Profilbild von be_bookish

be_bookish

aktives Lesejury-Mitglied
offline

be_bookish ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit be_bookish über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2024

Ein Krimi der besonderen Art

Schnee, der auf Zedern fällt
0

Nachdem ich den Einband sowie den Klapptext gelesen hatte, dachte ich zunächst: Oh, ein klassischer Krimi. In der Hauptrolle: Ein Inselreporter, der sich berufen fühlt, den Mord aufzuklären. Ich war ehrlich ...

Nachdem ich den Einband sowie den Klapptext gelesen hatte, dachte ich zunächst: Oh, ein klassischer Krimi. In der Hauptrolle: Ein Inselreporter, der sich berufen fühlt, den Mord aufzuklären. Ich war ehrlich gesagt nicht sonderlich neugierig, da es jedoch ein Geschenk von einem mir geliebten Menschen war, wollte ich dem Buch gerne eine Chance geben und begann es zu lesen.

Die Handlung lässt sich grob zusammenfassen. Ein Mordprozess auf einer Insel im tiefsten Winter, mit einem aus einer japanischen Einwandererfamilie stammenden jungen Mann als Angeklagten und einem Inselbewohner als Mordopfer. Im Zentrum steht die Aufklärung des Mordes, jedoch ist die Art und Weise der Erzählung und Mordaufklärung kein bisschen mit einem „Klassischen Krimi“ zu vergleichen. Im Gegenteil.

Direkt zu Beginn des Buches wird der Leser in den beginnenden Mordprozess eingeführt. Der Mordprozess endet mit dem Ende des Buches. Insgesamt ist die Handlung sehr schlüssig und verständlich ausgedrückt. Der Inhalt wirkt für die Zeit, in der der Roman spielt, passend.

Der Autor hat ein unbeschreibliches Talent dafür, die einzelnen Charaktere bildhaft zu beschreiben. Insgesamt sind sehr viele Charaktere Bestandteil der Handlung, jedoch braucht man als Leser nicht in Panik geraten, dass man sich diese alle merken muss. Die Personen mit Relevanz für die Handlung werden eindeutig hervorgehen. Am Besten gelungen ist der Charakter des Pflichtverteidigers, man sieht ihn ganz eindeutig vor sich, wie er durch den Gerichtssaal schreitet und seinen Job erledigt.

Insgesamt sind alle Charaktere glaubwürdig erschaffen. Ihre Handlungen sind jeweils sehr gut nachvollziehbar.

Die Geschichte wird aus der allwissenden Erzählperspektive geschildert. Die Charaktere, welche hierbei im Zentrum der Handlung stehen, werden in verschiedener Reihenfolge beschrieben. Auch zur Vergangenheit der einzelnen Personen kann man viel erfahren. Dies hat natürlich auch unmittelbar Relevanz für die weitere Handlung.

Zudem sind diverse Begriffe aus dem Fischer-Jargon verwendet. Hierfür findet der interessierte Leser am Ende des Buches ein kurzes Glossar zur Lachsfischerei. Dies ist jedoch für den Handlungsverlauf eher zweitrangig.

Wie bereits erwähnt, sind die Charaktere insgesamt sehr gut beschrieben. Zudem hat der Autor auch ein Talent, ohne aufdringlich zu wirken, Szenen und Orte der Handlung vor dem geistigen Auge zu erschaffen. Man verschlingt Zeile für Zeile des Buches, fühlt die Kälte des draußen umherwehenden Schnees und die trockene Hitze der Heizkörper im Verhandlungssaal. Sprachlich eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich um einen wirklich schönen Kriminalroman handelt, der nichts mit einem stereotypischen Ermittler bzw. Tatverdächtigen bzw. Mordopfer zu tun hat. Meine Erwartungen waren zu Beginn eher gedämpft, jedoch wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Der Autor schafft es durch sprachliche Raffinesse, die Gegenwart und Vergangenheit der für die Handlung relevanten Charaktere gleichermaßen interessant zu gestalten.

Das Buch würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, für alle, die sich nach einem spannenden, aber nicht nervenaufreibenden, bildhaften Roman sehnen. Insbesondere für kalte Tage im Winter geeignet.

Auch würde ich es als Buch klassifizieren, dass man auf jeden Fall ein zweites Mal in seinem Leben lesen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2024

Eindrucksvolle Geschichte, die gesellschaftliche Grenzen gerne überschreitet

Die Alchimistin
0

Eine wirklich eindrucksvolle Geschichte. Es spielt im späten 19. sowie frühen 20. Jahrhundert. Ab dem ersten Kapitel kann und will man es nicht mehr weglegen.

Das Buch handelt von einem Mädchen, Aura, ...

