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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2017

Bleierne Schwere

Ermordung des Glücks
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Als der elfjährige Lennard ermordet aufgefunden wird, verschwindet das Glück aus seiner Familie: keiner kann allein, aber auch nicht miteinander mit dem Schmerz über den Verlust fertig werden. Sie scheinen ...

Als der elfjährige Lennard ermordet aufgefunden wird, verschwindet das Glück aus seiner Familie: keiner kann allein, aber auch nicht miteinander mit dem Schmerz über den Verlust fertig werden. Sie scheinen aus der Zeit gefallen zu sein. Jakob Franck, der pensionierte Kriminalhauptkommissar, möchte der trauernden Mutter den Mörder mitteilen, verbeisst sich in den Fall – und wie auch in „Der namenlose Tag“ wird ihm das Unmögliche gelingen, er wird nach einer langen Suche den Mörder finden.

Dies ist bereits der zweite Teil um den ehemaligen Kriminalhauptkommissar mit seinen besonderen Fähigkeiten, der es schafft, auch den am besten versteckten Hinweis zu finden und damit den Fall zu lösen. Wie bereits im ersten Band habe ich mich mit dem Sprachstil sehr schwer getan, die Sätze kamen mir erneut sehr verschwurbelt und von Wiederholungen geprägt vor, dass ich sehr oft den roten Faden verloren habe. Ich habe mich durch Anis Erzählung durchgequält.

Die düstere, von bleierner Schwere belastete Geschichte hat ihr übriges getan, dass ich festgestellt habe: Dieser Autor ist nichts für mich.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Leichte Lektüre für den Sommer

Herzmuscheln
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Kyla verwirklicht sich einen Lebenstraum: Sie fängt nach einer Enttäuschung neu an in ihrem Guesthouse an der irischen Küste. Noch während der Renovierung taucht der erste Gast auf. Weitere Gäste kommen, ...

Kyla verwirklicht sich einen Lebenstraum: Sie fängt nach einer Enttäuschung neu an in ihrem Guesthouse an der irischen Küste. Noch während der Renovierung taucht der erste Gast auf. Weitere Gäste kommen, auch tierische, und Kylas Wunsch nähert sich seiner Umsetzung.

Mit „Herzmuscheln“ präsentiert die Autorin Elaine Winter einen Liebesroman, der alle Zutaten für eine kleine dramatische Geschichte und ein zuckersüßes Happy-End hat. Sehr schnell ist vorhersehbar, in welche Richtung es geht. Ein paar kleine Schwierigkeiten wollen überwunden werden, aber auch das ist schnell bewältigt. Dazu die malerische Kulisse Irlands…

Das Buch hat nicht wirklich einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Nett zu lesen, eine leichte Lektüre für den Sommer, nicht mehr und nicht weniger.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Nicht ganz mein Ding

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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Suse hat Schwierigkeiten, ihren Alltag zu meistern, seit ihr Mann sie verlassen hat. Kaum schafft sie es, ihre beiden Söhne rechtzeitig morgens für den Tag fertig zu machen, um pünktlich an ihrer Arbeitsstelle ...

Suse hat Schwierigkeiten, ihren Alltag zu meistern, seit ihr Mann sie verlassen hat. Kaum schafft sie es, ihre beiden Söhne rechtzeitig morgens für den Tag fertig zu machen, um pünktlich an ihrer Arbeitsstelle zu erscheinen. Da verschwindet ihre 14jährige Tochter Jacqueline. Die alarmierte Polizei nimmt ihre Anzeige auf, doch sie glauben der völlig überforderten Mutter nicht, dass die Tochter in Gefahr sein könnte. Erst als Suse entdeckt, dass Hannas Rucksack fehlt, und dieser bei einem Toten gefunden wird, beginnt die intensive Suche nach ihrer Tochter. Im Verbund mit einem Hundekadaver, der an einen Ritualmord erinnert, könnte das Mädchen in höchster Gefahr schweben.

Mit dem zwanghaften Kommissar Henry Frei und seinen Kollegin Louisa Albers und Charly beginnt Martin Krist eine Reihe um die Ermittler aus Berlin. Sehr glaubhaft stellt er die verkommene Wohngegend dar, in der Suse mit ihren Kindern unterkommen musste, auch ihre Überforderung ist sehr überzeugend geschildert. Manchmal allerdings war es mir sogar zu viel mit all den Einzelheiten, den hämmernden Kopfschmerzen Suses, der karottenkauenden Albers, dem Kommissar, der in belastenden Situationen Gegenstände symmetrisch ordnen muss. Dagegen fiel es mir eher schwer, den roten Faden in den Ermittlungen zu behalten, manchmal konnte ich den Schlussfolgerungen der Kommissare nicht ganz folgen. Wobei der Autor einige überraschende Wendungen einbaut, er gibt dem Leser einige Rätsel zu knacken. Allerdings bleiben einige Handlungsstränge offen, so ist Raum gegeben für weitere Fortsetzungen.

