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Veröffentlicht am 09.01.2018

Die Vergangenheit ist nicht tot

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
1

Der Journalist Jan Römer beschäftigt sich mit ungelösten Kriminalfällen. Unterstützt wird er dabei von seiner Kollegin Stefanie Schneider, genannt „Mütze“. Er rollt den Fall der im Herbst 1997 ermordeten ...

Der Journalist Jan Römer beschäftigt sich mit ungelösten Kriminalfällen. Unterstützt wird er dabei von seiner Kollegin Stefanie Schneider, genannt „Mütze“. Er rollt den Fall der im Herbst 1997 ermordeten 19-jährigen Sonja Risse wieder auf, die auf dem Wilzenberg im Sauerland gefunden wurde. Sie wurde mit einem Stich ins Herz getötet und als einzigen Hinweis auf den Täter gab es am Fundort eine Spieluhr, die »Hush little baby« spielte. Römer versucht in dem Heimatort von Sonja Risse mehr herauszufinden, denn es gibt einige Ungereimtheiten. Als Jan und Mütze glauben, der Lösung näher zu kommen, gibt es eine weitere Tote und am Fundort wieder eine Spieluhr. Haben die Recherchen den Täter nach der langen Zeit aufgeschreckt?
Dies ist nach „Die Lichtung“ und „Und am Morgen waren sie tot„ das dritte Buch aus der Reihe um den Journalisten Jan Römer. Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kenne, habe ich kein Problem mich in dieses Buch hineinzufinden.
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen.
Jan Römer und Stefanie Schneider sind ein gutes Team, sie ergänzen sich perfekt. Römer hat private Probleme und in einer depressiven Phase. Daher braucht es ein wenig, bis er sich auf die Sache einlassen kann, aber dann ist seine journalistische Spürnase voll da. Stefanie Schneider ist sympathisch und clever.
Die Tote Sonja schien bei allen beliebt zu sein, ihre Mutter hatte allerdings ihre Schwierigkeiten mit der Tochter. Sonja war klug und hatte auch Pläne für die Zeit nach dem Abitur. Sie kellnerte in einem Haus im Wald, welches kurz nach ihrem Tod abgerissen wurde. Was für ein Geheimnis umgab diese junge Frau?
Es ist nicht einfach einen Fall aufzurollen, der schon so lange her ist. Außerdem rückt keiner so recht mit der Sprache heraus. Daher sind es keine einfachen Recherchen für die ermittelnden Journalisten und doch klärt sich am Ende alles schlüssig auf.
Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Mike und Damian

Mike
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Michaela, genannt Mike, hat kein Glück mit Männern. Sie versteckt sich am liebsten in zu weiten Overalls und schraubt an Motorrädern in der Werkstatt ihres Vaters herum. Dann taucht Damian Lancaster auf ...

Michaela, genannt Mike, hat kein Glück mit Männern. Sie versteckt sich am liebsten in zu weiten Overalls und schraubt an Motorrädern in der Werkstatt ihres Vaters herum. Dann taucht Damian Lancaster auf und nimmt einen Job bei ihrem Vater an. Das passt Mike überhaupt nicht. Damian hat sie für einen Mann gehalten und ist schon bald verblüfft: „Du bist ja eine Frau!“ Dann passiert ein Unglück und Mike stellt fest, dass es ein Geheimnis in ihrer Familie gibt. Sie will der Sache auf den Grund gehen und begibt sich auf die Suche. Damian weicht nicht von ihrer Seite, damit ihr nichts passiert.
Dieser Roman lässt sich sehr angenehm lesen. Das Familiengeheimnis bringt Spannung in die ganze Geschichte, was aber durch die vielen Liebesszenen wird etwas genommen wird. Außerdem geht mir das mit der Beziehung zwischen Mike und Damian zu schnell, nachdem sie so einen Aufstand gemacht hat, als ihr Vater Damian eingestellt hat.
Mike ist eine sympathische und mutige junge Frau, die schon einige hinter sich hat. Sie liebt die Schrauberei an Harleys, auch wenn das nicht gerade der typische Frauenberuf ist. Aber auch Damian hat eine Vergangenheit, die erst mal verarbeitet werden muss.
Mikes Brüder sorgen dafür, dass es manchmal sehr lustig zugeht. Sie haben ihren Spaß daran, wenn Damian ins Fettnäpfchen tritt. Aber natürlich gibt es da auch Personen, die einem nicht gefallen. Aber dazu will ich nicht zu viel verraten.
Eine unterhaltsame Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Eine weihnachtliche Zeitreise

Der Weihnachtswald
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Weihnachten steht vor der Tür und Eva macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter Anna, von der sie aufgezogen wurde nach dem Tod der Eltern. Eva hasst das Getue um Weihnachten und lässt sich nur wegen ...

