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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2025

anspruchsvoll und total aktuell

Standing Ovations
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Wahnsinn! Das ist ein Roman, der mich ganz schön in einen Zwiespalt meiner Empfindungen gebracht hat. Das Thema ist seit einigen Jahren ja brennend aktuell. Wir Frauen dürfen uns nicht benutzen lassen! ...

Wahnsinn! Das ist ein Roman, der mich ganz schön in einen Zwiespalt meiner Empfindungen gebracht hat. Das Thema ist seit einigen Jahren ja brennend aktuell. Wir Frauen dürfen uns nicht benutzen lassen! Wir sind genau soviel wert wie die Männer! Endlich stehen wir auf und wehren uns gegen Erniedrigung und Abhängigkeit. Egal ob der Herr einflussreich ist, Geld hat oder glaubt sich Frei- und Frechheiten herausnehmen zu können. In diesem Roman, wird so ein Übergriff, von drei Seiten beleuchtet. Die Autorin hat mich total in ein Wechselbad der Gefühle geführt. Alex ist ein total überheblicher Kritiker. Er glaubt, ohne Skrupel mit der Kariere von Menschen jonglieren zu dürfen. Der Höhepunkt ist seine Nacht mit Hayley, einer jungen Schauspielerin. Ich war begeistert, als sich die junge Frau auf eine sehr, sehr mutige Art wehrt. Ich bin voll auf ihrer Seite. Ob allerdings Alex, in seiner selbstsicheren und arroganten Art, die ihm mehr oder weniger in seiner Kindheit anerzogen wurde und durch seine Stellung in der Gesellschaft und speziell im Zeitungswesen gefestigt wurde, alleine verantwortlich für sein Wesen ist, brachte mich in Verlegenheit. Hin- und hergerissen las ich weiter, tendierte einmal in die eine Richtung und fand mich einige Seiten später schon wieder auf der anderen. So musste ich teilweise sehr lange lesen und lesen und lesen! Auch das Ende des Romans lässt mich weiter grübeln. Also zum Abschluss: Sehr gute, aber nicht einfach Literatur. Hoch aktuell! Katharina Martl, die Übersetzerin, hat daran einen nicht geringen Anteil. Das Cover ist genau so zwiespältig wie das Buch.

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Veröffentlicht am 29.04.2025

Sehr, sehr gut!

Mystery Eye
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Der Roman hat gehalten, was die Leseprobe versprochen hat. Eine interessante Handlung liegt vor. Die jungen Leute, die entdecken, dass sie telepathisch veranlagt sind, müssen sich mit ihrer Gabe auseinandersetzen, ...

Der Roman hat gehalten, was die Leseprobe versprochen hat. Eine interessante Handlung liegt vor. Die jungen Leute, die entdecken, dass sie telepathisch veranlagt sind, müssen sich mit ihrer Gabe auseinandersetzen, anfreunden und lernen mit ihr umzugehen. Ich bin eigentlich ein sehr realistischer Mensch. Doch gerade die Telepathie steht irgendwo zwischen den Fronten. Kein Wissenschaftler oder Forscher auf diesem Gebiet kann meiner Meinung nach 100prozentig überzeugen. Und nun dieser Roman. Er trifft meinen Geschmack auf den Punkt. Die Handlung ist spannend und hat ständig eine Überraschung zu bieten. Der Stil ist jugendlich und spritzig. Gut, manche Aktionen sind nicht ganz nachvollziehbar. Aber ist Telepathie das überhaupt? Jedenfalls muss ich Frau Blum ein großes Lob für diese Lektüre aussprechen. Gerne würde ich auch die Fortsetzung lesen.

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Sehr, sehr gut!

Die Tochter der Drachenkrone
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Dieser Roman ist mit seinen über 600 Seiten einfach ein Genuss. Bei Beginn meiner Leserei rechnete ich mit einer viel längeren Zeit, um den Stoff sozusagen zu schaffen.
Doch gleich zu Beginn war mir klar, ...

Dieser Roman ist mit seinen über 600 Seiten einfach ein Genuss. Bei Beginn meiner Leserei rechnete ich mit einer viel längeren Zeit, um den Stoff sozusagen zu schaffen.
Doch gleich zu Beginn war mir klar, die Leseprobe hat nicht zu viel versprochen. Gwenllians Geschichte ist hervorragend geschildert. Das Leben der hochgeborenen Tochter ist keinesfalls einfach. Das Mädchen ist zwar privilegiert geboren, also eine Prinzessin. Das ist aber auch alles. Frauen und Mädchen des Adels scheinen in dieser Zeit nur dazu geboren, um verheiratet zu werden. Sie dienen als Pfand bei Verfeindungen zwischen Grafen u.ä., als Geisel oder einfach nur als eine Frau, die möglichst viele Kinder zu gebären hat. Liebe – was ist das? Die Meinung der Frau spielt überhaupt keine Rolle. Um so interessanter ist die Person Gwenllian. Sie ist stolz, dickköpfig, klug und absolut ihrem Land ergeben. Gwenllian erlebt viele Höhen und Tiefen, übersteht gefährliche Situationen und fällt irgendwie immer wieder auf die Füße. Wie durch ein Wunder begegnet ihr ein einflussreicher Ritter, der auch noch um ihre Hand anhält. Vorrangig jedoch um wieder ein Bündnis unter Familien zu festigen. Wie sich diese Verbindung entwickelt, ist faszinierend. Gwenllians Stolz steht ihr bei ihren Gefühlen jedoch immer wieder im Weg. Ihre Geschichte bis Ende des Romans ist einfach faszinierend. Ich bin begeistert! Geschickt hat die Autorin die komplizierten Beziehung zwischen den Herrscherhäusern eingeflochten. Für mich ist jedoch immer noch ein Rätsel, wie in diesem Durcheinander, der ständigen Bedrohung durch Kriege und Scharmützel, Menschen überhaupt ein Leben führen können. Dieses Verstehen muss sich aber jeder Leser erarbeiten. Meine ganz kurze Einschätzung und Bewertung: Tolle, durchdachte und beste geschichtlich untermauerte Arbeit. Gut erarbeitete Charaktere. Bestes Leseerlebnis!

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Veröffentlicht am 11.12.2024

Ein ganz neues Leben

Töchter des Südsterns - Die Freiheit am Horizont
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Der Roman hält, was er verspricht. Die Ursachen, warum die Protagonisten nach Australien auswandern, sind so unterschiedlich wie die Personen. Die Autorin hat die Charaktere ausgesprochen gut skizziert. ...

Der Roman hält, was er verspricht. Die Ursachen, warum die Protagonisten nach Australien auswandern, sind so unterschiedlich wie die Personen. Die Autorin hat die Charaktere ausgesprochen gut skizziert. Mit dem adligen ungeliebten Sohn und seiner Ehefrau, über einen erfolglosen Familienvater mit Frau und Tochter, der sein Vermögen sinnlos verschleudert, bis hin zum einfachen Bauernsohn und dem jungen Dienstmädchen sind die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten vertreten. Die Beschreibung der Überfahrt nach Australien (die ja wirklich lang und sicher langweilig ist) ist etwas zäh. Obwohl das Bemühen vorhanden ist durch die Beschreibung der Lebensverhältnisse auf dem Schiff, den Zeitablauf und die Entwicklung der Protagonisten darzustellen. Hoffnungen und Wünsche der Neusiedler sind sehr unterschiedlich. Ebenso wie die Bereitschaft das eigene Können bzw. Wollen anzupassen. Die Ankunft und größtenteils Enttäuschung der Siedler sind vorstellbar. Auch kann ich nachvollziehen, dass in der Einsamkeit der Wildnis Frauen und Männer Dünkel größtenteils ablegen um zu überleben, finde ich gut herausgearbeitet. Schockiert war ich vom abrupten Ende des Romans. Ich hatte mich gerade mit den Protagonisten angefreundet. Frau Jacobs wird doch sicher eine Fortsetzung ins Auge fassen! Meinen Gesamteindruck möchte ich mit drei Worten als - Gefällt mir sehr gut! – zusammenfassen.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

feines Büchlein

Die Gräfin
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„Die Gräfin“ ist einfach ein feines Büchlein. Im Schatten der Naziherrschaft leben auf einem kleinen Inselchen in der Nordsee drei Menschen. Die Tage sind mit viel Arbeit ausgefüllt. Trotzdem lieben sie ...

„Die Gräfin“ ist einfach ein feines Büchlein. Im Schatten der Naziherrschaft leben auf einem kleinen Inselchen in der Nordsee drei Menschen. Die Tage sind mit viel Arbeit ausgefüllt. Trotzdem lieben sie ihre kleine Heimat. Die schon betagte Gräfin arbeitet mit. Sie ist noch immer eine starke Frau. Diana Henriette Adelaide Charlotte Gräfin von Reventlow-Criminil ist standesbedingt vornehm und trotzdem eine Frau, auf die Verlass ist. Als sie den englischen Piloten findet, der in der Marsch abgestürzt ist, beginnt der Leser zu begreifen, das sie schon mehreren Menschen geholfen hat, die dem Naziregime entfliehen mussten. Sie und ihre beiden Mitbewohner pflegen den jungen Mann. Langsam, ganz langsam baut sich ein gewisses Vertrauen auf. Und nun, ist der Roman beendet! Frau Nelles hat ein ausnehmend gutes Gespür für die Mentalität der Küstenbewohner und die Natur dieser Gegend. Ganz fein hat sie ebenfalls beschrieben, wie Menschen, die eigentlich Feinde sein sollten, ganz langsam und feinfühlig Vertrauen aufbauen. Wie alle die Sehnsucht nach Frieden vereint und wohl auch zueinander bringt. Mir hat der Roman ausnehmend gut gefallen. Das Cover ist auf den ersten Blick eher unscheinbar. Erst nach dem Lesen wird die Verbindung zur Handlung absolut erkennbar.

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