Leider hat sich erneut bestätigt, dass ich mit dem Autor und seinen Büchern nicht so richtig warm werden kann. Während „Mädchenwiese“ mich sehr begeistert hat, konnte ich mit zwei weiteren Büchern von ihm kaum etwas anfangen, und auch der vorliegende Krimi hat mich nicht vom Hocker gerissen. Dem Hype um seine Bücher mag ich nicht folgen, ich kann ihn nicht wirklich nachvollziehen. Dies ist nun mein letztes Buch von ihm, die weiteren überlasse ich all denen, die davon begeistert sind.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Evan Smoak - Kampfmaschine und Held im Dienste des Guten

Projekt Orphan
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Evan Smoak ist der „Nowhere Man“, der denen hilft, die sonst keine Hilfe erhalten. Doch dann wird er entführt und muss sich selbst befreien, um den nächsten Hilfebedürftigen beistehen zu können.

„Projekt ...

Evan Smoak ist der „Nowhere Man“, der denen hilft, die sonst keine Hilfe erhalten. Doch dann wird er entführt und muss sich selbst befreien, um den nächsten Hilfebedürftigen beistehen zu können.

„Projekt Orphan“ ist der zweite Band um Evan Smoak, der als Waisenkind aufwuchs und unter dem Decknamen Orphan X im geheimen Auftrag der US-Regierung töten musste. Mit diesem Protagonisten hat der Autor Gregg Hurwitz einen Helden geschaffen, der sich aus den schwierigsten Situationen herauswinden kann. Im Dienste des Guten.

Die Leseprobe fand ich noch ansprechend, ich erwartete einen Thriller um die Befreiung von Menschen, die in eine hilflose Lage geraten sind, beim Buch selbst habe ich schnell festgestellt, dass es mir nicht liegt. Auf den meisten Seiten besteht die Geschichte aus Actionszenen, die teils unglaublich aufgebauscht und blutrünstig sind. Und das in gefühlt viel zu vielen Wiederholungen, denn immer wieder macht die Erzählung eine Schleife und Evan muss von vorne anfangen mit seinen Bemühungen, die Freiheit zu erlangen. Wer’s mag… Ich gehöre definitiv nicht dazu und werde auch nicht den Vorgänger dazu lesen.

Veröffentlicht am 15.06.2022

Schrill, satirisch, belanglos

Zurück nach Übertreibling
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Als die Vikki eines Morgens erfährt, dass der Toni aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, begibt sie sich sofort auf die Flucht, sie muss sich unbedingt in Sicherheit bringen, nach Übertreibling. Denn der ...

Als die Vikki eines Morgens erfährt, dass der Toni aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, begibt sie sich sofort auf die Flucht, sie muss sich unbedingt in Sicherheit bringen, nach Übertreibling. Denn der Toni hat ihr in den ganzen letzten 13 Jahren gedroht, sie umzubringen, ist er doch der festen Überzeugung, dass Vikki ihn bei der Polizei angeschwärzt hat, als es um den Mord an seiner Frau ging.

Vikki ist Künstlerin, 41 Jahre alt, und geboren wurde sie in einem männlichen Körper. Sie lebt in München und kommt aus Übertreibling, dort betreibt ihre Mutter nach wie vor ein Lokal. Schrill und satirisch und vor allem queer erscheint einiges in diesem Buch, und Vikki erzählt, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Das ist anfangs ziemlich lustig, doch den durchgängig überdrehten Schreibstil habe ich irgendwann als anstrengend empfunden, vor allem weil Vikki – die ihre Geschichte selbst erzählt -, dabei von Höxchen auf Stöckschen kommt. Jede Menge Klischees werden hier bedient, das war mir eindeutig zu viel. Nein, die Vikki und ich, wir kommen so gar nicht zusammen, und ihr Schicksal werde ich ganz sicher nicht weiter verfolgen, habe ich mich doch durch dieses Buch eher durchgequält.

Ich kann eher wenig mit diesem Buch anfangen und vergebe deshalb gerade mal knappe 3 von 5 Sternen. Aber Geschmack ist bekanntlich unterschiedlich, so dass andere Leser durchaus ihren Spaß mit diesem Buch haben dürften.

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