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Veröffentlicht am 16.09.2017

Ein Gefühlskribbeln für die Seele

Wildblumensommer
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Kathryn Taylor, die durch mehrere Reihen bekannt ist, hat sich mit "Wildblumensommer" in mein Herz geschrieben, was im übrigen mein erstes Buch ist, was ich von ihr gelesen habe. Ich bin so begeistert ...

Kathryn Taylor, die durch mehrere Reihen bekannt ist, hat sich mit "Wildblumensommer" in mein Herz geschrieben, was im übrigen mein erstes Buch ist, was ich von ihr gelesen habe. Ich bin so begeistert von der Schriftstellerin, dass ich am liebsten jedes ihrer bereits erschienenen Bücher hintereinander weglesen möchte. Und das soll was heißen.

Bei Zoe wird ein Aneurysma diagnostiziert und es steht eine riskante OP an, die ihr Leben retten soll. Bevor sie diese Maßnahme in Angriff nimmt, fährt sie zu dem Ort zurück, an dem vor vierzehn Jahren ein bedeutungsvolles Unglück passiert ist - um Antworten zu finden. Dabei trifft sie auf ihre große Liebe Jack und altbekannte Gefühle kommen wieder ans Tageslicht. Findet Zoe ihre Antworten oder zu ihrer Liebe zurück?

Kathryn Taylor schreibt großartig, anders kann ich es nicht sagen. Nachdem ich die ersten Seiten las, lief mir bereits ein Schauer über den Rücken, vor Schreck und Trauer zugleich. Der lockere und flüssige Schreibstil erreichte mich Mitten ins Herz - aber auch die Bildhaftigkeit zwischen den Zeilen und der Kulisse Cornwalls.

Ich fühlte mich den Protagonisten Zoe und Rose sehr nahe und konnte mich in Beide hineindenken. Es fühlte sich an, als wäre ich eine stille Beobachterin, die aber auch aktiv im Geschehen mitmischt.
Die Charaktere waren allesamt lebendig und jeder hatte einen gut ausgebauten Charakter, den ich ohne den Namen zu wissen, beim Lesen erkennen konnte. Sie hatten ihre alltäglichen Probleme zu bewältigen, aber auch alle eins gemeinsam - die schmerzhafte Vergangenheit, die sie verbindet.
Nur schwer konnte ich mich von den liebgewonnenen Personen trennen.

Die Emotionen waren in jeder Gefühlslage spürbar. Ich litt mit den Menschen in der Story, hoffte, freute und weinte mit ihnen. Es gab Abschnitte, in denen ich eine Atempause einlegen musste, um das gelesene zu verdauen und um mich vorzubereiten, auf das, was mir mein Bauchgefühl zugeflüstert hatte.

Der Verlauf der Erzählung, war früh zu erahnen, wie es z. B. zu dem Unglück kam. Trotzdem blieb es spannend, ob es sich wirklich so zugetragen hatte.
Zum Schluss überraschte mich ein Happy-End, was nicht ganz so war, wie ich es erhofft hatte. Es war stimmig, machte mich dennoch traurig und regte zum Nachdenken an.

Fazit:
"Wildblumensommer" von Kathryn Taylor erzählt von einem tragischen Unfall, der das Leben vieler Menschen beeinflusst - über Missverständnisse & Nichtakzeptanz, aber auch von der großen Liebe. ~ Familie & Freundschaft ~ Romantik ~ ein Gefühlskribbeln für die Seele

Veröffentlicht am 12.05.2017

~ romantisch ~ tiefe Gefühle ~ bezaubernde Kulisse ~ Eine absolute Leseempfehlung

Wellenglitzern
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„Wellenglitzern“ von Marie Merburg lernte ich bei einer Blogtour kennen, verliebte mich in die Geschichte und war traurig, als ich das Buch zuschlag, weil ich mich von liebgewonnenen Protagonisten trennen ...

„Wellenglitzern“ von Marie Merburg lernte ich bei einer Blogtour kennen, verliebte mich in die Geschichte und war traurig, als ich das Buch zuschlag, weil ich mich von liebgewonnenen Protagonisten trennen musste.

Sophie erfüllt sich ihren Traum – den Segelschein zu machen, und reist nach Rügen, nachdem ihr Ex-Mann sich weigerte mitzufahren, was zur Trennung führte. Dort angekommen trifft sie als erstes auf den mürischen Teenager Leonie, die am Empfang der kleinen Pension Meeresruh in Glowe sitzt.
Am nächsten Tag beginnt ihr Segelkurs und sie lernt ihren Segellehrer Ole kennen, der in ihr Gefühle weckt, die sie nach einer Kühlschrank-Ehe nicht für möglich gehalten hätte. Ist Ole ihr Schlüssel zum Glück und der Start für einen Neuanfang?

