Fall nicht gestört, weil alle anderen Aspekte für mich gepasst haben.

‚Lessons in Faking‘ ist eine zuckersüße und humorvolle Liebesgeschichte, die viel Spannung bietet und angenehme Lesestunden verspricht. Ich kann es allen Sarkasmus-Fans und hoffnungslosen Romantikern da draußen empfehlen und freue mich auf den zweiten Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl