Schöne Stimmung, aber oberflächlich
Kiss. Play. Love.Der Klappentext klang interessant und ich wollte wissen, wie das Klischee des Nerds aufgebrochen wird. Zum Schluss war es eine "normale" Liebesgeschichte mit ein paar Besonderheiten.
Worum geht es?
Cassondra ...
Der Klappentext klang interessant und ich wollte wissen, wie das Klischee des Nerds aufgebrochen wird. Zum Schluss war es eine "normale" Liebesgeschichte mit ein paar Besonderheiten.
Worum geht es?
Cassondra ist Bodenforscherin und hat Komplexe, weil sie sich nicht, wie ihre Schwestern, für Schönheit und Geld interessiert, sondern gern auf dem Sofa liegt oder Bodenproben nimmt. Um sich abzugrenzen, hat sie sexuelle Abenteuer erfunden, die sie zu Beginn des Buches auflistet, um den Überblick zu behalten. In diesem Moment kippt ein Weinglas um...
Unternehmer Simon hat Komplexe, weil sich jede Frau nur für sein Geld interessiert, aber seine Schwester nicht akzeptiert. Daher ist er gehemmt im Umgang mit Frauen.
Die beiden treffen aufeinander und es knistert.
Wie fand ich es?
Das Buch hat anfangs einen negativen Eindruck hinterlassen, aus dem es sich herausgearbeitet und Charme entwickelt hat. Denn: Obwohl Simon Frauen nicht aufgeschlossen gegenübersteht und obwohl Cassie ein großes Problem hat, finden sich beide heiß. Attraktivität auf den ersten Blick. Auf mich wirkt es, als musste dies schnell festgestellt werden, weil die restliche Geschichte (das Abarbeiten verschiedener sexueller Abenteuer) nicht funktioniert hätte, wenn sich beide Figuren erst hätten annähern müssen. Mir war das nicht sympatisch. Außerdem nervte es, dass die Schwestern sehr oberflächlich dargestellt werden und erst beim Wendepunkt Tiefe bekommen (Konfetti für die Dramaturgie, bitte!)
Auch die Hauptfiguren waren, trotz interessanter Voraussetzungen, nicht sehr tief.
Gut gefallen hat mir, dass Simons Schwester relativ viel Raum einnimmt und ihr Problem aus einer interessanten Perspektive beleuchtet wird. Das war nett und vielfältig.
Die Akte waren vielseitig gestaltet und weniger auf Erregung als auf Erlebnis ausgerichtet. Die Atmosphäre stand im Vordergrund und ich fand die Szenen unterhaltsam.
Fazit
"Kiss. Play. Love." ist als Roman für eine kurze Zugfahrt gut geeignet. Der Text lässt sich schnell lesen und hat eine positive Grundstimmung. Ich hatte Spaß beim Lesen. Leider zündet die spannende Grundidee nicht, weil die Figuren zu klischeehaft sind und sich der Text auf bekannte Dramen beschränkt. Etwas mehr Mut hätte dem Buch gut getan.