Nach nur wenigen Seiten war ich in der Geschichte eingetaucht. Marie Merburg hat einen flüssigen und bildhaften Schreibstil, der kleinste Details der Landschaft Rügens in sich aufgenommen und an mich weitergegeben hat.
Ich konnte das Meer riechen, das Salz auf meinen Lippen schmecken und spürte den Wind durch mein Haar pusten. Ich habe die Insel noch nicht real erlebt, aber dank der Schriftstellerin war es mir möglich das Gefühl zu bekommen, als wäre ich vor Ort. Ich glaube, ich habe mich in Rügen verliebt.

Die Hauptprotagonistin Sophie ist mir ans Herz gewachsen. Sie entwickelte sich im Laufe der Story zu einer starken Persönlichkeit. Wo sie anfangs noch unsicher war, ist sie zum Schluss hin selbstbewusst und geht ihren Weg. Ole war mir sympathisch, doch sein hin und her machte mich zeitweise wahnsinnig.
Die Nebencharaktere sollten nicht außer Acht gelassen werden, denn dort lernte ich humorvolle, tollpatschige und liebenswürdige Menschen kennen, die ich im „echten Leben“ gern getroffen hätte, wie z.B. Jutta & Leonie, Enrico und Björn.

Das Segeln hat einen festen Platz in der Geschichte, und für mich als Nicht-Seglerin war es interessant. Ich lernte ein paar Segelbegriffe und zitterte mit der Besatzung bei jeder Übung mit, um nicht aus der Jolle zu fallen.

Die Emotionen und der Spannungsbogen bauten sich langsam auf, es folgte eine actionreiche Szene und endete mit einem Happy End.
Der Verlauf war zwar vorhersehbar, was mich nicht störte, weil Marie Merburg mich mit ihrem Ostsee-Flair verzauberte und ich den Weg bis zum Schluss einfach nur genossen habe.

Fazit:
„Wellenglitzern“ von Marie Merburg ist ein Ostseeroman mit Witz & Charme. Die Story erzählt von einer gescheiterten Ehe, den Mut zum Neuanfang und dem Liebesglück.~ romantisch ~ tiefe Gefühle ~ bezaubernde Kulisse ~ Eine absolute Leseempfehlung

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Missbrauchsgeschichte die schonungslos über die Taten berichtet.

Du nanntest mich Teufelskind
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Zum Buch:
Das kleine Mädchen und der Titel haben mir die erste Gänsehaut über den Rücken gejagt. Der Blick und der Ausdruck in ihrem Gesicht lässt nichts Gutes erahnen. Oftmals habe ich während des Lesens ...

Zum Buch:
Das kleine Mädchen und der Titel haben mir die erste Gänsehaut über den Rücken gejagt. Der Blick und der Ausdruck in ihrem Gesicht lässt nichts Gutes erahnen. Oftmals habe ich während des Lesens das Kind betrachtet und mir kamen die Tränen, weil es so furchtbar war, was ich da las.
Am Rand des Buchcovers ist ein farblicher Balken mit der Aufschrift "Erfahrungen" abgedruckt, damit sofort ersichtlich ist, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt.

Erster Satz:
"Ich möchte, dass Sie Ihre Augen schließen und sich in eine imaginäre Welt versetzen."

Meine Meinung:
Dies ist die Biografie von Victoria Spry, die mit Hilfe der Ghostwriterin Kate Moos zu Papier gebracht wurde. Ich war bereits mit dem Fall durch die Medien vertraut und wollte darüber mehr erfahren, weshalb ich zu diesem Buch gegriffen habe.

Victoria wird bereits als Baby von ihrer Adoptivmutter adoptiert und schon sehr früh fast täglich misshandelt. Sie wird für alles was passiert als schuldig erklärt, um anschließend betraft zu werden. Doch auch ohne Grund wird sie geschlagen, eingesperrt oder mit wochenlanger Hungerkur bestraft. Die Lieblingsgeschwister werden dabei verschont und diese tyrannisieren Victoria ebenfalls, obwohl sie sich um die anderen Kinder und den Haushalt kümmert. Die Adoptivmutter behandelt sie wie eine Sklavin und tobt sich auf sadistische Art & Weise an den Kindern aus. Schafft es Victoria, aus dieser Hölle zu entfliehen?