Weihnachten steht vor der Tür und Eva macht sich auf den Weg zu ihrer Großmutter Anna, von der sie aufgezogen wurde nach dem Tod der Eltern. Eva hasst das Getue um Weihnachten und lässt sich nur wegen ihrer Großmutter auf den Besuch ein. Es kommt, wie sie es befürchtet hat, alles ist weihnachtlich dekoriert und auch ihr Jugendfreund Philip ist wieder zur Stelle, um traditionsgemäß den Weihnachtsbaum aufzustellen. Als dann auch noch das Waisenkind Antonie auftaucht, ist Eva sauer und lässt ihre Laune an dem kleinen Mädchen aus. Antonie glaubt, dass niemand sie mag und verschwindet klammheimlich. Als Eva und Philip sich im Garten auf die Suche nach Antonie machen, kommen es zu einem Wintergewitter mit ungeheurem Schneefall und plötzlich finden sie sich in der Vergangenheit wieder.
Es ist eine unterhaltsames Märchen in moderner Form. Anna weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat und es scheint, als hätte sie einen besonderen Plan. Sie ist eine großzügige Frau, die das Waisenhaus unterstützt, aber nicht immer war Anna zu lieb und freundlich. Ihre Enkelin Ava ist mit dem Beruf verheiratet. Sie wirkt anfangs wie ein Eisklotz. Kein Wunder, dass Antonie Angst bekommt und wegläuft. Obwohl sie keine Gefühle zeigen will, spürt man doch, dass ihre Großmutter ihr am Herzen liegt. Kaum ist sie angekommen, zeigt sich, dass einiges im Argen ist und Eva geht die Sache auf ihre nüchterne Art und Weise an. Philip ist ein sympathischer Mann, der Eva mag, aber wie kann man das zeigen, wenn sie immer die Stacheln ausfährt.
Es muss schon ein seltsames Gefühl sein, wenn man plötzlich bei Verwandten in der Vergangenheit auftaucht, die man nur vom Hörensagen kennt und es läuft auch nicht alles glatt. Dieser Teil nimmt auch den meisten Raum ein.
Es ist ein Weihnachtsmärchen und am Ende muss ja alles gut werden und das wird es auch. Aber bis dahin passiert auch einiges…
Eine unterhaltsame und etwas magische Geschichte.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Unzugängliches Queensland

Crimson Lake
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Die 13-jährige Claire Bingley ist verschwunden und Detective Ted Conkaffey wird verdächtigt, sie entführt und vergewaltigt zu haben. Die Anklage wird zwar aus Mangel an Beweisen fallen gelassen, aber ...

Die 13-jährige Claire Bingley ist verschwunden und Detective Ted Conkaffey wird verdächtigt, sie entführt und vergewaltigt zu haben. Die Anklage wird zwar aus Mangel an Beweisen fallen gelassen, aber in den Augen der Leute ist er schuldig. Sein Frau verlässt ihn und auch seine Tochter darf er nicht mehr sehen. Auch Polizeibeamter kann er nicht mehr sein. Was soll er machen? Um allem zu entgehen, lässt er sich in dem kleinen Ort Crimson Lake in Queensland nieder und arbeitet in der Detektei von Amanda Pharrell. Sie wurde seinerzeit wegen eines angeblichen Mordes inhaftiert. Sie werden von Stella Scully, ihren Mann Jake zu suchen, der verschwunden ist.
Dies ist mein erstes Buch von Candide Fox. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Mit ihren Figuren komme ich allerdings nicht so klar. Ted und Amanda ist übel mitgespielt worden und sie sind auch nicht gerade Sympathieträger, aber irgendwie sind die Charaktere zu krass dargestellt. Ganz besonders Amanda ist sehr exzentrisch, aber auch Ted nimmt den üblichen Weg um Probleme zu lösen, er ertränkt sie im Alkohol.
Die beiden Detektive hätten alle Hände voll zu tun mit dem Fall, der ihnen angetragen wurde, doch sie sind mehr damit beschäftigt, ihre persönlichen Fälle zu lösen. Zudem sorgt die örtliche Polizei mit drastischen Mitteln dafür, dass die Ermittlungen im Fall des verschwundenen Schriftstellers schwierig werden und dann wird auch noch Conkaffeys Vorgeschichte bekannt. Eine brenzlige Situation entsteht in Crimson Lake.
Teilweise wurde die Geschichte etwas langatmig erzählt, was die Spannung herausnahm. Dabei gibt es durchaus einige brisante Themen wie Polizeiwillkür und Lynchjustiz. Zudem trägt die nicht besonders zugängliche Natur entscheidend zum Fall bei. Das Ende ist ziemlich dramatisch und überraschend.
Ein spannender Thriller.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Skandinavische kurze Krimis

Winterdunkel
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Ich hatte mich sehr auf einen weiteren Krimi mit dem um Kommissar Erik Winter gefreut und gar nicht darauf geachtet, dass dies ein Band mit Erzählungen ist. Entsprechend war ich ein wenig enttäuscht, denn ...

Ich hatte mich sehr auf einen weiteren Krimi mit dem um Kommissar Erik Winter gefreut und gar nicht darauf geachtet, dass dies ein Band mit Erzählungen ist. Entsprechend war ich ein wenig enttäuscht, denn Kurzgeschichten sind nicht mein Ding.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, wie wir es von Åke Edwardson kennen. Wie in vielen Skandinavien-Krimis ist die Grundstimmung düster und etwas melancholisch.
Winter und sein Team haben es mit einer Reihe von Fällen zu tun, die nur mit Erfahrung und einer Portion Intuition zu lösen sind. Erik Winter ist persönlich betroffen und das ist ihm auch anzumerken. Er ist ein spezieller Charakter mit vielen Emotionen. Obwohl er inzwischen ein begeisterter Familienvater ist, gefällt ihm auch die Ruhe in seiner Wohnung, wenn seine Familie in Marbella ist. Immer noch ist da auch das Verlangen nach einem guten Whisky, bei dem es sich gut grübeln lässt. Kurz: Winter ist ein sehr menschlicher Kommissar.
Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt.
Die Geschichten sind psychologisch interessant, die Spannung allerdings hält sich in Grenzen.