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Ich habe selten ein so tief bewegendes Buch gelesen. Daniela Krien gelingt es auf beeindruckende Weise, die unbegreifliche Trauer einer Mutter spürbar zu machen, die ihr Kind verloren hat. Schon auf den ...
Ich habe selten ein so tief bewegendes Buch gelesen. Daniela Krien gelingt es auf beeindruckende Weise, die unbegreifliche Trauer einer Mutter spürbar zu machen, die ihr Kind verloren hat. Schon auf den ersten Seiten zieht einen die Geschichte von Linda in ihren Bann, eine Frau, die durch Sekunden der Unachtsamkeit ihre Tochter verliert und deren Leben dadurch völlig aus den Fugen gerät.
Die Autorin beschreibt Lindas Schmerz so eindringlich, dass man ihn beim Lesen fast körperlich fühlt. Die Angst, dass sie an dieser Trauer zerbricht, begleitet einen wie ein leises, aber ständiges Pochen. Und doch liegt in Kriens Sprache immer auch etwas Tröstliches, eine zarte Hoffnung, die in kleinen Gesten, in der Liebe zu ihrer Hündin Kaja oder in der Arbeit im Garten aufscheint.
Der Erzählstil ist ruhig, klar und zugleich poetisch. Daniela Krien braucht keine großen Worte, um große Gefühle zu wecken. Ihre Sprache ist schlicht und präzise, und gerade darin liegt ihre Kraft.
Die Charaktere sind fein gezeichnet, nicht nur Linda, sondern auch die Menschen um sie herum, die auf unterschiedliche Weise mit ihrer Trauer umgehen und versuchen, ihr beizustehen. Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie schwer es auch für Freunde und Angehörige ist, einen geliebten Menschen in solch einer Zeit zu begleiten.