Ich wusste von Anfang an, dass dies keine leichte Lektüre werden wird, doch damit habe ich einfach nicht gerechnet.
Bereits nach den ersten Seiten musste ich eine Lesepause einlegen, weil mir unsagbar übel wurde und ich schockiert war, über dass, was ich da las. Doch es wurde zunehmend schlimmer. Victoria schildert nach und nach ihre Kindheit und eine Misshandlung folgt der nächsten. Es war kein Ende in Sicht und ihre Adoptivmutter ließ sich immer andere sadistische Folterungen einfallen, wobei ich mich fragte: Was ist sie nur für ein Mensch, der seine Kinder so quält? Warum tut sie das? Ist das im Sinne der Zeugen Jehovas?
Diese Fragen bleiben mir immer noch ein Rätsel und einige werden es wahrscheinlich auch immer bleiben.
Was ich ebenfalls sehr schockierend empfand neben den Misshandlungen, war, dass keine Hilfe in Sicht war. Die Ämter, Ärzte, Nachbarn und Freunde waren einfach untätig und blind von den Erklärungen, welche die Adoptivmutter ihnen gab.

Victorias Geschichte hat mich unheimlich mitgenommen, berührt, wütend gestimmt und unbeschreiblich schockiert. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass ein Mensch zu solch grausamen Taten imstande ist.

Ab der Mitte des Buches konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Ich war wie in Trance und habe auf die guten Dinge gehofft. Das Ende hat mich beruhigt, doch fängt hier die meiste Arbeit erst an - die Verarbeitung der grausamen, seelischen und körperlichen Qualen. Ich hoffe für Victoria und ihren Geschwistern, dass sie das erlebte hinter sich lassen und ein "normales Leben" führen können.

Liebe Mitmenschen, schaut bitte nicht weg und meldet Euren Verdacht eines Missbrauchs umgehend dem Jugendamt oder der Polizei. Lieber eine Kontrolle zu viel, als ein Kind leiden zulassen und ihm die kostbarste Zeit des Lebens zu zerstören/nehmen.

Fazit:
In "Du nanntest mich Teufelskind" erzählt Victoria Spry unverblümt über ihre eigene Geschichte über den Missbrauch von ihrer Adoptivmutter. Eine Missbrauchsgeschichte die schonungslos über die Taten berichtet. Dieses Buch hat mich erbarmungslos gezeichnet und wird noch lange in meinem Gedächtnis nachhallen. ~ schockierend ~ brutal ~ unbegreiflich

Veröffentlicht am 06.01.2025

Eine perfekte Winterstory für in Wolldecke eingekuschelte Lesestunden

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
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Zum Cover:

Von der Buchgestaltung bin ich total begeistert. Der helle Hintergrund setzt sich durch hervorgeklappte Ecken ab und es wirkt wie ein Blatt Papier/Wunschzettel. Die Umrandung wird von einer ...

Zum Cover:

Von der Buchgestaltung bin ich total begeistert. Der helle Hintergrund setzt sich durch hervorgeklappte Ecken ab und es wirkt wie ein Blatt Papier/Wunschzettel. Die Umrandung wird von einer schönen weihnachtlich grünen Farbe abgesetzt und in Aquarellmalerei sind verschiedene Blätter, Beeren, Tannenzweige und goldene Blätterillustrationen zu sehen - diesen Stil liebe ich auf Covern. In der Mitte eine winterliche Szene mit einem Liebespaar. Eine rundum schöne Gestaltung, die mich direkt angesprochen und neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht hat.

Meine Meinung:

In "Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel" von Zoe Allison geht es um eine toxische Beziehung, um Selbstfindung und Akzeptanz, verpackt in einer winterlichen Wholesome-Atmosphäre zum Abtauchen und Genießen.

Maya kehrt zurück nach Glenavie in ihr Elternhaus, nachdem ihre Beziehung einvernehmlich beendet wurde und ihr Arbeitgeber Insolvenz gegangen ist. Als wäre es nicht schon schlimm genug, ihre Stelle als Steuerberaterin verloren zu haben, muss sie sich den Vorwürfen ihres Vaters stellen. Er möchte das sie Karriere macht, wie ihre erfolgreiche Schwester Hana - egal was sie tut, sie kann es ihm nicht recht machen. Dabei hasst sie ihren Job und würde viel lieber etwas anderes machen, doch dies scheint unmöglich zu sein, denn das würde bedeuten, dass sie ihrer Familie beichten müßte, dass sie nur ihm zuliebe diesen Karriereweg eingeschlagen hat - um ihren Vater stolz zu machen und um Diskussionen auszuweichen. Und dann ist da noch Sam, ihre erste große Liebe. Als Maya wieder in der Ski-Schule aushilft arbeiten die Beiden eng zusammen und freunden sich neu an. Doch schon bald holt den Beiden ihre gemeinsame, schmerzhafte Vergangenheit wieder ein und Sam's Freundin fährt ihre Giftpfeile aus ... Das Chaos ist perfekt zwischen glitzernden Schneepisten und glimmernden Sternenhimmel.

