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Veröffentlicht am 26.04.2018

Eine tolle Geschichte über Liebe, Freundschaft, Familie und darüber, dass Glaube und Vertrauen Berge versetzen können!

Was in unseren Sternen steht
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Das Cover verspricht einen Liebesroman und die kurze Inhaltsangabe bestätigt diesen ersten Eindruck. Doch hier lässt sich noch nicht mal im Ansatz erahnen, wieviel Gefühl, aber auch Dramatik und Hoffnung ...

Das Cover verspricht einen Liebesroman und die kurze Inhaltsangabe bestätigt diesen ersten Eindruck. Doch hier lässt sich noch nicht mal im Ansatz erahnen, wieviel Gefühl, aber auch Dramatik und Hoffnung dieses Buch letztendlich zu bieten hat.

Der Schreibstil der Autorin Catherine Isaac ist locker und leicht verständlich, zwischendurch aber auch immer mal Humor bzw. Sarkasmus gespickt. Tolle Mischung, die mir persönlich extrem gut gefallen und dem Buch somit eine besondere Note gegeben hat. Ich konnte mich ohne Probleme von Anfang an in die Geschichte rund um den Hauptcharakter Jess einfinden und hier auch entsprechende Sympathien entwickeln. Jess wird als eine Art "Heldin" dargestellt, die ohne Probleme ihren Alltag als Alleinerziehende meistert und die auch mit den ganz normalen Sorgen des täglichen Lebens stets bestens zurechtzukommen scheint. Ebenfalls mit der Erkrankung ihrer Mutter und auch mit ihrer eigenen persönlichen Diagnose scheint Jess überdurchschnittlich gut umgehen zu können. Und genau das ist es, was mich an diesem Buch stört. Ich hätte mir hier vielleicht mehr Schwächen der Hauptprotagonistin gewünscht. Jess macht alles richtig, findet die richtigen Worte zur richtigen Zeit, ist ausgeglichen und gut gelaunt und lässt sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen.

Adam dagegen macht dafür alles falsch, jedenfalls in den ersten zwei Dritteln des Buches. Trotzdem ist auch er mir total sympathisch. Die Tatsache, dass Adam irgendwann trotzdem erkennt, wie wichtig seine Familie für ihn ist und dass er diese unbedingt zurück gewinnen will, macht ihn eigentlich noch viel viel attraktiver. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich beim Lesen zwischendurch immer mal wieder einen dicken Kloß im Hals hatte, weil mich dieses Buch richtig dolle berührt hat.

Auch die Dramatik der Krankheit Chorea Huntington, die in diesem Buch Thema ist, hat ihr übriges getan, um mein Herz zu berühren. Dieses Buch führt ganz deutlich vor Augen, wie schlimm unsere Schicksale sein können und dass man aber, egal in welcher Situation man steckt, nicht aufgeben und das Leben trotz allem genießen soll. Wahrscheinlich ist diese Botschaft leichter gesagt als getan, trotzdem wird ganz klar deutlich, dass das Leben zu kurz ist, um den Kopf in den Sand zu stecken, ganz gleich, wie niederschmetternd die Nachrichten sind, die wir bekommen.

Ich hätte mir hier noch die eine oder andere zusätzliche Information hinsichtlich dieser furchtbaren Krankheit gewünscht, z. B. ob dieses defekte Gen, wenn es denn vererbt wurde, tatsächlich immer irgendwann diese Krankheit ausbrechen lässt. Oder warum die Erkrankung erst ab einem gewissen Alter ausbricht. Interessiert hätte mich auch, ob Jess´Mama dieses defekte Gen von ihren Eltern geerbt hat oder ob sie es ganz willkürlich in sich getragen hat.

Aus den eben genannten Gründen und auch aufgrund der Tatsache, dass Jess mir zu perfekt erscheint, vergebe ich 4 von 5 Sternen, auch wenn ich hier wahrscheinlich einfach nur auf hohem Niveau jammere. Dieses Buch ist eine tolle Geschichte über die Liebe, über die Freundschaft und über die Familie, wo der Zusammenhalt und der Glaube tatsächlich "Berge versetzen" kann.

Ich habe dieses Buch sehr genossen und kann es vorbehaltlos weiter empfehlen!

Veröffentlicht am 09.04.2018

Das Schicksal der Amanda Grace

From Scratch - Alles neu mit dir
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Das Cover ist eher unauffällig gehalten und würde mir in der Buchhandlung glaube ich eher nicht ins Auge fallen. Auch der Titel selber spricht mich nicht an, da sich erstmal überhaupt nicht erkennen lässt, ...

Das Cover ist eher unauffällig gehalten und würde mir in der Buchhandlung glaube ich eher nicht ins Auge fallen. Auch der Titel selber spricht mich nicht an, da sich erstmal überhaupt nicht erkennen lässt, um was es hier in dieser Geschichte geht. Die kurze Inhaltsangabe dagegeben hat mich total neugierig gemacht, was Amandas Geschichte zu bieten hat.


Ich hatte das große Glück, dieses Buch in einer Leserunde zu gewinnen, sonst wäre dieses Lesevergnügen aus den oben beschriebenen Gründen ganz bestimmt an mir vorüber gegangen.

Der Einstieg in Amandas Geschichte hat mir schlicht den Atem geraubt. Die Autorin (be)schreibt spannend und fesselnd von der Situation, in der die Hauptprotagonistin sich zwei Jahre lang befunden hat. Unvorstellbar und unglaublich, das solche DInge in unserer Gesellschaft tatsächlich passieren! Die Idee zu diesem Buch erinnert mich sehr an eine ähnliche Tragödie, die sich vor einigen Jahren abgespielt hat, doch das eigentliche Buch nimmt dann hier in diesem Fall ganz andere Verläufe an und von daher war die "Natascha-Kampusch-Story" auch schon wieder aus meinem Kopf verschwunden.

Die Autorin erzählt einleuchtend und authentisch, dass Amanda auf dem Weg zurück in die Normalität nicht wirklich von der Stelle kommt. Dann lernen wir Chase kennen und auch dieser scheint mit seinem Leben absolut überfordert zu sein.

Beide Charaktere versuchen, sich zurück ins Leben zu kämpfen. Dabei benutzen sie einander ein stückweit und plötzlich sind echte Gefühle gewachsen!

Eine tolle Geschichte, die abwechselnd aus der Sicht von Chase und auch aus der Sicht von Amanda erzählt wird. So wird es dem Leser relativ leicht gemacht, die einzelnen Charaktere besser zu verstehen und sich in sie hinein zu versetzen.

An einigen Stellen wurden Gedankengänge bzw. Reaktionen wenig glaubhaft dargestellt, in meinen Augen ganz besonders zum Schluss. Ebenfalls bleiben ein, zwei Fragen offen, die ich doch schon gerne beantwortet gewusst hätte. In meinen Augen bietet die Idee zur Geschichte in der Umsetzung noch viel mehr Potential. Trotz allem ein gutes Buch, dass ich sehr gerne gelesen habe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Geschichte
  • Thema
Veröffentlicht am 11.12.2017

Bewegende und berührende Familiengeheimnisse

Preiselbeertage
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Das Cover hätte in der Buchhandlung ganz bestimmt meine Aufmerksamkeit erregt, da sowohl das schlicht gehaltene Cover als auch der Buchtitel selber meine Neugier geweckt hätten. Die kurze Inhaltsangabe ...

Das Cover hätte in der Buchhandlung ganz bestimmt meine Aufmerksamkeit erregt, da sowohl das schlicht gehaltene Cover als auch der Buchtitel selber meine Neugier geweckt hätten. Die kurze Inhaltsangabe ist eher wenig aussagekräftig und kann bei weitem nicht zusammenfassen, was dieses Buch letztendlich tatsächlich zu bieten hat.