Eine wirklich eindrucksvolle Geschichte. Es spielt im späten 19. sowie frühen 20. Jahrhundert. Ab dem ersten Kapitel kann und will man es nicht mehr weglegen.

Das Buch handelt von einem Mädchen, Aura, welches Stück für Stück die Geheimnisse ihrer Familie lüftet. Dabei gerät sie in ein Abenteuer zwischen Leben und Tod, wobei im Zentrum der Begierde stets die Unsterblichkeit und deren erreichen steht.

Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und insgesamt glaubwürdig erschaffen. Ihre Handlungen sind jeweils sehr gut nachvollziehbar. Auch ist interessant zu beobachten, welche Entwicklung die einzelnen Charaktere vollziehen und an ihren Herausforderungen wachsen.

Die Geschichte wird aus der allwissenden Erzählperspektive geschildert. Dabei wird jedoch vorrangig die Perspektive der Aura Institoris bzw. des Christophers bzw. des Gillians beschrieben. Der Schreibstil ist insgesamt gut zu lesen und befindet sich auf einem leicht überdurchschnittlichen Niveau.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich um eine fesselnde Geschichte handelt. Von Kapitel zu Kapitel wird es schwerer, das Lesen zu unterbrechen.

Das Buch würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, für alle, die sich nach einer spannenden Fantasy-Reise sehen, bei der die Geschichte vom Stein der Weisen bzw. vom Erlangen der Unsterblichkeit auf alchemistischen Grundlagen neu erzählt wird.

Auch würde ich es als Buch klassifizieren, dass man auf jeden Fall ein zweites Mal in seinem Leben lesen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2024

Und das Leben geht weiter – auch das der Amato-Familie

Die Amato-Schwestern: Der Stoff der Träume
0

Das Buch erzählt die Geschichte von Teresa, die, in Gedenken an ihren Vater, ihre eigene Strumpffabrik aus dem Boden stampft. Dabei muss sie sich klar werden, was sie will und was sie bereit ist, dafür ...

Das Buch erzählt die Geschichte von Teresa, die, in Gedenken an ihren Vater, ihre eigene Strumpffabrik aus dem Boden stampft. Dabei muss sie sich klar werden, was sie will und was sie bereit ist, dafür zu geben. Auch erfährt man, wie es Amelia ergangen ist.

Das Buch hat eine interessante Handlung, auch wird auf verschiedenen Wegen Spannung aufgebaut, doch mit dem ersten Teil konnte es hier nicht mithalten. Die Geschichte ist schön, es liest sich gut, man möchte wissen, wie es mit der Familie weiter geht. Doch so dramatisch und nervenaufreibend, wie im ersten Buch, geht es nicht weiter.

Dennoch ist das Buch an vielen Stellen emotional bewegend. Im zweiten Teil werden wieder andere Themen in den Vordergrund gerückt. Zeit vergeht. Personen entwickeln sich weiter. Insgesamt ein gutes Buch.

Charaktere
Die Protagnisten der Amato-Familie sind weiterhin überwiegend sehr liebenswürdig. Ihre Emotionen sind spürbar, ihre Entscheidungen weitgehend nachvollziehbar.

Sprache
Die Handlung wird aus der allwissenden Erzählperspektive geschildert, welche die Perspektive zwischen den Protagonisten wechselt. Der Schreibstil ist eher nüchtern und insgesamt sehr angenehm zu lesen.

Gesamteindruck
Abschließend lässt sich festhalten, dass „Der Stoff der Träume“ ein lesenswertes Buch ist, das zum Nachdenken anregt, verschiedene Emotionen weckt, aber gleichzeitig nicht gänzlich mit Teil 1 mithalten konnte.

Theoretisch wäre es auch ohne den ersten Teil zu kennen lesbar. Doch würde ich empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da es zum Leseverständnis beiträgt und mehr Tiefe verspricht.

Das Buch kann ich dennoch weiterempfehlen.

Auch kann ich mir vorstellen, dass ich es ein zweites Mal lesen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2024

Ein spannender High-Fantasy-Roman mit unerwarteten Wendungen und liebenswürdigen Charakteren.

Palineas: Erstes Buch - Aufbruch
0

Das Buch handelt von Palineas, der, unwissend, bei Stiefeltern aufwächst und unvorbereitet seine magischen Kräfte entdeckt. Zwangsläufig, um seinen Verfolgern zu entkommen, begibt sich Pali mit dem Halbelfen ...

Das Buch handelt von Palineas, der, unwissend, bei Stiefeltern aufwächst und unvorbereitet seine magischen Kräfte entdeckt. Zwangsläufig, um seinen Verfolgern zu entkommen, begibt sich Pali mit dem Halbelfen Falvoril auf eine unerwartete Reise ohne Wiederkehr.