Ich konnte mich sehr schnell in die Geschichte fallenlassen, denn Zoe Allison hat einen sehr angenehm flüssigen und lebhaften Schreibstil, der mich in den Glanz wunderschöner Schneelandschaften entführte und mich im permanenten Slow-Burn-Wohlfühlmodus versetzte. Ich hatte das Gefühl selbst auf der Piste zu stehen, obwohl ich kein Schneesportfan bin, den Schnee zu riechen und die Kälte zu spüren - einfach wundervoll und romantisch. Etwas anstrengend im Lesefluss waren die sehr langen Kapitel, in denen man keine Lesepausen einlegen konnte.

Die Charaktere wurden authentisch und facettenreich beschrieben und jeder hat seine Ecken und Kanten, böse Dämonen zu bekämpfen und müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Und genau diese Punkte haben mir hier so gut gefallen und durch die Erzählperspektive aus den Sichtweisen beider Hauptprotagonisten brachten mich ihnen sehr nahe und fühlte mich ihnen tief verbunden. Maya, die unglücklich in ihrer Jobwahl ist und sich nicht aus ihrer Haut traut und Sam, der in einer toxischen Beziehung an Selbstzweifeln nagt, ließen mich mitfiebern und gebannt den Ereignissen folgen. Dabei wurde ich das erste Mal mit dem Begriff "Gaslighting" konfrontiert und welche Auswirkungen diese Machenschaft mit einem Menschen anstellen kann.

Der Verlauf der Story war durchweg spannend, wenn auch zu vorhersehbar, doch der Weg dahin genoss ich in vollen Zügen. Die zarte und prickelnde Liebesgeschichte entwickelt sich zunehmend im Slow-Burn Modus, mit enigen "Spice-Elementen", die ich hier nicht unbedingt hätte haben müssen. Der Funkenschlag wäre auch ohne phänomenal eingeschlagen. Allein die ständigen Wiederholungen, dass Sam schließlich in einer Beziehung ist, haben mich ab einem gewissen Punkt unheimlich gestört. Am liebsten hätte ich in diesen Momenten laut gerufen: Ich weiß es doch so langsam!

Das Ende hat mich nicht überrascht, aber die Auflösung war einfach toll und hat mich zufrieden Abschied nehmen lassen, ohne kitschig oder zu konstruiert zu wirken. Ich hätte gern noch länger in der Story verweilt, einfach, weil es eine wunderschöne Atmosphäre versprühte. Doch in "Dich hatte ich nicht auf der Gästeliste" gibt es ein Wiedersehen mit Liv & Maya, worauf ich mich jetzt schon sehr freue.

Fazit:

"Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel" von Zoe Allison ist ein romantischer Slow-Burn-Wohlfühlroman im winterlichen Glenavie, der durch tiefgründigen und humorvollen Charakteren diese Story lebendig erscheinen lässt. Eine perfekte Winterstory für in Wolldecke eingekuschelte Lesestunden mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand. Leseempehlung!

~ Dämonen der Vergangenheit ~ Lügen & Intrigen ~ Selbstzweifel & Selbstfindung ~ neuen Herausforderungen stellen ~ Gaslighting und toxische Beziehung ~ Liebe & Romantik auf verschneiten Schneepisten ~ Familie & Freundschaften fürs Leben ~

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 21.12.2024

~ Eine Story mit Wendungen und Intrigen ~

Das Wunder der Tannenbäume
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Zum Cover:

Diese Klappbroschüre zaubert schon beim Betrachten vorweihnachtliches Feeling und man hat das Gefühl sich in eine dicke Winterjacke oder Wolldecke zu kuscheln. Die kleine Winterwunderlandschaft ...

Zum Cover:

Diese Klappbroschüre zaubert schon beim Betrachten vorweihnachtliches Feeling und man hat das Gefühl sich in eine dicke Winterjacke oder Wolldecke zu kuscheln. Die kleine Winterwunderlandschaft ist traumhaft und die junge Frau bildhübsch und strahlt eine enorme Ruhe aus, auch wenn ihr Blick sehr nachdenklich in sich gekehrt wirkt. Die Covergestaltung hat einige schöne Hervorhebungen, durch glitzernde Schneeflocken und Beeren, die sich über das gesamte Buch ausbreiten. Im Buchinneren zieren einige Seiten kleinere Illustrationen. Eine traumhaft schöne Buchgestaltung!

Meine Meinung:

In "Das Wunder der Tannenbäume" von Claudia Romes tauchte ich in eine warmherzig erzählte Winter-Weihnachtsgeschichte ein, in der der heidnische Brauch des Tannenbaumschmückens ihren möglichen Ursprung haben könnte und uns jedes Jahr einen funkelnden Weihnachtsbaum beschert.

1815, Schwarzwald: Anneliese, ihr Bruder Kasper und Vater Johannn sind dabei Holz aus dem Wald zu holen, um es auf dem Markt als Brennholz zu verkaufen, als ein tragischer Unfall passiert und ihr Vater dabei tödlich verunglückt. Doch viel Zeit um zu trauern bleibt der Familie nicht, denn das Haus und somit deren Existenz und einzige Einnahmequelle ist mit Schulden behaftet, und die nächste Rate wird fällig, wenn sie nicht alles verlieren wollen. Anneliese tritt daher in den Fußstapfen ihres Vaters und übernimmt seine Tätigkeit als Holzfällerin. Doch der Anfang auf dem Freiburger Markt ist alles andere als einfach - kaum jemand vermag die Ware zu kaufen. Doch als der Geschichtenerzähler eines Abends bei ihrer Familie Rast einhält, hat Anneliese eine Idee. Sie schmückt die Tannenbäume mit Nüssen, Äpfeln und Strohsternen und stellt diesen auf dem Markt auf und plötzlich verändert dieser Tannenbaum das aller Leben der Familie.

Der Anfang der Geschichte empfing mich mit einer traurigen Einleitung und ich trauerte mit der Familie um den verstorbenen Vater mit. Mit viel Fingerspitzengefühl führte mich Claudia Romes an die Erzählung heran und ich war nach nur wenigen Seiten gefesselt und mit ganzem Herzen bei den Ereignissen. Dabei beschreibt die Autorin die Kulisse mit Hingabe & Leidenschaft und die ersten Bilder formten sich in meinem inneren Auge.

Ich war der Umgebung und den Figuren so nahe, dass ich mich selbst als Anneliese sah und mich vollkommen in sie fallenlassen konnte. Am meisten hat mich die Marktatmosphäre begeistert und wie Anneliese und Kasper zusammengehalten haben, neue Waren fertigten und den Kunden anboten, und war von ihrer Stärke & Willenskraft fasziniert - sie versuchte mit allen Mitteln ihre Familie zu schützen und das Erbe ihres Vaters weiterbestehen zu lassen.

Als die Geschichte eine Wendung nahm und eine zarte Liebesgeschichte gewoben wurde, war ich von gemischten Gefühlen umgeben. Zum einen freute ich mich, dass es der Familie und Anneliese besser ging, dennoch waren mir die vielen Intrigen auf dem Schloss beim Herzog etwas zu überzogen und im Verlauf zu schnell abgefertigt und konstruiert erzählt. Trotzdem fand ich das Ende auf magische Weise gelungen und es blieben keine Fragen offen.

Im Nachwort von Claudia Romes erfuhr ich etwas mehr zur Idee zu dieser wunderschönen Geschichte und der möglichen Entstehung dieses Brauches - und es hat mich sehr berührt, wieviel der Schriftstellerin diese Geschichte um den Tannenbaum bedeutet - denn diese Emotionen konnte sie spürbar zwischen den Zeilen an mich übertragen. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Romane der Autorin.

Fazit:

In "Das Wunder der Tannenbäume" von Claudia Romes tauchte ich in die Rolle der Hauptprotagonistin und in einer möglichen Entstehungsgeschichte des Weihnachtsbaum-Brauches ein. Eine wunderschöne Winter- und Weihnachtsgeschichte, die mir emotionale, magische und mitreißendende Lesestunden bescherte.

~ der heidnische Tannenbaum-Brauch ~ 1815, Schwarzwald ~ eine gelungene Kulissenbeschreibung mit Atmosphäre ~ Freundschaften, Liebe & Zusammenhalt ~ Eine Story mit Wendungen und Intrigen ~

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