Hach, das war schön!
Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven - Romantische Hexen-Cozy-Fantasy mit magischem Farbschnitt nur in der 1. AuflageAllgemeines:
„Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven“ ist am 12.03.25 als Taschenbuch bei Ueberreuter erschienen. Es wird ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen und hat 384 Seiten. Ich ...
Allgemeines:
„Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven“ ist am 12.03.25 als Taschenbuch bei Ueberreuter erschienen. Es wird ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen und hat 384 Seiten. Ich denke, dass man mit dem Lesealter ruhig ein wenig nach oben gehen kann, um alles zu erfassen. Christian Handel ist der Autor dieses im Bereich der Cozy Fantasy einzuordnenden Romans.
Inhalt:
„Die 16-jährige Marissa ist eine waschechte Hexe, die mit ihrer großen Familie in einem verwinkelten Landhaus am Rande der Stadt auf einer Insel lebt. So weit, so idyllisch. Doch als Marissas Tante, das schwarze Schaf der Hexenfamilie, plötzlich wieder auftaucht, passieren seltsame Dinge: Marissas Cousine bricht abends krank zusammen und alle scheinen den gleichen Tag immer und immer wieder zu erleben. Fieberhaft macht sich Marissa auf die Suche: Warum genau wurde Tante Gladys verstoßen? Wie gelangte vor 150 Jahren das Haus mit seinem eigenwilligen Charakter in den Besitz ihrer Familie? Und warum sind alle in einer Zeitschleife gefangen?“ (Quelle: ueberreuter)
Meine Meinung:
Ich bin gut in die Geschichte hineingekommen. Verzauberte Häuser, die von der Identität ihrer Bewohner geprägt werden, mag ich sehr gerne. In ihnen kann jederzeit alles passieren, was das Ganze ein bisschen unberechenbar, aber eben auch spannend macht. Die Stimmung in der im Mittelpunkt stehenden (Hexen-)Familie ist von Liebe und ein klein wenig Chaos geprägt. Handel erzählt mit einer Leichtigkeit von allen Familienmitgliedern, die es einem ermöglicht, mit diesem Buch dem Alltag zu entfliehen und eine Art kleinen Urlaub im Hexencoven zu machen.
Der Schreibstil gefällt mir insgesamt sehr gut - an zwei Stellen war mir der Übergang zum nächsten Handlungsort etwas zu plötzlich, aber ansonsten bin ich rundum zufrieden. Handel bindet kleine Details ein, die einem beim Lesen Freude bereiten. Dahingehend möchte ich nicht spoilern.
Aber schaut euch das Buch beim Lesen ganz genau an und verknüpft alles miteinander. Es sind so einige Hinweise versteckt, die euch im Laufe der Geschichte miträtseln lassen.
Handel wagt etwas, von dem ich so noch nicht gelesen habe. Geschichten, die mit der Zeit spielen, sind stets auf irgendeiner Ebene verwirrend, man durchdringt sie nicht völlig. Wenn man die Zeit manipuliert, ist quasi alles möglich. Der „was-wäre-wenn“-Charakter begleitet einen beim Lesen und man versteht die Gegebenheiten meist erst im Laufe der Geschichte. Der Autor geht aber einen Schritt weiter und lässt uns Teile der Geschichte immer wieder erleben. Es gelingt ihm dabei, anfängliche Verwirrung aufzulösen und trotz der Wiederholungen des Tages nicht den gleichen Ablauf zu erzählen. Man muss sich also darauf einlassen, dass kleine Teile wiederholt werden, die Dinge an sich aber verändert werden und die Geschichte sich dennoch entwickelt.
Das Zusammenspiel der Protagonisten Benji, Caleb und Rissa miteinander finde ich sehr harmonisch, sie ergänzen sich gut und sind auf ihre Art und Weise sehr individuell. Ich würde gerne eine weitere Geschichte aus dieser Welt lesen, da nach dem bestandenen Abenteuer noch viel Potential für mehr vorhanden ist.
Fazit:
Hachja, das war schön. Ingesamt doch deutlich mehr cozy und weniger abgrundtief böse als anfänglich vermutet, aber das macht das Buch um den netten Hexencoven aus. Eigentlich lag das Geheimnis die ganze Zeit vor uns. Aber ich glaube, dass ich einfach ein Stück weiter denken wollte. Was einerseits schade ist, aber andererseits auch gar nicht zur Geschichte gepasst hätte. Ich mag es, wie sich alles aufgelöst hat. Atmosphärisch und passend, dieses kleine Abenteuer!