Der Anfang dieses Romans ist für meine Begriffe etwas langatmig und auch ein kleines bisschen schwerfällig. Wir lernen die Hauptprotagonistin Ariane kennen und werden mit der Tatsache konfrontiert, dass Arianes Vater Jörg an einem Herzinfarkt stirbt. Doch nach den ersten Kapiteln nimmt das Buch an Fahrt auf, der Leser wird nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch mit der Vergangenheit aus 1989 in der damaligen DDR konfrontiert. Im Laufe der einzelnen Kapitel gelingt es der Autorin Stina Lund immer mehr, den Leser bzw. die Leserin an ihre Familiengeschichte rund um Ariane heranzuführen. Nach und nach erfahren wir mit viel Gefühl und auch mit einer gewissen Art von Traurigkeit, welche Geheimnisse die Vergangenheit verbirgt und wie die einzelnen Familienmitglieder zusammen hängen und auch zusammen finden. Der Schreibstil der mir bis dato unbekannten Autorin ist locker und leicht verständlich, es ist mir ohne Probleme gelungen, mich in die Hauptprotagonstin hineinzuversetzen und mit ihr mitzufühlen. Zu Ina, Arianes Mutter, konnte ich nicht so richtig eine Verbindung aufbauen, hier hätte ich mir vielleicht mehr Informationen gewünscht, warum genau sie so handelt bzw. gehandelt hat. Meiner Meinung nach hätte Ina dann viel authentischer dargestellt werden können. Ebenso hätte ich mir mehr oder besser gesagt etwas detailliertere Informationen über Arianes tatsächliche Herkunft erhofft. Vielleicht hätte der Leser Jörgs Verhalten am Ende des Buches dann eher nachvollziehen können.

Alles in allem ein tolles Buch, welches mir wieder mal aufgezeigt hat, dass ganz oft im Leben vieles nicht so ist wie es nach aussen hin scheint! Der Autorin Lund ist es gelungen, mir mit ihrem Roman ein kurzweiliges und gefühlvolles Lesevergnügen zu bescheren und mich auch gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen.

Veröffentlicht am 05.12.2017

Verträumt

Verträumt
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Das Cover lässt nicht wirklich erahnen, um welches Genre es sich hier bei diesem Buch handelt, der Titel dagegen grenzt die Möglichkeiten schon etwas ein.

Die kurze Inhaltsangabe spiegelt einen ersten ...

Das Cover lässt nicht wirklich erahnen, um welches Genre es sich hier bei diesem Buch handelt, der Titel dagegen grenzt die Möglichkeiten schon etwas ein.

Die kurze Inhaltsangabe spiegelt einen ersten Einblick wieder, worum es bei „Verträumt“ geht, doch diese kann bei weitem nicht vermitteln, wie viel Tiefgang den Leser erwarten wird. Wer hier leichte, schnelllebige Lektüre erwartet, ist absolut fehl am Platze.

Mit den ersten Seiten oder sogar Kapiteln habe ich mich zugegebenermaßen relativ schwer getan. Das lag zum einen am Schreibstil selber, da hier die Wortwahl schon sehr speziell und „gehoben“ war, zum anderen habe ich ehrlich gesagt eine völlig andere Geschichte hinter der Inhaltsangabe vermutet.

Doch nach etwa einem Drittel des Buches ist mir klar geworden, wo hier der Schwerpunkt liegt und welche Problematik dem Leser näher gebracht werden soll. Es geht hier keinesfalls um eine Geschichte, wo man die Hauptprotagonistin Cathy mag oder halt nicht mag, es geht nicht darum, mitzuraten oder mitzuermitteln, wer hier Schuld hat oder auch nicht und es geht auch nicht darum, diese Lektüre als reinen Zeitvertreib zu sehen und sich ein paar gemütliche Lesestunden zu machen.

Vielmehr gilt es zu verstehen, dass der Alkoholismus eine Krankheit ist, die jeden von uns treffen kann und dass man hier die Augen nicht verschließen darf. Im Buch wird dargestellt, wie verschiedenste Personen auf Cathys Krankheit reagieren, wie ihr Ehemann, ihre Mutter, ihr Vater, ihre Tochter.

Achtung Spoiler Die Tatsache, dass Cathys und Noahs Sohn Luca verschwindet und dass sie ein Jahr zuvor mit dem plötzlichen Kindstod von ihrem Sohn Andre fertig werden mussten macht deutlich, dass Cathy innerlich zerbrochen ist und Zuflucht im Alkohol sucht. Sie schafft diesen Absprung nicht alleine, weil sie es weder kann noch will. Doch hier kommt jede Hilfe zu spät, weil die Familienmitglieder die Augen zu lange vor der Problematik verschlossen haben. Warum genau das so ist, wird nicht deutlich. Vielleicht einfach aus Unwissenheit, vielleicht wurde der Ernst der Lage hier nicht erkannt, vielleicht haben die einzelnen Personen aber auch gar nicht gewusst, was genau diese Krankheit mit sich bringt und wie schnell sie den Betroffenen fertig macht. Die Tatsache, dass Cathys Mann Noah von dieser Krankheit verschont bleibt, macht deutlich, dass jeder Mensch anders mit Konflikten, mit Lebensereignissen, mit Tragödien umgeht und klar kommt, was natürlich nicht bedeutet, dass Noah der Tod von Andre und das Verschwinden von Luca nicht schwer zugesetzt haben. Unter normalen Umständen würde ich behaupten, dass Noah hier als Ehemann versagt hat, weil ich es als seine Aufgabe sehe, mit auf die Gesundheit seiner Ehefrau zu achten, doch die Umstände der Lebensereignisse haben ihn dafür vielleicht ganz einfach blind gemacht.

Ein Buch mit Tiefgang, welches nachhaltig zum Nachdenken anregt. Zum Schluss bleiben ein, zwei Fragen offen, die ich aber gar nicht unbedingt beantwortet haben muss, da sie die Geschichte bzw. ihren Ausgang weder ändern noch verbessern.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Werk!

Veröffentlicht am 05.12.2017

Tiefe Schuld

Tiefe Schuld
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Das Cover würde in der Buchhandlung ganz bestimmt meine Aufmerksamkeit erregen, denn im Vergleich zum ersten Teil dieser Serie gefällt es mir richtig gut und ist typisch für einen Kriminalroman.

Die Inhaltsangabe ...

Das Cover würde in der Buchhandlung ganz bestimmt meine Aufmerksamkeit erregen, denn im Vergleich zum ersten Teil dieser Serie gefällt es mir richtig gut und ist typisch für einen Kriminalroman.

Die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken spiegelt so ziemlich genau wieder, worum es in diesem Krimi geht. Hier ist mir jedoch zum ersten Mal aufgefallen, dass es auf jeden Fall von Vorteil ist, den ersten Teil dieser Serie gelesen zu haben.

Obermeier beschreibt im ihrem zweiten Teil rund um Hauptkommissarin Toni Stieglitz sehr authentisch und lebendig deren Alltag. Die Protagonistin ist mir immer noch sehr sympathisch, ich fühlte mich in diesem Buch wie auch schon im ersten Teil gut aufgehoben und fast schon ein bisschen zu Hause. Wie eben schon erwähnt, macht es auf jeden Fall Sinn, den ersten Teil "Verletzung" zu kennen. Die Autorin geht nicht wirklich immer wieder auf Gegebenheiten, die sie im ersten Teil bereits erklärt und erläutert hat, ein, vielmehr muss man sich alles selbst ein bisschen zusammen reimen. Das hat natürlich den Vorteil, nicht mehrmals irgendwelche Details und Vorkenntnisse lesen zu müssen, aber es hat den Nachteil, sich vielleicht nicht so richtig in die Geschichte einfinden zu können.

Die relativ kurz gehaltenen Kapitel sind ebenfalls ein großer Pluspunkt. Das ändert aber leider nichts an der Tatsache, dass dieser zweite Teil durch Irreführungen und falsche Fährten zwischendurch etwas langatmig wirkt. Diese falschen Fährten sind an und für sich zwar gut, hier jedoch sind sie meiner Meinung nach einfach zu offensichtlich und zu durchschaubar.

Nichts desto trotz ein toller und auch spannender Kriminalroman, der neben dem Thema häusliche Gewalt auch das Thema Borderline anschneidet. Hier hätte ich für meine Begriffe etwas mehr Tiefgang gebrauchen können, weil mich das Thema interessiert hat, doch wenn man es genau betrachtet, handelt es sich hier ja nun mal um einen Krimi und nicht um ein Sachbuch.

Ich kann den zweiten Fall von Toni Stieglitz vorbehaltlos weiterempfehlen und freue mich schon sehr auf ihre nächste Geschichte!