Was macht das Buch aus? Es handelt sich um einen Roman, der besonders durch die kreativ und umfangreich gestaltete Welt Eristria auffällt. Auch sind die Figuren mit zahlreichen Hintergrundinformationen gefüttert worden, bevor das Buch niedergeschrieben wurde – das merkt man als Leser deutlich.

In der Geschichte selbst bleibt dem Leser vorerst jedoch viel im Verborgenen. Geheimnisse werden oftmals angedeutet, aber nicht gelüftet. Dafür wird dann sicherlich der zweite und dritte Band aufschlussreicher in dieser Hinsicht sein.

Die Charaktere sind für den Leser meiner Meinung nach erlebbar gestaltet und ihre Handlungen weitgehend nachvollziehbar. Man fiebert schnell mit und dass, obwohl durch die allwissende Erzählperspektive eine gewisse Distanz zwischen Charakter und Leser hergestellt wird.

Über das Ende möchte ich nicht zu viel verraten. Meiner Meinung nach hätte hier noch ein wenig mehr offenbart werden können, denn man schließt das Buch und hat noch so viele offene Fragen. Vielleicht hätte man hier ein bisschen „leserfreundlicher“ enden können.

Im Vordergrund stehen, mit einigen Ausnahmen, überwiegend die Erlebnisse von Pali und Falvoril. Sprachlich ist das Buch gut zu lesen. Der Schreibstil ist überwiegend nüchtern, zwar auch beschreibend und stellenweise bildhaft, aber durch die vielen Absätze und auch inhaltlich wird, wie bereits erwähnt, eine gewisse Distanz gehalten. Das hindert das Mitfühlen und Miterleben der Geschichte allerdings nur marginal.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich bei dem Fantasyroman „Palineas“ um eine spannende Geschichte in einer detailreichen Welt handelt. Das Buch ist insbesondere durch seinen vielschichtigen Handlungsumfang sowie seine liebenswürdigen Protagonisten zu empfehlen. Es war mein erstes Buch des Autors Mario Hackel, aber bestimmt nicht mein letztes. Schließlich möchte ich noch erfahren, wie es mit Palineas weiter gehen wird.

Auch kann ich mir vorstellen, dass ich es ein zweites Mal lesen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2024

Der 2. Teil der Dark-Romance-Reihe mit etwas anderem Handlungsverlauf als erwartet

Very Bad Elite
0

Mabels 2. Semester startet am Campus der Kingston University. Dort angekommen erwartet sie bereits schauriges, so es kommt ganz anders. Die Kings bemühen sich sie zu beschützen. Unsicher, ob Mabel dem ...

Mabels 2. Semester startet am Campus der Kingston University. Dort angekommen erwartet sie bereits schauriges, so es kommt ganz anders. Die Kings bemühen sich sie zu beschützen. Unsicher, ob Mabel dem ganzen trauen kann, versucht sie, ihr 2. Semester aller Widrigkeiten zum Trotz, zu bestehen. Ihre Gefühle – ein einziges Chaos.

Handlungstechnisch war ich angenehm überrascht von der Abkehr des reinen Mobbings hin zu Charakteren mit halbwegs nachvollziehbaren Motiven. Das, was mir am ersten Teil eindeutig nicht gefallen hat, ist hier im zweiten Teil deutlich besser gemacht worden. Die Charaktere lernt man nun von einer neuen Seite kennen, man erhält einen kleinen Einblick in ihre Vielschichtigkeit. Man fühlt mit Mabel mit, da auch ihre Handlungen nunmehr deutlich nachvollziehbarer sind, als noch im ersten Teil.

Charaktere
Charakterentwicklungen haben stattgefunden. Daraus ergeben sich neue Handlungsmöglichkeiten. Die Spannung wird aufrechterhalten. Das Ende des Buches macht Lust auf den 3. Band.

Sprache
Die Handlung wird aus der Ich-Erzählperspektive geschildert. Dabei steht bevorzugt Mabel im Vordergrund, doch auch dürfen wir immer wieder in die Köpfe der Kings blicken. Sprachlich ist das Buch gut zu lesen. Wobei der Schreibstil selbst weiterhin von Kraftausdrücken geprägt ist – aber auch hier ist eine klitzekleine Verbesserung zu Teil 1 vorhanden.

Gesamteindruck
Abschließend lässt sich sagen, dass der zweite Teil für meinen Geschmack ein bisschen besser gelungen ist, als der erste Band der Buchreihe und weiterhin Lust auf mehr macht.

Das Buch kann ich definitiv weiterempfehlen. Vor allem freue ich mich nun darauf, die Folgebände zu lesen.

Auch kann ich mir vorstellen, dass ich es ein zweites Mal lesen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere