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Veröffentlicht am 06.05.2019

Nichts ist wie es scheint

Auris
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Klapptext:
Die kleinste Abweichung im Klang einer Stimme genügt dem berühmten forensischen Phonetiker Matthias Hegel, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Zahlreiche Kriminelle konnten mit seiner Hilfe ...

Klapptext:
Die kleinste Abweichung im Klang einer Stimme genügt dem berühmten forensischen Phonetiker Matthias Hegel, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Zahlreiche Kriminelle konnten mit seiner Hilfe bereits überführt werden. Hat der Berliner Forensiker nun selbst gelogen? Allzu freimütig scheint sein Geständnis, eine Obdachlose in einem heftigen Streit ermordet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge, darauf spezialisiert, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren, will unbedingt die Wahrheit herausfinden. Doch als sie zu tief in Hegels Fall gräbt, bringt sie nicht nur sich selbst in größte Gefahr.

Zum Buch/Meine Meinung:
Vorneweg einmal, dieses Buch ist nach einer Idee von Sebastian Fitzek entstanden, was schon einmal den Kauf dieses Buches forciert.
Das Buchcover mit seinem weißen Hintergrund und der roten Schrift mit dem Titel "Auris" wirkt schlicht und dennoch faszinierend.
Schon ab dem ersten Kapitel gibt es Spannung, als man den Phonetiker Matthias Hegel bei einem Einsatz begleitet, in dem er zwei Kindern das Leben rettet. Und das nur, weil er ein paar Sätze des Geiselnehmers gehört hat. Als Phonetiker der akustische Beweisführungen macht, hat er ein gutes geschultes Ohr. Deshalb passt der Titel „AURIS“ was „Ohr“ bedeutet sehr gut. Jula Ansorge, die mit ihren Podcasts auf unschuldig Verurteilte aufmerksam macht, erkennt Widersprüche im Fall Hegel und nimmt sie dessen Fall an. Nebenbei versucht sie ihr eigenes Trauma und den Tod ihres Bruders zu verarbeiten. Geschickt wird zwischen Gegenwart und Vergangenheit gesprungen, was die Geschichte lebendig hält. So erfährt der Leser was Jula passiert ist und weshalb sie daran interessiert ist, genaueres über die Umstände von damals zu erfahren. Doch ist Jula durch ihr Trauma leicht zu manipulieren? Diese Frage stellt sich der Leser am Ende des Buches, das noch mit einigen Überraschungen aufwartet und somit auf den zweiten Teil neugierig macht.
Während mich die Szenen mit dem Protagonisten Matthias Hegel fasziniert haben und ich diese total spannend waren, konnte mich die Hauptprotagonistin Jula Ansorge nicht fesseln. Sie wirkte auf mich teilweise etwas naiv im Umgang mit ihren Vermutungen und kam zu leicht an wichtige Informationen. Sicher, nur so konnte die Geschichte flüssig weiterlaufen aber hier hatte ich oft das Gefühl, es geht mehr um eine nahtlose Erzählung als um einen spannenden Thriller. Ich hatte aufgrund des sehr guten Anfangs etwas mehr erwartet, mir fehlte zwischendrin die wirklich gute fesselnde und spannende Schreibweise. Ich kann es nur so formulieren: „Ein Buch mit Matthias Hegel, wie er seine Fälle bearbeitet und löst in der Schreibweise wie am Anfang würde ich sofort kaufen, während ein Buch über die Podcasterin Jula Ansorge mich nicht groß interessiert.“ Und deshalb tue ich mir mit einer Punkte/Sterne Vergabe nicht leicht, ich bin zweigeteilt, auf der einen Seite würde ich 4 Sterne vergeben, auf der anderen Seite nur 3 Sterne. Da es aber keine 3,5 Sterne gibt werde ich mich auf 3 Sterne festlegen, da der größere Teil mit Jule zu tun hat.

Fazit:
Spannende Geschichte mit einigen Wirrungen, die mich nach dem starken Anfang leider nicht dauerhaft fesseln konnte.

Veröffentlicht am 25.04.2025

Ruhiger Capri-Krimi

Grünes Gold
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Zum Inhalt:
Zur falschen Zeit am falschen Ort oder ein gezielter Mord? Ein junger Mann kommt eines Morgens tot im Sessellift auf dem Monte Solaro an. Die Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo ...

Zum Inhalt:
Zur falschen Zeit am falschen Ort oder ein gezielter Mord? Ein junger Mann kommt eines Morgens tot im Sessellift auf dem Monte Solaro an. Die Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo beginnen mit ihren Ermittlungen, dabei stellt sich die Frage, ob es sich hier um einen Jagdunfall handelt oder gezielt auf diesen Mann geschossen wurde? Da die Identität des Mannes vorläufig nicht klar ist, muss zunächst erst diese ermittelt werden, denn der Mann ist kein Einheimischer und könnte somit seine Probleme mit auf die Insel Capri gebracht haben. Eine erste Spur führt zur Trattoria der Schwestern Graziella und Claudia und ihrem Olivenhain. Bei weiteren Ermittlungen stoßen Rizzi und Cirillo auf extravagante Ideen rund um kostbares Olivenöl - und auf einen Baum mit einer Olivensorte, die es nur hier auf Capri gibt, hat dies mit dem Mord an dem jungen Mann zu tun?

Meine Meinung:
Das Cover weckt die Sehnsucht nach Urlaub, allerdings hätte es zum Inhalt besser gepass,t wenn ein Olivenbaum statt einer Kaktusfeige im Vordergrund wäre.
Ich hatte keine Ahnung, dass es sich hierbei um eine Reihe mit den beiden Ermittlern handelt, konnte mich aber mühelos in den 6. Band einfinden. Luca Ventura beschreibt die Landschaft so gut, dass man geistig in dem Olivenhain spazieren geht, den Fahrtwind auf der Vespa sich um die Nase wehen lässt oder die Sonnenstrahlen auf seiner Haut spürt. Da die Ermittlungen teilweise in einem Olivenhain stattfanden und ich gutes Olivenöl liebe, war es für mich natürlich interessant, etwas über die Olivenbäume und das Olivenöl zu lesen, denn Capri bietet tatsächlich eine Vielfalt an Olivenbäumen.
Das Privatleben der Ermittler wird gut in die Geschichte eingebaut. Da ich die ersten 5 Bände leider nicht kenne, fehlte mir evtl. etwas, um Rizzi und Cirillo näherzukommen. Antonia Cirillo ermittelt manchmal, ohne ihren Kollegen zu informieren, wo sie sich gerade befindet, was mich zunächst etwas irritierte, denn es könnte ja etwas passieren. Da aber der Kriminalroman mehr in die ruhige Ermittlungsebene geht, war meine anfängliche Befürchtung unbegründet. Große Spannungsmomente gab es zwar nicht, dennoch erreichte der Autor in seinem flüssigen Schreibstil, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, weshalb Alessandro erschossen wurde.
Insgesamt betrachtet wurde ich gut unterhalten, hätte mir aber etwas mehr Spannung gewünscht.

Fazit:
Guter Kriminalroman mit Urlaubsflair, der ruhig etwas mehr Spannung vertragen hätte.

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Veröffentlicht am 18.03.2025

Spurlos verschwunden

The Surf House
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Zum Inhalt:
Bea verlässt überstürzt ihre Arbeit als Model, um sich selbst wiederzufinden. Allein in den Straßen Marrakeschs verläuft sie sich und gerät in einer Gasse in die Falle von Straßenräubern. Marnie ...

Zum Inhalt:
Bea verlässt überstürzt ihre Arbeit als Model, um sich selbst wiederzufinden. Allein in den Straßen Marrakeschs verläuft sie sich und gerät in einer Gasse in die Falle von Straßenräubern. Marnie kommt ihr zu Hilfe, dabei beginnt ein Kampf mit dem Straßenräuber, der nicht gut endet. Da Bea nun ohne Geld und Pass ist, nimmt Marnie sie kurzerhand mit in ihr Strandhotel Surf House. Die beiden freunden sich an und Bea hilft Marnie mit den Gästen. Zunächst fühlt sich Bea dort wohl, doch als ein neuer Gast auftaucht und seine verschwundene Schwester sucht, fallen Bea immer mehr Widersprüche auf.

Meine Meinung:
Lucy Clark führt den Leser dieses Mal nach Marokko in ein Surferparadies. Dies ist mein viertes Buch der Autorin, und sie konnte mich bisher immer gut abholen.
In einem recht lockeren Schreibstil begleitet man Bea bei ihrem neuen Leben und ihrer Suche nach der verschwundenen Savannah. Zunächst erlebt Bea natürlich etwas Ungeheuerliches und dadurch trifft sie auf Marnie, die sie unter ihre Fittiche nimmt.
Dies wirkt zunächst spannend, doch diese Spannung lässt leider bald nach, denn Bea geht zu locker mit der Situation um. Auch wie sie das benötigte Geld so einfach zusammenbekommt, wirkt nicht sehr realistisch und ich hatte das Gefühl, dass es so vor sich hinplätschert. Die Surf-Szenen sind sehr gut beschrieben und die Autorin gibt sich Mühe, das Gefühl der Surfer zu vermitteln. Bedauerlicherweise kann ich mit Surfen nichts anfangen. Beas Ermittlungen hätten noch etwas Spannung vertragen, die fehlte mir hier durchweg nach dem guten Start. Erst zum Schluss kommt es zu einem spannenden Showdown. Da ich jedoch schon sehr bald einen Verdacht hatte, wer dahintersteckt, konnte mich die Auflösung nicht wirklich überraschen, auch wenn die Autorin versucht, den Leser auf eine andere Fährte zu locken. Insgesamt betrachtet hätte dieses Buch ein gutes Stück mehr Spannung im Schreibstil vertragen können, deshalb würde ich es nicht unbedingt als Thriller bezeichnen.
Wer das Meer und das Surfen liebt, wird mit diesem Kriminalroman und seinem lockeren, flüssigen Schreibstil gut unterhalten. Im Endeffekt wurden meine Erwartungen dieses Mal leider nicht erfüllt.

Fazit:
Eher ein guter Kriminalroman als ein Thriller, jedoch konnten meine Erwartungen nicht ganz erfüllt werden.

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Veröffentlicht am 08.01.2025

Keine leichte Lektüre

Unmöglicher Abschied
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Zum Inhalt:
Mitten in ihrer eigenen depressiven Phase erhält Gyeongha von ihrer Freundin Inseon einen Hilferuf. Sie soll so schnell wie möglich zu ihr ins Krankenhaus von Seoul kommen, da sie dringend ...

Zum Inhalt:
Mitten in ihrer eigenen depressiven Phase erhält Gyeongha von ihrer Freundin Inseon einen Hilferuf. Sie soll so schnell wie möglich zu ihr ins Krankenhaus von Seoul kommen, da sie dringend ihrer Hilfe bedarf. Gyeongha eilt zu ihrer Freundin und erfährt, dass sie sich umgehend auf die Insel Jeju begeben muss, um Inseons kleinen weißen Vogel zu füttern, damit er nicht stirbt. Gyeongha macht sich sofort auf den Weg, der durch einen gewaltigen Schneesturm nicht nur beschwerlich, sondern auch in Inseons Haus zum Kampf ums Überleben wird.

Meine Meinung:
Bildgewaltig, poetisch und düster erzählt die Autorin Han Kang von der Freundschaft zweier Frauen, die traumatische Ereignisse ihrer Familien in der lange verdrängten Geschichte Koreas und vor allem der Insel Jeju zu verarbeiten haben. Die Geschichte zeigt, dass erschütternde Ereignisse in der Vergangenheit noch stark in das Leben der nachfolgenden Generationen eingreift. Während Geyeongha im Haus von Inseon um ihr Überleben kämpft, schweift sie in Gedanken, Träumen, Fantasien und ihren Erinnerungen ab, zu den Erzählungen und Gesprächen, teilweise auf spiritueller Ebene mit Inseon, die nach dem Verbleib ihres Onkels, wie einst ihre Mutter, forscht. Schonungslos wird der Leser mit den grausamen Details zu den Massakern 1948 an Teilen der Inselbevölkerung durch die Regierung konfrontiert.
Das hin- und herspringen in den unterschiedlichen Zeitebenen und Orten mitten in der Erzählung hat mich leider oft verwirrt und ich musste mehrmals zurückblättern, um den roten Faden nicht zu verlieren. Durchgehend ist eine Melancholie zu spüren, die während des Lesens unerwartet auch auf mich übersprang, trotzdem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen.

Fazit:
Keine leichte Lektüre, die mir mit ihrer Melancholie und erschütternden Tatsachen in Erinnerung bleibt

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Tödliche Schatzsuche

Die Spur der Ratten
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Zum Inhalt:
Der Selfmade-Millionär und Schatzsucher Ulrich Faßmann findet in einem Archiv eine Urkunde, in der die Route eines vor 70 Jahren verschollenen Schiffs beschrieben wird. Gerüchte zufolge soll ...

Zum Inhalt:
Der Selfmade-Millionär und Schatzsucher Ulrich Faßmann findet in einem Archiv eine Urkunde, in der die Route eines vor 70 Jahren verschollenen Schiffs beschrieben wird. Gerüchte zufolge soll sich darauf ein Schatz verbergen. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Wilhelm van Berg macht er sich auf die Suche, ohne zu ahnen, welche Gefahr er für sich und seine Crew damit heraufbeschwört. Schon bald sind ihnen zwei geheime Mächte auf der Spur, die alles daransetzen, dass das Geheimnis des Schiffes bewahrt bleibt, dabei schrecken sie auch nicht vor Mord zurück.

Meine Meinung:
Tolles Cover und ein vielversprechender Klapptext machten mich auf das Buch neugierig, Autor Christian Sünderwald war mir bis dahin unbekannt. Voller Vorfreude stürzte ich mich auf eine 598-seitige Lesereise in die Welt der Schatzsucher und geheimer Organisationen.
Die Grundidee, mit dem Bergen von alten versunkenen Schiffen, die mächtigen Organisationen mit ihren Geheimnissen und den Zusammenhängen fand ich faszinierend. Während van Berg, teilweise durchdacht handelte, wirkte Ulrich sowie seine resolute Ex-Frau zu leichtgläubig. Keiner der Protagonisten konnte mich in seiner Art für sich gewinnen. Detaillierte Beschreibungen und Dialoge ließen mich immer wieder darauf hoffen, dass jetzt gleich etwas Spannendes passierte, doch zogen sie das Buch nur unnötig in die Länge.
Trotz Verfolgungsjagden, skrupelloser Morde und neuer Puzzleteilchen, die sich langsam zusammenfügten, fehlte mir leider größtenteils die erwartete Spannung, erst im letzten Viertel war es etwas aufregender.

Fazit:
Gute Storyansätze, die leider durch ausschweifende Dialoge und Beschreibungen die Spannung blockieren.

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